Alle Beiträge von admin

Die Utopie von einem leckeren Leben

Köstliches aus Sardinien in der Jonasstraße

Auf Sardinien ist alles klein und stark, die Menschen, die Pflanzen und die Tiere. Was die Landschaft an Größe vermissen lässt, ersetzt sie durch intensive Geschmäcker. Die Schweine, Rinder, Hühner, auch sie sind kleiner, haben aber einen hervorragenden Geschmack, wenn sie dann zubereitet sind.

Vino, Cappuccino, Pecorino.     Foto: mr

Alessio und Valeria haben im Frühling des Jahres »Utopie« eröffnet. Es ist ein Café, natürlich klein, wie alles auf Sardinien, und befindet sich in der Jonasstraße mit Außenbestuhlung auf der Sonnenseite.
Hier bieten sie ihre Köstlichkeiten aus der Heimat an: Weine, Marmeladen, Käse, Schinken und Wurst. Die Weine sind intensiv, aber nicht unbedingt schwer. Die landestypischen Trauben für Rotwein sind Cannonav, Bovale, Monica und Cacignano. Auch beim Weißwein wird die Rebe der Cacignano verwewendet. Es sind Rebensorten, die speziell für Sardinien bekannt sind. Die Utopie von einem leckeren Leben weiterlesen

Faszination Games

Mit Talentscouting auf dem Weg zum Profi

Seit meinem elften Lebensjahr schwärme ich von einer Zukunft in der Welt der Spieleentwicklung. Damals hatte ich aber keine Ahnung von Theorie und Praxis. Ich fing also an, mich erstmal alleine mit unterschiedlichen Programmen zu beschäftigen.
Im Internet lernte ich dann jemanden kennen, der zu einem engen Freund wurde. Wir erfanden »Rollenspiele« über Currywürste und Küchentüren. Doch unsere Motivation nahm irgendwann ab. Ich war wieder mehr auf mich alleine gestellt und brachte mir vieles auf eine eher unorthodoxe Art selbst bei. Faszination Games weiterlesen

50 Jahre Kultur

Gemeinschaftshaus Gropiusstadt feiert

Das Gemeinschaftshaus Gropiusstadt ist das größte Kulturzentrum im Süden Neuköllns. Am 8. und 9. September wurde mit einem zweitägigen Jubiläumsevent und einer Ausstellung das 50-jährige Jubiläum begangen.

Anna Meyer und Karin Korte.     Foto: mr

Vor dem Beginn des reichhaltigen Familienprogramms ging es in einer Gesprächsrunde darum, ob das Gemeinschaftshaus dem Konzept »Alles für alle« aus den 1970er Jahren gerecht geworden ist und wie die Zukunft aussehen könnte. Kann das Haus die verschiedenen Bevölkerungsgruppen, die in der Gropiusstadt leben, sozial integrieren, indem es Kultur- und Freizeitangebote macht, die alle interessieren?
Bei vielen Vorschlägen stellte sich dabei heraus, dass es diese Angebote bereits gibt, sie aber nicht überall bekannt sind. 50 Jahre Kultur weiterlesen

Freiheit durch Unterwerfung

AIPD proklamiert ihr Parteiprogramm in der »Galerie Walden«

»In den unendlichen Weiten des Universums gibt es Spezies, die so unglaublich beschränkt sind, dass sie die Grundlagen ihrer Existenz sehenden Auges (…) zunichtemachen.« Ja, wir Erdenbürger sind gemeint. Lösungen für unsere gravierenden Probleme verspricht, nein garantiert, nun eine neue Partei: die AIPD, die Ausserirdischen Invasoren Partei Deutschlands.

KAMPAGNE für echte Versklavung. Foto: hlb

Manche mögen die schwarz-weiß-magenta-farbenen Plakate mit verstörenden Slogans wie »Ein Volk, ein Herz, ein Schwarm« schon im Umkreis der »WK« gesehen haben. »WK«, die »Walden Kunstausstellungen«, entstanden Mitte der 90er aus der »Künstlergruppe Peking«, veranstalten Ausstellungen internationaler Gegenwartskunst, nichtkommerziell, unabhängig und seit 2019 an ihrem vierten Standort, dem Projektraum in der Fuldastraße. Freiheit durch Unterwerfung weiterlesen

Abgrund im Rausch, Tiefe in der Reue

Benno Flügel veröffentlicht seinen ersten eindrücklichen Roman

Toni arbeitet als Transportfahrer im ländlichen Hessen, er sehnt sich nach mehr. »Die stumpfe Monotonie des Alltags kratzte an Tonis Seele. Er spielte öfter mit dem Gedanken abzuhauen. Er träumte davon, morgens aufzustehen, barfuß durch den Sand zu laufen und eins mit der Natur zu sein. Doch sein nächster Halt war Eschenbach, seine Heimatstadt in der nordhessischen Provinz.« Dort konsumiert er Zigaretten, Alkohol und Drogen aller Art. Es kommt zu einem Horrortrip. Schließlich gelingt Toni der Aufbruch nach Asien. Auf der Fähre zu einer malaysischen Insel trifft er den Berliner Emil, in Sachen Drogen ebenfalls nicht unerfahren und auf der Suche nach Neuem. Die Frauen Kira und Noemi kommen hinzu. Die Suche führt in ein meditatives Retreat. Abgrund im Rausch, Tiefe in der Reue weiterlesen

»Partikel« vom Feld

Rückblick auf die Zeit der Luftbrücke

Wie haben die Menschen zur Zeit der Berliner Luftbrücke das Tempelhofer Feld erlebt und welche Erinnerungen sind geblieben? Die Fotografin Dagmar Gester stellt diese Fragen im Rahmen ihrer Ausstellung »Partikel«.


Auf wirkungsvollen Schwarz-Weiß-Fotos aus den letzten Jahren, die als Spurensuche verstanden werden, lassen sich Rückschlüsse und Ahnungen ablesen, immer nur teilweise, nie als Ganzes, vieles im Nebel.
Am 15. Okober ab 11 Uhr führt sie im Nachbarschaftstreff Mahlower Str. 27 während einer Matinee und Lesung aus dem Buch der Zeitzeugin Ruth Andreas-Friedrich in diese Zeit der Berliner Blockade zurück. Was gab den Menschen Mut, welche Hoffnungen hatten sie und wie haben sie Mangel und Hunger überstanden? Wie wirkt das alles heute auf uns?
»Wir blicken zurück auf einen geschichtsträchtigen Ort der Machtkämpfe und Entscheidung über politische Systeme und erleben einen Ort aktueller Auseinandersetzung um Freiräume in der immer enger werdenden Stadt«, fasst Gester zusammen.
Um diesen Spannungsbogen erlebbar zu machen, kredenzt sie den Besuchern eine Roggenmehlsuppe aus den Zeiten der Luftbrücke.

bs

Das Gesicht der Klimakatastrophe

Michael Rufdies politisches Dokumentartheater bringt es auf die Bühne

In den Fernsehnachrichten vergeht kaum ein Tag, ohne dass von Natur- und Klimakatastrophen in der Welt berichtet wird. Was manchmal noch weit weg erscheint, rückt immer näher. Micheal Rufdie gelingt es, in seinem dokumentarischen Theaterstück »Klimamonologe«, der Klimakatastrophe ein starkes Gesicht zu geben, indem er menschliche Schicksale auf verschiedenen Kontinenten der Welt schildert.

Szenenbild.       Foto: Verena Eidel

Die betroffenen Menschen und ihre eindringlichen Schicksale kommen somit quasi selbst zu Wort. Die Darstellerinnen geben ihnen starken Ausdruck. Sie stehen am Bühnenrand und sprechen in das Mikrofon. Untermalt werden die Texte von einer Violistin, einer Cellistin und einem Pianisten. Daraus entsteht ein Drama, das sich in den Köpfen der Zuschauerinnen und Zuschauer zusammensetzt.
Gespannt lässt man sich mitnehmen in die verschiedenen, lebendig und detailreich geschilderten Welten, Stück für Stück wird man hineingezogen in diese eindringliche und trotz allem poetische Erzählung. Das Gesicht der Klimakatastrophe weiterlesen

Der Klang der Stille

Ausstellung in der Galerie im Saalbau

Stille. Was bedeutet das? In der neuen Ausstellung »Der Klang der Stille« von Océane Moussé in der »Galerie im Saalbau« können Besucher ihre Gedanken und Assoziationen zu Papier bringen und sie in einer Box deponieren oder sie per Mail an die Künstlerin schicken. Die schreibt den Text mit der Schreibmaschine auf ein Blatt Papier und faltet es zu einem Kunstwerk, das anschließend zu einem Teil der Ausstellung wird. So wird das Publikum in die Gestaltung der Ausstellung einbezogen.
Océane Moussés Themen sind Landschaften als Spiegel der Emotionen und Zeugnis menschlicher Aktivitäten. Sie zerknittert und zerfetzt Landschaftsbilder und zeichnet daraus neue Bilder sich auflösender Landschaften, die sich überlagern.

Das Feuer der Revolte.

»Auf subtile, kaum wahrnehmbare Weise verbirgt sich diese Unruhe, das Feuer der Revolte tarnt sich in der Fülle der Landschaften«, heißt es in der Beschreibung der Galerie. Der Klang der Stille weiterlesen

Goldener Oktober

Tasmania erwartet(e) diesen Monat zwei Publikumsmagneten

Toll gelaufen war der September mit zwei 4:0-Siegen in der Liga (in Stahns­dorf und gegen Rostock) und dem glatten Einzug in die 3. Runde des Berlin-Pokals beim »Grünauer BC« (5:1).

SV TASMANIA (blau) unter Druck bei CFC Hertha 06

Doch vor Beginn des »goldenen Oktobers«, der standesgemäß am 1.10. mit dem Heimspiel gegen »Tennis Borussia« eröffnet wurde (Endstand: (0:2), setzte es beim bisherigen Schlusslicht »CFC Hertha 06« einen herben Dämpfer. Auf der »Wiese« an der Charlottenburger Sömmering­straße nutzte Tasmania anfangs seine Chancen nicht, so stand am Ende eine nicht unverdiente 1:2 Niederlage. Goldener Oktober weiterlesen

Basteln mit Rolf

Eisstiel Kazoo

Nicht nur zu Halloween eignet sich das Eisstiel-Kazoo, eine Art Membranophon, mit dem durch Luftbewegungen verschiedenste Töne erzeugt werden können, ähnlich wie beim Kammblasen. Die Töne entstehen durch Reinblasen oder Ansingen, was dann auch die Stimme verzerrt.
Wir brauchen zwei hölzerne Eisstiele oder Mundspatels, zwei dünne und einen etwas breiteren Schießgummi, zwei etwas dickere Pappstreifen oder einen Plastikstrohhalm, eine Schere und die Lust zum Pfriemeln.
Wie in der Bildmitte wird das etwas breitere Haushaltsgummi mittig und längs über den Eisstiel oder den Spatel gespannt. Die Pappstreifen oder Abschnitte von Plastikstrohhalmen werden unter das Gummi geschoben, so dass es frei schwingen kann. Jetzt kann der zweite, deckungsgleiche Eisstiel daraufgelegt und mit den dünnen Gummis an den Enden fixiert werden. In diese Kazoo quer mit dem Spalt zum Mund gebracht und entweder reingeblasen oder angesungen – und es trötet.

Bei Hilfe: rolf@)kuk-nk.de

Petras Tagebuch

Wer den Pfennig nicht ehrt

Eine Freundin gestand mir vor Kurzem, dass sie noch Altbestände an D-Mark in ihrer Wohnung gefunden hat. Die Umstellung auf den Euro erfolgte am 1. Januar 2002. Sie bat mich darum, das Geld für sie in Euro umzutauschen. Es handelte sich um 16 D-Mark und 63 Pfennig.
Ich habe das nicht belächelt, denn ich kenne mich selbst und halte es für möglich, dass sich in meiner Wohnung auch noch ungeahnte Schätze befinden.
Ich war skeptisch, ob ein Geldumtausch nach so langer Zeit noch möglich ist. Immerhin war die Währungsumstellung vor 21 Jahren. Das Internet klärte mich auf: Die Deutsche Bundesbank tauscht bis zum heutigen Tag gebührenfrei D-Mark in Euro. weiterlesen

Neukölln bleibt bunt

Viele für RuT.     Foto: mr

Kundgebung gegen queerfeindliche Gewalt

»Solidarität mit dem RuT! Gegen Queerfeindlichkeit! Für ein buntes Neukölln!« Unter diesem Motto versammelten sich mehrere hundert Menschen – darunter auch viele Bezirks- und Landespolitiker – am 21. August auf der Schillerpromenade. Sie folgten damit dem Aufruf des »Netzwerk Frauen in Neukölln«, dem »Neuköllner Netzwerk gegen Queerfeindlichkeit« und der Gleichstellungsbeauftragten des Bezirks und bekundeten damit ihre Solidarität mit dem Selbsthilfeverein »RuT – Rad und Tat e.V. – Offene Initiative Lesbischer Frauen«, der Opfer eines queerfeindlichen Anschlags wurde. Neukölln bleibt bunt weiterlesen

Talentsuche

Was Schule leisten kann, leistet sie. Jedoch erscheint sie wie der Nürnberger Trichter, in den Wissen geschüttet wird und das, was herauskommt über die Zukunft der Lernenden entscheidet. Während die jungen Menschen, die eine häusliche Förderung haben, damit keine Probleme haben, sieht es bei denjenigen, die aus sozial angespannten Verhältnissen kommen, deutlich schlechter aus.
Hier greift das Talentscouting. Durch die Suche nach den Fähig­keiten bei jungen Menschen, die kurz vor dem Schulabschluss stehen, gehen die Mitarbeiter weit über das hinaus, was Schule leisten kann. Jeder hat besondere Fähigkeiten, die gefunden und gefördert werden müssen. Denn damit wird Chancengleichheit geschaffen. Das ist in Neukölln deutlich erwünscht, und die Hoffnung besteht, dass bundesweit ein Talentscouting durchgeführt wird.

Petra Roß

Eine andere Welt über Schule hinaus

Talentscouting funktioniert wie ein Spiegel

Die Schule ist ein System des Lernens. Wissen wird vermittelt, Wissen wird geprüft, der Stand des Wissens wird mit Noten von eins bis sechs bewertet, in vielen Fächern. Die Schule ist dabei auch ein Ort, hinter dem sich soziale und familiäre Verhältnisse befinden. Die Noten spiegeln nicht komplett wider, was eine Schülerin oder ein Schüler an Potential besitzt – zumal dieses oft nicht entdeckt wird. Klassengrößen von bis zu 30 Schülerinnen und Schülern bieten dem pädagogischen Personal wenig Spielraum für individuelle Förderung.

Timo Volkmann.      Foto: Ronja Polzin

An dieser Stelle greift Timo Volkmann ein. Seit Oktober 2022 arbeitet er als Talentscout an der Neuköllner Walter-Gropius-Schule und zwei weiteren Schulen im Bezirk. Der zertifizierte systemische Coach und Mediator, so seine Berufe, fördert aktuell 60 Schülerinnen und Schüler aus weniger privilegierten Familien in individuellen Beratungen. Die von ihm begleiteten jungen Menschen nennt er »Talente«. Seine Arbeit beginnt zwei bis drei Jahre vor dem Schulabschluss, in der Regel also in der Oberstufe. Wenn von den Talenten gewünscht, begleitet er diese bis zum Berufseinstieg. Eine andere Welt über Schule hinaus weiterlesen

Komfortzone für Radler

Bau der Fahrradstraße Weserstraße geht weiter

Ab Anfang August haben die Bauarbeiten am zweiten Bauabschnitt der Fahrradstraße Weserstraße zwischen Fuldastraße und Innstraße begonnen. Eine Quersperre an der Elbestraße wird den Durchgangsverkehr unterbrechen und die Nutzung der Fahrradstraße sicherer und komfortabler machen.
Jochen Biedermann, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr: »Die letzten Wochen waren von einiger Unsicherheit geprägt, wie schnell es mit dem Weiterbau der Radinfrastruktur weitergehen kann. Ich freue mich deshalb besonders über den Start des nächsten Bauabschnittes in der Weserstraße. Jeder kann sich den Vorher-Nachher-Vergleich an der Kreuzung zur Fuldastraße anschauen und wird dann überzeugt vom Umbau sein.« Komfortzone für Radler weiterlesen

1,2 Millionen Euro für Ideenwettbewerb ist Geldverschwendung

Senat will erneut das Tempelhofer Feld bebauen

Zunächst sollte es laut CDU/SPD-Senat um soziale Infrastruktur gehen, legitimiert durch eine Volksbefragung von oben, die die Berliner Verfassung allerdings nicht vorsieht. Jetzt soll ein internationaler städtebaulicher Ideenwettbewerb zwecks Randbebauung durchgeführt werden. Alles sei kein Verstoß gegen das THF-Gesetz.

die Zukunft des Feldes?      Foto: mr

Zur Erinnerung: Das Tempelhofer Feld ist durch ein Volksbegehren seit neun Jahren öffentlich zugänglich. Anlass war der Grünflächenmangel der Stadt, Mittel die Selbstermächtigung der Bürgerschaft, diesen Bedarf zu formulieren und durchzusetzen. Das war neu und hellsichtig, sozusagen das Gegenteil von Resignation und Politikverdrossenheit. 1,2 Millionen Euro für Ideenwettbewerb ist Geldverschwendung weiterlesen

Rettung für Orang Utans

Verein in Neukölln bewahrt sie vor dem Aussterben

Wir können die Orang-Utans retten. Und nicht nur das. Indem wir sie retten und vor dem Aussterben bewahren, schützen wir den Urwald und leisten einen wichtigen Beitrag für ein gutes Klima auf der Erde. Eine Organisation, die sich leidenschaftlich und erfolgreich für das Überleben der Orang-Utans einsetzt, ist der Verein »Borneo Orang-Utans Survival« (BOS).
BOS Deutschland hat seinen Sitz auf dem ehemaligen Kindl-Gelände. Hier arbeiten zehn Menschen mit Herzblut für den Erhalt der Orang-Utans.

Zu 97 Prozent wie wir.Foto: BOS

Orang-Utan bedeutet »Waldmensch«. Dass dies gar nicht so abwegig ist, zeigt die Forschung: Wir Menschen teilen uns mit den Orang-Utans 97 Prozent gleiche DNA, sie sind uns also sehr ähnlich. Sie zeigen wie wir Gefühle, sie kommunizieren, spielen und gebrauchen Werkzeuge.
Der gemeinnützige Verein BOS betreibt auf Borneo aktuell zwei Rettungszentren mit mehr als 400 geretteten, verwaisten und beschlagnahmten Orang-Utans. Bislang konnten 515 Tiere wieder ausgewildert werden, und nachweislich wurden 34 Orang-Utan Babys in der Wildnis geboren. Rettung für Orang Utans weiterlesen

Umstrittene Straßennamen

Heinrich Laube – Journalist, Schriftsteller, Theaterintendant

Der Politikwissenschaftler Felix Sassmannshausen hat ein Dossier erstellt, in dem er Straßennamen mit antisemitischem Bezug in den Blick nimmt. 18 davon befinden sich in Neukölln. Die Kiez und Kneipe stellt die Namensgeber vor.
Die Laubestraße verläuft parallel zur Sonnenallee zwischen Elbe- und Wildenbruchstraße.
Der Namensgeber ist Heinrich Rudolf Constanz Laube, ein deutscher Schriftsteller, Dramatiker und Theaterleiter sowie Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung. Umstrittene Straßennamen weiterlesen

Senat muss die Mittel sofort freigeben

Vorkaufsrecht für die Weichselstraße 52 läuft am 25. September aus

Mit einer kraftvollen Kundgebung am 26. August vor dem Haus an der Weichselstraße 52 protestierten die Mieter und Mieterinnen für den Verbleib in ihren Mietwohnungen und für das bezirkliche Vorkaufsrecht sehr lautstark. Sie erhielten Unterstützung aus der Rigaer- und Liebigstraße, der Hermannstraße und von bezirklichen Politikern der Grünen und der Linken.

Am 25. September läuft das Vorverkaufsrecht aus. Bezirksbaustadtrat Jochen Biedermann hat die Bewohner des Hauses vor der Kaufsabsicht des Investors gewarnt und das Vorkaufsrecht des Bezirkes angeboten. Zur Hälfte allerdings muss der Senat Gelder dazu geben. Das Programm »SIWA Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt« gibt dazu die finanziellen Mittel. Doch die Senatoren vonCDU und SPD zögern. Senat muss die Mittel sofort freigeben weiterlesen

Neuköllner Alltägliches

Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe

Neuköllner Tageblatt, Sonnabend, 1.9.1923
Zeitungstod. Bei der Zeitungsstelle des Reichspostamtes haben bis 20. August 113 deutsche Zeitschriften und Zeitungen angezeigt, dass sie ab 1. September nicht mehr erscheinen. Die Zahl dürfte sich bis Ende dieses Monats noch wesentlich erhöht haben.

Neuköllner Tageblatt, Mittwoch, 5.9.1923
Ein gefährlicher Fahrradmarder. Ein Schwindler, der es auf Arbeitslose abgesehen hat, treibt seit einiger Zeit sein Unwesen. Er macht sich auf dem Arbeitsnachweis an Leute heran, die ein Fahrrad besitzen, spiegelt ihnen vor, daß er ihnen Beschäftigung verschaffen könne, besucht mit ihnen irgend ein großes Grundstück, läßt dort das Rad unterstellen und den Arbeiter auf dem Hof warten, tut so, als ob er den Arbeitgeber suche und holt in Wirklichkeit heimlich das Rad von der Verwahrungsstelle ab und verschwindet damit. Neuköllner Alltägliches weiterlesen

Hausgemachte Zündstoffe und Rauschessenzen

»Mondhügel« berauscht in einstiger Reuterkiez-«Oase«

Dichte Schwaden, verwurzelte Nachbarschaft, reife Bedienungen, Bediente und Glücksspielende, Schnaps und gepflegte Biere – die »Oase« war und ist Nordneuköllner Legende, Krankheit und Alter machten ihr ein Ende. Schnaps gibt es hier jetzt wieder. Doch keinen Asbach oder Pfeffi, sondern puren Naturgeschmack, als Longdrink, Cocktail oder pur.

SCHNAPSIDEEN.        Foto: hlb

Das Team vom »Mondhügel« hat die Eckkneipe gründlich, aber nicht bis zur Unkenntlichkeit entkernt und zu flexiblen Räumen umgestaltet. »Naked Drinking« heißt es nun hier. Doch auch Bekleidete bekommen die hausgemachten Flüssigkeiten serviert, insbesondere Spirituosen und Sirupe, aus echten Botanicals ohne zusätzliche Aromen, die daher durchaus anders und puristischer als der gewohnte Fließbandsprit schmecken und aussehen. Hausgemachte Zündstoffe und Rauschessenzen weiterlesen

Bestes Essen und Trinken im Körnerkiez

»Weinwirtschaft Liesl« für Genießer

Ursprünglich war die Weinwirtschaft »Liesl« ein Puff. Das jedoch ist schon lange her. Übernommen hat das Geschäft ein bayerischer Wirt, Peter Grosshauser, der mit viel Einfühlungsvermögen den Puff in eine gemütliche Kneipe verwandelte. Aber auch das hatte seine Zeit.

Bayer trifft Wiener.Foto: ro

Seit etwa einem Jahr hat sich das »Liesl« in die »Weinwirtschaft Liesl« verwandelt. Der Wiener Egon-Julius Berger und der Münchener Wolfgang Baumeister haben ein Weinangebot der besonderen Art geschaffen: Natural-Weine sind sie nahezu alle in Orange, Rot und Weiß. Sie beziehen die Weine aus Regionen, in denen sie sich auskennen, nämlich aus dem Adria- und Alpenraum bis Spanien. Bestes Essen und Trinken im Körnerkiez weiterlesen

Digitalisierung für die ältere Generation

Seniorenvertretung organisiert Schulungen

»Ein Gespenst geht um in Europa«, so lautet die Einleitung des kommunistischen Manifests 1848. Was vor 175 Jahren wie die Ouvertüre einer neuen Epoche wirkte und eine vergehende Gesellschafts- und Wirtschaftsform beschrieb, dabei gleichzeitig Alternativen und Entwicklungen wollte. Natürlich stellt sich hier die Frage, was hat das 175 Jahre alte Gespenst mit der Digitalisierung von heute zu tun.
Um es klar zu beantworten: Es sind zwei Gespenster, die Ausdruck von fundamentalen gesellschaftlichem Wandel sind. Waren es im 19. Jahrhundert die Frage nach der Macht über die Produktionsmittel, ist es heute die Kontrolle der Bits und Bytes. Digitalisierung für die ältere Generation weiterlesen

Moro Senioren

Hertha Däubler-Gmelin und Sylvia-Fee Wadehn feiern

Die »Moro-Senioren« unter der Leitung von Sylvia-Fee Wadehn verstehen es, immer gut zu feiern. So auch an diesem sonnigen 18. August. Im Garten des Seniorenwohnhauses in der Rollberg­straße traten etliche Künstler von der Opernsängerin bis zum Unterhaltungskünstler, alte Freunde der Wadehn, auf und unterhielten das Publikum, das fröhlich bei den Klängen mitwippte oder mitsang.

Ein besonderer Ehrengast wurde gefeiert. Hertha Däubler-Gmelin (SPD), 1998 bis 2002 Bundesministerin der Justiz, feierte ihren 80sten Geburtstag vom 12. August nach.
Während ihrer Amtszeit setzte sie sich für die Novellierung des Bürgerlichen Gesetzbuches im Schuldrecht ein. Es war die umfassenste Reform seit Inkrafttreten des BGB 1900. 2001 trat unter ihrer Fürsprache das neue Lebens­partnerschaftskonzept in Kraft. Hier arbeiteten Däubler-Gmelin und Wadehn eng zusammen und es entstand eine Freundschaft zwischen den beiden Frauen, die bis heute andauert. Moro Senioren weiterlesen

Leben spielt draußen

Die Arbeit des VdK

In der letzten Ausgabe der Kiez und Kneipe haben wir das ehrenamtliche Projekt »Rix-Hub« vorgestellt. Für ältere Menschen, die mal vor die Tür möchten und mit einem Rikscha-Fahrrad herumgefahren werden möchten.
Professioneller geht es über die Mobilitätshilfedienste. Diese wurden vom Senat für Integration, Arbeit und Soziales eingerichtet. In Neukölln wird dieser Dienst vom VdK. (Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschland e.V.) organisiert.
Vor mehr als 70 Jahren als Interessenvertretung der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner gegründet, ist er heute der größte Sozialverband mit über zwei Millionen Mitgliedern in Deutschland. Er setzt sich für soziale Gerechtigkeit und gerechte Sozialpolitik ein. Leben spielt draußen weiterlesen

Anton Sternad

Ein Neuköllner Pirat mit Herz

Von den kleinsten Dingen begeistert, impulsiv, nirgends verhaftet. Die Zeitqualität mit ihm war fett.
Mit ihm waren Wunder alltäglich – seine Freunde hätten sich fast an sie gewöhnen können, und dann zauberte er wieder etwas ganz besonders passendes hervor. »Antonov der Superfrachter« brachte was gerade gebraucht wurde: Ersatzteile, Möbel, Lebensmittel, manchmal skurile Dinge und auch mal superschwere Sachen. Eine ganze Tausch- und Schenkegesellschaft.
Er betrachtete dabei alles immer mit seinen schnellen schlauen Augen. Er beobachtete überhaupt viel. Im Kloster, wo er ein Jahrzehnt verbrachte, durfte er sich nicht äußern, nur be­obachten und arbeiten.
Er verlor nicht viele Worte über sein Engagement. Ob er Hinterhöfe begrünte, Rübezahl oder Schillergarten mit aufbaute, Kronkorken mit einem Magneten jeden Tag einsammelte, weil diese niemals verrotten würden, den langweiligen Platz vor der Genezarethkirche in eine Oase mit meterhohen Blumen verwandelte oder seinen Ersatzteillagerkeller bestückte, den alle liebten – immer machte er alles mit viel Herz. Anton Sternad weiterlesen

Zwischen Fisch und Familie

Künstlerportrait Dennis Staudt

Er malt seit seiner Kindheit. »Kunst gehörte immer zu meinem Leben. Als Kind war ich der reinste Stubenhocker, weil ich immer gemalt habe«, sagt Dennis Staudt über sich selber. Später qualifizierte er sich weiter durch Kurse und Internet. Jetzt malt er große bunte Ölbilder, die mindestens eine Größe von 80 mal100 Zentimeter haben, oft aber auch größer sind. Sein Stil, so bezeichnet er es selber, ist es eine Mischung aus Impressionismus, Expressionismus und Fauvismus.

Austerngabel.

Besonders inspirieren ihn deutsche Impressionisten wie die Maler der »Brücke«, eine Kunstströmung, die sich Anfang des 20sten Jahrhunderts herausbildete. Zwischen Fisch und Familie weiterlesen

Zehn Jahre »SchwuZ« in Neukölln

Bewegte Geschichte am »Ort der großen Vielfalt« seit 1971 in Westberlin

»10 Jahre Sensation! – Rollberg mit allen Sinnen«: So lädt das »SchwuZ« zur Jubiläumsfeier am 1. September in seine Räume ein. »Wir zeigen den Rollberg und das »SchwuZ« aus bisher unbekannten Perspektiven und Blickwinkeln und laden zum gemeinsamen Erzählen bei Kiez-Köstlichkeiten und Getränken ein.« Das ist mit Sicherheit nicht zu viel versprochen.

Der Veranstaltungsort an der Rollbergstraße 26 ist über Berlin hinaus als einzigartig bekannt: als Club, Disco, Liveclub und Bar. Die Location für die schwul-lesbische Queercommunity wird zur Freude der Veranstalter zunehmend auch von Hetero-Menschen besucht. Sie gilt als »Ort der großen Vielfalt«, an dem jeden Donnerstag, Freitag und Samstag gefeiert wird. Bunt sind die Menschen, die dort zusammen kommen, und so ist auch das Programmangebot. Charts, All-Time Favorites, Schlager, Techno, House, R´n´B, Pop und Indie werden in verschiedenen Formen geboten. Zehn Jahre »SchwuZ« in Neukölln weiterlesen

Durch und durch durchwachsen

Tasmanias Saisonstart lässt noch wenig Schlüsse zu

Die »Fußball-Woche« ist das Fachmagazin für den Berliner Sport – in dem jährlich vor Beginn der neuen Spielzeit erscheinenden Sonderheft wurde Neuköllns hochklassigste Mannschaft, der »SV Tasmania«, dabei in den kleinen Kreis der Favoriten auf den Aufstieg in der NOFV-Oberliga Nord gewählt. Dennoch bleiben Zweifel.

Zwar wurde in jedem Fall der Kader deutlich aufgewertet, sodass eine zwischenzeitliche Zitterpartie wie vergangene Spielzeit nicht zu erwarten ist. Andererseits fehlt den Blau-Weiß-Roten der konkrete Anreiz, sich dieses Jahr besonders für den Aufstieg anzustrengen – schließlich soll der heimische Werner-Seelenbinder-Sportpark erst noch regionalligatauglich gemacht werden, und so schnell schießt das Bezirksamt Neukölln da bekanntlich auch wieder nicht. Oder genauer gesagt: Erfahrungsgemäß kann man schon froh sein, dass es (vielleicht überhaupt irgendwann) schießt. So scheint die unmittelbare Perspektive für einen Aufstieg also nicht auf allen Ebenen gegeben – keine guten Voraussetzungen, um eine Saison auf konstant hohem Niveau zu erwarten. Durch und durch durchwachsen weiterlesen

Basteln mit Rolf

Barhocker

Der Urlaub ist noch nicht so lange vorbei. Und noch können wir uns auf einem Barhocker sitzend an den Sundowner am Meer oder an den Espresso am Morgen gut erinnern.
Für einen Barhocker brauchen wir einen Kronkorken, genügend Zahnstocher, eine Schere, Heißkleber, einen Pinsel und etwas Farbe und Lust zum Pfriemeln.
Vier Zahnstocher bilden die Hockerbeine und werden unter den Kronkorken geklebt. Mit der Schere schneiden wir die restlichen Zahnstocher so ab, dass sie sich als Querstreben zwischen die Beine kleben lassen. Nach Belieben das ganze kolorieren und noch einmal wegträumen.
Bei Hilfe rolf(at)kuk-nk.de

Petras Tagebuch

Es duftet

Kürzlich, es war im August als es so richtig heiß war, wollte ich ein Käsepaket versenden. Um Verzögerungen wegen der Temperatur über 30 Grad zu vermeiden, unterließ ich die Bequemlichkeit, einen Paketshop in Anspruch zu nehmen, denn da wäre das Paket erst am nächsten Tag versendet worden. Also machte ich mich auf den Weg zur Post in den »Neukölln Arcaden«.
Die Schlange der Wartenden erstreckte sich von der Schalterhalle über den Raum mit Geldautomaten bis in den Gang der Arcaden.
Vor mir stand ein deutscher Mann, der telefonierte. Er war ein hüftschwingender links­intellektueller Macho, jenseits der siebzig. Hinter mir stand ein ebenfalls telefonierender Franzose. Beide waren in etwa mit ihren Gesprächen zeitgleich fertig. Mittlerweile verströmte mein Paket trotz Kühlung die Düfte feiner und intensiver Käsenoten. Petras Tagebuch weiterlesen

»Shehrazad« braucht Unterstützung

Kampf für soziale Einrichtung. Foto: Gisela Fahlbusch

Schutzraum für Mütter und Kinder in Gefahr

Das »Shehrazad« ist berlinweit das einzige kommunal getragene
Familienzentrum, das ausschließlich Frauen und Kindern vorbehalten ist. Im Zuge der vom Bezirksamt Neukölln beschlossenen Sparmaßnahmen ist diese Einrichtung jetzt von der Schließung bedroht.
In einer Petition wird die dringende Bitte an den Bezirksbürgermeister und den Finanzsenator herangetragen, den Fortbestand des »Shehrazad Zentrums« zu sichern. Die Petition richtet sich nicht nur an Mütter. Es ist jeder eingeladen zu unterschreiben, weil es darum geht, die jetzige Angebotsstruktur der Neuköllner Familienzentren im Allgemeinen und unsere soziale Infrastruktur zu erhalten. »Shehrazad« braucht Unterstützung weiterlesen

Sparen am Kind

Wenn ein Kind geboren wird, so ist das immer wieder ein Wunder, die Freude ist meist groß. Doch bald müssen Mutter und Vater feststellen, dass nichts mehr so ist, wie es mal war. Darauf kann sich auch keiner vorbereiten. Um diesen Umbruch gut zu bewerkstelligen, gibt es Familienzentren. Hier können sich Eltern austauschen oder professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Die Kinder können zu Gleichaltrigen Kontakt aufnehmen und sich erstmals erproben. Früher gab es keine solchen Zentren, und es war duchaus schwieriger für Eltern, mit der neuen Situation umzugehen.
Nun wird in Erwägung gezogen, das »Shehra­zad«, das nur für Mütter und deren Kinder zugänglich ist, zu schließen. Das hört sich nach einer Rolle rückwärts in die Steinzeit der Erziehung an.
Der neue Senat stellt den Bezirken weniger Geld zur Verfügung als in den vergangenen Jahren. Es sollte gut überlegt werden, ob das sinnvoll ist.

Petra Roß

Geht der Kampf wieder los?

Doch Müllverbrennung in Britz?

Seit in Britz 2015 der letzte RIAS-Sendemast gesprengt wurde, liegt das rund neun Hektar große Gelände an der Ecke Britzer Damm und Tempelhofer Weg brach. Dort sind jetzt 1.000 neue Wohnungen ge­plant. Die Eigentümerin, die »RIAS/GEWOBAG Projektentwicklung Britzer Damm GmbH« mit Sitz in Berlin, ein Zusammenschluss privater Firmen mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAG, reichte inzwischen entsprechende Pläne ein.

Recyclinghof in der Gradestraße.     Foto: rr

Vorrangig will aber eine Miteigentümerin, die Firma ASML, ihr dort angrenzendes Gewerbegebiet erweitern, um auf dem Gelände weitere Produktionsstätten zu errichten, was etwa 1.000 neue Arbeitsplätze brächte. Die sollen schon 2025 fertig sein. Die neuen Wohnungen hingegen würden erst bis 2028 fertig werden. Im Zuge der Bebauungsplanänderung hofft die BSR, ihre alte Idee doch noch zu realisieren, auch auf ihrem Britzer Recyclinghof Müll verbrennen zu können. Geht der Kampf wieder los? weiterlesen

Buntes Programm für Besuch aus Anderlecht

Neukölln vertieft Städtepartnerschaft

Die Städtepartnerschaft zwischen Neukölln und dem belgischen Anderlecht bei Brüssel gibt es bereits seit 1955. Die Idee dahinter: Ehemalige Kriegsteilnehmer sollten sich zur Versöhnung und Verständigung treffen und austauschen.

Anäis Marie, Antonella Roosbeek, Julien Milquet in der Bootshalle der »Rudergesellchaft Wiking«.       Foto: mr

Über die Jahre war der Kontakt allerdings eingeschlafen. Erst 2021 wurde der Kontakt zur Stadtverwaltung in Anderlecht wieder aufgenommen, und in der Folgezeit gab es Video­konferenzen und sogar einen Beitrag zum Jubiläums-Buch der »Freunde Neuköllns«.
Für eine weitere Vertiefung der Kontakte sorgte jetzt der Besuch einer Delegation aus der Anderlechter Stadtverwaltung. Buntes Programm für Besuch aus Anderlecht weiterlesen

Ausgleichsflächen auf Vorrat

Neukölln startet Pilotprojekt in Kleingartenanlage

Wenn in Berlin der Wohnungsbau angekurbelt werden soll, braucht es nicht nur ein Angebot an Bauflächen, sondern auch ausreichend Platz für die gesetzlich vorgeschriebenen »Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen«, die den Verlust von Flora und Fauna kompensieren können. Die Suche nach geeigneten Flächen, die bisher erst anläuft, wenn durch ein konkretes Bebauungsplanverfahren der Bedarf bestimmbar ist, gestaltet sich im immer dichter bebauten Neukölln zunehmend schwieriger und verzögert dadurch das Bebauungsplanverfahren.
Um die Genehmigungsverfahren zu beschleunigen, geht das Bezirksamt Neukölln daher einen neuen Weg. Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sollen quasi auf Vorrat realisiert werden, um später zum Einsatz zu kommen. Ausgleichsflächen auf Vorrat weiterlesen

Ende des kostenlosen Parkens

Neukölln startet Parkraumbewirtschaftung im Reuterkiez

Ab dem 1. November 2023 führt das Bezirks­amt Neukölln im Reuterkiez die Parkraumbewirtschaftung ein. Zwischen Kottbusser Damm, Maybachufer, Pannierstraße und Sonnenallee wird das Parken gebührenpflichtig. Anwohner benötigen dafür einen Parkausweis, der ab sofort online oder postalisch beantragt werden kann. Dieser wird für bis zu zwei Jahre ausgestellt und kostet 20,40 Euro. Alle übrigen Menschen müssen am Automaten Gebühren zahlen. Für Gewerbetreibende, Handwerker, pflegende Angehörige und Personen, die auf ihr Auto angewiesen sind, gibt es Sonderregelungen.

Parkchaos.Illustration:jr

Parken ohne Parkausweis kostet künftig 75 Cent je Viertelstunde (drei Euro pro Stunde). Die Parkscheinpflicht gilt in Neukölln einheitlich von Montag bis Freitag von 9 bis 20 Uhr.
Ziel der Parkraumbewirtschaftung ist es, die Zahl der parkenden Autos insgesamt zu begrenzen und damit die Lebensqualität und Verkehrssicherheit in dicht besiedelten Quartieren im Norden des Bezirks zu verbessern. Ende des kostenlosen Parkens weiterlesen