Anpacken statt Jammern

Neuköllner Ehrennadel
Juroren und Preisträger.                                                                                                                                    Foto: mr

Bezirk verleiht Ehrennadeln für bürgerschaftliches Engagement

Uschi Glas hat zwar keinen Wohnsitz in Neukölln, die höchste Aus- zeichnung des Bezirks wurde ihr dennoch zuteil. Gemeinsam mit fünf weiteren Persönlichkeiten, die sich um den Bezirk verdient gemacht haben, wurde der Münchener Schauspielerin am 12. Dezember im Schloss Britz die »Neuköllner Ehrennadel« verliehen.
Das Ehrenzeichen belohnt vorbildliches ehrenamtliches Engagement und wird nur an Bürger außerhalb des politischen Bereichs verliehen. Vorgeschlagen werden die Kandidaten von den Fraktionen der Be- zirksverordnetenversammlung (BVV). Die Entscheidung wird jedoch unter strengster Geheimhaltung von einem Gremium, bestehend aus der Bezirksbürgermeisterin (SPD), ihrem Stellvertreter (CDU), dem BVV-Vorsteher (SPD) sowie dessen Stellvertreterin (CDU) gefällt. Das sorgte in den letzten Jahren für einigen Unmut bei den kleineren Parteien, die sich bei der Auswahl nicht vertreten fühlen.
»Kein Staatswesen kommt ohne engagierte Menschen aus«, sagte Jürgen Koglin, Vorsteher der BVV. »Indem sie aus ihrem privaten Umfeld heraustreten und ihre Kompetenzen anderen zur Verfügung stellen, stärken sie die Gemeinschaft«.
Auch Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey betonte, dass der Staat es nicht ohne Partner schaffe, allen Herausforderungen gerecht zu werden. »Wir brauchen Menschen, die es nicht dabei belassen zu klagen, sondern die anpacken.« Anpacken statt Jammern weiterlesen

Freiheit? Wohl kaum!

Es ist einfache Kindergartentheorie: Je mehr Kinder im Buddelkasten spielen, desto mehr Streitereien und Unfälle gibt es.
Im Hinblick auf die gegenwärtige Situation der Windsportler auf dem Tempelhofer Feld passt diese Theorie. Zu denken, dass durch eine Einschränkung der Nutzungsfläche für diesen Sport die Unfallquote eingedämmt würde, ist hirnrissig.
Zudem ist es ein Unding, dass lediglich die Windsportler mit den Konsequenzen von Unfällen leben müssen.
Wenn jedoch die derzeitige Entscheidung, wie angekündigt, wirklich noch einmal überarbeitet und ein Sicherheitskonzept entwickelt wird, wird hoffentlich eine sinnvolle Lösung gefunden, mit der alle leben können. Denn sonst werden garantiert Köpfe rollen – wenn auch hoffentlich nur im weitesten Sinne des Wortes.

Corinna Rupp

»Friedel54« kämpft um seine Existenz

Kiezkollektiv wehrt sich gegen die Kündigung

Friedel54
Widerstand geht weiter.                                                                                                                                                         Foto: mr

Seit über zehn Jahren gibt es den Kiezladen in der Friedelstraße 54. Der selbstorganisierte Stadtteilladen »ist ein sozialer Treffpunkt, der von vielen genutzt wird«, sagt Matthias Sander, der Sprecher des Kol- lektivs. Er bietet Raum für zahlreiche Veranstaltungen, Workshops, Kneipen- und Filmabende. Hier treffen sich Freundeskreise, andere Initiativen bieten regelmäßig eine »Küche für alle« an. Im Keller gibt es Kicker und einen Umsonst-Laden, in einem anderen Raum hat eine Siebdruckwerkstatt ihr Domizil. »Getränke und Speisen gibt es auf Spendenbasis. Jeder gibt, was er kann, keiner wird ausgeschlossen, weil das Geld nicht reicht«, beschreibt Sander das Konzept. »Der Kiez braucht solche Anlaufstellen«.
Die wird es aber wohl bald nicht mehr geben, denn dem Laden wurde zum 30. April 2016 gekündigt. »Friedel54« kämpft um seine Existenz weiterlesen

Unwürdige Zustände für Flüchtlinge in den Hangars

Senatsvertreter ließen sich bei Veranstaltung im »Heimathafen« entschuldigen

Mehr als 2.200 Menschen leben derzeit in drei Hangars des ehe- maligen Flughafens Tempelhof. Damit noch mehr untergebracht werden können, möchte der Senat temporäre Unterkünfte auf dem Feld einrichten. Und dafür will er das »Tempelhof-Gesetz«, das eine Bebauung verbietet, ändern.
Den Gegnern der Bebauung wird Eigennutz und egoistische Verteidigung ihrer Privilegien vorgeworfen.

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Provisorium für Heimatlose.                                                                                                                                                Foto: mr

Aber so einfach ist es nicht. Das zeigte sich auf der Veranstaltung mit dem Titel »Senat diskutiert mit Flüchtlingsrat und Bürgern«, zu der die Initiative »100 Prozent Tempelhofer Feld« am 7. Dezember in den »Heimathafen Neukölln« geladen hatte. Allerdings glänzte der Senat komplett durch Abwesenheit. Lediglich Daniel Buchholz (SPD), Mitglied im Ausschuss für Stadtentwicklung, hatte sich getraut zu erscheinen. Unwürdige Zustände für Flüchtlinge in den Hangars weiterlesen

Mit Schwung ins Alter

Dank Sylvia-Fee Wadehn treten Senioren verstärkt für ihre Interessen ein

Aus einem tiefen Schlaf hat sie den Rollberg wachgeküsst. Als Sylvia-Fee Wadehn 2011 in das Seniorenhaus in der Morusstraße 1 einzog, fand sie Bewohner in den 108 Wohneinheiten vor, die sich in einem tiefen Dornröschenschlaf befanden. Vereinzelt lebten sie nebeneinander, ohne Kontakt zueinander zu haben. Dabei haben sie eines gemein: Sie sind über 60 Jahre alt. Denn das ist die Voraus-setzung, in das Seniorenhaus der Wohnungsbaugesellschaft »Stadt und Land« einzuziehen. Zwei Jahre beobachtete und sondierte Wadehn, dann kam die SPD-lerin in Fahrt.

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Nicht immer einig mit dem Regierenden.                                                                                                           Foto: privat

Hier musste etwas geändert werden. Es gelang ihr, die Bewohner zusammenzubringen. Die Altmieter begannen, sich um die Neuan-kömmlinge zu kümmern, der Gemeinschaftsraum wurde wieder für Aktivitäten von der Weihnachtsfeier bis zum Lesekreis genutzt. Eine enge Zusammenarbeit mit dem »SchwuZ« entstand. Da ließen sich auch Prominente blicken.
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»Freunde Neuköllns« bauen Brücken

Städtepartnerschaften sollen wieder belebt werden

Bertil Wewer
Bertil Wewer.                                               Foto:mr

Nach dem zweiten Weltkrieg wurden von den britischen Besatzern freundschaftliche Begegnungen zwischen engli- schen und deutschen Städten begründet zur Völkerver-ständigung »von unten«. Nach dem Motto, »wenn man sich kennt und miteinander redet, schlägt man sich nicht die Köpfe ein«. Anfang der 1950er Jahre – ein geeintes Europa war noch nicht absehbar – bildeten 50 deutsche und französische Bürgermeister in Genf den »Rat der Gemeinden und Regionen Europas«, der seit 1955 eine Sektion in Deutschland hat. In diesem Jahr begründete Neukölln die Ring- Städtepartnerschaft »Jumelage« mit ehemaligen Kriegsgegnern im niederländischen Zaanstad bei Amsterdam, dem belgischen Anderlecht bei Brüssel, dem französischen Boulogne-Billancourt bei Paris sowie dem britischen Hammersmith & Fulham, einem Stadtteil von London. »Freunde Neuköllns« bauen Brücken weiterlesen

Mehr Raum für Künstler

Das »Agora«-Kollektiv hat sich auf das Kindl-Gelände erweitert

Das Künstler-Kollektiv »Agora«, das bisher erfolgreich in einer sanier- ten Villa im Mittelweg 50 arbeitet, kann sich nun erweitern.
Auf dem »Kindl-Gelände« befindet sich eine eher schmucklose 1.000 Quadratmeter große Halle mit einem Untergeschoss. »Agora« konnte die Schweizer Stiftung »Edith Maryon« bewegen, die Halle zu kaufen und an das Künstler-Kollektiv zu verpachten.

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Eine Halle für Visionen.                                                                                                                                                             Foto: fh

Sie haben sich eine Menge vorgenommen, denn die Halle ist voller Schutt, Wände mussten entfernt werden, die Halle ist am besten mit Staubmaske zu betreten, wenn gearbeitet wird, und es ist kalt. Mehr Raum für Künstler weiterlesen

Der Freiheit werden Grenzen gesetzt

Windsport auf dem Tempelhofer Feld wird massiv eingeschränkt

Grenzenlose Freiheit auf dem Tempelhofer Feld, damit ist es zumindest für die Windsportler erst einmal vorbei.

Windsport
Vorsicht und Rücksicht sind gefordert.                                                                                                                         Foto: mr

Nachdem Ende Oktober ein Radfahrer nach einer Kollision mit einem Kitesurfer an seinen Verletzungen gestorben ist, hat die für den Park verantwortliche »Grün Berlin GmbH» den Windsport drastisch ein- geschränkt. Alle Windsportarten, unabhängig von ihrem Gefahren-potential, dürfen derzeit nur auf der nördlichen Wiese vor dem Flug- hafengebäude und auf einem Teil der südlichen Landebahn ausgeübt werden. Darauf habe man sich gemeinsam mit der Senatsverwaltung und den Vertretern der Windsportarten geeinigt, heißt es in der Pressemitteilung der »Grün Berlin GmbH«. Bis Ostern 2016 solle dann ein konkretes Nutzungs- und Sicherheitskonzept erarbeitet werden, in dem »die Risiken und Gefahren des Windsports analysiert und geeignete technische oder räumliche Lösungen gefunden werden«. Der Freiheit werden Grenzen gesetzt weiterlesen

Neues in 2016

Wo Licht ist, ist auch Schatten

Das dürfte nahezu alle Berliner treffen: Die BVG erhöht ihre Tarife. Betroffen sind auch mitreisende Fahrräder (plus zehn Cent). Besonders heftig trifft es die Stammkunden, die für ihre Jahreskarte 21 Euro mehr berappen müssen. Die Preise für einen Einzelfahrschein und die Vierfahrtenkarte bleiben gleich.
Eltern dürfen sich freuen oder bitter lächeln. Sie erhalten pro Kind und Monat zwei Euro mehr. Auch Bürger, die Anspruch auf Sozialleistungen haben, bekommen mehr. Fünf Euro erhalten Alleinstehende, Paare pro Person allerdings nur drei Euro. Neues in 2016 weiterlesen

Neuköllner Alltägliches

Nachrichten aus dem »Neuköllner Tageblatt« vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe

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Nr. 2 – Dienstag,  4. Januar 1916
Das neue Jahr wurde in Neukölln in üblicher Weise bei Glockengeläut begrüßt. Kurze Zeit herrschte auch auf den Straßen reges Leben, wobei besonders die halbwüchsige Jugend mit Feuerwerkskörpern Unfug trieb. Die meisten Neuköllner Familien begingen den Jahreswechsel in ernster Stimmung im eigenen Heim, hat doch fast jede Familie liebe Angehörige im Felde, was eine Feststimmung nicht aufkommen läßt. Trotzdem hatten sich die hiesigen Kaffees und Gastwirtschaften eines überaus guten Besuches zu erfreuen. Als das neue Jahr begann und man sich gegenseitig unter Gläserklang beglückwünschte, war überall der innigste Wunsch, daß uns das neue Jahr den endgültigen Sieg und einen ruhmvollen, dauernden Frieden bringen möge. – Am Neujahrstage und am Sonntag machten die besten Geschäfte wieder die Kinos, die fortgesetzt überfüllt waren. Neuköllner Alltägliches weiterlesen

Ein Schlösschen auf dem Rollberg

Craft-Beer statt Internetkarriere

Vier Männer und der Traum vom echten Berliner Bier. Bier, das hand- werkliche Tradition mit den Ideen der Craft-Beer-Bewegung ver- knüpft. Die Mittdreißiger und Ex-Internet-Manager Uli Erxleben, Finn Hänsel und Robin Weber lernten sich über ihren Job bei einer eCommerce-Firma kennen und entschieden nach diversen Tresen-abenden, ihre Bierleidenschaft zu professionalisieren, hochwertige Biere mit Charakter zu brauen und zugleich alte Sorten in die Neuzeit zu führen.

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HIER gibt’s das neue Bier von hier.                                                                                                                                    Foto: pr

Mit dem in Virginia geborenen Braumeister Richard Hodges, der in den USA, Italien und München sowie bei einem Studium in Weihen- stephan sein Handwerk perfektionierte, trafen sie den idealen Mit- streiter, der vorindustrielle Brauverfahren ebenso schätzt wie inno- vative Experimente mit verschiedenen Malzen und Hopfensorten. Ein Schlösschen auf dem Rollberg weiterlesen

Vegane Engelskost

Waffeln, Pasten und Sandwiches im »Koffie Engel«

Je weiter die Sonnenallee in die südliche Richtung gen S-Bahnhof Sonnenallee führt, umso trostloser ist das kulinarische Angebot. Das hat nun ein Ende.
In der Nummer 206 zwischen Mareschstraße und Braunschweiger Straße hat ein kleines veganes Café eröffnet, »Koffie Engel«. Hell und freundlich, ausgestattet mit Holzmöbeln ist es eingerichtet. Hinter dem Tresen erwartet Claudia Engelmann, die Betreiberin, ihre Gäste. Neben einem sehr gut schmeckenden Kaffee bietet sie Dinkelwaffeln mit süßem Aufstrich an. »Prinzessinnenwaffel à la Schwarzwälder Kirsch« ist ein Genuss für jede Naschkatze.

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Wenn Engel waffeln.                                                                                                                                                                   Foto: pr

Täglich gibt es frische, herzhafte, selbst hergestellte vegane Pasten. Der Renner ist eine Walnusspaste, nicht zu verachten das Oliven- Humus auf Roggen-Weizen-Sandwich. Appetitlich zubereitet ist das wechselnde Angebot auch etwas fürs Auge und den kleinen Hunger. Vegane Engelskost weiterlesen

Dänische Brote lügen nicht

Skandinavisches Bäckereikonzept hat am Maybachufer feste Station gemacht

Magnus Grubbe schmun­zelt. »So vielen neuen Leuten in so kurzer Zeit bin ich noch nie begegnet.« Der smarte Däne, der eigentlich aus der Umweltberatungsbranche kommt, hält sich für eher introvertiert. Jetzt plauscht er locker mit seinen Stammkunden, nimmt Vorbestellungen entgegen, berät sich mit seinen Angestellten und plant nebenher den weiteren Umbau seines Verkaufsraums. Seit November leitet er »THE BREAD STATION«, den Berliner Ableger der gleichnamigen Bäckerei in Kopenhagen (»Unser Laden ist aber schöner als das Original«, zwinkert Magnus), die derzeit auch in Großstädte wie London oder Tokio expandiert. Hier wie dort wird Brot für Feinschmecker gebacken, nur aus ökologischem Mehl, Wasser und Meersalz, ohne industrialisierte Methoden, ohne Hefe, Zucker, Fett oder andere geschmacksverfälschende Zusatzstoffe. Schon 1901 befand sich am Maybachufer 16 eine Bäckerei. Nun soll es hier das beste Brot der Stadt geben.

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Unser täglich Brot gib uns krustig.                                                                                                                                    Foto: pr

Die Rezepte für die derzeit noch hauptsächlich auf Weizenmehl basierenden Brotsorten (Roggen- und Dinkelbrote sollen bald folgen) stammen vom dänischen Gourmetkoch Per Brun, der seine Heimat seit 20 Jahren mit hochwertigem Brot revolutioniert. Dänische Brote lügen nicht weiterlesen

Fleiß schützt nicht vor Abstieg

Am Abgrund der Obdachlosigkeit

Wie kann es sein, dass eine arbeitswillige, gebildete, fleißige Person kurz vor der Obdachlosigkeit steht?
Anja W. war eine gute Schülerin und schloss eine Ausbildung zur Floristin ab. Sie bekam viel Anerkennung für ihre geschickten Arbeiten, und es gelang ihr, ihrem Wunschberuf und ihrer Familie gerecht zu werden. Es war eine schöne Zeit, von der sie noch heute schwärmt.

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Alte Heimat Gropiusstadt.                                                                                                                                                      Foto:mr

Nach 17 Jahren musste die Gärtnerei schließen. Anja W. verlor ihre Arbeitsstelle, und ihr Mann ließ sie mit zwei Kindern allein, das dritte Kind wurde kurz darauf geboren. Fleiß schützt nicht vor Abstieg weiterlesen

Hilfe für Schulhausmeister

Arbeitsförderung hilft bei der Ordnung in Schulen

Arbeitssenatorin Dilek Kolat traf sich am 9. Dezember mit einigen Hausmeister-Assistenten, die im Rahmen einer »FAV-Stelle« (Förderung von Arbeitsverhältnissen) die Tätigkeit der festange-stellten Schulhausmeister unterstützen.
19 Assistenzstellen für Schulhausmeister wurden im Sommer 2015 über das Förderprogramm »Berlin Arbeit« der Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen vom Jobcenter für Neukölln geschaf- fen. Für 2016 sollen mindestens sechs weitere Stellen hinzukommen.

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Bezirksbürgermeisterin Giffey und Arbeitssenatorin Kolat mit Schulamtsleiter Richert, Bezirks-stadtrat Rämer, Haus- meister Hübner, Assistent Bergmann, Assistent Theis, MdA Langenbrinck und Schulleiter Jaster. (v.l.n.r.)                                                                                                                              Foto: A. Simon

Neukölln verfügt dann über insgesamt 25 Stellen und ist damit der einzige Berliner Bezirk, dem es gelungen ist, alle ihm zustehenden »FAV – Stellen« zu besetzen. Der große Kraftakt, der hierfür durch die Schulverwaltung im Zusammenspiel mit dem Jobcenter und der Personalvertretung gestemmt wurde, um alle angebotenen Assi- stenz-Stellen zu besetzen, hat sich ausgezahlt. Hilfe für Schulhausmeister weiterlesen

Vom Zuhören und Verstehen

Das »Erzählcafé im Körnerkiez« macht Lebensgeschichten greifbar

In lockerer Runde zusammensitzen und sich (Lebens-)Geschichten erzählen, das kann man jetzt jeden zweiten Donnerstag-Nachmittag im »Neuköllner Leuchtturm«, Emser Straße 117. Zum »Erzählcafé im Körnerkiez« sind alle Nachbarn und deren Freunde herzlich einge-laden. Es gibt Kaffee, Tee und Gebäck.

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Gespanntes Lauschen bei Kaffee und Plätzchen.                                                          Foto: Christiane Borgelt

Jede Zusammenkunft wird von einer bestimmten Person bestritten, deshalb ist jedes Treffen anders und immer überraschend. Man lernt unterschiedliche Lebensläufe kennen, oft mit interessanten Wen- dungen. Manche sprechen mutig über Rückschläge und wie sie damit umgehen. Andere berichten über das Leben im Kiez oder ihren Beruf. Vom Zuhören und Verstehen weiterlesen

Britz, mal auf die Schnelle

Die Geschichte eines Neuköllner Ortsteils in aller Kürze

Das urkundlich erstmals 1237 erwähnte Britz kam als Ortsteil 1920 zum Bezirk Neukölln. Das typische Britz beginnt so richtig, bezirks-geographisch zwar nicht korrekt, hinter dem Teltowkanal. Britz ist ein lohnendes Ausflugsziel, das auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln schnell zu erreichen ist. Am einfachsten geht das mit der U-Bahn. Die Linie U7 wurde nämlich 1963 bis nach Rudow verlängert.

U-Bahnhof Blaschkoallee
Aussteigen und angucken!                                                                                                                                                       Foto: rr

Der erste Bahnhof dieser Verlängerung ist die Station Blaschkoallee. Die wurde erst vor kurzem runderneuert, hat nun auch einen Fahr- stuhl und ist als 97. Bahnhof seitdem barrierefrei. Britz, mal auf die Schnelle weiterlesen

Die Geister, die ich rief

Portoerhöhung in drei Akten

Es ist wie ein schlechtes Bühnenstück mit dem Titel »Portoerhöhung, eine Tragödie in mehreren Akten«. Mittlerweile wurde der dritte Akt am 1. Januar 2016 uraufgeführt. In der Hauptrolle: Die Briefmarke für den Standardbrief. Ihre Rolle ist nun tragender, sodass sie statt der bisherigen Gage in Höhe von 62 Cent nunmehr 70 Cent pro Auftritt bekommt.
Die zweite Hauptrolle spielt die Briefmarke für den Maxibrief. Sie erhält immerhin 20 Cent mehr Gage als zuvor. Die bis dato noch unbekannte Acht-Cent-Ergänzungsbriefmarke hat eine kleine Komparsenrolle ergattert. Die Geister, die ich rief weiterlesen

Orangener Wein und Tango von Bach

Verkostung und berauschende Klänge in der »Sinnesfreude«

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Celia Rojas.                                                     Foto: fh

Für Wein- und Musik­liebhaber gab es in der »Sinnesfreude« ein ganz besonderes Highlight. Am 5. Dezember bot Wolfgang Baumeister, der Betreiber des Weingeschäfts mit Veranstal-tungsraum in der Jonas-straße 32 gemeinsam mit dem benachbarten Weingeschäft »Das schwarze Glas« ganztägig eine Weinverkostung an.
Während sich »Das schwarze Glas« auf französische Bioweine spezia-lisiert hat, ist Baumeister aus »Sinnesfreude« immer auf der Suche nach neuen Produkten. Als Besonderheit bot er an diesem Tag orangenen Wein an. Das ist Weißwein, der wie Rotwein hergestellt wird. Durch die lang andau- ernde Maischegärung erhält der Wein eine nahezu orangene Farbe. Das Ergebnis ist ein völlig neues Geschmackserlebnis. Orangener Wein und Tango von Bach weiterlesen

Salonmusik startet ins neue Jahr

Erlesene Auswahl an virtuosen Musikern

Mit indischer Musik der Gruppe »Ananda Dhara« startet die »Salon-musik« am 10. Januar in die neue Saison. Ausgangspunkt jedes Stückes von »Ananda Dhara« ist ein von Babua Pahari komponierter Text, der die Stimmung vorgibt, über die dann improvisiert wird.  Pahari spielt die Bambusflöte und wird begleitet von Romeo Natur an der Darbouka und Martin Götz an der klassischen Gitarre.
Am 17. Januar entführen die drei Musiker von »Hang Caravan« die Zuhörer in eine aufregende Klangwelt mit faszinierenden Rhythmen und ungewöhnlichen Klangfarben.

Hang Caravan
Hang Caravan.                                                                                                                                                        Foto:mr

Das Hang ist ein um 2000 erfundener Resonanzkörper aus Stahl mit einem fantastischen Klangspektrum. Es ist eine Innovation auf dem Sektor der Perkussionsinstrumente. Melodie und Perkussion harmo-nieren in nahezu unerschöpflicher Klangvielfalt – in einem Instru- ment. Salonmusik startet ins neue Jahr weiterlesen

Heimat für rastlose Jazzer

Unerhört hörbare Bassklänge in der Gropiusstadt

Wie in Trance lauschten die Zuhörer den einzigartigen Klängen des »Jaspar Libuda Trios »beim »Jazzclub« im Gemeinschaftshaus Gropiusstadt am 4. Dezember. Die Klanglandschaft lud ein zum Träumen, zum Entfliehen vom Alltag, zum Sinnieren.
Bandleader Jaspar Libuda entlockte seinem Instrument, dem Kontrabass, Töne und Klänge wie ein virtuoser Cellist. Dann wiederum wechselte er zu den tiefen Frequenzen und trieb mit erdigen Grooves die Musik nach vorne.

Jaspar Libuda Trio
Jaspar Libuda Trio.                                                                                                                                                                      Foto: mr

Oft dient der Bass zur Begleitung, zur Unterstützung anderer Musiker. Libuda war in diesem Trio der Kopf, stammten doch alle Kompositionen von ihm selbst. Makellos intoniert strich er mit seinem Bogen sinnliche Melodien von verzaubender Schönheit wie im Titel »Heimat für Rastlose«. Kurz darauf wurde dieser Klang gebrochen durch markante Ostinatofiguren, die eher in der Rockmusik zu hören sind. Heimat für rastlose Jazzer weiterlesen

Salz ist nicht nur zum Kochen da

Die Befreiung der Atemwege

Ein Aufenthalt am Meer kann wahre Wunder wirken, und daher wird raues Seeklima mit natürlichem Salz-Aerosol besonders zur Therapie von Atemwegserkrankungen empfohlen.

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Salzweltenmuseum: Salzbergbau bei Hallein in Österreich.                                                                        Foto: fh

Für Zuhause kann man neben physiologischer Kochsalzlösung die Solen verschiedener Mineralbäder nutzen. Das natürliche Emser Salz enthält neben Natrium und Chlorid viele weitere wertvolle Bestand- teile wie Kalium, Calcium, Magnesium, Eisen, Fluorid und Sulfat. Lösungen von natürlichem Emser Salz sind durch den hohen Hydro- gencarbonat-Anteil leicht alkalisch (pH 8-10) und reinigen und befeuchten nicht nur, sondern helfen auch bei Entzündungsprozes- sen und wirken sanft abschwellend. Salz ist nicht nur zum Kochen da weiterlesen

Im Zeichen der Wollust und Sünde

Die vielseitige Walnuss

In der Thomashöhe steht einer und auch in der Lessinghöhe – ein Walnussbaum. Die Walnuss ist vor langer Zeit aus Persien zu uns gekommen. Die Pflanze ist in fast allen Bestandteilen für uns nützlich.
Zum Heilen sind es die Blätter, die frischen, grünen Fruchtschalen und die Nüsse in den unterschiedlichsten Reifegraden. In der Küche werden die Nüsse und das daraus gewonnene Öl in den unterschied-lichsten Varianten genutzt. Bei den Likörrezepten fällt auch auf, dass sowohl die reife Nuss, als auch die »grünen«, also die unreifen Ver- wendung finden. Bei einem alten Klosterrezept wurden sogar Blätter des Baumes in Sprit angesetzt. Das Holz und die Rinde werden für Möbel verwendet.

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Leckeres zum Knacken.                                                                                                                                                            Foto: fh

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Petras Tagebuch

Absender mit Schrecken

Vor Kurzem besuchte ich eine Veranstaltung, die sich mit dem Thema Sanierungsgebiete, Milieuschutz und deren Auswirkungen auf den Einzelnen beschäftigte. Ich lernte viel dazu. Als Essenz nahm ich mit nach Hause, dass Mieter jede Menge Möglichkeiten haben, sich zu wehren, es aber auch tun müssen.
Wie immer am Abend leerte ich meinen Briefkasten und stellte mit Schrecken fest, dass ein Brief von der Hausverwaltung an mich adressiert war. Das konnte nichts Gutes bedeuten. Mit spitzen Fingern, als befände sich Sprengstoff in meinen Händen, trug ich den Brief in meine Wohnung und legte ihn vorsichtig auf den Schuh-schrank. Petras Tagebuch weiterlesen