Archiv der Kategorie: Kiez

Anradeln auf der Hermannstraße

Zweites Teilstück des Radweges ist fertig

Nach jahrelangem Kampf, vielen Demos, Anwohneranträgen und Behörden-Ping-Pong zwischen Senat und Bezirk hat die Hermannstraße jetzt auf weiten Teilen einen Radweg.
Nach dem ersten Bauabschnitt zwischen Glasower Straße und Thomasstraße, der bereits 2022 fertiggestellt wurde, ist nun auch der zweite Teil zwischen Thomasstraße und Werbellinstraße abgeschlossen. Damit stehen den Radfahrern weitere rund 650 Meter auf einer eigenen Spur und damit vom PKW-Verkehr getrennt zur Verfügung.

Begrüßung zum Anradeln.  Foto: mr

Mit dem Umbau wurde eine wichtige Lücke im Radwegenetz geschlossen – ein weiterer Schritt hin zu mehr Sicherheit für den Radverkehr in Neukölln.
Am 30. Juli lud Jochen Biedermannm (Grüne), Stadtrat für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr, zu einem gemeinsamen Anradeln ein, um den Abschnitt offiziell einzuweihen. Anradeln auf der Hermannstraße weiterlesen

Prüfung am Hermannplatz

Katja Neppert hat die BVG nach dem Stand der Bauarbeiten an der U-Bahn gefragt

Alle, die hier in der Gegend einmal die U-Bahn benutzen, kennen die Baustelle über dem Eingang zur U8 am Nordende des Herrmannplatzes.
Seit dem Frühjahr 2020 – noch vor dem ersten Corona-Lockdown – ist der Zugang zum Bahnsteig über die Treppe gesperrt. In der Regel bleibt wenig anderes übrig, als sich durch den Markt und über das Holperpflaster zu kämpfen bis zum U-Bahn­eingang am Platzende, wenn man aus dem Reuterkiez kommt. Ein ständiges Ärgernis und Reizthema.

Ausgang gesperrt.   Foto: Katja Neppert

Nur: Was tut sich in der Sache? Ich habe immer einmal wieder bei der BVG nachgefragt. Manchmal kam gar nichts, manchmal eine Vorgangsnummer, aber jetzt bekam ich eine ausführliche Antwort:
»Unsere Fachabteilung hat Ihre Nachfrage wie folgt beantwortet:
»Am U-Bahnhof Hermannplatz ist derzeit nur noch der Ausgang I/2 gesperrt, das heißt. von acht Ausgängen ist nur einer nicht zugänglich. Der Ausgang I/2 ist seit August 2020 gesperrt. Nach aktuellem Planungsstand im Dezember wird die Maßnahme voraussichtlich Ende 2025 beendet werden. Die Sperrung musste wegen neuer statischer Berechnungen der Decke über dem Ausgang erneut verlängert werden. Insbesondere hier die Überarbeitung der Tragwerksplanung unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes. Prüfung am Hermannplatz weiterlesen

Neue Unterkunft für Ukrainer

Informationen für Anwohner beim Tag der offenen Tür

300 Geflüchtete aus der Ukraine, die bisher in der Notunterkunft in Tegel lebten, finden ab dem 1. September eine neue Bleibe in der Sonnenallee.
Bevor sie einziehen, hatte die Nachbarschaft und auch eine Gruppe der zukünftigen Bewohner bei einem Tag der offenen Tür am 22. August Gelegenheit, sich das frisch renovierte Gebäude anzuschauen.

Besuch in der Gemeinschaftsküche.   Foto: mr

Sascha Langenbach, Pressesprecher, und Felix Frenzel, Abteilungsleiter beim »Berliner Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten« (LAF), begrüßten Bezirksbürgermeister Martin Hikel und die Besucher im Innenhof des schönen alten Backsteingebäudes. Mit der Nachnutzung als Unterkunft für Geflüchtete gebe es für das ehemalige Seniorenheim eine sinnvolle Nutzung. Es sei außerdem wichtig, dass diesen Menschen eine Verbesserung bei der Unterbringung geboten werde, damit sie in der Stadt ankommen können, sagte Langenbach. »Wir wollen gute Nachbarn sein«, versprach Frenzel und empfahl den Besuchern: »Wenn Sie ein Anliegen haben, können Sie sich persönlich, schriftlich oder telefonisch an die Unterkunftsleitung wenden.« Nachbarn, die ehrenamtlich in der Unterkunft helfen wollen, können ebenfalls mit der Leitung Kontakt aufnehmen. Neue Unterkunft für Ukrainer weiterlesen

Zunahme statt Rückgang

Obdachlosigkeit ist außer Kontrolle

Ein wohnungsloser Mann schläft an der Hermannstraße im Eingang der aufgegebenen Zeemann-Filiale, im Schutz des dortigen Baugerüstes. Ein häufiges Bild in Nischen und Eingängen, die dauerhaft nicht geöffnet werden.
In der warmen Jahreszeit wird die Wohnungslosigkeit offensichtlich.Es sind keine Einzelfälle.

Wohnzimmer bei Evas Obdach.   Foto: th

Eine Anfrage der Grünen im Abgeordnetenhaus an die Sozialverwaltung ergibt ein erschreckendes Bild. Das ehrenwerte Ziel der EU und auch der Bundesrepublik, bis 2030 die Obdachlosigkeit zu überwinden, ist allein schon in Berlin nicht zu erreichen. Im Gegenteil, sie wird stark anwachsen.
Es besteht jetzt Bedarf an mindestens 55.000 Plätzen in Unterkünften. Bis Ende 2029 sieht eine Prognose einen Gesamtbedarf von 114.000 Plätzen kommen.
Als wohnungslos gilt, wer keine Wohnung hat, in Unterkünften oder bei Freunden und Verwandten lebt. Zunahme statt Rückgang weiterlesen

Neukölln hat ein Müllproblem

Suche nach Ursachen und Gegenstrategien

Die Vermüllung des öffentlichen Raumes in Neukölln ist nicht zu übersehen. Die Verursacher des Mülls sind laut einer »Littering-Studie« divers, die Ursachen der Vermüllung breit gestreut: Die Anonymität der Großstadt, Konsumsucht, Verpackungsindustrie, To-go-Becher und -Schachteln, Firmen, die ihren Schutt abladen.

Müllplatz Herrfurthplatz.  Foto: Anne Seeck

Die Entsorgung von Sperrmüll ist in Berlin mit Kosten verbunden.
Die »Berliner Stadtreinigungsbetriebe« (BSR) tun ihr Bestes. Eine Straßenreinigerin in Neukölln sagte im Podcast »Betriebsstörung«, dass die Arbeitsbelastung gestiegen sei. »Man sieht keinen Erfolg mehr. Man rennt dem Müll nur noch hinterher. Die Leute werden immer unverantwortlicher.« Je nach Stadtgebiet gibt es unterschiedliche Reinigungsklassen, unterschieden nach der Häufigkeit der Reinigung. Eine Straßeneingruppierungskommission legt alle zwei Jahre diese Reinigungsklassen fest. Neukölln hat ein Müllproblem weiterlesen

Sperling

Neuer Sperrmüll-Abholservice der BSR

Wer innerhalb des S-Bahn-Rings Sperrmüll loswerden möchte, aber kein Auto besitzt oder nur kleinere Dinge entsorgen möchte, kann ab sofort den Abholservice »Sperling« der BSR beauftragen. Er ist speziell für kleinere Mengen Sperrmüll gedacht und wird mit dem Elektro-Pedelec abgeholt. Das Angebot richtet sich an Privathaushalte, die Kosten belaufen sich auf 35 Euro pro Abholung. Der neue Service kann mit einer Vorlaufzeit von nur wenigen Stunden von Montag bis Samstag innerhalb von drei verschiedenen Zeitfenstern über die Internetseite der BSR gebucht werden. Abgeholt werden alle Arten von kleinem Sperrmüll mit einem maximalen Gesamtmaß von 160 mal 90 mal 130 Zentimetern.
Daneben gibt es die regelmäßigen Kieztage. Was 2018 auf Initiative des Bezirks gemeinsam mit der BSR als kleine Veranstaltung mit Tauschmöglichkeit und Sperrmüllabgabe begann, ist inzwischen ein berlinweites Erfolgsmodell. Das Konzept: Sperrmüll direkt vor der Tür loswerden und auf einem Tausch- und Verschenkmarkt gutes Gebrauchtes wie Spielzeug, Geschirr, Fahrräder oder Kleinmöbel an Nachbarn weitergeben. Beratung und Unterstützung erfolgt durch die BSR vor Ort. Was am Ende des Tages keinen Abnehmer gefunden hat, bekommt eine weitere Chance in der »NochMall«, dem BSR Gebrauchtwarenkaufhaus. Sperling weiterlesen

Jubiläum: 65. Sommer-Jungtierschau in Rudow

Hunderte begeisterte Familien und jede Menge Kleintierzüchter besuchen Jahr für Jahr die Sommer-Jungtierschau des Rudower Kleintierzuchtvereins D34. Sie findet in diesem Jahr am Wochenende vom 13. auf den 14. September auf dem Gelände der Eigenheimer in Rudow zum 65. Mal statt. Traditionell wird Neuköllns Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) zugegen sein und einen Preis vergeben. Neben Hikel werden auch weitere Bezirkspolitiker erwartet.

Langohren stellen sich vor. Foto: S.P.

Schwerpunkt der Schau in diesem Jahr sind Kaninchen. »Wir rechnen mit bis zu 210 Kaninchen aus Berlin und Brandenburg«, sagt die 1. Vorsitzende des Vereins, Sara Schwäbl. Weiterhin zu sehen sein werden Hühner, Wassergeflügel, Tauben sowie Ziervögel in großer Arten- und Farbenvielfalt, darunter Papageien und Sittiche.

Elegant und bunt. Foto: S.P.

Spannend für die Stadtkinder wird das Schaubrüten von Hühnern und Wachteln sein. Ferner gibt es für die Jüngsten auf dem wunderschönen Wiesengelände jede Menge Möglichkeiten, sich kreativ zu betätigen. Jubiläum: 65. Sommer-Jungtierschau in Rudow weiterlesen

Kämpferische Solidargemeinschaft

Die Berliner Mietergemeinschaft stellt sich neu auf

Es gibt zwei große Mieterorganisationen in Berlin. Die Mietergemeinschaft (BMG) ist die kämpferische. Sie ist erfolgreich und hat zur Zeit einen Notvorstand.
Der Hauptvorteil der Mitgliedschaft in einer Mieterorganisation ist bekanntlich die anwaltliche Vertretung im Mietenstreit. Mit dem »Mieterecho« hat die BMG eine informative Zeitung zu aktuellen Problemstellungen beim Wohnen. Neben den regelmäßigen Beratungszeiten in den Bezirken werden Hausversammlungen organisiert, wenn von Verkauf oder Sanierung mehrere Mietparteien betroffen sind. Dazu kommt die Zusammenarbeit mit mietenpolitischen Initiativen wie »Deutsche Wohnen & Co enteignen« und die Durchführung von thematischen Veranstaltungen. Kämpferische Solidargemeinschaft weiterlesen

Die Poller im Reuterkiez bleiben

Poller dürfen weiterhin den Verkehr lenken.   Foto: mr

Das OVG bestätigt die Rechtmäßigkeit des Verkehrskonzeptes

Die Umsetzung des Verkehrskonzeptes im Reuterkiez ist rechtens. Das hat das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) am 16. Juni in einem Eilverfahren entschieden und damit ein früheres Urteil des Verwaltungsgerichts Berlin bestätigt. Der Beschluss ist nicht anfechtbar.
Das Bezirksamt hatte nach einem Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) und einem erfolgreichen Einwohner­antrag mit mehr als 1.000 Unterschriften ein mehrstufiges Beteiligungsverfahren mit der Anwohnerschaft eingeleitet. Auf dieser Grundlage wurden im November 2023 Diagonalsperren und Poller, Einbahnstraßenregelungen sowie Querungshilfen angeordnet, um den Durchgangsverkehr aus dem Wohngebiet herauszuhalten und bessere Bedingungen für den Fuß- und Radverkehr zu schaffen. Dagegen hatten zwei Anwohner und ein nicht in Neukölln wohnender Verkehrsteilnehmer geklagt. Sie sahen keine besondere Gefahrenlage und warfen dem Bezirksamt vor, überzogen gehandelt zu haben. Das OVG stellte klar, dass die Maßnahmen als Gesamtpaket zu betrachten seien und nicht für jede Straße einzeln eine Gefahrenlage nachgewiesen werden müsse. Das Bezirksamt habe im Rahmen seines Ermessens gehandelt und die Belange der Antragsteller ausreichend berücksichtigt. Die Poller im Reuterkiez bleiben weiterlesen

Weg mit Müll und Dreck am Hermannplatz

Jetzt ist die Nagerplage amtlich

Plätze sind attraktiv. Leute kommen zusammen, Geschäfte, Konsum und Märkte finden statt.
Als Verkehrsknoten wird der Hermannplatz besonders stark frequentiert. Der Hauptzugang der U-Bahn auf der Mittelinsel liegt direkt neben einem Imbiss mit »Schankvorgarten«.
Die definierte Fläche des Wochenmarktes spart den südlichen Teil aus. Jeweils am Ende der fünf Markttage erfolgt eine Reinigung im Auftrag des Betreibers.
Trotzdem macht der Platz einen ungepflegten Eindruck. Ein Bretterverschlag der BVG markiert die seit Jahren andauernde verunglückte Bahnhofsanierung. Der Übergang zum Kaufhaus ist vollgepinkelt. Auf Hochbeeten und dem versifften Sockel des Rixdorfer Tanzpaares finden sich Essensreste. Marktbetreiber und Anlieger haben wiederholt auf Ratten aufmerksam gemacht. Versuche des Bezirksamtes gegenzusteuern waren bisher nicht erfolgreich. Weg mit Müll und Dreck am Hermannplatz weiterlesen

Mitgedacht. Mitgebracht. Eingepackt.

Aktion für weniger Verpackungsmüll auf Neuköllner Märkten

Einwegverpackungen sind praktisch und allgegenwärtig. Aber sie verbrauchen Ressourcen und vergrößern die Müllberge – auch auf Neuköllner Wochenmärkten. Dagegen will das Bezirksamt etwas tun und startete in Kooperation mit dem gemeinnützigen Verein »Zero Waste« am 17. Mai das Projekt »Mitgedacht. Mitgebracht. Eingepackt.«

Mehrweg auch auf Märkten.    Foto: mr

Gemeinsam mit den Marktbetreibern, Händlern und Verbrauchern sollen Wege für weniger Abfall im Marktbetrieb gefunden werden.
Auf dem Maybach­ufermarkt, dem Markt auf dem Hermannplatz und dem Schillermarkt wird in den nächsten neun Wochen eine Studie über das Verhalten von Händlern und Kunden durchgeführt, um herauszufinden, welche Verpackungen zum Einsatz kommen. Mitgedacht. Mitgebracht. Eingepackt. weiterlesen

Vom Spaßbad zum bespaßten Wohnen

Richtfest auf dem einstigen »Blub«-Gelände

Wo sich vor zwanzig Jahren die Wasserratten im Spaßbad »Blub« vergnügten, entstehen heute auf 36.000 Quadratmetern Fläche 860 neue Ein- bis Drei-Zimmer-Wohnungen. Auch eine Kita mit über 100 Plätzen wurde im Gesamtkonzept berücksichtigt. Am 15. Mai wurde Richtfest gefeiert.

Von li.: Bezirksstadtrat Jochen Biedermann, Udo Teschner (Berlinovo), Robert Wall (Goldbeck), Regierender Bürgermeister Kai Wegner, Clemens Stahr (Bauwens) und Maximilian Herbst (Greystar)    Foto: Stephanus Paarmann

Ergänzt wird das Angebot durch mehr als 1.400 Quadratmeter Gemeinschaftsflächen mit einem Fitness- und Yogabereich, einem Kino sowie privaten Veranstaltungsbereichen und Sportplätzen für allerlei Trendsportarten. Sorgfältig gegliederte und hochwertig geplante Außenanlagen mit Bäumen und Sträuchern sollen die Atmosphäre eines Parks mit einer hohen Aufenthaltsqualität schaffen. Vom Spaßbad zum bespaßten Wohnen weiterlesen

Kinder in den Sattel

»Kidical Mass« für sichere Straßen für alle

Da durften auch die Kleinsten schon mitfahren. Denn bei der »Kidical Mass« am 17. Mai ging es im kinderfreundlichen Tempo und mit einigen Pausen durch die Stadt. Begleitet von der Berliner Polizei führte die Route vom Anita Berber Park bis zum Treptower Park, wo unter dem Motto »A100 wegbassen« mit einem Straßenfest für eine lebenswerte und verkehrsberuhigte Stadt und gegen die Weiterführung der A100 durch Friedrichshain protestiert wurde.

Straße für alle.    Foto: mr

Die »Kidical Mass«, organisiert vom »Netzwerk Fahrradfreundliches Neukölln« und dem ADFC Neukölln, ist eine familienfreundliche Fahrraddemonstration, die sich gezielt an Kinder, Eltern und alle Menschen richtet, die sich für sichere und kinderfreundliche Verkehrsbedingungen einsetzen. Kinder und Erwachsene fahren gemeinsam in einer großen Gruppe durch die Stadt. Kinder in den Sattel weiterlesen

Apéro Chien

An alle Besitzer kleiner Hunde

Vor drei Jahren sind Teddy und ich aus der Weltstadt Paris in das kleine, beschauliche Berlin gezogen – zunächst in den Prenzlauer Berg, danach in den Körnerkiez.

Teddy.    Foto:privat

Vielleicht wird uns der eine oder andere kennen – wohl eher meines Hundes wegen: Teddy. Er ist eine laufende Fellkugel, 2,5 Kilo schwer, orangefarben und zieht immer und überall alle Blicke auf sich. Nun kennen wir fast alle mit Hund im Kiez, wir gehen viel in die diversen Parks um uns herum, aber eines fehlt uns oft: Spielgefährten.
In Paris, im 8. Arrondissement gibt es den Parc Monceau. Ein schön angelegter Park in einem der besten Viertel der Stadt. Und wir hatten dort ein Ritual: Einmal in der Woche trafen wir uns dort zum »Apéro Chien«: Also alle kleinen Hunde trafen sich zum Spielen – Herrchen und Frauchen auf ein Gläschen und Snacks. Apéro Chien weiterlesen

Von der Bundesgartenschau zum Volkspark

Der Britzer Garten feiert Vierzigsten

Vor vierzig Jahren, am 26. April 1985, öffnete die erste Bundesgartenschau in Berlin ihre Pforten. Heute ist aus diesem Gelände eine grüne Oase geworden, die dazu einlädt, die bunte Pflanzenvielfalt und gärtnerische Sonderschauen zu entdecken, zu joggen, Live-Konzerten unter freiem Himmel zu lauschen oder einfach nur die frische Luft im Grünen auf der mitgebrachten Picknick-Decke zu genießen.

Tulpenpatin Franziska Giffey mit Ahmad und Hikel. Foto: mr

Mit einem fröhlichen Fest wurde am 26. April dieses Jubiläum gefeiert und gleichzeitig in die neue Saison gestartet.
Es gab ein buntes Bühnenprogramm mit Live-Musik, Hip-Hop-Tanz­aufführungen, Kinderschminken, Bastel-Mitmachaktionen, Experimenten im Forschergarten, dazu zahlreiche Marktstände von Akteuren und Partnern des Britzer Gartens.
»Der Britzer Garten ist ein Kontrapunkt zu dem, was die Menschen üblicherweise mit Neukölln verbinden«, sagte Bezirksbürgermeister Martin Hikel, der das Fest gemeinsam mit dem Leiter des Gartens, Osama Ahmad, eröffnete. »Der Park ist eine der Perlen im Bezirk, die Besucher aus ganz Berlin anzieht. Man bekommt hier einfach gute Laune.« Von der Bundesgartenschau zum Volkspark weiterlesen

Ausbau der sichereren Radinfrastruktur kommt voran

Die Ilsestraße ist als Fahrradstraße fertig, am Radweg an der Hermannstraße wird noch gebaut

Zwischen Thomasstraße und Werbellinstraße entsteht derzeit auf beiden Seiten eine geschützte Fahrradinfrastruktur. Die Bauarbeiten sollen etwa drei Monate dauern.
Auf dem knapp 500 Meter langen Abschnitt wird der Radverkehr nach Möglichkeit baulich vom Autoverkehr getrennt, um so den Alltag im Straßenverkehr für alle Verkehrsteilnehmer sicherer zu machen. Der mehr als zwei Meter breite Radfahrstreifen wird durch sogenannte Flexpoller und Leitboys sowie durch Leitschwellen von der Fahrbahn getrennt. Ausbau der sichereren Radinfrastruktur kommt voran weiterlesen

Null Müll Neukölln

Bezirksbürgermeister Hikel stellt die Plakataktion vor. Foto: mr

Plakataktion für mehr Sauberkeit

Um die Müllproduktion im Bezirk zu reduzieren und langfristig eine müllfreie Umgebung zu schaffen, wirbt das Bezirksamt Neukölln jetzt unter dem Slogan »Null Müll« dafür, den Bezirk sauberer und attraktiver zu gestalten. Dazu läuft bis zum 13. April eine große Öffentlichkeitskampagne die Menschen und Initiativen verbinden soll, die sich für Wiederverwendung, Reparatur und richtiges Recycling einsetzen, um Abfall zu reduzieren und die Umwelt zu schützen. Dazu gibt es Aktionen, Plakate und Sperrmüllmärkte im ganzen Bezirk. Null Müll Neukölln weiterlesen

Neues Wahrzeichen für Neukölln

Am Estrel-Tower wird Richtfest gefeiert

176 Meter hoch, 45 Stockwerke: Der Estrel-Tower an der Sonnenallee wird nach dem Fernsehturm das zweithöchste Gebäude in Berlin. Schon von Weitem zu sehen, markiert er mit seiner glänzenden, aus Aluminium bestehenden Fassade das Tor zu Neukölln. Am 3. März wurde Richtfest gefeiert.

Neuköllner Wolkenkratzer. Foto: mr

»Wir wollen ein guter Nachbar sein«, versprach Maxim Strelitzki, Sohn von Estrel-Chef Ekkehard Streletzki und Miteigentümer des Unternehmens. Neben einem Hotel mit 522 Zimmern und Appartements für längere Aufenthalte, sollen ein Co-Working-Space und auf acht Etagen vermietbare Büroflächen entstehen sowie ein Fitness- und Spa-Bereich mit Schwimmbad, Saunen und Wellnessangeboten, der auch externen Besuchern offenstehen soll, dazu eine Galerie und Gastronomie im Erdgeschoss und in einer ebenfalls für die Öffentlichkeit zugänglichen Dachterrasse mit Panoramablick über Berlin. Es bleibt zu hoffen, dass der Besuch dort auch für Neuköllner erschwinglich sein wird. Außerdem ist ein Veranstaltungsraum für bis zu 1.200 Personen geplant, um international wichtige Veranstaltungen nach Berlin zu holen. Neues Wahrzeichen für Neukölln weiterlesen

»Weiße Siedlung« in der Schwebe

Die Mieter sind noch ohne Milieuschutz

Die Mieterinnen und Mieter der »Weißen Siedlung« am Dammweg / Sonnenallee wehren sich durch eine Kiezinitiative gegen die zunehmende Verwahrlosung in den Häusern, in denen immer weniger für die Instandhaltung getan wird. Monatelang steht eine Wohnung, die ausgebrannt ist, leer und wird zur Heimat von Tauben. Anderweitig machen sich Ratten breit. Aufzüge funktionieren nicht.

Die »Weiße Siedlung«. Foto: mr

Die »Adler Group«, der die Siedlung gehört, brauchte ein dreiviertel Jahr, um auf einen Brandbrief der Bewohnenden zu reagieren. Das ist allerdings nur eines von großen Problemen, die den Mietenden entstehen können.
Die »Adler Group« ist in finanziellen Schwierigkeiten. Von 2021 bis 2023 häuften sich in den Bilanzen 4,4 Millionen Schulden an, wie der Online Dienst »North Data« mitteilte. Die »Adler Group« hat darauf hin an den Kosten für Instandhaltung und Modernisierung 15 Prozent eingespart. Die »Weiße Siedlung« bekommt das zu spüren. Vor allem hat »Adler« Wohnungen verkauft. Derzeit führt sie noch 18.000 Wohnungen im Portfolio. »Weiße Siedlung« in der Schwebe weiterlesen

»Mitmachladen« eröffnet neuen Standort

Anlaufpunkt zur Mitwirkung in demokratischen Prozessen

»Gutes Regieren und neue Beteiligungskultur«, das beschloss im Jahr 2016 die Berliner Regierung, um den Bürgern mehr Einflussmöglichkeiten auf die Stadtentwicklung zu gewähren. Jeder Bezirk wurde mit einem Büro ausgestattet als Anlaufpunkt für Bürgerfragen.

Die Drei von der Bürgerbeteiligung.   Foto: Mitmachladen

In Neukölln ist es der »Mitmachladen«, der in diesem Jahr in die Jonasstraße 26 umzog und die Eröffnung am 18. März feiern konnte.
Unter der Schirmherrschaft der »Bürgerstiftung Neukölln« führen Franziska Zeisig und Lukas Schulte mit der Mitarbeiterin Charikleia Kazantzidou die Geschicke der Bürgerbeteiligung. Vorhaben sind beispielsweise der Umbau der Ilsestraße zur Fahrradstraße, der Umbau der Weichselstraße oder die Kiezblocks. Eine gute Möglichkeit, über das breite Spektrum der Aktivitäten einen Eindruck zu erhalten, ist ein Blick auf die homepage www.mein.berlin.de. Hier übersetzen die Mitarbeiter des »Mitmachladens« Verwaltungssprech über bauliche Veränderungen im städtischen Raum in verständliches Deutsch. Sie verstehen sich als Schnittstelle zwischen den Bürgern, der Politik und der Verwaltung. »Mitmachladen« eröffnet neuen Standort weiterlesen

Gropius Eck abgebrannt

Ein Akt sinnloser Zerstörung

Das letzte Kiezeck (auch Gropiuseck) ist in der Nacht zum 7. Februar um 1.00 Uhr restlos abgebrannt. Die Feuerwehr konnte nur noch die Reste löschen. Wer dafür verantwortlich ist, konnte laut Polizei bisher nicht ermittelt werden.

Gropius Eck vor
und nach der Zerstörung. Foto: pr

Nun ist die Idee der »Kiezecke« Geschichte. Die Evangelische Kirchengemeinde in der Gropiusstadt, (die Apfelsinen Kirche), hatte den Platz auf ihrem Kirchengelände zur Verfügung gestellt. Hier konnten Bücher getauscht, und auf der anderen Seite Informationen und Ideen vermittelt werden. Das Kiezeck wurde von den Anwohnern und den Gemeindebesuchern sehr gut angenommen. Auch die Informationen für Gropiusstädter wurden gerne genutzt und gewürdigt.
Die »Gropiusstädter Bewohnerinnen Vertretung« (GBV) kümmerte sich liebevoll um das Gropiustädter Kiezeck. Leider war das Kiezeck nicht versichert.
Bereits in den letzten Jahren kam es immer wieder zu Schmierereien und enormem Vandalismus. Nun könnten wir wieder ein neues Kiezeck bauen lassen oder auch ein nicht zerstörbares teures altes Telefonhäuschen kaufen. Das ist ein Problem, denn das GBV kann das nicht alleine stemmen. Das Quartiersmanagement will helfen, aber die Mittel reichen alleine nicht.
Wir alle sind traurig aber auch wütend über solche sinnlose Gewalt.

Eddy Buttelmann vom GBV

Förderungfürs Ehrenamt

Engagierte Menschen, Initiativen oder Vereine aus Neukölln können für ihr ehrenamtliches Projekt im Kiez ab sofort Fördermittel in Höhe bis zu 3.500 Euro beim Bezirksamt Neukölln beantragen. Das Bezirksamt Neukölln unterstützt ehrenamtliche Vorhaben im Kiez im Rahmen des FEIN-Programms.
Das Programm ist auf eine große Bandbreite an Projekten ausgerichtet. Der Schwerpunkt liegt auf ehrenamtlichem Engagement, und das Vorhaben findet im (halb)öffentlichen Raum zur Stärkung der Gemeinschaft in Neukölln statt. Die Fördermittel können ausschließlich für Sachmittel, nicht für Honorar- oder Personalkosten eingesetzt werden. Es sind zudem nur Projekte förderfähig, die außerhalb von Quartiersmanagement-Gebieten umgesetzt werden.

pm
Weitere Informationen zum FEIN-Programm, den Fördervoraussetzungen sowie das Antragsformular finden Sie unter: www.berlin.de/ba-neukoelln/politik-und-verwaltung/beauftragte/eu-angelegenheiten/artikel.788512.php
Anträge können zu zwei Fristen bis zum 15. März 2025 und bis zum 31. Mai 2025 beim Bezirks­amt eingereicht werden.
Per E-Mail an: fein@bezirksamt-neukoelln.de

Königlicher Besuch im Rathaus

Sternsinger 2025 singen für Kinderrechte in aller Welt.    Foto: mr

Sternsinger hinterlassen ihre Segenswünsche

Als die Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar verkleidet, besuchten Neuköllner Sternsinger in Begleitung des Pfarrers Kalle Lenz von der St. Christophorus-Kirchengemeinde das Neuköllner Rathaus, wo sie von Bezirksbürgermeister Martin Hikel und Jugendstadträtin Janine Wolter empfangen wurden.
Als Zeichen ihres Besuchs hinterließen die Sternsinger an der Tür zum Bürgermeisterbüro ihre traditionelle Segensbitte, die von den Jahreszahlen umrahmten Buchstaben C M B, die Abkürzung für »Christus Mansionem Benedicat«. Übersetzt bedeutet das: »Christus segne dieses Haus«. Königlicher Besuch im Rathaus weiterlesen

Die dunkle Geschichte der alten Frauenklinik

Ein erinnerungskultureller Rundgang

Wo heute hochpreisige Wohnungen vermarktet werden, kamen bis vor zwanzig Jahren noch Babys auf die Welt.
Um die Geschichte der »Landesfrauenklinik & Hebammenlehranstalt« am Mariendorfer Weg wieder ins Gedächtnis zu rufen, lud Matthias Henkel, Leiter des Museums Neukölln, gemeinsam mit Kulturstadträtin Janine Wolter am 27. Januar, dem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, zu einem erinnerungskulturellen Rundgang. Begleitet wurden sie von Thorsten Eckert, Prokurist der »Avila Management & Consulting AG«, dem Eigentümer des Geländes, und Robert Parzer, Historiker am Deutsch-Polnischen Haus, der über die Geschichte des ehemaligen Krankenhauses referierte.

Schmucke Fassade, dunkle Geschichte    Foto: mr

Das Krankenhaus, das bei der Eröffnung 1917 als eine der fortschrittlichsten Kliniken ihrer Zeit galt, wurde während der Zeit des Nationalsozialismus zum Zentrum für Zwangssterilisationen. Auf Grundlage des am 14. Juli 1933 erlassenen »Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses« wurden bis 1945 etwa 400.000 Menschen, die an einer körperlichen Behinderung oder geistigen Krankheit litten oder nur im Verdacht einer solchen standen, zwangsweise sterilisiert.
Auch die Ausbildung der Hebammen erfolgte im Sinne der Rassenhygiene. Das bedeutete, dass sie angehalten waren, sogenannte missgebildete Säuglinge zu melden. Oft wurden diese Kinder dann Opfer der Euthanasie-Verbrechen. Die dunkle Geschichte der alten Frauenklinik weiterlesen

Rekordergebnis der Kaffeewette

9.424 Päckchen Kaffee für die Kältehilfe

Bei dieser Wette gibt es vor allem einen Gewinner: Die Berliner Kältehilfe. Insgesamt 9.424 Päckchen Kaffee spendeten Anwohner und Unternehmen aus fünf Bezirken bei der diesjährigen Kaffeewette, um diejenigen zu unterstützen, die im Kampf gegen die Kälte auf Berlins Straßen auf die Tee- und Wärmestuben der Kältehilfe angewiesen sind.

Fünf stolze Bürgermeister.Foto: mr

2019 hatte Supermarktgeschäftsführer Michael Lind die Idee, den Neuköllner Bezirksbürgermeiser Martin Hikel zu einer Wette herauszufordern. Sollte der es schaffen, 50 Pakete Kaffee für die »KUBUS Kältehilfe« einzusammeln, werde er 1.000 Euro spenden. Die Herausforderung nahm Martin Hikel gern an und gewann die Wette mit überwältigendem Vorsprung.
Daraus ist mittlerweile eine Tradition geworden, der sich auch andere Bezirke angeschlossen haben. Reinikendorf war bereits im letzten Jahr dabei, in diesem Jahr kamen Tempelhof-Schöneberg, Lichtenberg und Spandau dazu. Die Seite der Herausforderer verstärkte Ralf Oelmann, ein Freund und Kollege Linds. In den kommenden Jahren wollen sich weitere Bezirke an der Aktion beteiligen, kün­digte Martin Hikel an. Das könne dann zu einem Treffen des Rates der Bürgermeister werden. Rekordergebnis der Kaffeewette weiterlesen

Wertschätzung

Trauerfeier für einsam Verstorbene

Immer mehr Menschen sterben einsam – ohne Angehörige, die sie beerdigen und um sie trauern. In Neukölln waren es im vergangenen Jahr 199 Menschen, die vom Gesundheitsamt ordnungsbehördlich bestattet wurden.

Lichter des Gedenkens und der Hoffnung.   Foto: mr

Für sie läuteten am 19. Januar um 17 Uhr drei Minuten lang die Glocken der Neuköllner Kirchen. Anschließend wurden in einer bewegenden Feierstunde in der Philipp-Melanch­ton-Kirche am Kranoldplatz ihre Namen verlesen und Lichter der Hoffnung entzündet. Umrahmt wurde die Feierstunde von musikalischen Beiträgen. Wertschätzung weiterlesen

Direktkandidaten für den Bundestag

Redaktionelle Anmerkung und Fragen

an Ferat Koçak (Die Linke) und Ottilie Klein (CDU)

Für die Wahl zum Deutschen Bundestag stellt die Kiez und Kneipe Neukölln in der aktuellen und der folgenden Ausgabe den Neuköllner Direktkandidaten ausgewähl­ter Parteien Platz zur Verfügung, um sich selbst darzustellen.

Der Reichstag – Sehnsuchtsort der Politiker.    Foto: mr

Befragt werden die Kandidaten von SPD, GRÜNEN, CDU und LINKEN. Diese Parteien haben wir bewusst ausgewählt.
Wir haben eine Blattlinie und eine gewisse Richtung unserer Berichterstattung. Da wir unsere Verantwortung im Meinungsbildungsprozess sehr ernst nehmen, behalten wir uns vor, wie viel Platz wir der Berichterstattung über Parteien einräumen.
Dieser Platz, den wir den Parteien einräumen, ist Pressearbeit. Unsere Redakteure arbeiten alle unentgeltlich, somit handelt es sich um freie Pressearbeit. Auch hierdurch behalten wir uns vor, wie viel Platz und Aufwand wir der Berichterstattung über gewisse Phänomene und Gruppierungen gewähren. Einigen möchten wir dies bewusst nicht für ihre Selbstdarstellung zur Verfügung stellen. Direktkandidaten für den Bundestag weiterlesen

Kaffee gegen Kälte 2025

Fünf Bezirke wetten zusammen für die Kältehilfe

Die Kaffeewette gegen die Kälte geht in eine neue Runde. Diesmal nicht nur in Neukölln und Reinickendorf, 2025 wetten auch die Bezirke Lichtenberg, Spandau und Tempelhof-Schöneberg mit: Mit dem Ziel möglichst viel Kaffee für die Einrichtungen der Kältehilfe in ihren Bezirken zu sammeln, damit eine große Geldspende obendrauf kommt.

Jede Spende hilft..    Foto: mr

Die Bürgermeister der Bezirke wetten dabei jeweils gegen die beiden Einzelhändler Michael Lind in Neukölln und Reinickendorf und Ralf Oelmann in Lichtenberg, Spandau und Tempelhof-Schöneberg. Jeder Bezirk, der es schafft, 500 Kaffeepäckchen zu sammeln, erhält vom jeweiligen Einzelhändler 2.500 Euro zusätzlich für die Kältehilfe.
Gesammelt wird im Zeitraum vom 8. bis 20. Januar. Der gespendete Kaffee kann in den Pförtnerlogen der Rathäuser in den beteiligten Bezirken abgegeben werden. Kaffee gegen Kälte 2025 weiterlesen

Das Eis brechen – soziale Kälte überwinden

Ein Aufruf von Thomas de Vachroi

Thomas de Vachroi bei der Ehrennadelverleihung.   Foto: mr

Es ist wichtig, dass wir uns um obdachlose und Menschen in Not kümmern, nicht nur während der Kältesaison, um ihre Gesundheit und Sicherheit zu gewährleisten.
Obdachlosigkeit/Wohnungslosigkeit ist nicht nur ein soziales, sondern auch ein gesundheitliches Problem. Wohnungslosigkeit kann ebenso wie Obdachlosigkeit Krankheiten befördern.
Weil die Betroffenen Tag und Nacht draußen verbringen, werden sie krank.
Weil es keinen Ort gibt, an dem sie sich erholen können, werden sie nicht mehr gesund.
Ein nicht zu unterschätzende Faktor ist die Nahrungsmittelaufnahme. Teils aus Müllcontainern oder sogar weggeworfene Nahrungsmittel in Parkanlagen werden gegessen.
Obdachlose und arme Menschen sind nicht nur akut psychisch belastet, sondern sie altern schneller, sind öfter verletzt und verschleppen Infektionen. Viele trinken Alkohol oder nehmen andere Drogen; oft, um Schmerzen und Probleme zu verdrängen. Obdachlose und Menschen in Not gehören zu den ungesündesten Menschen in unserer Stadt und brauchen den dringenden und notwendigen Schutz unserer Gesellschaft. Das Eis brechen – soziale Kälte überwinden weiterlesen

Wunschbaum im Rathaus

Wünsche erfüllen und ein Lächeln schenken

Ein kleines Extra zu Weihnachten für Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, und ein Zeichen des Zusammenhalts und der Unterstützung in schwierigen Zeiten – dafür steht die Wunschbaum-Aktion.

Sterne für Wünsche.    Foto: Stephanus Parmann

Bereits zum zehnten Mal steht ein solcher Baum im Foyer des Rathauses Neukölln. Bezirksbürgermeister Martin Hikel und Vertreter der Fraktionen sowie des Vereins »Schenk doch mal ein Lächeln e.V.« haben ihn mit 205 Wunschsternen geschmückt, die von Kindern und Jugendlichen aus Neuköllner Gemeinschaftsunterkünften sowie von Senioren aus Pflegeeinrichtungen gestaltet wurden. Wunschbaum im Rathaus weiterlesen

Die freiwilligen Retter von Rudow

120 Jahre ehrenamtlicher Einsatz rund um die Uhr!

Rudows Ortsgeschichte währt schon über 650 Jahre. Mit der Eingemeindung 1920 in die Großgemeinde Berlin verschwand viel historische Bausubstanz, doch der ursprüngliche Dorfgemeinschaftscharakter lebt weiter und so auch seine 1904 gegründete Freiwillige Feuerwehr. Sie untersteht der Berliner Berufsfeuerwehr, ist damit gleich gekleidet und ausgerüstet. Nach 1945 sollten alle im ehemaligen Westteil Berlins etablierten Freiwilligen Feuerwehren abgewickelt werden. Das wurde schnell gestoppt, da die Berufsfeuerwehr nicht allein alle an sie gestellten Anforderungen erfüllen konnte.


Am 10. November 2024 wird die FF Rudow 120 Jahre alt und ist damit hier vermutlich die älteste noch immer aktive freiwillige Bürgerwehr. Nicht selbstverständlich ist ihr Typ-A-Status, was einen eigenen Ausrückbereich und Wagenpark bedeutet. Sie agiert aber auch berlinweit und im Umland. Intern wurde schon gefeiert, sogar mit freundschaftlich verbundenen Kameraden aus Lippoldsberg (Wesertal), die extra mit einem Rettungswagen kamen. Erst das 125. Jubiläum wird wieder groß gefeiert. Die freiwilligen Retter von Rudow weiterlesen

Weser im Umbau

Bald längste Berliner Fahrradstraße

Der Umbau der Weserstraße zur künftig längsten Fahrradstraße in Berlin geht voran.
Am 23. Oktober ist der nächste Abschnitt durch den Staatssekretär für Mobilität und Verkehr, Johannes Wieczorek, sowie den Neuköllner Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr, Jochen Biedermann. eingeweiht worden. Die restlichen Arbeiten in diesem Bauabschnitt können vor­aussichtlich bis Ende November fertiggestellt werden.
Mit dem Abschluss der Bauarbeiten zwischen der Fuldastraße und der Innstraße wächst der fertige Teil auf nunmehr 1,5 Kilometer.
Im Rahmen des Umbaus der Weserstraße werden auch zahlreiche weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität im Weserkiez durchgeführt. Dazu gehören modale Sperren an der Elbestraße für weniger Durchgangsverkehr sowie die Vergrößerung von Baumscheiben und die Ergänzung fehlender Bäume. Der bisherige Radweg wird dem Gehweg zugeschlagen, so dass mehr Platz für Fußverkehr entsteht.
Mit dem kommenden Bauabschnitt wird die Fahrradstraße bis zum S-Bahnhof Sonnenallee verlängert. Bis 2027 soll die Straße dann auf einer Gesamtlänge von über zwei Kilometern den Bahnhof mit dem Hermannplatz verbinden.
Die Gesamtkosten in Höhe von rund 3,7 Millionen Euro werden aus SIWANA-Mitteln sowie aus Mitteln des Städtebauförderprogramms »Lebendige Zentren und Quartiere« gefördert.

pm

Begegnen, beraten und teilen

Die Warthestraße hat ein neues nachbarschaftliches Zentrum

Während der Verkehr auf der Hermannstraße tobte, fand um die Ecke in der Warthestraße 73 eine Einweihungsveranstaltung statt. Am Nachmittag des 11. Oktober trafen Nachbarn aus dem Schillerkiez, aber insbesondere aus der Warthestraße zusammen, um das neue Stadtteilzentrum »Kiezbegegnung«, dessen Träger die »interkular gGmbh« ist, zu feiern.

Einweihung mit Ballons.      Foto: ro

Es gab internationale kulinarische Köstlichkeiten, Stände mit Kleidertausch, Food­sharing und Siebdruck. Zahlreiche Spielgeräte beschäftigten die Kinder zur Entlastung der Eltern. Eine gute Stimmung verführte die Menschen dazu, lange zu bleiben. Jochen Biedermann, Stadtrat für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr, eröffnete unter Applaus der Gäste das Stadtteilzentrum. Begegnen, beraten und teilen weiterlesen

650 Jahre Britz in 2025

Der schwierige Stand der Dinge

privater Logoentwurf des Autors

Wann Britz im Ortsteil Neukölln gegründet wurde, ist nicht bekannt. 2025 begeht Britz sein 650. Jubiläum, weil Britz urkundlich im 1375 veröffentlichten Landbuch der Mark Brandenburg des Kaisers Karl IV. erwähnt ist.
Geschichtsinteressierte engagierte Neuköllner finden schon, dass 650 Jahre gedenkenswert sind. 1975, zur 600-Jahrfeier, gab es ein einwöchiges Festprogramm, eine 58-seitige Festschrift mit Grußworten des damals regierenden Bürgermeisters Klaus Schütz und des Bezirksbürgermeisters Richard Stücklen. Sogar eine Silbermedaille wurde deshalb geprägt, die, zur Freude der Numismatiker, statt der Britzer die Rudower Dorfkirche ziert.
Bis Anfang dieses Jahres gab es keine erkennbaren Vorbereitungsaktivitäten seitens des Bezirks. Andreas Schmidt vom Britzer Gesprächskreis fragte beim Bezirk an, ob schon Vorbereitungen zum 650. laufen und ob engagierte Vereine und ehrenamtliche Initiativen mit eingebunden werden könnten. 650 Jahre Britz in 2025 weiterlesen

Der Friedhof Buschkrugallee wird 150

Workshop zur Geschichte bedeutender Grabstätten

Im Jahr 2025 kann Britz das 650-jährige Jubiläum seiner ersten urkundlichen Erwähnung feiern. Ein guter Grund, den Friedhof an der Buschkrug­allee zu erkunden. Der Friedhof wurde zwar erst im 19. Jahrhundert (1875) vom damaligen Rixdorf für seine Bürgerinnen und Bürger angelegt. Er befindet sich jedoch in Britz. Es gibt also Gräber mit Rixdorfer und Britzer Bezug.

Friedhof Buschkrugallee.     Foto: Werner Schmidt

Dies nimmt Werner Schmidt (Mitglied der Freunde Neuköllns e. V.) zum Anlass, einen Workshop zu organisieren. Ziel ist es, die Geschichte bedeutender Grabstätten und der dort bestatteten Personen zu erforschen und zu dokumentieren. Einige Namen und Grabstellen sind offensichtlich in Vergessenheit geraten. Der Friedhof Buschkrugallee wird 150 weiterlesen

Kaffeewette

Hilfe für die Tee- und Wärmestube

Die Tee und Wärmestube Neukölln hofft in diesem Jahr auf 2.500 Euro aus einer Wette mit dem Unternehmen Umweltconsulting Dr. Hoffmann. Dr. Hoffmann hat sich zum inzwischen dritten Mal bereiterklärt, für bis zu 500 gesammelte Pakete Kaffee oder Tee pro Paket fünf Euro zu spenden.
Hintergrund der Wette ist der dringende Spendenbedarf der Tee- und Wärmestube. Benötigt werden insbesondere akut Kaffee und Tee, aber auch haltbare Lebensmittel wie Reis, Nudeln oder Konserven.
Thomas de Vachroi, Landesarmutsbeauftragter der Ev. Kirche Berlin-Brandenburg EKBO, des Evangelischen Kirchenkreises Neukölln und des Diakoniewerks Simeon, erklärt dazu: »Menschen mit geringen Einkommen und/oder ohne Obdach werden immer mehr. Die Preissteigerungen verschärfen die Situation zusätzlich. In solchen Zeiten ist Solidarität ein wichtiges Zeichen.« Kaffeewette weiterlesen

Platz schaffen für Neues

Sperrmüll entsorgen an den BSR-Kieztagen

Berlinweit veranstaltet die Berliner Stadtreinigung (BSR) in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Bezirksämtern sogenannte »Kieztage«. So auch in Neukölln. An jeweils vier Tagen im Oktober und November finden sie an unterschiedlichen Orten statt. Sie dienen dazu, dass Altes, Kaputtes, Sperriges und nicht mehr Benötig­tes kostenfrei und ohne große Wege entsorgt oder einer anderweitigen Nutzung zugeführt werden kann. Abfälle von Gewerbeleuten oder Firmen werden nicht angenommen.

Symbolbild.   Foto:mr

Das kann abgegeben werden: Altholz, Textilien, Sperrmüll, Elektrogeräte, Matratzen sowie gut Erhaltenes für den »Tausch- und Verschenkmarkt«. Der findet zeitgleich am selben Ort statt, leider aber möglicherweise nicht an allen Terminen. Was noch gut erhalten und funktionsfähig ist und hier keinen neuen Besitzer findet, landet dann in der »NochMall«, dem BSR-Gebrauchtwarenkaufhaus (Auguste-Viktoria-Allee 99 in Reinickendorf) oder anderen Re-Use-Einrichtungen. Nicht angenommen werden Altreifen, Farben und Lacke, Batterien, kontaminiertes Holz, Bauschutt und Altmedikamente; diese sollten gegebenenfalls zum Recyclinghof gebracht werden, zum Beispiel zum Recyclinghof Gradestraße 73 in Neukölln. Platz schaffen für Neues weiterlesen