Petras Tagebuch

Das Ende eines wundersamen Abonnements

Zum Ende eines Jahres habe ich immer wieder das Bedürfnis, Dinge abzuschließen. Diesmal hatte ich mir vorgenommen, meine Zeitschriftenabonnements zu überprüfen und zu entscheiden, ob ich sie kündige.
Eine der Zeitschriften beziehe ich seit über zehn Jahren und bezahle nicht dafür. Irgendwie muss ich durch die Debitorenbuchhaltung gerutscht sein. Auch erhielt ich nie eine Zahlungsaufforderung oder Mahnung.
Es war mir aber so lästig, sie immer wieder zu entsorgen, dass ich mich nun entschloss, sie zu kündigen. Außerdem wurde die Zeitschrift im Laufe der Jahre in meinen Augen immer schlechter.
Erleichtert stellte ich fest, dass in diesem Fall sogar eine telefonische Kündigung möglich war. Also rief ich, ein wenig ängstlich, dort an. Die Kündigung wurde von einer Mitarbeiterin registriert, es fand das übliche Verkaufsgespräch statt. »Gefällt Ihnen die Zeitung nicht mehr?«, so die Mitarbeiterin. »Ich finde die Zeitschrift richtig gut, aber ich kann sie mir nicht mehr leisten. Irgendwo musste ich beginnen einzusparen und das sind die Abonnements«, erklärte ich. Dann wurden mir diverse Schnupperangebote zu Superkonditionen angeboten, die ich aber alle ablehnte. Sie passten so gar nicht zu meinem mir auferlegten Sparprogramm.
Freundlich fragte die Mitarbeiterin, ob ich die Zeitschrift noch bis Februar beziehen möchte, denn so lange hätte ich ja bezahlt. Ich schluckte, denn ich hatte ja noch nie dafür bezahlt. »Ich meine, die letzte Abbuchung war im November, dann kommt das bis Februar hin«, fantasierte ich der Frau vor. Sie bestätigte mich.
Das begreife ich nicht. Wie kann es sein, dass Geld für eine Zeitung, die ich seit vielen Jahren beziehe und nie bezahlt habe, trotzdem von einem Konto abgebucht wurde? Meins war es jedenfalls  nicht. So etwas könnte mir aber ruhig häufiger passieren.