Hermannplatz: Eine Hassliebe

HERMANNPLATZZeichnung: Josephine Raab

Ein Knotenpunkt im Wandel

Für die Anwohner Neuköllns und Kreuzbergs ist der Hermannplatz von zentraler Bedeutung, ob für Nahversorgung, Dienstleistungen und Kundgebungen oder als Treff- und Verkehrsknotenpunkt.
Auf dem Platz spiegelt sich daher auch die breite Diversität der Bevölkerung der benachbarten Bezirke wider: Menschen aus verschiedensten Gesellschaftsschichten, Kulturen und Diaspora Communitys mit deren Vielfalt an Bedürfnissen, ob nach öffentlichem Aufenthaltsraum oder einem breiten Angebot an Einkaufsmöglichkeiten, um nur einige zu nennen.
Der Platz spielt auch gesamtstädtisch eine sehr wichtige Rolle mit seinen zwei U-Bahn- und sieben Buslinien – und künftig auch der Endhaltestelle der Verlängerung der M10-Tramlinie – sowie regem Fahrrad-, Fußgänger- und motorisiertem Individualverkehr. Hermannplatz: Eine Hassliebe weiterlesen

An Gerichten führen politische Wege nicht vorbei

Nach dem Mietendeckel kippt jetzt das Vorkaufsrecht der Berliner Bezirke in einer höchstrichterlichen Instanz. Damit geht ein wichtiges Instrument verloren, soziale Stadtpolitik so zu gestalten, dass Verdrängungen von Mieterinnen und Mietern verhindert werden können. Es wird schwierig werden und erfordert gründliches Vorgehen, im Falle des erfolgreichen Volksbegehrens »Deutsche Wohnen und Co enteignen« einen weiteren Gerichtsgang zu vermeiden.
Die Unabhängigkeit der Judikative ist ein hohes Gut innerhalb einer Demokratie. Die Anforderung an die Politik, in der viele Juristen involviert sind, besteht darin, ihre Arbeit so gründlich wie möglich zu machen. In diesem Zusammenhang kommt der Initiative des Landes Berlin große Bedeutung zu, über den Bundesrat Änderungen im Baugesetzbuch zu erwirken. Darüber wird dann der neu gewählte Bundestag, angeführt von der Ampelkoalition, zu entscheiden haben.

Thomas Hinrichsen

BVV wählt das Bezirksamt

Sechs Stadträte teilen sich künftig die Verantwortung für den Bezirk

Die konstituierende Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 4. November war zugleich ein Jubiläum: Es war die 800. Sitzung seit ihrer ersten Einberufung 1946.

von li:.Lars Oeverdieck, Mirjam Blumenthal, Sarah Nagel, Martin Hikel, Jochen Biedermann, Karin Korte, Falko Liecke.Foto: mr

Als ältestes Mitglied der BVV hatte Franz Wittke (FDP) die Ehre, die Sitzung als Alterspräsident zu eröffnen und bis zur Wahl des Bezirksverordnetenvorstehers zu leiten.
»Die nächsten fünf Jahre werden uns viel abverlangen«, sagte er zur Begrüßung und rief die Bezirksverordneten dazu auf, zu Kompromissen bereit zu sein, wenn es dem Wohl der Einwohner Neuköllns diene. Parteipolitische Profilierungen seien dafür nicht zielführend.
Die zu verhindern hatte er dann auch gleich Gelegenheit: Er forderte die Verordneten der Linken, die in Westen mit der Aufschrift »Deutsche Wohnen und Co enteignen« erschienen waren, auf, diese abzulegen.
Um die Beschlussfähigkeit der BVV festzustellen, wurden anschließend alle Mitglieder namentlich aufgerufen und gebeten, sich von ihrem Platz zu erheben. BVV wählt das Bezirksamt weiterlesen

Spaßbremsen in der BVV?

Über Vorkaufsrecht und Feuerwerksverbot

Die zweite Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung am 21. November begann mit einer Entschließung der Linken, in der gefordert wurde, sich beim neuen Senat dafür einzusetzen, »den Volksentscheid »Deutsche Wohnen & Co. enteignen« noch in dieser Legislaturperiode umzusetzen und ein Vergesellschaftungsgesetz im Sinne des Volksentscheids zu verabschieden. Eine entsprechende Verpflichtung soll im Koalitionsvertrag der künftigen Regierung formuliert werden.« . Bei der anschließenden Diskussionen wurden die allseits bekannten Argumente ausgetauscht. Franz Wittke (FDP) konstatierte: »Bei den Koalitionsverhandlungen wurde etwas beschlossen und die Linke in der BVV spielt Opposition.« Der Antrag wurde mit 29 zu 18 Stimmen bei vier Enthaltungen abgelehnt. Spaßbremsen in der BVV? weiterlesen

Vorkaufsrecht in Leipzig gekippt

Ein erneuter Schlag gegen eine soziale Mietenpolitik

Es ist wieder ein heftiger Hieb gegen eine Berliner Politik, die Mieter und Mieterinnen vor Mietsteigerungen und Verdrängung schützen soll. Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes zu Leipzig, mit dem das bezirkliche Vorkaufsrecht gekippt wird, macht eine sozial abgefederte Stadtentwicklung sehr schwierig, nachdem bereits der »Mietendeckel« vor dem Bundesverfassungsgericht als nicht zulässiger Alleingang des Berliner Senats in der aktuell betriebenen Weise für »verfassungswidrig« erklärt wurde.

Wut auf Wucher.      Foto: th

Der wiedergewählte Stadrat Jochen Biedermann (Die Grünen) verschafft am 24. November in einer Antwort an die BVV Neukölln seiner Enttäuschung Ausdruck: »Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts wird die Nutzung des Vorkaufsrechts in Neukölln ganz erheblich beeinträchtigen. … Stand jetzt steht aber zu befürchten, dass die Nutzung des Vorkaufsrechts auf dieser rechtlichen Grundlage maximal noch vereinzelt möglich sein wird. … Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts ist eine sehr schlechte Nachricht für Neuköllner Mieter*innen. Der Bezirk konnte mit dem Instrument Vorkaufsrecht 710 Wohnungen und 44 Gewerbeeinheiten an Städtische Gesellschaften, Genossenschaften und Stiftungen übertragen. Hinzu kommen die Fälle, in denen es in sozialen Erhaltungsgebieten direkt zu einer Veräußerung an eine landeseigene Gesellschaft oder eine Genossenschaft gekommen ist.« Vorkaufsrecht in Leipzig gekippt weiterlesen

Schenk doch mal ein Lächeln

Im Rathaus steht wieder ein »Wunschbaum«

Mit knapp 160 »Wunschsternen« schmückte Bezirksbürgermeister Martin Hikel gemeinsam mit Vertretern der Neuköllner Fraktionen den Wunschbaum im Foyer des Neuköllner Rathauses.

Es darf gepflückt werden.   Foto: mr

Es sind die Wünsche von Kindern aus Neuköllner Familien in schwierigen Situationen, die ansonsten vielleicht keine Weihnachtsgeschenke erhalten würden. Jetzt können die Wünsche von der Neuköllner Bevölkerung erfüllt werden. Die Wunschbaum-Aktion wird vom Verein »Schenk doch mal ein Lächeln« inzwischen in allen Berliner Rathäusern durchgeführt.
»Auch wenn die Wünsche anonym erfüllt werden, bringt der Wunschbaum die Menschen aus unserem Bezirk zusammen. Dieses Zeichen konkreter nachbarschaftlicher Solidarität hat nicht nur in den derzeit sehr komplizierten Zeiten seinen festen Platz in Neukölln. Deshalb freue ich mich über eine rege Beteiligung auch in diesem Jahr«, sagte Martin Hikel. Schenk doch mal ein Lächeln weiterlesen

Mini-Weihnachtsmarkt

Ein Herz für Familien

Nicht nur Kinderaugen leuchteten, auch die Erwachsenen hatten ihre Freude. Der Verein »Wunschbäumchen Berlin gemeinsam etwas bewegen e.V.« hatte zum 1. Advent auf dem Mehrgenerationen-Spielplatz in der Mahlower Straße einen vielseitigen Mini-Weihnachtsmarkt organisiert, um Kindern aus finanziell nicht so gut gestellten Familien Weihnachtswünsche zu erfüllen.

Maske ab, aber nur fürs Bild.    Foto: bs

Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) und der Stadtrat für Soziales Falko Liecke (CDU) waren sich einig, dass diese Aktion auch weiterhin unterstützt werden müsse. Liecke sponsorte einen Stand mit Zuckerwatte, die Fraktions-Vorsitzende der SPD, Cordula Klein, übergab eine finanzielle Spende. Sie und Gabriela Gebhardt (SPD) sagten auch personelle Unterstützung fürs kommende Jahr zu, da die Vereinsvorsitzende Daniela Lungwitz-Mohamad erzählte, dass einige ehrenamtlich Engagierte krankheitsbedingt ausgefallen seien. Der Verein »Familienherz e.V.« von BKK-VBU sorgte wieder für den zünftigen Weihnachtsmann. Bevor er die Geschenke verteilte, hatten alle noch Spaß mit dem Schneemann und der Eiskönigin Elsa, die mit den Kindern sang und tanzte.

bs

Filmkulisse und Knöllchen

Wohin mit dem Auto in der Hufeisensiedlung?

Die Hufeisensiedlung, Britzer UNESCO-Weltkulturerbe, taugte erneut als Filmkulisse. Gern wird hier gedreht, doch nicht immer zur Freude der Anwohner. Zu oft ignoriert die Politik hiesige Belange, wie zum Beispiel den ständigen Durchgangsverkehr, das überhandnehmende Dealen, aber auch die knappen Parkmöglichkeiten.

Knöllchen.   Foto: E.G.

Die wichtige Verkehrsader Blaschkoallee (bis zu 25.000 Fahrzeuge täglich) bekam einen Popup-Radweg, und damit fielen über hundert Parkmöglichkeiten weg. Das beeinträchtigt vorrangig die Besucher des Standes- und Bürgeramtes, die deshalb Parkraum verstärkt im angrenzenden Weltkulturerbe suchen. Die DEGEWO wandelte in der benachbarten Krugpfuhlsiedlung all ihre zahlreichen Dächer zu Wohnungen um, aber ohne neue Parkmöglichkeiten zu schaffen.
Nun kam auch noch Hollywood ins Weltkulturerbe und ließ weiträumig absperren. Für die vermutlich davon Betroffenen gab es ein paar Aushänge kurz vorher. Zum Drehtag wurden dann »störende Autos« kurzerhand abgeschleppt. Mit von der lukrativen Partie war auch unser Ordnungsamt. Filmkulisse und Knöllchen weiterlesen

Bundesweite Bewegung für staatliches Gesundheitswesen

Streik für Pflegeschlüssel bei Vivantes war ein erster Erfolg

Mia arbeitet als Krankenpflegerin in der Psychia­trie, bis vor Kurzem im Krankenhaus Neukölln. Sie ist Mitglied in der Gewerkschaft Verdi. So bereitete sie die erfolgreichen Streiks im Pflegebereich bei Vivantes in diesem Sommer mit anderen Kollegen und Kolleginnen vor.

»Wir sind zufrieden mit den erzielten Pflegeschlüsseln für die Stationen, da ist ein beispielhafter Anfang gemacht. Außerdem ist es uns gelungen, für das Küchen- und Reinigungspersonal einen Tarifvertrag durchzusetzen. Diese Kolleginnen und Kollegen sind bei ausgegliederten Tochterunternehmen beschäftigt. Sie verdienen immer noch weniger als die Leute, die direkt bei Vivantes angestellt sind, haben aber mehr Sicherheit, da sie nun voll an den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes angegliedert sind.« Bundesweite Bewegung für staatliches Gesundheitswesen weiterlesen

Neuköllner Alltägliches

Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe

Neuköllnische Zeitung, Dienstag, 2.12.1921
Rasieren zwei Mark. Infolge der dauernd steigenden Preise auf allen Gebieten und der auch dadurch hervorgerufenen Lohnforderungen der Gehilfen sehen sich die Friseure von Groß=Berlin gezwungen, ihre Preise für die Bedienungen bis zu 40 Prozent zu erhöhen. Der Mindestpreis für Rasieren beträgt jetzt 2 Mark, für Haarschneiden 6 Mark. Neuköllner Alltägliches weiterlesen

Lass den Esel von der Kette

»Club del Burro« hat feinen neuen Ableger im Schillerkiez

Was passiert, wenn sich ein Esel und ein Affe aus der Großstadt zusammentun? Im Falle der beiden Herren mit den Spitznamen Burro und Mono entstand daraus 2018 der »Club del Burro«, ein Imbissrestaurant auf der Gastromeile der Herrfurthstraße, das für prall gefüllte Burritos, Tacos und Quesadillas bekannt ist. Neben den mexikanischen Klassikern in lebhaft buntem Ambiente ziehen auch vegetarische Näpfe (aka Bowls) und der berüchtigte »Margarita Monday« mit seinen kühlen gezapften Tequila-Cocktails ein junges internationales Publikum an.

ESELEI.    Foto: hlb

Nach dem Burger-Ableger »NKLN ZOO« auf der anderen Straßenseite hat der Esels-club nun noch ein weiteres Domizil im Schillerkiez eröffnet und in der Allerstraße sozusagen eine feine Schwester bekommen. Im »Burro Unchained« geht es weniger gewalttätig zu als im Quentin-Tarantino-Film »Django Unchained«, aber die Einrichtung mit ihren wild zuplakatierten beziehungsweise knallbunt und kunstvoll bemalten Wänden hat schon das Zeug zur Filmkulisse. Schon das rosarote »MEZCAL«-Neonschild und der Schriftzug »Do or Dine« über und neben der Eingangstür machen klar: Hier geht es um handfestes Abendessen mit alkoholischer Begleitung. Lass den Esel von der Kette weiterlesen

Gute Nacht, »Lange Nacht«?

Eine Institution wird vertrieben

Als Stefan Lange im Jahr 2005 die »Lange Nacht« eröffnete, schuf er in kürzester Zeit eine Institution im Neuköllner Kneipenleben. Jedes Fußballspiel wurde geschaut, Tatort-Abende zelebriert, Musikveranstaltungen abgefeiert. Die nähere und weitere Nachbarschaft lief zusammmen, selbst Fans unterschiedlicher Fußballclubs gingen fair und aggressionsfrei miteinander um.

Lange war`s so schön hier.    Foto: mr

Stefan kannte die meisten der Gäste schon seit einigen Jahren, da er viele Jahre davor die Geschäftsführung für den Vorbesitzer innehatte.
Dann zogen die ersten Gäste seiner Stammkundschaft weg, sie konnten die Mieten nicht mehr zahlen, die »Hipsterisierung« begann, wie Stefan es nennt. Die Gentrifizierung zog mit rasender Geschwindigkeit durch den Schillerkiez. Vor zweieinhalb Jahren bekam auch er eine saftige Mieterhöhung. Die Adler-Group, der das Haus in der Weisestraße 8 inzwischen gehört und die mit dem Slogan »mehr Zukunft pro m²« wirbt, begann die Gegenwart pro Quadratmeter zu zerstören. Gute Nacht, »Lange Nacht«? weiterlesen

Grünkohl trifft Punsch und Handwerk

Wochenmarkt DIE DICKE LINDA wird weihnachtlich

Die Weihnachtsedition der DICKEN LINDA, sie weckt am Samstag, den 11. Dezember von 10 bis 18 Uhr Vorfreude aufs Fest. Wenn es nach Wildgulasch mit Preiselbeer-Sauce schnuppert, der Punschtopf dampft und der Waffelduft in die Nase steigt, dann ist es wieder soweit: Es weihnachtet auf dem Neuköllner Kranoldplatz.

Markt im weihnachtlichen Glanz.   Foto: pm

Wer am dritten Adventssamstag hierher kommt, wird von mehr als 30 geschmückten Ständen empfangen. Darunter auch Künstler und Handwerker aus Berlin und Brandenburg mit ihren Unikaten: Weiche Schafsfelle, besondere Weihnachtskarten, handgefertigte Schmuckstücke, upgecycelte Lampen, Neuköllner Keramik – es gibt vieles zu entdecken.
»Beschaulich ist es hier im Kiez rund um den Kranoldplatz. Und wenn dann noch die Stände weihnachtlich funkeln, glaubt man gar nicht, im trubeligen Neukölln zu sein«, gerät Nikolaus Fink ins Schwärmen. Der Inhaber von »diemarktplaner« organisiert den Weihnachtsmarkt und bringt vor allem kleine Produzenten aus Berlin und Brandenburg auf diese besondere Ausgabe der DICKEN LINDA. Grünkohl trifft Punsch und Handwerk weiterlesen

Dämonen im Kunstverein

100 japanische Geister gehen auf Nachtparade

Für ihre Ausstellung im Kunstverein Neukölln greifen Frauke Boggasch und Ayumi Rahn auf die legendären Darstellungen der einhundert Geister und Dämonen zurück, die in unterschiedlichsten Varianten seit Jahrhunderten in Japan existieren.


Die Mythologie der sogenannten Yōkai spielt bis heute in der traditionellen wie populären Kultur Japans eine große Rolle. In einer animistisch gedachten Welt ließen sich Yōkai wohl am ehesten als Verkörperungen des Unaussprechlichen begreifen. Sie können als böswillige Unheilstifter auftreten, als furchterregende Erscheinungen und strafende Dämonen, aber auch als wohlwollende Kreaturen. Als übernatürliche Wesen rufen sie ins Bewusstsein, wie sensibel und verletzlich das Gleichgewicht ist zwischen Mensch und Natur und zwischen dem Menschen und seinen Mitmenschen. Yōkai sind ebenso Ereignis, Existenz und Form. Sie stecken hinter seltsamen Vorfällen, unheimlichen Begegnungen und können unvermittelt in jeder Situation auftauchen. Dämonen im Kunstverein weiterlesen

Fahren ohne Ticket

In den Zwischenräumen der Sprache

»Das Gefühl, in einem fremden Land zu sein, ist wie Fahren ohne Ticket. Es ist ein Gefühl des Nicht-Dazugehörens.« Inspiriert von dieser Metapher, die den Blick auf das Wechselspiel zwischen Sprache und Zugehörigkeit vermittelt, präsentiert die Ausstellung eine Reihe von Strategien und Methoden, mit denen Künstler sich mit den unterschiedlichen Aspekten von Sprache auseinandersetzen. Es geht dabei um die Aneignung von Sprache ebenso wie um Sprache als Machtinstrument und als Instrument sozialer Kontrolle. Ein Thema ist in diesem Zusammenhang die Aneignung von Kulturgütern während der Kolonialzeit.
Eine Bildinstallation wiederum zeigt die nonverbale Kommunikation zwischen Frauen.

mr
bis 16. März
Galerie im Körnerpark, Schierker Str. 8

Rosa Luxemburg in Berlin

Ein biografischer Stadtführer

Unter diesem Titel hat Claudia von Gélieu einen bemerkenswerten Stadtführer vorgelegt, veröffentlicht bei »Dietz Berlin«. Das 138 Seiten umfassende Werk wurde im handlichen Taschenformat gedruckt, enthält eine Übersichtskarte, einen Audioguide und mehr als 120 Abbildungen sowie einen Lebenslauf und eine Bibliografie. In 40 Kapiteln werden die Stationen vorgestellt, in denen Rosa Luxemburg lebte und wirkte. Es entsteht eine umfangreiche Schilderung des Schaffens dieser starken Frau, auch ihrer Liebesbeziehungen.
Claudia von Gélieu schildert die Stationen in 40 chronologischen Kapiteln, die je mindestens zwei Seiten umfassen. Rosa Luxemburg in Berlin weiterlesen

Deutsche Digitale Bibliothek bündelt Wissen

Auch Zeitungen aus mehreren Jahrhunderten jetzt online verfügbar

Wer auf die Homepage der Deutschen Digitalen Bibliothek DDB tappt, wird mit dem Hinweis empfangen, dass er/sie/es sich über 39.216.028 Objekte aus Kultur und Wissenschaft informieren kann.
Dies ist das Ergebnis jahrelanger Arbeit, genauer seit 2012, als die erste Betaversion ins Netz gestellt wurde. Ende 2014 war die erste Vollversion startklar. Seitdem schafft sie über das Internet kostenfreien Zugang zu den digitalen Angeboten deutscher Bibliotheken, Archive, Mediatheken, Museen, Denkmalpflegeeinrichtungen und Forschungsinstitutionen, indem sie diese vernetzt. Über ein zentrales Portal sind so Millionen von Archivalien, Büchern, Bildern, Skulpturen, Filmen, Musikstücken und anderen Tondokumenten zu finden. So ist das kulturelle und wissenschaftliche Erbe Deutschlands in gebündelter Form zugänglich. Deutsche Digitale Bibliothek bündelt Wissen weiterlesen

Vom Flughafen in die Welt des Films

Pop-up-Kinoreihe im Flughafen Tempelhof

Die Haupthalle des alten Flughafens Tempelhof ist auf ihre Weise schon beeindruckend und wirkt wie ein Kulisse. In diese geschichtsträchtige Kulisse wird bis Ende Dezember eine zweite Kulisse gesetzt – die des Films.

Kino THF.               Foto: Verena Eidel

Das Programmkino der »Neuen Kammerspiele« aus Kleinmachnow bringt mit dem »thf cinema« das Kino in den Flughafen.
Am 25. November startete die Reihe mit dem Filmklassiker »Außer Atem« von Jean-Luc Godard. Jeweils von Donnerstag bis Sonntag wird ein handverlesenes und vielfältiges Programm für Menschen jeden Alters gezeigt. Der Fokus liegt auf Klassikern, aber auch Höhepunkte dieses Kinojahres sind zu sehen. Jede Woche steht dabei unter einem eigenen, vereinenden Thema, das spielerisch Bezüge zur Gegenwart andeutet. Vom Flughafen in die Welt des Films weiterlesen

Ein Abschied mit Gesang

Nachruf Birgit Rettner

Sie fehlt mir. Ich komme bei Edeka raus – und sehe sie vor mir, wie sie ihr kleines rotes E-Bike schiebt. Oder am Samstag auf dem Schillermarkt.
Birgit und die Musik, hier besonders der Gesang. Sie sang oder summte vor sich hin, wo auch immer sie war.
Bis zuletzt hat sie in den Räumen von Kiez und Kneipe als Psychologin mit Menschen in Krisensituationen gearbeitet. Zusätzlich hat sie ehrenamtlich Telefondienst fürs Silbernetz gemacht.
Am 31. Oktober 2021 fand in der Genezarethkirche eine Abschiedsfeier zum Gedenken an Birgit Rettner statt. Alle, die sie über Jahre kannten und geschätzt hatten, nahmen an dieser Feier teil.
Birgit war nacheinander Mitglied in zwei verschiedenen Chören.
Lange war sie beim Köpenicker Chor »Sing, Sing« und später bei der ökumenischen Seniorenkantorei Berlin. Beide haben während der Feier für Birgit gesungen.
Die Rede hielt eine Nichte von Birgit, die über Birgits Leben und ihre Familie erzählte. Zum Ende der Feier sangen wir alle gemeinsam (mit Mundschutz) Lieder, die Birgit geschätzt hat.
Birgit hätte es genossen dabei zu sein.

emp

Zuversicht statt Krise

In zehn Schritten zu mehr Gelassenheit

Nach fast zwei Jahren Leben mit der Pandemie ist das »Hier und Jetzt« herausfordernder denn je: Es fällt vielen von uns schwer, zuversichtlich zu bleiben. Unsicherheiten und Ängstlichkeiten entstehen, und unsere Gesellschaft polarisiert sich mehr und mehr. Häufig werden aus Freunden Gegner, Familien zerstreiten sich.


Die Bedürfnisse nach Freiheit, Selbstbestimmtheit und klarer Orientierung einerseits und Zugehörigkeit und Verbundenheit andererseits bleiben unerfüllt. Der Wunsch, wieder ein »normales« Leben zu leben, wird stärker, und gleichzeitig lernen wir einen Strudel aus Hilflosigkeit und Zukunftsangst kennen. Zuversicht statt Krise weiterlesen

Basteln mit Rolf

Rühriger Weihnachtsstern

Schnell, einfach und edel ist der hölzerne Schmuckstern, den ich in diesem Jahr als Weihnachtsbaum- oder Fensterdekoration vorschlage. Gebraucht werden vier Rührstäbchen aus Holz, die es oft dort gibt, wo auch Coffee to go verkauft wird, etwas Klebstoff, wahlweise ein dünner Holzbohrer (Durchmesser zwei Millimeter), ein dünner (Schmuck-)Faden oder auch dünner Draht und, wie immer, Lust zum Pfriemeln.
Mit dem Bohrer wird mittig aber endständig ein Loch in ein Stäbchen gebohrt. Das sollte unbedingt vor dem finalen Zusammenkleben erfolgen, damit, im Falle eines Zersplitterns, nicht alle Stäbchen verloren sind. Dann werden die Hölzchen, so wie es auf dem Foto zu sehen ist, mittig übereinander- gelegt zu einem Stern geklebt. Wer sich das Lochbohren ersparen will, kann den Hänger auch nur ankleben. Damit wäre der Stern schon fertig.
Jedem, der es jedoch üppiger oder mit Glitter mag, steht es natürlich frei, den Stern zusätzlich noch zu verhübschen. Wir von K&K wünschen allen ohne Corona ein gesundes Fest und einen guten Rutsch ins Neue Jahr 2022.

Für Hilfe Mail an: rolf@kuk-nk.de
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Eddas Erlebnisse

Der Winter kommt

Ich hatte etwas verloren. Etwas, was mich durch die kalte Jahreszeit begleitet. Mein kleines Alu-Sitzkissen. Jetzt, wo es kalt ist und sowieso draußensitzen angesagt ist, fehlt es mir.

Als ich das so in der Nachbarschaft erzählte, fiel meinen Bekannten ganz schnell ein, was ihnen noch so für den Winter fehlt. Da kam einiges zusammen: ein Schal, Stulpen, warme Socken, warme Hausschuhe und zuletzt warme Unterwäsche. Bevor die Einkaufsliste unübersichtllich voll wurde, hüllte ich mich in Schweigen und begann zu suchen. Eddas Erlebnisse weiterlesen