»Shehrazad« braucht Unterstützung

Kampf für soziale Einrichtung. Foto: Gisela Fahlbusch

Schutzraum für Mütter und Kinder in Gefahr

Das »Shehrazad« ist berlinweit das einzige kommunal getragene
Familienzentrum, das ausschließlich Frauen und Kindern vorbehalten ist. Im Zuge der vom Bezirksamt Neukölln beschlossenen Sparmaßnahmen ist diese Einrichtung jetzt von der Schließung bedroht.
In einer Petition wird die dringende Bitte an den Bezirksbürgermeister und den Finanzsenator herangetragen, den Fortbestand des »Shehrazad Zentrums« zu sichern. Die Petition richtet sich nicht nur an Mütter. Es ist jeder eingeladen zu unterschreiben, weil es darum geht, die jetzige Angebotsstruktur der Neuköllner Familienzentren im Allgemeinen und unsere soziale Infrastruktur zu erhalten.
Die Neuköllner Familienzentren sind oft überfüllt oder auf das Anlegen von Wartelisten angewiesen. Es kann also vorkommen, dass ein Kind
vielleicht nur eine oder sogar gar keine Krabbelgruppe besuchen kann,
bevor es in die Kita kommt. So können Eltern in Elternzeit und Kinder
nur schwer Kontakte zu anderen Familien oder zu gleichaltrigen Kindern
knüpfen. Die Überfüllung in den anderen Familienzentren hat sich in der
Vergangenheit immer genau dann verstärkt, wenn das »Shehrazad« Urlaub machte oder wie zuletzt renoviert wurde, weil die Frauen dann auf andere Familienzentren auswichen.
Für Alleinerziehende ist das »Shehrazad« besonders wichtig, um
Freundschaften zu anderen Familien zu schließen und sich austauschen zu können. Aber auch Frauen, die aus häuslichen Konfliktsituationen
flüchten müssen, kommen ins »Shehrazad«. Frauen, die ihr Baby
aufgrund des persönlichen Wohlbefindens oder aus religiösen Gründen
nicht in der Öffentlichkeit oder in Familienzentren, in denen auch
Männer sind, stillen möchten, sind ebenso auf das »Shehra­zad« angewiesen.

G. Fahlbusch mit Tochter.   Foto: privat

Dort sind alle Angebote kostenlos, was für einige unerlässlich ist.
Im »Shehrazad« arbeiten pädagogische und therapeutische Fachkräfte, die die Mütter beraten. Die angebotenen Beratungszeitfenster werden immer komplett ausgenutzt. Es gibt einen sehr großen Bedarf und Wartelisten
für viele Kurse und Angebote, also für manche Eltern kaum Chancen, in
einen Kurs oder Krabbelgruppen zu kommen.
Die häusliche Situation kann viele negative Folgen haben, wenn der
Austausch mit anderen Eltern und Fachkräften fehlt. Gerade die ersten
Monate und Jahre sind so maßgeblich für die Entwicklung von Kindern.

Gisela Fahlbusch
www.change.org/p/mutter-kind-treff-shehrazad-bleibt?source_location=search