Archiv der Kategorie: Kiez

10 Jahre Wunschbaum!

»Kindern ein Lächeln schenken« heißt es auch in diesem Jahr im Neuköllner Rathaus

Auch in diesem Jahr steht im Foyer des Rathauses wieder ein Wunschbaum. Unter dem Motto »Kindern ein Lächeln schenken« schmücken 190 Wünsche von Kindern aus Neuköllner Familien in schwierigen Situationen, aber auch wie bereits im Vorjahr von Bewohnern der Senioren- und Pflegeeinrichtung Haus Rixdorf den Weihnachtsbaum.
Bezirksbürgermeister Martin Hikel: »Es ist leider nicht für alle Neuköllner eine Selbstverständlichkeit, dass zu Weihnachten Geschenke gemacht werden können. Auch wenn die Wünsche anonym erfüllt werden, bringt der Wunschbaum die Menschen aus unserem Bezirk zusammen. Die Wunschbaumaktion hat bereits seit zehn Jahren ihren festen Platz hier im Bezirk und steht für konkrete nachbarschaftliche Solidarität und Unterstützung. Ich freue mich deshalb über rege Beteiligung auch in diesem Jahr.« 10 Jahre Wunschbaum! weiterlesen

Spatenstich und Findungsprozess

Buddeln für den Schillerkiez.Foto: Planergemeinschaft für Stadt und Raum eG

Verkehrsgerechte Umgestaltung des Schillerkiezes auf begehbarer Plane

Nichts geht ohne Baulärm, Einzäunungen und Verkehrsumleitungen, das kennt auch Bezirksstadtrat Jochen Biedermann, der einen ersten lautlosen Spaten zur Neugestaltung der Oderstraße stach. Insgesamt wird der Schillerkiez baulich neu gestaltet, im Rahmen eines neuen Konzeptes, die der Beruhigung des Durchgangsverkehrs und des Zusammenwirkens von Fahrrad, Fußgang und Automobilität dient. Das schließt zahlreiche Konflikte ein.
Auffällig ist nicht nur der durchfließende, sondern auch der ruhende Autoverkehr. Dazu kommt auch die häufige Nutzung der Gehwege als Fahrradweg sowie die Bordsteinkanten, die nicht barrierefrei sind.
Die Oderstraße wird komplett zur Fahrradstraße ausgebaut. Dort finden die Baumaßnahmen seit dem 18. Oktober 2023 statt, eingeteilt in vier Baublöcke bis 2024. Es beginnt vom Anita-Berber-Park aus zunächst bis zur Okerstraße und geht dann baublockweise weiter bis zur Herrfurthstraße. Spatenstich und Findungsprozess weiterlesen

Eine-Welt-Zentrum im Rollbergkiez

Themen zu globaler Gerechtigkeit erlebbar machen

»Berlin Global Village« (BGV) ist das Berliner Eine-Welt-Zentrum, das im September letzten Jahres auf dem Gelände der Alten Kindl-Brauerei feierlich eröffnet wurde.

v.l.n.r.:Armin, Maimouna, Akinola.Foto: bs

Seitdem haben dort 50 entwicklungspolitische und migrantisch-diasporische NGOs ihre Büroräume. In den öffentlichen Veranstaltungsräumen gibt es ein Begegnungscafé, ein »Globales Klassenzimmer«, eine Galerie und eine Ludothek mit Spielsachen aus aller Welt.
»Dies ist ein Ort, der auch für migrantische Gruppen, die zu globalen Themen arbeiten, gleichberechtigt zugänglich ist.  Es zeigt sich in der Praxis, dass das Konzept aufgeht und durch die Zusammensetzung der Gruppen im Haus die Themen Entwicklung, Transformation und globale Gerechtigkeit anders als bisher und partizipativ diskutiert werden. Eine-Welt-Zentrum im Rollbergkiez weiterlesen

Linker Sozialfonds

Hilfe für ausgegrenzte Menschen

Foto: Die Linke

Die Linke Neukölln entwickelt ein Modell für einen Sozialfonds. Der Bezirksverband ist aus den zurückliegenden Wahlen stets gestärkt hervor gegangen. »Aus Beiträgen der Neukölner Mandatsträgerinnen und Mandatsträger werden von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffene Menschen existenziell notwendige Anschaffungen oder Zahlungen finanziell ermöglicht.« In der Begründung heißt es dazu: »Die Bereitstellung von Beratungs- und Unterstützungsangeboten für Menschen, die von Armut und Unterdrückung betroffen sind, ist Kernbestandteil linker Politik.«
Die Neuköllner Linke hält fest an der Unterstützung von Mieterinnen und Mietern gegen ihre Vertreibung wegen steigender Mieten und fordert weiterhin die Vergesellschaftung von Immobilien, die sich im Eigentum von profitorientierten Firmen befinden.

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Einkaufen, Arbeiten und Wohnen unter einem Dach?

Bebauungsplan für Karstadt am Hermannplatz

Der vorhabenbezogene Bebauungsplan soll ein Investorenprojekt realisieren. Die beabsichtigte Nachbildung des kriegszerstörten Monumentalbaues als neue »Ikone« ist eines der Großprojekte des »Signa«-Konzerns. Aber Architektur und Nutzung müssen den Anforderungen der heutigen Zeit entsprechen und sich stadtplanerisch einordnen.

Herausforderung am Hermannplatz.     Foto: Marlis Fuhrman

Im laufenden Verfahren nehmen das »Beteiligungsgremium Karl-Marx-Straße«, bezirkliche Fachverwaltungen und andere kritisch Stellung.
Aus einem übergeordneten Masterplan muss zunächst hervorgehen, ob ein Großprojekt in den gesamtstädtischen Zusammenhang passt oder nicht. Einkaufen, Arbeiten und Wohnen unter einem Dach? weiterlesen

Erfolge für Sherazad und Weichselstraße 52

Protest vor dem Rathaus.Foto: Die Linke Neukölln

Die Linke will weiter gegen den Bezirkshaushalt demonstrieren

Zwei erfreuliche Nachrichten erreichten Kiez und Kneipe. Wir berichteten im August über die drohende Schließung des Mutter-Kind-Zentrums »Sherazad« und im September über den Kampf der Bewohner der Weichselstraße 52 um das bezirkliche Vorkaufsrecht für ihr Haus. Für beide steht es gut.
Die Mütter von »Sherazad« schreiben per Mail: »Mittlerweile haben wir die Zusage vom Bezirks­amt, dass das »Sherazad« bis Ende 2025 am Standort in der Roseggerstraße 9 bestehen bleibt. Politisch sind wir noch nicht zufrieden, weil uns nur bis Ende 2025 geholfen wurde und es in anderen Bereichen noch Kürzungen gibt.« Erfolge für Sherazad und Weichselstraße 52 weiterlesen

Ausziehen für die Yoga-Ecke?

Bezirkliches Vorkaufsrecht für die Innstraße 44-45 gefordert

Das Haus Innstraße 44/45 in Neukölln ist verkauft, doch an wen? Ein Grundbucheintrag liegt noch nicht vor. Als diese Nachricht des Bezirks­amtes die Mieterinnen und Mieter erreichte, trafen sie sich zu Mieterversammlungen, vor Kurzem fand das fünfte Treffen statt.
Es gibt 27 Mietparteien in der Immobilie. Viele leben seit langer Zeit dort, eine Frau seit 40 Jahren. Die Mieterversammlung wählte Frank und Reinhold zu ihren Sprechern. Beide sind langjährige Mieter.

Objekt der Begierde.     Foto: Anwohner

»Der Bezirk sollte sein Vorkaufsrecht ausüben. Uns ist bekannt, dass dies nur noch sehr eingeschränkt möglich ist, wenn Baumängel vorliegen. Wir hatten einen Architekten des Mietshäuser-Syndikates gebeten, sich den Keller anzuschauen, er trug Gummistiefel, das Wasser stand fünf Zentimeter hoch. Zum Dachboden hatten wir leider noch keinen Zugang«, stellt Reinhold fest. Doch an wen ist das Haus nun verkauft worden? Ausziehen für die Yoga-Ecke? weiterlesen

Senat muss die Mittel sofort freigeben

Vorkaufsrecht für die Weichselstraße 52 läuft am 25. September aus

Mit einer kraftvollen Kundgebung am 26. August vor dem Haus an der Weichselstraße 52 protestierten die Mieter und Mieterinnen für den Verbleib in ihren Mietwohnungen und für das bezirkliche Vorkaufsrecht sehr lautstark. Sie erhielten Unterstützung aus der Rigaer- und Liebigstraße, der Hermannstraße und von bezirklichen Politikern der Grünen und der Linken.

Am 25. September läuft das Vorverkaufsrecht aus. Bezirksbaustadtrat Jochen Biedermann hat die Bewohner des Hauses vor der Kaufsabsicht des Investors gewarnt und das Vorkaufsrecht des Bezirkes angeboten. Zur Hälfte allerdings muss der Senat Gelder dazu geben. Das Programm »SIWA Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt« gibt dazu die finanziellen Mittel. Doch die Senatoren vonCDU und SPD zögern. Senat muss die Mittel sofort freigeben weiterlesen

»Shehrazad« braucht Unterstützung

Kampf für soziale Einrichtung. Foto: Gisela Fahlbusch

Schutzraum für Mütter und Kinder in Gefahr

Das »Shehrazad« ist berlinweit das einzige kommunal getragene
Familienzentrum, das ausschließlich Frauen und Kindern vorbehalten ist. Im Zuge der vom Bezirksamt Neukölln beschlossenen Sparmaßnahmen ist diese Einrichtung jetzt von der Schließung bedroht.
In einer Petition wird die dringende Bitte an den Bezirksbürgermeister und den Finanzsenator herangetragen, den Fortbestand des »Shehrazad Zentrums« zu sichern. Die Petition richtet sich nicht nur an Mütter. Es ist jeder eingeladen zu unterschreiben, weil es darum geht, die jetzige Angebotsstruktur der Neuköllner Familienzentren im Allgemeinen und unsere soziale Infrastruktur zu erhalten. »Shehrazad« braucht Unterstützung weiterlesen

Geht der Kampf wieder los?

Doch Müllverbrennung in Britz?

Seit in Britz 2015 der letzte RIAS-Sendemast gesprengt wurde, liegt das rund neun Hektar große Gelände an der Ecke Britzer Damm und Tempelhofer Weg brach. Dort sind jetzt 1.000 neue Wohnungen ge­plant. Die Eigentümerin, die »RIAS/GEWOBAG Projektentwicklung Britzer Damm GmbH« mit Sitz in Berlin, ein Zusammenschluss privater Firmen mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GEWOBAG, reichte inzwischen entsprechende Pläne ein.

Recyclinghof in der Gradestraße.     Foto: rr

Vorrangig will aber eine Miteigentümerin, die Firma ASML, ihr dort angrenzendes Gewerbegebiet erweitern, um auf dem Gelände weitere Produktionsstätten zu errichten, was etwa 1.000 neue Arbeitsplätze brächte. Die sollen schon 2025 fertig sein. Die neuen Wohnungen hingegen würden erst bis 2028 fertig werden. Im Zuge der Bebauungsplanänderung hofft die BSR, ihre alte Idee doch noch zu realisieren, auch auf ihrem Britzer Recyclinghof Müll verbrennen zu können. Geht der Kampf wieder los? weiterlesen

Buntes Programm für Besuch aus Anderlecht

Neukölln vertieft Städtepartnerschaft

Die Städtepartnerschaft zwischen Neukölln und dem belgischen Anderlecht bei Brüssel gibt es bereits seit 1955. Die Idee dahinter: Ehemalige Kriegsteilnehmer sollten sich zur Versöhnung und Verständigung treffen und austauschen.

Anäis Marie, Antonella Roosbeek, Julien Milquet in der Bootshalle der »Rudergesellchaft Wiking«.       Foto: mr

Über die Jahre war der Kontakt allerdings eingeschlafen. Erst 2021 wurde der Kontakt zur Stadtverwaltung in Anderlecht wieder aufgenommen, und in der Folgezeit gab es Video­konferenzen und sogar einen Beitrag zum Jubiläums-Buch der »Freunde Neuköllns«.
Für eine weitere Vertiefung der Kontakte sorgte jetzt der Besuch einer Delegation aus der Anderlechter Stadtverwaltung. Buntes Programm für Besuch aus Anderlecht weiterlesen

Mieter wollen wohnen bleiben in der Weichselstraße 52

Hoffnung auf kommunales Vorkaufsrecht

Die Mieter der Weichselstraße 52 organisieren sich gemeinsam mit dem Bezirk, um sich gegen den Verkauf des Hauses an einen Hamburger Immobilien- und Investmentspekulanten und der damit drohenden Verdrängung zur Wehr zu setzen. Die Zeit drängt: Bis Mitte September muss eine neue, gemeinwohlorientierte Käuferin gefunden sein und eine solide Gegenfinanzierung stehen.

Kampf um die Wohnung.      Foto:pm

Vor wenigen Wochen ist das Haus an die Immobilien- und Investmentfirma »Hansereal-Gruppe« verkauft worden. Das Unternehmen ist dafür bekannt, alteingesessene Mieter zu verdrängen, um mit luxuriösen Eigentumswohnungen Höchstmieten zu erwirtschaften. Um der Gefahr zu begegnen, dass das Haus im Milieuschutzgebiet zum Spekulationsobjekt wird, hat der Bezirk Neukölln entschieden, das kommunale Vorkaufsrecht auszuüben. Die Bewohner unterstützen das Vorhaben des Bezirks und des Neuköllner Baustadtrats Jochen Biedermann mit Nachdruck. Mieter wollen wohnen bleiben in der Weichselstraße 52 weiterlesen

Neuer Ort für Selbsthilfe- und Stadtteilarbeit eröffnet

Das »Haus der Vielfalt« bietet ein vielfältiges Angebot

Das »Haus der Vielfalt« in der Wilhelm-Busch-Straße 12 ist ein Ort, an dem Menschen unterschiedlicher kultureller Hintergründe und Lebenssituationen zusammenkommen können, wo Selbsthilfe- und Stadtteilarbeit an einem Ort verbunden werden.
Eigentlich hat es seine Arbeit bereits vor drei Jahren aufgenommen. Pandemie und bauliche Nacharbeiten verhinderten bisher eine richtige Eröffnungsfeier. Das wurde jetzt mit einem Tag der offenen Tür am 7. Juli nachgeholt.

Antje Kleibs (li.) und Barbara Schünke.    Foto:mr

Dabei informierten die verschiedenen Vereine, die gemeinsam unter der Trägerschaft des NBH (Nachbarschaftsheim Neukölln) das Haus betreiben, über ihre Arbeit und ihre Angebote. Neuer Ort für Selbsthilfe- und Stadtteilarbeit eröffnet weiterlesen

Tasmania wird »Blau-Weiß Neukölln«

Viele Spieler kommen vom Kooperationspartner

Am letzten Juli-Wochenende bereits wurde die neue Saison in der NOFV-Oberliga Nord (5. Spielklasse) eingeläutet – und somit auch für Neuköllns hochklassigsten Fußballverein, den »SV Tasmania«.

Tasmania in Rathenow.      Foto: Hagen Nickelé

Im Kader der Blau-Weiß-Roten hat es dabei einige Änderungen gegeben – allein vom Kooperationspartner »Blau-Weiß 90« aus Mariendorf stehen inzwischen zehn Spieler im Aufgebot für die neue Saison. Die ersten waren bereits in der Winterpause 2022/23 gekommen – und das war auch gut so. Denn zu diesem Zeitpunkt drohte Tasmania der zweite Abstieg in Folge: Ordentlich verstärkt holte man dann jedoch in der Rückrunde die nötigen Punkte zum Klassenerhalt im Eiltempo.
Da der ursprüngliche Ligakonkurrent »Blau-Weiß 90« seine Mannschaft aus der Oberliga abmelden wollte, hatte man sich zu einer Kooperation mit Tasmania bereiterklärt. So können die Blau-Weißen eine Spielklasse tiefer mit geringerem finanziellem Aufwand weitermachen – die Spieler, die in der Oberliga bleiben wollten, schlossen sich zum gro­ßen Teil Tasmania an. Tasmania wird »Blau-Weiß Neukölln« weiterlesen

Fröhliche Demo für ein nachhaltiges Leben

Gebastelte Gestalten. Foto: mr

Der Karneval der Zukunft zog durch Neukölln

Voller Farben, recycelter Materialien, Kunst und Humor – mit selbst gebastelten Kostümen, Tanz und Musik zog am 17. Juni der Karneval der Zukunft wieder durch die Straßen Neuköllns. Vom Rathaus Neukölln führte die bunte Parade vorbei am Hermannplatz zum Kottbusser Tor und über den Oranienplatz zurück zum Rathaus Neukölln.
Warum brauchen wir immer mehr? Wie können Stadt und Natur zusammenkommen? Verkleidet als bunte Tiere und Fantasiegestalten und begleitet von riesigen Puppen widmen sich die Neuköllner Künstler und Initiativen rund um das Team des Kunstvereins »Artistania« diesen und ähnlichen Fragen und wollen zeigen, wie eine gerechtere, bessere und nachhaltige Zukunft aussehen könnte. Fröhliche Demo für ein nachhaltiges Leben weiterlesen

Ausgleich für Autobahn

Inoffizielle Eröffnung des Britzer Waldgartens

Nicht nur in Berlin gehen dramatisch Grünflächen verloren. Der Neuköllner Bauer Mette kondensierte kongenial diesen stetig fortschreitenden Verlust auf drei Wörter: »Beton bedroht Boden«. Erfreulich, dass in Neukölln zwar keine neue Grünfläche entstand, aber immerhin am Britzer Garten der hier schon vorgestellte Waldgarten auch eröffnet wurde.

Freude über Naturprojekt.    Foto: rr

Bezirksbürgermeister Hikel sieht im Waldgartenprojekt eine Ausgleichsfläche für die 314 Kleingartenparzellen, die dem Bau der A100 weichen mussten. Dieser neuartige Wald- und Kleingartenpark ist ein von der Uni Potsdam wissenschaftlich begleitetes Modellprojekt. Auf 2,8 Hektar wurden ein 5.000 Quadratmeter großer Gemeinschaftsgarten, ein 1.000 Quadratmeter großer Umweltbildungsbereich mit öffentlichen Parkflächen und 60 fest ins Projekt eingebundene Kleingärten geschaffen, die im Herbst auch vom Britzer Garten aus besucht werden können.
Mehrere Festredner sehen schon jetzt einen »Leuchtturmeffekt«, da neben nachhaltigem Anbau, Angeboten zur Umweltbildung und einem sozialen Miteinander eine neue naturnahe, langfristige und multifunktionale Form des urbanen Gärtnerns in mehreren Vegetationsschichten erprobt wird. Gepflanzt wurden überwiegend mehrjährige, überwiegend essbare Pflanzen. Unter Bäumen und Sträuchern mit essbaren Bestandteilen wie Obst, Nüssen und Beeren gibt es in der Gemüse- und Kräuterschicht auch mehrjährige Arten. Erstes Obst wurde bereits geerntet.
Mit den Kleingärten zusammen sollen artenreiche, dem Klima angepasste, aber auch kühlende Orte der Begegnung entstehen, die neben einer hohen Struktur- und Nahrungsvielfalt gleichzeitig auch Lebensräume für Tiere und Pflanzen bieten. Direkt auf dieser Fläche bietet künftig das Freilandlabor Britz praktische Angebote zur Umweltbildung für alle.
Gefördert wird das ehrgeizige Waldgarten-Projekt mit 5,9 Millionen Euro. Die kommen vom Bundesamt für Naturschutz im Bundesprogramm Biologische Vielfalt, vom Bundesumweltministerium sowie der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz des Landes Berlin.
Zur internen Eröffnung am 2. Juni kamen Frau Behrendt, Staatssekretärin für Klimaschutz und Umwelt Berlin, Neuköllns Bezirksbürgermeister Martin Hikel, Herr Herbert und Herr Schiller vom Bundesamt für Naturschutz, dazu Projektbeteiligte der Universität Potsdam, des Bezirksverbands Berlin-Süden der Kleingärtner, vom Freilandlabor Britz, Vertreter der beteiligten Planungsbüros und Baufirmen sowie Mitglieder des neugegründeten »Waldgarten Berlin-Britz e.V.«.

rr
Mehr Details sowie Kontaktformulare zum Mitmachen: www.urbane-waldgaerten.de/

Krawall im Bad

Prügelei an der Rutsche

Kaum hatte die Saison des Sommerbades Neukölln, des Columbiabads, wieder begonnen, fand der erste Aufreger am Abend des 21. Juni statt: Etwa 40 Jugendliche lieferten sich an der Rutsche eine Schlägerei.
Das Bad ordnete die sofortige Schließung an. Die Badegäste mussten das Bad verlassen. Die Rutsche bleibt nun geschlossen. Eine andere Möglichkeit sieht der Betrieb nicht, denn der Aufenthalt der friedlichen Badegäste soll nicht gefährdet werden. Der Sprungturm wurde in diesem Jahr wegen möglicher Prügeleien erst gar nicht geöffnet.
Die Polizeipräsenz ist seither vor dem Bad auch verstärkt worden. Allerdings kann regelmäßig beobachtet werden, wie Badegäste von hinten über den Zaun klettern, um unbeobachtet ins Bad zu gelangen.

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Neuköllner Heimatverein

Geschäftsführer mit 91 verstorben

 

Der »Neuköllner Heimatverein« trauert um seinen im Alter von 91 Jahren verstorbenen langjährigen Geschäftsführer Gerhard Meyer. Er hat prägend daran gearbeitet, dass der Begriff »Heimat« positiv gesehen wird, im Sinne von Bewusstsein für Geschichte und Tradition.
Den Verein gibt es seit 103 Jahren, doch die Aktivitäten sind alles andere als verstaubt. Der Fokus der Vereinsarbeit liegt auf Britz, Buckow, Gropiusstadt, Rixdorf und Rudow, praktisch also Gesamtneukölln, doch immer mit dem Blick auf die Stadtteilgeschichte, auf das Zusammenwachsen verschiedener Dörfer und kleiner Stadtteile. Das soll in lebendiger Erinnerung bleiben. Ohne Vergangenheit gibt es keine Gegenwart und keine Zukunft. Neuköllner Heimatverein weiterlesen

»Nicht unser Kandidat«

Hannes Rehfeld wird trotz Kritik Stadtrat für Gesundheit und Soziales

Zwei Wahlgänge brauchte es, bis Hannes Rehfeld von der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 24. Mai zum Stadtrat für Gesundheit und Soziales gewählt wurde. Der bisherige Pressesprecher des CDU-Kreisverbands Neukölln sowie Koordinator und Verantwortungsträger im Stab des bisherigen CDU-Sozialstadtrats Falko Liecke, der im neuen Senat Jugendstaatssekretär wurde, wurde von der CDU nominiert.

Vereidigt.     Foto: mr

Ein Vorschlag, der bei den anderen Parteien scharfe Kritik auslöste, denn während des Wahlkampfes hatte Rehfeld in seiner Arbeitszeit inkognito, aber unter Nutzung seiner dienstlichen Mailadresse im Diskussionsforum des »Tagesspiegels« über 100 Kommentare verfasst, in denen er sich an Linken, Grünen, Klimaschützern, der SPD und dem »Tagesspiegel« in gehässiger und zum Teil herabsetzender Weise abarbeitete. »Nicht unser Kandidat« weiterlesen

Wer will hier noch feiern?

Zäune gegen Hochzeitsmüll

 

Das Standesamt an der Blaschkoallee 32 hält noch den 3. Platz als beliebteste Berliner Hochzeitslocation. Das Bezirksamt arbeitet beständig daran, dass sich das ändert. Mit den neuen Radwegen nimmt es den Brautleuten und ihren Gästen die Parkmöglichkeiten. Die Parkplätze fehlen ebenso den Besuchern des Bürgeramtes, so sie überhaupt einen Termin bekommen.

Kein Durchkommen.       Foto: rr

Zu den Trauungen sind seit dem 1. Juni 2022 nur das Brautpaar und 22 Gäste inklusive Trauzeugen erlaubt. Weitere Begleiter dürfen das Amtsgelände nicht mehr betreten und sollen auch nicht vor dem Eingang warten.
Das Akazienwäldchen auf der gegenüber liegenden Straßenseite bietet sich für ein erstes Fotoshooting an. Die dortige Treppe und der Park haben sich längst zur unmittelbar ersten Feierlocation gemausert. Wer will hier noch feiern? weiterlesen

Großes Kikeriki in Rudow

Jeder Schrei zählt beim Hähnewettkrähen

Gespannt sitzen die Juroren vor den aufgereihten Käfigen. 40 Hähne präsentieren sich in diesem Jahr in ihrer Farbenpracht und Vielfalt und krähen in unterschiedlichen Tonhöhen und Lautstärken. Sie sind angetreten, um sich beim Rudower Hähnewettkrähen im Garten des »Eigenheim- und Grundbesitzer Rudow e.V.« um den Titel des größten Schreihalses zu bewerben.

Kikeriki.    Foto: mr

Nach dem Startsignal, das der Neuköllner Bezirksbürgermeister Martin Hikel gibt, wird 45 Minuten lang jeder noch so kleine Schrei der Hähne notiert. Sieger ist, wer in dieser Zeit am häufigsten die Stimme erhebt.
Der Siegerhahn der Familie Metzdorf bringt es am Ende auf 100 Kikerikis und erhält dafür einen »Rixi«, gespendet vom Bezirksbürgermeister. Aber nicht nur die Sieger, alle Teilnehmer, selbst die, deren Hähnen es vor lauter Trubel die Stimme verschlagen hat, können sich über kleine Präsente freuen. Großes Kikeriki in Rudow weiterlesen

Absurdität täglich in Labystan

Sächsische Gegenwartskunst auf Wahrheitssuche im »Hungerkünstlerïn«

Willkommen in Labystan! Am 16. Mai zog in die »Hungerkünstlerïn«-Räumlichkeiten der »Special Galerie Peppi Guggenheim International Berlin« im Rahmen einer Vernissage die Botschaft dieses Landes der Fantasie und Kreativität ein. Wer wollte, durfte sich sogar als Repräsentant einer persönlichen Botschaft des Landes in einem Registraturbuch verewigen lassen – vom Vollzeitkünstler Reinhard Zabka persönlich.

Klaus in Aktion.     Foto: Zabka

Er erlaubt hier ein kurzes Eintauchen in sein vielschichtiges künstlerisches Werk und das seiner Gefährten aus dem ostdeutschen Untergrund auf dem kreativen Fluchtweg zur »Friedlichen Revolution« und aus ihr hinaus ins Heute bis hin zum »Feurigen Finale«, stets poetisch, psychedelisch und politisch.
Befreundete Künstler wie Klaus Liebscher und Hilla Steinert unterhielten die zahlreichen Gäste mit Performances, er mit einem »Lapland«-Action-Painting direkt auf der Weichselstraße, sie mit überraschenden Geräuscherlebnissen. Absurdität täglich in Labystan weiterlesen

Fest der Nachbarschaft

Spaß und Gespräche im Schillerkiez

Im Schillerkiez wurde ausgiebig gefeiert. Der Nachbarschaftstreff im Schillerkiez, allen voran die Koordinatorin Anne Drees, organisierte das Straßenfest. Die Mahlower Straße war zwischen Hermann- und Weisestraße gesperrt, Kinder rollerten, hopsten und malten. Info- und Futter-Stände standen zu beiden Seiten der Straße und wurden in der Zeit zwischen 15 und 19 Uhr von knapp 400 Nachbarn mit Kind und Kegel besucht.

Politik feiert mit.      Foto: bs

Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) versorgte die Feiernden mit Taschenaschenbechern, Beate Bruker, Susanna Kahlefeld und André Schulze von den Grünen feierten mit.Die »Ohrpiraten« und »Das Chörchen« sorgten für angenehme musikalische Untermalung, Boris faszinierte die Kinder mit dem Zirkus »Klingelzeit«. »Berlin autofrei«, »THF 100« und etliche andere sorgten für spannende und informative Gespräche, der »SCL-Sportclub« brachte Bewegung auf den Mehrgenerationen-Spielplatz.
»Ach, du wohnst auch hier!« war an diesem Nachmittag ein häufig gesprochener Satz. Leute, die sich nur vom Sehen kannten, sprachen zum ersten Mal miteinander, einige verabredeten sich.
Nun freuen sich viele schon aufs nächste Jahr und haben auch schon konkrete Vorschläge und Wünsche.

bs

Endlich wieder Straßenfest

In der Fuldastraße wird gefeiert

Nach mehr als zehn Jahren ist es endlich wieder so weit, die evangelische Kirchengemeinde Martin-Luther-Genezareth lädt ein zu einem spektakulären Straßenfest in der Fuldastraße. Direkt vor der Martin-Luther-Kirche wird gefeiert!
Am Samstag den 3. Juni um 13 Uhr geht’s los. Stände der Gruppen der Gemeinde und aus der Nachbarschaft laden ein zum Kennenlernen und sich zu informieren.
Der inzwischen weit bekannte Vintageladen »Mein Herr Käthe«, ebenso wie die Töpfergruppen der Kirchengemeinde werden Interessantes zum Shoppen präsentieren – sogar eine Modenschau ist geplant.
Die Kitas bieten nicht nur Programm auf der Bühne, sondern auch Aktivitäten zum Basteln, Malen und Spielen für Kinder und Familien. Natürlich wird es auch Kulinarisches und Durst Löschendes geben.
All das eine gute Gelegenheit, die Kirchengemeinde und die Nachbarschaft kennenzulernen. Endlich wieder Straßenfest weiterlesen

Das Leid der Zwangsarbeiter

Gedenktafel am Standort eines ehemaligen Lagers in Britz

Zwangsarbeiter gab es während des Zweiten Weltkrieges in jeder Nachbarschaft, auch in Britz. In der Onkel-Bräsig-Straße befand sich ein Lager mit 18 Plätzen, in dem Frauen und Männer aus Polen und der damaligen Sowjetunion unter menschenunwürdigen Bedingungen existieren und in der Britzer Siedlung Zwangsarbeit leisten mussten.

Erinnern.     Foto: mr

Am 24. April, 78 Jahre nach der Befreiung des Lagers durch die Rote Armee, enhüllten die Neuköllner Kulturstadträtin Karin Korte und die Vizepräsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses, Bahar Haghanipour, eine Gedenktafel neben dem ehemaligen Standort, um an diese Geschichte zu erinnern, die vielen nicht mehr geläufig ist. Rund 120 Personen hatten sich zu diesem Anlass in der Onkel-Bräsig-Straße zusammengefunden. Die Gruppe »Querbeet« begleitete musikalisch die Feierstunde. Das Leid der Zwangsarbeiter weiterlesen

Bessere Pflege für den öffentlichen Raum

Oft fehlt es am Geld und an sinnvoller Planung

Berlin ist anspruchsvoll bezüglich der Pflege seiner Grünflächen – zumindest laut seines zweihundert Seiten starken Handbuchs »Gute Pflege« mit Pflegestandards für Grün- und Freiflächen. Tatsächlich fehlt es aber an Geld, Personal und manchmal auch am Plan.

Eduard-Müller-Platz.    Foto: mr

Das Weigandufer hat wieder die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Dieses Mal wurde eine Strauchrabatte nicht komplett gerodet, sondern so stark ausgedünnt, dass nur noch einzelne Triebe stehenblieben. Es gab eine Entschuldigung und eine Benjeshecke aus dem Schnittgut.
Das Pflaster des Karl-Marx-Platzes soll erneuert und das Regenwasser den Gehölzen an der Ostseite zugeführt werden. Das wäre eine pragmatische Lösung, die dem Marktbetrieb Rechnung trägt, die Bäume erhält und neue Bänke schafft. Die alte Brunnenschale aus Kalkstein findet wohl auch noch einen Standort. Bessere Pflege für den öffentlichen Raum weiterlesen

Endstation Sehnsucht

Von der Oper zur Parkbank

Früher war ich wer. Nach dem Musikstudium habe ich auf den Brettern der Welt Opernarien gesungen. Die Menge jubelte mir zu, und ich war berauscht vom Applaus des Erfolges.
Herrliche Jahre waren das! Wenn auch die Weltenbummelei und der Prunk anstrengend waren, hätte ich sie nicht eine Sekunde lang gegen ein anderes Leben tauschen wollen.
Jetzt seht mich an. Verlottert und oll, ganz unten angekommen. Tagtäglich liege ich an der Bushaltestelle und bin darauf angewiesen, dass mich barmherzige Nachbarn mit Essen versorgen. Ich schaffe es nicht mal mehr aufzustehen. Endstation Sehnsucht weiterlesen

Pop-up für Paare

Erst Taufe – dann Hochzeit

Nach der sehr gut besuchten Pop-up-Taufe – die Taufbadewanne hat es sogar bis in die Tagesschau geschafft – findet nun zum zweiten Mal eine Pop-up-Hochzeit statt. Am 13. Mai zwischen 11 und 22 Uhr können sich Paare in der Genezarethkirche einen Segen für ihre Liebe abholen: Von 11 bis 16 Uhr in der Kirche unterm Hochzeitsbaum oder neben der Kirche im Hochzeitspavillon, abends von 18 bis 22:30 im Hochzeitszimmer der Kirche mit Elektrobeats und DJ. Es kann jeder ohne Anmeldung spontan vorbeikommen, es reicht ein Ausweis; die Mitgliedschaft in der evangelischen Kirche ist keine Voraussetzung.

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Neues Outfit an der »Bornsdorfer«

Mitbestimmung auf der Lessinghöhe

Im letzten Jahr wurden Ideen für die Umgestaltung der Spiel- und Sportflächen auf der Lessinghöhe im Bereich der Bornsdorfer Straße gesammelt.
Dazu führte der »Mitmach-Laden«, die Anlaufstelle für Beteiligung in Neukölln, zusammen mit dem Kinder- und Jugendbüro Neukölln eine Beteiligung durch.

Mit dem Rücken zur Kamera.    Foto: bs

Schon 2019 wurde durch den Quartiersrat und im »Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzept« (IHEK) des Quartiersmanagements Forderungen für die Neugestaltung festgehalten: Der Spielbereich sei schwer einsehbar, zum Teil, besonders die Skater-Bahn, stark vermüllt, nicht barrierefrei und die Beläge seien zu erneuern. Verbesserte Zugänge zum Park und Verbindungen der Flächen untereinander seien zu schaffen. Einzig der Fußballplatz sei in Ordnung.
Eine klare Forderung aus der Anwohnerschaft gab es von Anfang an: Der Baumbestand und die Büsche sollen erhalten bleiben.
200 Anwohner taten ihre Meinungen kund, und die Kinder der benachbarten Kita machten ihre Vorschläge. Neues Outfit an der »Bornsdorfer« weiterlesen

Protest gegen Preissteigerungen im Kiez

»Lunte« aktiv in der Stadtteilarbeit – Gastbeitrag.

Am 24. Februar 2022 begann der Ukraine-Krieg, der viele nicht nur emotional belastet. Schon zuvor war die Inflation spürbar, aber nun stiegen die Preise enorm. Bereits im März letzten Jahres begannen wir mit einer Reihe von Treffen in der »Lunte«, einem linken Stadtteilladen in der Weisestrasse 53.

Foto: die Lunte

Am 11. April wurde zu einem Gesprächskreis zur sozialen Frage eingeladen. Unser Motto lautete: »Die Lebenshaltungskosten explodieren und wir explodieren auch gerade«. Wir führten zudem Veranstaltungen durch – so diskutierten wir im Mai über das neue Buch des Neuköllner CDU-Sozialstadtrats Falko Liecke. Im darauf folgenden Monat stand das damals geplante Bürgergeld, dass das Hartz IV-System ablösen sollte, im Mittelpunkt unseres Treffens. Unter anderem referierte dort ein Mitglied der Erwerbsloseninitiative »Basta«, die in der Lunte auch Sozialberatung anbietet. Dann folgte die Sommerpause, die viele für Ausflüge mit dem Neun-Euro-Ticket nutzten. Protest gegen Preissteigerungen im Kiez weiterlesen

40 Jahrfeier der »Freunde Neuköllns«

Verein für die Aussöhnung von Gegnern in Europa und Aufwertung von Kultur

»Sind Städtepartnerschaften nicht etwas Verstaubtes von gestern?« Diese provokative Frage stellte Bertil Wewer, der Vorsitzende der »Freunde Neuköllns«, ein Verein, der sich der Pflege der Städtepartnerschaften des Bezirks verschrieben hat. Anlass: Die »Freunde Neuköllns« feierten im Bootshaus der Rudergesellschaft Wiking in der Haarlemer Straße ihr 40jähriges Bestehen mit vielen Gästen aus Kultur, Politik und Gesellschaft und warfen einen Blick zurück in die Geschichte der Entstehung der Städtepartnerschaften in Europa.

Wewer zeigt Kristallkaraffe.   Foto: (c) SPhoto

Bezirksbürgermeister Martin Hikel überreichte als Zeichen der Anerkennung der Verdienste des Vereins für den Bezirk eine böhmische Kristallkaraffe und eine Kiste mit Neuköllner Spezialitäten an Wewer. »Für mich haben Städtepartnerschaften schon immer einen besonderen Wert gehabt. Sie bieten uns die Chance zum Austausch und gewähren uns Einblicke in die Strukturen und Gepflogenheiten anderer Städte. Begegnungen sorgen dafür, dass wir Vorurteile abbauen und ein solidarisches Miteinander organisieren«, sagte Hikel in seiner Begrüßungsansprache. 40 Jahrfeier der »Freunde Neuköllns« weiterlesen

Kiezkalender ist da

Alle Veranstaltungen online Woche für Woche

Die »Interkular gGmbH« schließt eine weitere Lücke in der Kommunikation im Kiez. Das Team ist bereits bekannt durch zahlreiche Feste, Flohmärkte und regelmäßige Kochsessions, die international sind und in denen gemeinsam gekocht und gegessen wird, für einen geringen Beitrag. »Interkular« hilft bei der Organisation von Kiez­leben, stellt Kontakte her und bietet professionelle Beratung an, damit die Events der Bürgerinnen und Bürger gelingen.
Jetzt läuft also der bemerkenswerte »Kiezkalender«. Woche für Woche finden sich da kulturelle, soziale und politische Veranstaltungen, die für die Nachbarschaft interessant sind. Bitte reinschauen und anmelden.

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www.kiezkalender.berlin

Viele Arten auf winzigem Raum

Buddeln für den Miniwald.      Foto mr

An der Oderstraße entsteht ein Miniwald

Platz für Wald ist überall, und jeder kann Bäume pflanzen, auch in Neukölln. Das tut gerade der Verein »Tinyforestberlin«, der am 8. Februar in der Oderstraße auf drei wenige Quadratmeter großen Flächen vor dem Eingang zur »Kinderwelt am Feld« einen Nanowald anpflanzte. Je dreißig Setzlinge – Stieleiche, Schlehdorn, Feldahorn und Hunds­rose – wurden dicht an dicht gepflanzt. Die Fläche stellte das Bezirks­amt zur Verfügung. Die Pflege übernimmt in den nächsten Jahren der Verein.
»Von wegen, Berlin ist auf Sand gebaut, hier sind ja nur Steine«, stellte Umweltstadtrat Jochen Biedermann fest, der mit Schaufel und Hacke versuchte, Löcher in den Boden zu graben und dabei jede Menge Steine aus dem Untergrund buddelte. 60 Zentimeter mussten die Pflanzlöcher tief werden, in die die 90 jungen Pflanzen eingesetzt wurden.
Dann hieß es Wasser schleppen von einer nahe gelegenen Pumpe, damit die Pflanzen ordentlich Feuchtigkeit bekommen. Viele Arten auf winzigem Raum weiterlesen

Nachbarschaftsförderung

Geld für ehrenamtliche Vorhaben

Auch in diesem Jahr stehen wieder Mittel zur Förderung von nachbarschaftlichen Projekten zur Verfügung. Mit dem Programm »Freiwilliges Engagement In Nachbarschaften« (FEIN) unterstützt das Bezirksamt ehrenamtliche Vorhaben wie die Bepflanzung von Baumscheiben und Hochbeeten, das Streichen von Wänden in der Öffentlichkeit oder kleine Straßen- und Nachbarschaftsfeste, die die öffentliche Infrastruktur verbessern, mit bis zu 3.500 Euro.
Die FEIN-Mittel stehen für Sachkosten zur Verfügung. Honorar- oder Personalkosten können nicht übernommen werden. Förderfähig sind Projekte außerhalb von Quartiersmanagement-Gebieten.
Anträge können ab 15.03. bis zum 31.05. beim Bezirksamt eingereicht werden. Zusendung per E-Mail an den Engagementbeauftragten fein@bezirksamt-neukoelln.de oder postalisch an das Bezirksamt Neukölln (zu Hd. Herrn Rhein, Karl-Marx-Str. 83, 12040 Berlin).
Weitere Informationen zur Zulässigkeit von Projekten und zur Abrechnung sowie Antragsformulare finden Sie hier: https://www.berlin.de/ba-neukoelln/politik-undverwaltung/beauftragte/eu-angelegenheiten/artikel.788512.php.

pm

Stadttauben – Ratten der Lüfte?

Betreute Taubenschläge gegen Überpopulation

Problemvogel.    Foto: bs

»Ratten der Lüfte«, wer so denkt macht es sich zu einfach.
Stadttauben sind eigentlich Haustauben, entflogene oder ausgesetzte Zuchttauben oder gestrandete Brieftauben beziehungsweise deren Nachwuchs. In der Stadt finden sie Plätze um zu brüten, im ländlichen Bereich leider immer weniger. Da ihnen angezüchtet wurde, viele Eier zu legen, tun sie dies das ganze Jahr über. Artgerechte Nahrung finden sie in der Stadt meist nicht, was für Dauerdurchfall sorgt, der wiederum Mauerwerk schädigen kann und die Umgegend nicht gerade verschönert. Was also tun? Immer mehr Städte setzen auf betreute Taubenschläge. Dort bekommen die Tiere artgerechtes Futter, und die Eier werden gegen Gips­eier ausgetauscht, was eine Verringerung der Population zur Folge hat. Weniger Taubendreck und weniger Belästigung ist also durchaus tierfreundlich zu bewerkstelligen. Auch in Neukölln hat man sich bereits erste Gedanken zu diesem Vorgehen gemacht. Im Ausschuss für Grünflächen, Umwelt-, Naturschutz und Klimaanpassung (GUNK) informierten im letzten November Frau Lemcke und Frau Satgunaranjan vom Stadttaubenprojekt Berlin über ein Konzept zum Stadttaubenmanagement. Eine schnelle Umsetzung im Sinne von Mensch und Tier wäre wünschenswert.

Eine Rudowerin

»Startbahn« legt los

Veränderungen in der Genezarethkirche

Im Januar 2021 begann die Vorbereitung für das Projekt »Startbahn« der Genezarethkirche im Schillerkiez. Die Veränderung war nötig, da es nur noch sehr wenige Kirchenmitglieder im »Sprengel« gab. Diese wurden jetzt mit der Martin-Luther-Gemeinde zusammengeschlossen.
Für die Gemeindemitglieder war es eine große Umstellung, die auch sehr viel Unmut hervorrief. Früher war ein kurzer Fußweg zum Sonntagsgottesdienst zur Kirche möglich, nun ist ein Weg über Hermannstraße, Karl-Marx-Straße und Sonnenallee zur Fuldastraße nötig. Um diesen Weg zu erleichtern, wurde jetzt ein Shuttle eingerichtet. Der Bus fährt sonntags um 9.30 Uhr ab.
Für die Eröffnung des Projekts »Startbahn« war ein Umbau des inneren Kirchenraumes erforderlich. Die neue Pfarrerin beschreibt den Namen »Startbahn« als Motto: »Es landen dort Ideen und heben Projekte ab.«
Ein wichtiges Programm der Genezarethkirche war das »Interkulturelle Zentrum« (IZG). Durch die Veränderung der Gemeinde und die lange Coronazeit fanden viele Veranstaltungen des IZG nicht mehr statt. Das soll sich jetzt ändern. Am 12. März 2023 findet ein Festgottesdienst zur Wiedereröffnung des IZG um 17 Uhr mit einem Empfang statt.

emp

Eine Wette, bei der alle gewinnen

Kaffee und Geld für die Ärmsten in Neukölln und Reinickendorf

438 Päckchen Kaffee stapelten sich im »Rixdorf Salon« des Rathauses Neukölln, Ergebnis einer Wette, die Michael Lind, Betreiber eines Nahkauf-Supermarktes am Kiehlufer, jetzt zum vierten Mal initiiert hat.
Vor vier Jahren ging es noch darum, ob Wettpartner Bezirksbürgermeister Martin Hikel 50 Neuköllner dazu bringen konnte, ein Paket Kaffee zur »Kubus-Kältehilfe« in der Teupitzer Straße zu bringen. Als Belohnung winkten 1.000 Euro als Unterstützung für die Kältehilfe. Es kamen damals mehr als 200 Spender.

Genaues Zählen ist angesagt.  Hikel mit Martin Lind (mitte)  und Uwe Brockhausen (links  )   Foto: mr

Inzwischen hat Lind den Einsatz erhöht. Für jeweils 100 Packungen Kaffee versprach er 200 Euro als Spende. Da er auch in Reinickendorf einen Markt betreibt, hat er in diesem Jahr den dortigen Bezirksbürgermeister Uwe Brockhausen mit ins Boot geholt. 496 Päckchen waren dessen Ausbeute.
Das nahm Lind zum Anlass, seinen Wetteinsatz noch einmal kräftig aufzustocken, so dass sich am Ende beide Bürgermeister über 2.500 Euro freuen konnten.
In Reinickendorf gehen Geld und Kaffee an die »Berliner Stadtmission«, die dann für die Verteilung sorgt. In Neukölln profitieren unterschiedliche Einrichtungen, die obdachlosen Menschen in der kalten Jahreszeit helfen, wie die »Kubus-Station« oder »Evas Obdach« in der Fuldastraße, wo Frauen übernachten können. Auch die Tee- und Wärmestube in der Weisestraße wird bedacht, ebenso einige Kirchengemeinden, die für Verpflegung und Übernachtungsmöglichkeiten sorgen.

mr

Little Homes als Safe Places

Kleine Bleiben für wohnungslose Menschen

»Hey Ecki, wie geht’s dir?« Ich schaue zur Seite und sehe Florian grinsend an eine Mauer gelehnt. Wir kennen uns schon Jahre. Florian ist Straßensozialarbeiter und hatte damals frisch nach dem Studium als absoluter Grünschnabel bei uns im Kiez angefangen zu arbeiten.

Drei Quadratmeter Heim.      Foto: mg

Anfangs kam er ziemlich überheblich daher, meinte alles zu wissen und war sehr fix mit vorgefertigten Lösungen. Ihm ist nicht aufgefallen, wie bevormundend er dabei war. Ein paar Mal hat es ordentlich gerumpelt.
Eines Tages fand er mich bewusstlos und krampfend an meinem Stammplatz und alarmierte die Feuerwehr. Einen Tag später besuchte er mich in der Klinik, und wir haben lange geredet. Seitdem ist das gegenseitige Verständnis enorm gewachsen. Er ist da, wenn es brennt.
Flo war ganz aufgeregt und überschlug sich beim Erzählen. Der Bezirk führe ein neues Modellprojekt ein, um der Verantwortung wohnungsloser Menschen gegenüber gerechter zu werden. Es sollen im ganzen Bezirk dezentral mehrere »Safe Places« errichtet werden. Wohnungslose Menschen bekommen so die Chance, in sogenannten »Little Homes« zu wohnen und wettergeschützt eine Bleibe zu erhalten, mit dem Fernziel, eine eigene Wohnung zu beziehen. Drei Quadratmeter erst einmal. Little Homes als Safe Places weiterlesen

Wasser

Blue Community

Initiiert vom Berliner Wassertisch wurde am 16. Januar in der Helene-Nathan-Bibliothek eine sehr sehenswerte Wanderausstellung zum Thema Wasser installiert. Eröffnet wurde die Ausstellung von Bezirksstadträtin für Bildung, Kultur und Sport, Karin Korte (SPD).
Es gibt Infos rund ums Wasser als öffentliches Gut, Trinkwasser, Gewässerschutz, das Menschenrecht auf Wasser und internationale Partnerschaften dazu. Vorgestellt werden Wasserprojekte aus Berlin und interessante Fakten rund ums Thema »Wasser in Berlin«.
Auf einer Stellwand können Besucher ihre Wünsche, Fragen und Anregungen vermerken.
Die Ausstellung ist noch bis zum 28. Februar zu besuchen.

bs