Ein Nachruf von Marta Stolle
Mein allerliebster Papa, ich möchte jetzt gerade cool sein, lässig, selbstbewusst, doch es will mir nicht recht gelingen. Ich fühle mich unvollständig, wie ein Puzzle, bei dem das letzte Teil fehlt, wie ein Boot ohne Segel, wie Musik ohne Perkussion.
In den letzten eineinhalb Jahren habe ich einen anderen Olly kennengelernt, einen schweigsamen, grübelnden, besorgten, von Schmerz gezeichneten Mann.
Doch wie oft warst du mir ein Vorbild, mein Fels in der Brandung.
Du hast mir gezeigt, dass mit Hirn, Herz, Humor und Hingabe fast alles möglich ist.
Durch deine Liebe zur Musik hast du so viele Menschen zum Jubeln, zum Klatschen und zum Tanzen gebracht. Vor allem aber hast du Menschen mit dir und miteinander verbunden.
Dein Lieblingsort war die Bühne. Die Lichter, die Band und die Groupies waren dein Lebenselixier.
Du warst Teil von vielen Projekten. »Riff« war bestimmt nicht deine erste Band. Später folgten die »los Barriga«. Neben »deseo Picante« und »Sarabande« hast du auch in vielen mehr oder weniger spontanen Arrangements, wie der »Sandmann-Schlagerband« mitgewirkt und die Trommelfelle nicht nur durch deine Hände, sondern auch durch deine Stimme zum Schwingen gebracht. King Louis, dein alter Ego, dein Scaten, hat dir viel bedeutet und dich, beim Performen, teilweise an den Rand eines Zusammenbruchs gebracht. Olaf Helmut Pöschke 1951-2025 weiterlesen