Eine Ausstellung zeigt die Bewohner des Tempelhofer Feldes
Das Tempelhofer Feld, die größte innerstädtische Freifläche der Welt, ist eine Oase für die Stadtbevölkerung, ihren Alltag und ihre Freizeitaktivitäten. Aber es ist weit mehr als das, es ist auch Heimat für eine Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten. Die offenen Wiesen, artenreichen Brachen und Gehölzstreifen bieten Rückzugsorte, die in der Stadt selten geworden sind. Das gilt besonders für die Randbereiche des Feldes, die immer wieder im Fokus der Begehrlichkeiten der Baulobby stehen.
Lebendiges Ökosytem. Foto: mr
Mit der Freiluft-Ausstellung »Wohnraum – hier leben wir!« wollen Berliner Fotografen, die das Feld regelmäßig besuchen, zusammen mit dem BUND Berlin und der Initiative »100% Tempelhofer Feld« die Bewohner des Feldes ins Zentrum der Betrachtung rücken. »Wohnraum – hier leben wir!« weiterlesen →
Neues E-Fahrzeug für das Neuköllner Straßen- und Grünflächenamt
Der Fuhrpark des Bezirksamts Neukölln hat ein neues elektrisch betriebenes Fahrzeug. Das neue E-Fahrzeug für die Mitarbeitenden im Straßen- und Grünflächenamt ist mit 1,2 Tonnen Nutzlast und einer Reichweite von 260 Kilometern pro Ladung bestens geeignet für die Tätigkeiten des Straßen- und Grünflächenamts (SGA). Diese umfassen das Einsammeln von Müll, die Instandhaltung und kleinere Reparaturen an beschädigten Anlagen. Vor allem aber wird das neue Fahrzeug zur Pflege von Grün- und Parkanlagen verwendet, weil es diese ideal befahren kann. Win-Win-Win für mehr Sauberkeit und Grün weiterlesen →
Schulgärten bieten Schülerinnen und Schülern wertvolle Erfahrungen. Sie gewinnen einen Bezug zur Natur, sie lernen mit allen Sinnen, und die gemeinsame Gartenarbeit fördert soziale Kompetenzen. Die Gärten können in den Fachunterricht eingebunden werden und tragen sogar zum Schutz der Artenvielfalt und zur Verbesserung des städtischen Klimas bei.
Um die Neuköllner Schulen zu ermutigen, einen Teil des Schulhofs in ein kleines Gartenparadies zu verwandeln, hat die Koordinierungsstelle für Umweltbildung Neukölln jetzt einen umfangreichen Schulgartenleitfaden entwickelt. Er ist am 20. Juni von Janine Wolter, Bezirksstadträtin für Bildung, Kultur und Sport, und Jochen Biedermann, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr zusammen mit Isabel Schmidt und Miriam Rasser von der Koordinierungsstelle für Umweltbildung im Schulgarten des Neuköllner Albrecht-Dürer-Gymnasiums (Emser Str. 134-137) vorgestellt worden. Mehr Natur an Schulen weiterlesen →
Hitzewellen stellen eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit älterer Menschen dar. Der Körper reagiert oft langsamer auf extreme Temperaturen, was die Gefahr von Überhitzung, Dehydrierung und Kreislaufzusammenbrüchen erhöht. Besonders gefährdet sind Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Krankheiten oder Diabetes.
Das Bezirksamt Neukölln hat vor diesem Hintergrund ein neues Hitzetelefon eingerichtet. Neuköllnerinnen und Neuköllner ab 75 Jahren können sich ab sofort über die Telefonnummer 030/544 533 0 333 in ein Hitzeschutzregister eintragen lassen. Sie werden dann telefonisch informiert, wenn der Deutsche Wetterdienst vor einer bevorstehenden Hitze warnt, und können so rechtzeitig Vorsichtsmaßnahmen treffen und ihre Planungen anpassen. Hilfe bei Hitze weiterlesen →
Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe
Neuköllner Tageblatt, Mittwoch, 1.7.1925 Schafft Künstlerateliers! Immer stärker erschallt der Notruf aus den Kreisen der bildenden Künstler, welche durch die schwere Lage des Wohnungsmarktes in Ateliernot geraten sind. Der Mangel an Künstlerateliers ist eine Bedrohung des Schaffens der Berliner Künstler und vor allem der Arbeit des künstlerischen Nachwuchses überhaupt. Oberbürgermeister Böß hat, nachdem der zentralen Kunstdeputation immer lautere Notrufe der Künstler zugegangen sind, die Bezirksämter ersucht, sich dieser Ateliernot besonders annehmen zu wollen. Weil eine unmittelbare Einwirkung auf die Baulustigen in dieser Richtung nicht möglich sei, so würde es sich doch empfehlen, die in den Bezirken bestehenden Beratungsstellen anzuweisen, dem Auskunft suchenden Publikum gegenüber diese Ateliernot besonders zu betonen. Neuköllner Alltägliches weiterlesen →
1824 Dorothea Albertine von Eckardstein, geb. von Hertzberg, verkauft das Rittergut an Carl Jouanne. Er wird der erste bürgerliche Besitzer. 1856 Britz zählt 1.032 Einwohner. 1860 Es gab drei öffentliche, 54 Wohn- und 78 Wirschaftsgebäude (darunter drei Getreidemühlen).
Rittergut Britz 1860. Sammlung Duncker
1862 Der königliche Archivrat Prof. Dr. Friedrich Adolf Riedel (1809-1872) wird neuer Gutsbesitzer. 1863 Franz Ludwig Späth gründet eine Baumschule in Neu-Britz (später Späthsfelde). 1865 Riedel verkauft das Rittergut an den Kaufmann und Fabrikbesitzer Wilhelm August Julius Wrede. Vergeblich hatten sich der Kronprinz Friedrich (Kaiser Friedrich III.) sowie der Baumschulenbesitzer Späth um den Erwerb des Rittergutes bemüht. 1865 Errichtung der Holländer-Mühle am Buckower Damm durch den Mühlenmeister Johann W. Dörfer. Chronik des Dorfes und des Ortsteils Britz weiterlesen →
Die Konzertreihe wird auf drei Veranstaltungsorte aufgeteilt
Seit über 35 Jahren erfreut sich die Veranstaltungsreihe »Sommer im Park« großer Beliebtheit. Hier treffen sich Alte und Junge, Zugezogene und Alteingesessene, Kiezbewohner und Besucher über alle sozialen Schichten hinweg, um bei freiem Eintritt und ohne Konsumzwang in entspannter Atmosphäre Konzerte unterschiedlicher Genres genießen. Die Reihe hat inzwischen eine Strahlkraft entwickelt, die weit über den Bezirk hinausgeht.
Begeistertes Publikum im Körnerpark. Foto: mr
In diesem Jahr wird sich allerdings vieles ändern, das Kulturamt hat ein völlig neues Konzept entwickelt.
Die ersten vier Konzerte finden noch wie üblich im Körnerpark statt. Die Eröffnung ist am 6. Juli um 18:00 mit der Band »Currao«, die mit einer Mischung aus Ska, Nu Folk und World-Pop zu Spaß und Tanz einlädt. Nach drei weiteren Konzerten mit Soul, Brazil electro und Jazz geht es ab dem 3. August für vier Wochen auf das Dach des Kulturbunkers in der Rungiusstraße 19 als Teil von 750 Jahre Britz. »Sommer im Park« geht auf Tour weiterlesen →
»Fête de la musique« lässt Kiez und Sommerzeit erklingen
Sommeranfang, Sonne pur und dann noch Livemusik satt – schöner kann es nirgends sein. Seit 42 Jahren macht die »Fête de la musique« zur Sonnenwende allen möglich, Vielfalt und Zauber der Musik umsonst und hauptsächlich draußen zu feiern. In Paris gestartet, wird seit 1995 auch in Berlin gefêtet, und das heuer noch gerner.
Aberdutzende Veranstaltungen auf rund 20 Bühnen waren allein für Neukölln gemeldet, mit den spontanen DJ- und Tanz-Improvisationen vor Spätis, Cafés und sonstigen Läden waren es sicher einige mehr. Das warme Wetter machte Durst und Lust aufs Feiern des Musiklebens.
GESCHMINKT, und einmalig: »Eat Lipstick«. Foto: hlb
Ein Highlight für Rockliebhaber war wie immer die Bühne auf der abgesperrten Reuterstraße vorm »Schilling«. »Late Effect« brachten die Gitarrenrockmusik der letzten Jahrzehnte souverän auf den Punkt, die Stammgäste »Eat Lipstick« mit ihrer dramatisch-exzentrischen Drag-Glam-Metal-Show verblüfften wie eh und je, machten Lust aufs neue Album und feierten ihre 30 Jahre im Reuterkiez hart, bevor »Kpt. Plasto« poetische Perlen der seinerzeit noch politisch provokativeren deutschen Rockszene kongenial wiedergaben. Musik, die schönste Sprache der Welt weiterlesen →
Plötzlich und selbstverschuldet wird Etian Grien aus seinen glücklichen Eheleben herausgerissen. Der Neurochirurg ist verheiratet mit seiner Frau Liat, sie haben zwei Kinder. Liat ist höhere Kriminalbeamtin. Da Etian Grien in der Metropole Tel Aviv eine Unregelmäßigkeit im Hospital aufgedeckt hatte, wurde nicht sein Vorgesetzter, sondern er mit seiner Familie nach Beet Schava im Süden Israels versetzt. Nach 21 Stunden Dienst im dortigen Krankenhaus tritt er in seinem Jeep auf der Wüstenstrasse im sandigen Negev auf das Gaspedal, und überfährt einen Eritreer. Er versucht zu helfen, das scheint zwecklos, und begeht Fahrerflucht.
Nach tiefem Schlaf erscheint ihm alles wie ein schlechter Traum. Doch die Realität klingelt an der Tür der Villa seiner Familie. Die schöne Eritreerin Sikrit steht vor der Tür und zeigt ihm seine Brieftasche, die er am Tatort verloren hatte. Löwen wecken weiterlesen →
Die Gruppenausstellung »Die Rückseite des Schatzes« in der »Galerie im Körnerpark« nimmt die historische Wunderkammer, in der exotische natürliche Exemplare und kulturelle Artefakte gleichermaßen gesammelt wurden, zum Ausgangspunkt, um zeitgenössische Formen von Technik, Ordnung und Wahrnehmung zu beleuchten.
Allerhand mit Melonen. Foto: mr
Der »Thron des Großmoguls Aureng-Zeb« aus dem Dresdner Grünen Gewölbe, der legendären Schatz- und Wunderkammer, die von August dem Starken von Polen und Sachsen 1723 als öffentliches Museum eingerichtet wurde und für ihren unvergleichlichen Reichtum an Schätzen bekannt ist, ist eines der kuriosesten Beispiele spätbarocker Juwelierskunst und das Hauptwerk Johann Melchior Dinglingers. Ein 3D-Modell des spätbarocken Originalwerks am Eingang der Ausstellung bildet die Grundlage für zeitgenössische Reflektionen. Die Rückseite des Schatzes weiterlesen →
Meine Frau hat ein besonderes Talent: Sie überrascht mich tatsächlich, immer jährlich und am gleichen Datum, zu meinem Geburtstag mit außergewöhnlichen Geschenken.
Letztes Jahr durfte ich eine Nacht mit einem Ranger in einem Biosphärenreservat Fledermäuse beobachten. Es war aufregend und unheimlich mit einer Gruppe Naturfreunde und dem muskulösen Fachmann in seiner schicken Uniform. Um den Tieren möglichst nahe zu kommen, mussten wir uns in Batman-Kostüme zwängen. Dieses Gruppenfoto ist der Hingucker meiner Fotoecke auf dem elektrischen Kamin im Wohnzimmer.
Dieses Jahr gab es eine nicht für möglich gehaltene Steigerung einer Geschenkidee. Ich bekam in einer schönen Serviette verpackt einen Gutschein für eine Session mit einer Wahrsagerin aus Marzahn. Der Blick in die Sterne weiterlesen →
Heutzutage trennen sich einander verbundene Paare leicht. Dieses sich küssende Paar tut das nur auf aktiven Druck von außen.
Dieses Paar entstand aus einer alten Wäscheklammer aus Holz, etwas Farbe, einem feinen Pinsel und Lust zum Pfriemeln.
Die wesentliche Arbeit besteht darin, die Farbe so aufzutragen, dass aus jeder Klammerhälfte zwei Personen entstehen. Wie die nun »angezogen« sind, bleibt der Phantasie eines jedes Einzelnen überlassen. Denkbar sind auch zusätzlich angebrachte Applikationen, seien es nun Stoffe für ein Kleid, eine Schürze, einen Anzug, oder Wolle, die als Haare oder als Schleife eingesetzt werden könnte. Designt einfach ein Klammerpaar nach eigenem Gusto.
Bei Hilfe rolf(at)kuk-nk.de
Ich plante, mit zwei Freundinnen nach Paris zu fliegen und von dort mit der Bahn in die Normandie zu reisen. Da wir mit Handgepäck reisen wollten, setzte ich mich frühzeitig mit den Regeln für Handgepäck auseinander. Da wurde alles vorgeschrieben: Die Größe des Koffers, der Transport von Hygieneartikeln, die Anzahl der Feuerzeuge. Es nahm kein Ende. Einen passenden Koffer lieh ich mir aus, ebenso sämtliche durchsichtigen Döschen, die allesamt in einem durchsichtigen Behältnis verstaut wurden. Petras Tagebuch weiterlesen →
Rote Schuhe auf der Treppe zum Rathaus Neukölln, daneben Kerzen und Blumen. Mitarbeitende von Frauenhäusern und Beratungsstellen gegen häusliche Gewalt haben sie aufgestellt, um einer 37-jährigen vierfachen Mutter aus Britz zu gedenken, die am 17. April erstochen wurde – mutmaßlich von ihrem Ex-Partner. Sie ist bereits die dritte Frau in Berlin, die allein im April von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet wurde. 29 waren es im vergangenen Jahr nur in Berlin.
Die Veranstaltung am 7. Mai war Teil der Aktion »Rote Schuhe«, bei der Anti-Gewalt-Projekte bei jedem Femizid vor dem Rathaus des betroffenen Bezirks zusammenkommen, um ein Zeichen gegen patriarchale Gewalt zu setzen und ihren politischen Forderungen Ausdruck zu verleihen. Von Trauer zu Wut zu Widerstand weiterlesen →
Nach langer Zeit ist nun endlich der Rohbau für 860 Wohnungen auf dem Gelände des ehemaligen »Blub« fertiggestellt. Nur zehn Monate betrug die Bauzeit des »Greenpark«. Allerdings ging das Geschacher um das Gelände schon seit 2018.
Lobenswert ist anzuerkennen, dass sich der Bezirk dafür stark gemacht hat, dass ein Anteil mietpreisgebundener Wohnungen dort entsteht. Es sind 102 Wohnungen, das sind 11,86 Prozent Wohnraum für Menschen, die sich keinen Luxus erlauben können. Es sind allerdings auch 88,14 Prozent oder 758 Wohnungen, deren Mieter sich den Luxus einer Wohnung mit Freizeitfaktor leisten können.
Das prozentuale Verhältnis der Wohnungssuchenden dürfte gefühlt die Umkehrung des Angebotes sein.
Vielleicht ist es an der Zeit, dass sich die politisch Verantwortlichen, und damit ist nicht nur der Bezirk gemeint, Gedanken um eine Lösung macht.
CDU stellt Missbilligungsantrag gegen Stadträtin Sarah Nagel
Eigentlich sollte bereits seit 2017 jährlich ein Bericht über Rechtsextremismus in Neukölln erscheinen. Anlass für diesen Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) war der sogenannte Neukölln-Komplex, eine rechtsextreme Anschlagsserie im Bezirk. Acht Jahre später stellte Stadträtin Sarah Nagel, die in Personalunion auch Beauftragte gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ist, einen ersten Bericht vor, der auf 60 Seiten rechtsextreme Straftaten und Netzwerke im Bezirk auflistet.
Demo vor der BVV. Foto: mr
Betroffene und zivilgesellschaftliche Initiativen, die sich vor Ort gegen die Rechtsextremen engagieren, kommen darin zu Wort und beurteilen die Lage. Dabei üben einige der Initiativen deutliche Kritik an der Aufklärung der Neuköllner Anschlagsserie und sprechen von »Skandalen und Ungereimtheiten in der Ermittlungsarbeit«.
Nur wenige Tage nach Erscheinen wurde der Text bereits wieder von der Webseite gelöscht. Streit um Bericht zu Rechtsextremismus weiterlesen →
In der Gropiusstadt war 2010 noch jede dritte Wohnung sozialgebunden durch den »Wohnberechtigungsschein« WBS vermietet. Ende 2023 sind es nur noch 4,3 Prozent. Das berichtete der rbb Ende April. Der Beitrag ordnet das in eine Entwicklung für ganz Berlin ein.
Im Durchschnitt fallen demnach pro Tag zwölf Wohnungen aus der »Sozialbindung«. In kompletten Zahlen sieht es so aus: In 1990 gab es in Berlin Hunderttausende Sozialwohnungen, heute nur noch ein Viertel davon.
In Berlin sind derzeit 55.000 WBS ausgestellt. Anspruch haben nach Einkommen demgegenüber 1,1 Millionen Menschen. Die meisten bleiben auf der Strecke bei der Suche nach bezahlbarem Wohnraum. Immer weniger Sozialwohnungen weiterlesen →
1705 Samuel von Chwalkowskis Schwiegersohn, Sigismund von Erlach (1671-1722), Hofmarschall, Großoberschenk und Oberst der Schweizer Garde in Berlin, ersteht das Gut für 15.000 Taler, und auch die Anteile der letzten Mitbesitzer von Britz (die Erben des Kammergerichtsadvokaten Friedrich Müller, dessen Familie ab 1659 Teile des Rittergutes besaß) erwirbt er für 7.000 Taler. 1706 Von Erlach reißt das alte Gutshaus ab und ersetzt es durch ein massives Gebäude mit zwei Stockwerken, das ist in der Grundform des Schlosses heute noch enthalten. 1713 Von Erlach veräußert das Gut für 30.000 Taler an Friedrich Wilhelm Graf von Schwerin (1678-1727), Oberhofmeister der Königin Sophie Luise. 1719 Der Geheime Rat und Staatsminister Heinrich Rüdiger von Ilgen (1654-1728) erwirbt das Britzer Rittergut für 36.000 Taler, was das »Lehngut« zum »Allodialgut«, das heißt zum lehensfreien Gut macht. Der neue Gutsherr pflanzt die ihm vom König 1710 geschenkte Robinie (Pseudo Akazie) in den Gutspark und die ersten Maulbeerbäume auf dem Kirchhof. Der Altar der Britzer Dorfkirche ist eine Stiftung seiner 1719 verstorbenen Gemahlin.
Heinrich Rüdiger von Ilgen Kupferstich von 1706
1729 Nach Ilgens Tod übernimmt seine Tochter Charlotte Luise, verheiratet mit dem Wirklichen Geheimen Etats- und Kabinettsminister Friedrich Ernst Freiherr von Inn- und Knyphausen (1678-1731), das Gut im Erbkaufsvergleich mit allen einem Gutsherrn zustehenden Rechten, nämlich dem Patronatsrecht, dem Schank- und Brauereirecht sowie der niederen Gerichtsbarkeit. Chronik des Dorfes und des Ortsteils Britz weiterlesen →
Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe
Neuköllner Tageblatt, Donnerstag, 4.6.1925 Keine Papierkörbe für den Grunewald. Die städtische Deputation für Forsten teilt mit: Vereinzelt ist aus den Kreisen der Bevölkerung die Aufforderung an uns ergangen, im Grunewald Drahtkörbe für die Aufnahme von Papier usw. aufzustellen, wie es in der Vorkriegszeit teilweise üblich war. Wir haben diese Einrichtung wiederholt in Erwägung gezogen, um der anhaltenden Verschmutzung der städt. Wälder vorzubeugen, konnten uns aber bisher nicht hierzu entschließen, weil die Diebstahlsgefahr noch derart groß ist, daß wir glauben, es der Allgemeinheit gegenüber nicht verantworten zu dürfen, erhebliche Mittel zu verwenden, deren Zweck auch im Hinblick auf die noch mäßige Ordnungsliebe nicht erfüllt wird. Wir werden die Angelegenheit im Auge behalten. Neuköllner Alltägliches weiterlesen →
Bedrohungen, Farbschmierereien, eingeschlagene Fenster, verklebte Schlösser, sogar ein Brandanschlag – die Kulturkneipe »Bajszel«, deren Betreiber sich gegen Antisemitismus positionieren und regelmäßig entsprechende Veranstaltungen organisieren, war bereits mehrfach Ziel von Angriffen. Seit einem Pflastersteinangriff im April wird das Lokal von Polizeikräften bewacht.
Hikel und Klein mit den Kneipiers. Foto:mr
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat diese Angriffe bei einem Solidaritätsbesuch scharf verurteilt. »Dass Polizei eine Kneipe schützen muss, ist nicht hinnehmbar.« Solidarität zeigen weiterlesen →
Das Café »Hoven« in der Pflügerstraße ist von queerfeindlichen Angriffen betroffen
Danjel Zarte sieht müde aus, als er mich zum Gespräch empfängt. Er hat heute morgen erneut drei Strafanzeigen verfassen müssen. Unter anderem ist das kleine Lokal mal wieder mit rohen Eiern attackiert worden. Vorm Öffnen am Morgen mussten die Fenster geputzt werden.
»Die Attacken fingen an in dem Moment, als ich während der Renovierung vor zwei Jahren hier die Leuchtschrift QUEER AND FRIENDS hinterm Tresen angebracht habe.«
Seitdem gibt es immer wieder Angriffe auf sein Lokal, das offen für Vielfalt eintritt.
»Hier reißen öfter junge Männer die Tür auf und spucken in den Raum oder brüllen Schimpfworte. Es gab Drohungen. Angestellte sind verprügelt worden. Deshalb will hier niemand allein am Tresen stehen – vor allem abends nicht. Da steigen meine Personalkosten. Die vielen Vandalismus-Attacken zahlt auch keine Versicherung«, erzählt Daniel Zarte. Es gab auch schon Überfälle. »Deshalb gibt es bei uns jetzt nur noch Kartenzahlung, damit wir kein Bargeld mehr dahaben müssen.« Beschimpfungen und Vandalismus weiterlesen →
Lange standen die Räume in der Nogatstraße 30 vermeintlich leer. Aber eben nur vermeintlich: Hinter den geschlossenen Türen befand sich eine Rösterei. Dann starb der Röster, und es passierte dort wirklich nichts mehr.
Nanim Celik hat früher in der Gastronomie hinter der Bar gearbeitet und war nebenher als Musiker in der Stadt unterwegs. Das ging gut, bis sich seine Lebensumstände änderten. Die kleine Familie, um die er sich kümmern wollte, stand im Widerspruch zu seinen langen und nächtlichen Arbeitszeiten. Er begann sich mit Kaffee zu beschäftigen, lernte in einer Berliner Rösterei das Rösten und die Zubereitung von Kaffee und besuchte die »Berlin School of Coffee«, um perfekt zu werden.
Nanim Celik. Foto: mr
Im Juni 2024 übernahm Nanim Celik die Räumlichkeit. Er renovierte, richtete den Raum geschmackvoll ein, und im Januar 2025 war das Café NOVA geboren. Café NOVA weiterlesen →
Kaffee, Kuchen und Gemeinschaft im »LOZ« und »Soul Café«
ngebote, tagsüber bei Kaffee und Süßem entspannt zu klönen oder am Computer zu arbeiten, gibt es im Nordneuköllner Kiez reichlich, und doch kommen stets neue gute hinzu. Ältere mögen sich an den legendären, familiären »Salon Petra« in der Hobrechtstraße erinnern, wo in den späten Nullerjahren Piano und Partys für bunte bis wilde Abende sorgten.
LOZ, wir trinken Kaffee! Foto: hlb
Nun endlich wurde der schöne Raum wiederbelebt – von der Journalistin Liana Dahdouh und ihrer Mutter, der Kunstprofessorin Rania. Aus dem kriegsgeschüttelten Syrien kamen sie einst nach Berlin, nun betreiben sie ihr erstes Café, das Mitte Mai mit Livemusik, DJs, vielen Freunden und Nachbarn eröffnete.»Mutter und Tochter« wollten sie es erst nennen, entschieden sich dann aber für »LOZ«, arabisch für Mandel, denn die Mandelbäume blühen in Syrien schon früh im kühlen Januar und stehen für Neubeginn, Zuversicht und Widerstandfähigkeit. Mandelblüte und Seelenfutter weiterlesen →
Aslan Goisum zeigt seine Einzelausstellung »Suspect« im Kindl Kulturzentrum. Seine feinfühlige Aufarbeitung möglicher und subtiler Ausprägungen von Gewalt ist nicht einfach zu erfassen. Es entsteht fragendes Unbehagen.
Zwei Schlüssel öffnen den Weg zum Verständnis der Ausstellung. Der englische Titel »Suspect« und der zunächst scheinbar unbedeutende »negative Raum«.
Foto: Julian Blum
»Suspect« bedeutet schlicht »verdächtig«, ebenso »Die verdächtige Person«. An jeder großflächigen Wand des Maschinenhauses 1 hängt nur ein Foto oder eine Fotocollage. Bis auf ein Bild sind alle Aufnahmen in Schwarz-Weiß. Der große helle Raum mit weißen Wänden ist frei begehbar. Negativer Raum und Hoffnung weiterlesen →
Am Samstag, den 14. Juni um 18 Uhr lädt die Ev. Philipp-Melanchthon-Kirchengemeinde (Kranoldstr. 16) zu einem besonderen Chorkonzert ein – ein musikalisches Erlebnis für alle, die sich von klangvoller Chormusik berühren lassen möchten. Die Kantorei der Gemeinden Fürbitt-Melanchthon und Martin-Luther-Genezareth (Leitung: Arisa Ishibashi) veranstaltet das Konzert gemeinsam mit der Kantorei der Christuskirche Detmold (Leitung: KMD Burkhard Geweke).
Orgelprospekt. Foto: Arisa Ishibashi
Im Programm stehen die »Messe solennelle für gemischten Chor und Orgel Op. 16« des französischen Komponisten und Organisten Louis Vierne (1870-1937) sowie die acappella Motetten von Heinrich Schütz, Max Reger und Maurice Duruflé. Himmlische Klangwelten weiterlesen →
80 Jahre nach Kriegsende berichtet ein Zeitzeuge: Der 95-jährige Georg aus der Krugpfuhlsiedlung, der sich bis heute politisch engagiert – etwa bei der Initiative »Hufeisen gegen Rechts« – erzählt seine Geschichte.
Ich bin im März 1930 in Britz geboren. Nach der Weltwirtschaftskrise herrschte große Arbeitslosigkeit. Mein Vater holte jede Woche die Wohlfahrtsunterstützung von acht Mark ab, mit mir auf dem Fahrrad.
Ich besuchte die 1. Knaben-Mittelschule in Neukölln, in der Kopfstraße. Schon bald prägten Soldatenfilme den Alltag. Heimkehrende Spanienkämpfer wurden propagandistisch gefeiert, Luftschutzübungen gehörten zur Routine.
1937 wurde mein Vater wegen Widerstands gegen das NS-Regime zu 15 Jahren Haft verurteilt und in verschiedenen Zuchthäusern inhaftiert. Nie wieder Krieg! weiterlesen →
Die gemeine, flugunfähige Feuerwanze ist in hiesigen Gefilden sehr verbreitet. Für den Nachbau genügt ein Einmal-Holzlöffel, etwas Draht, zum Zusammendrehen zwei Zangen, ein Seitenschneider, Heißkleber, eine Holzraspel oder etwas Sandpapier, ein feiner Pinsel, rote und schwarze Farbe und fürs Gelingen Lust zum Pfriemeln.
Mit dem Seitenschneider wird der Stiel bis auf 1 cm von der Laffe (Löffelkopf) entfernt und mit der Raspel oder dem Sandpapier zu einem Wanzenkopf geformt. Mit den Farben wird die charakteristische Feuerwanzenzeichnung auf der Wölbung aufgemalt. Aus dem Draht werden drei Paar Beine gedreht und mit Heißkleber in die Löffelmulde geklebt. An einem weiteren Stück Draht werden jeweils die Enden aufgerollt, alles hälftig zu einem gleichschenkligen V (gerollte Enden oben) gebogen und unter den »Kopf« als Fühler geklebt. Zwei Heißklebertropfen auf dem »Kopf« sind die Augen. Nur noch die Beine ausrichten, fertig.
Hilfe unter rolf(at)kuk-nk.de
Im vergangenen Monat kam es für den »SV Tasmania« doch so, wie es ein wenig zu befürchten war: Nach einem starken ersten Halbjahr (3. Platz, 27 Punkte) haben die Neuköllner ab März in der NOFV-Oberliga Nord und mit dem Aus im Viertelfinale des Berlin-Pokals die Saisonziele aus den Augen verloren.
Darüber kann auch das 10:2 gegen den überforderten Tabellenletzten des »Rostocker FC« im Mai nicht hinwegtäuschen – immerhin der höchste Ligasieg Tasmanias laut Internetstatistiken.
Spielszene Tasmania – Rostocker FC. Foto:Hagen Nickelé
Nach der 2:5-Niederlage zum Abschluss gegen »Lichtenberg 47« belegte die Mannschaft in der »Rückrundentabelle« jedenfalls mit 13 Zählern nur den drittletzten Platz und hatte (abgesehen von den punktlosen Rostockern) mit zehn Niederlagen den Höchstwert in diesem Zeitraum inne. Leerlauf auf der Zielgeraden weiterlesen →
Das Verhältnis zwischen Hunden und mir ist nicht das beste, es ist meinerseits, vorsichtig ausgedrückt, distanziert.
Nun habe ich vor einiger Zeit einen Sprachlehrer gefunden, der einen Hund hat. Als ich ihn das erste Mal sah, wunderte ich mich. Da lief ein Wollknäuel auf vier kurzen Beinchen durch die Straße und wuselte freundlich neugierig schnuppernd an den Bäumen entlang. Das Fell war recht lang und stand wie elektrisiert in alle Richtungen ab. Mein erster Gedanke war die Vorstellung, was wohl von dem Hund übrig bliebe, wenn ich ihn unter die Dusche stellen würde. Ich fragte meinen Sprachlehrer, und er verriet mir, dass zwei Kilogramm Hund unter dem Fell seien. Nicht viel, aber immerhin ein Zwerg. Petras Tagebuch weiterlesen →
Flaggenhissung durch »Amaro Foro« und Martin Hikel. Foto: mr
Neukölln zeigt Flagge zum Welt-Roma-Tag
Der Internationale Tag der Roma am 8. April ist ein weltweiter Aktionstag, mit dem auf die Situation der Roma, insbesondere deren Diskriminierung und Verfolgung, aufmerksam gemacht und zugleich die Kultur dieser ethnischen Minderheit gefeiert werden soll. Das Datum erinnert an den ersten Welt-Roma-Kongress am 8. April 1971 in London, mit dem die Roma-Bürgerrechtsbewegung ihren Anfang nahm. Der Kongress verabschiedete unter anderem die Flagge und die Hymne der Roma sowie die Selbstbezeichnung »Roma« – Ausdruck eines neuen Selbstbewusstseins. Solidarität mit Sinti und Roma weiterlesen →
Achtzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wird am Achten Mai 2025 in Berlin der Befreiung vom Nationalsozialismus und der Möglichkeit zur demokratischen Entwicklung gedacht. Leider überschattet der Krieg in der Ukraine das Gedenken.
Der diesjährige Achte Mai sollte noch größeren Anstoß geben, aktiv für den Frieden einzutreten.
Angesichts zunehmender weltweiter Rüstung und Kriegen ist das Verlangen nach friedlichem Zusammenleben wichtiger denn je.
Ebenso zentral bleibt es, aktiv für die Demokratie und gegen Rechtsextremismus einzutreten.
1933 wurde zuerst die Demokratie abgeschafft und die brutale Verfolgung politischer Gegner begann. Es führte zum Zweiten Weltkrieg mit über 60 Millionen Toten und Völkermord. Lassen wir es nicht wieder so weit kommen.
Werte als Fundament für die Zusammenarbeit von Verwaltung und Zivilgesellschaft
Ein auf Initiative von zivilgesellschaftlichen Organisationen erarbeitetes »Leitbild für zivilgesellschaftliches Engagement in Neukölln« wurde am 10. April in Anwesenheit von Oliver Friederici, Staatssekretär für Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Bezirksbürgermeister Martin Hikel und zahlreichen größeren und kleineren Organisationen und Mandatsträgern im Rathaus erstunterzeichnet.
Unterzeichneten als erste das Leitbild: v.li. Staatssekretär Friederici, Philipp Rhein, Engagementbeauftragter des Bezirks, Aysel Safak (QM Flughafenstraße), Anne Jeglinski und Ann-Kathrin Carstensen. Foto: Stephanus Paarmann
Mit diesem Leitbild soll der neuen Form der Zusammenarbeit von Verwaltung und Zivilgesellschaft sowie der veränderten gesellschaftspolitischen Lage Rechnung getragen werden. Darin festgehalten sind grundlegende Werte, denen sich die Unterzeichnenden verpflichten, wie das Bekenntnis zu demokratischen Grundsätzen, Menschenwürde, Diversität und Toleranz.
»Wir unterstützen und fördern zivilgesellschaftliches Engagement in Neukölln in seiner Unterschiedlichkeit. Dabei soll das Engagement so vielfältig sein wie die Menschen in unserem Bezirk«, heißt es. Leitbild für zivilgesellschaftliches Engagement weiterlesen →
Wie geht es weiter mit dem Jahndenkmal in der Hasenheide?
Im Juni 1811 errichtete Friedrich Ludwig Jahn in der Berliner Hasenheide einen ersten öffentlichen Turnplatz zur körperlichen Ertüchtigung der männlichen Jugend. Seine Aktivitäten führten zur Gründung vieler Turnvereine in ganz Deutschland. Jahn ist wegen nationalistischer und antisemitischer Äußerungen umstritten.
Der »Turnvater« verbinde Widersprüchlichkeit und manchmal Widerwärtigkeit. Über den richtigen Umgang mit der Erinnerung an eine solche Persönlichkeit und was das für den Umgang mit dem Jahndenkmal in der Hasenheide bedeutet, sprach Matthias Henkel, Leiter des Museums Neukölln, mit seinen Gästen bei einer Podiumsdiskussion am 9. April.
Versuch einer Modifizierung. Foto: mr
An Jahn möge sie überhaupt nichts, sagte Claudia von Gélieu vom Neuköllner Frauennetzwerk. Sie wies auf seine Frauenfeindlichkeit, seinen Antisemitismus und seine völkische Gesinnung hin und forderte, das Denkmal abzubauen als ein Zeichen der Abkehr von dieser Gesinnung. Stürzen, modifizieren oder behalten weiterlesen →
Am 8. Mai 1945, vor achtzig Jahren, war der Zweite Weltkrieg vorbei. Die »Deutsche Wehrmacht« musste bedingungslos vor den Alliierten Streitkräften kapitulieren. Der Hitlerfaschismus war besiegt, Deutschland lag in Trümmern. Die Waffen schwiegen.
ein von der britischen Armee gesprengter U-Bootbunker in Kiel. Die Ruine wich inzwischen dem Hafenausbau. Foto: Jens Roennau/Mahnmal Kilian e.V.
In Europa führte das zu einem dauerhaften Frieden, der allerdings durch den russischen Angriff auf die Ukraine in diesem Land nicht mehr existiert. Das Erinnern an die Befreiung vom Faschismus 1945 wird durch die Weltlage überschattet. Doch es bleibt guter Grund zum Gedenken. Gedenken bedeutet auch, innehalten zum Nachdenken. Zumindest im Westen konnte sich die Demokratie entfalten. Kriegsende und Kriegsgefahr weiterlesen →
Heinz Ostermann engagiert sich für die freie Gesellschaft
Heinz-Jürgen Ostermann. Foto: Stephanus Paarmann
Mit dem Preis der Lutherstädte »Das unerschrockene Wort« wurden am 28. März in Augsburg Heinz J. Ostermann, Buchhändler in Neukölln, und Jens-Christian Wagner, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora in Weimar, für ihr Engagement gegen Rechtsextremismus ausgezeichnet.
Der Jury war bei der Entscheidung wichtig, dieses Engagement auf verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen zu stärken. Beide Preisträger stehen dabei nach dem Vorbild Martin Luthers dafür ein, ihre Überzeugungen auch gegen Widerstände zu verteidigen.
Nach dem Einzug der AfD ins Berliner Abgeordnetenhaus positionierte sich Heinz J. Ostermann zusammen mit anderen unabhängigen Neuköllner Buchhandlungen im Rahmen kritischer Diskussionsveranstaltungen gegen den aufkommenden Rechtspopulismus. Preis der Lutherstädte weiterlesen →
Umweltpädagogik für Menschen mit und ohne Behinderung
Auf dem Gutshof Britz wird es künftig ein neues Projekt zur Umweltbildung geben. Am 15. April stellte die »Union Sozialer Einrichtungen gGmbH« (USE) ihr Projekt »Partizipative inklusive Umweltbildung am Schloss und Gutshof Britz« vor. Gefördert durch die »Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin« wird hier ein neuer Arbeitsbereich etabliert, in dem Menschen mit Beeinträchtigung nicht nur teilnehmen, sondern es ihnen ermöglicht wird, aktiv zur Umweltbildung und zum praktischen Umweltschutz beizutragen. Dabei sollen Bildungsangebote entstehen, die Menschen mit und ohne Beeinträchtigung miteinander in den Dialog bringen und Akzeptanz und praktische Umweltbildung fördern.
Es sei das erste Projekt dieser Art überhaupt, sagte Geschäftsführer Martin Kaufmann. Ziel sei es, Menschen mit Behinderung in der Stadt sichtbar zu machen. Dabei sollte man nicht fragen, ob das geht, sondern was es braucht, damit es geht. Pilotprojekt auf dem Gutshof Britz weiterlesen →
Der Ortsteil Britz feiert in diesem Jahr seinen 650. Geburtstag. Die Kiez und Kneipe wird in den kommenden Ausgaben eine Chronik der Geschichte vorstellen.
Britz war immer ein freundlicher Siedlungsort, bestehend aus zwei Teilen einer Grundmoränenfläche des Teltow. Westlich der heutigen Buschkrugallee finden sich Geschiebemergel (guter Ackerboden), Kies (Baumaterial), Findlinge, Pfuhle (Wasser!) und östlich davon Sümpfe.
Britz im 14. Jahrhundert.
1237 erstes schriftliches Zeugnis eines Tempeldorfes »Britzig« (Britz) auf dem Teltow. 1375 Das Landbuch Kaiser Karls IV. erwähnt Britz. Dieses Jahr gilt nun als Gründungsjahr. Es gab damals vier Rittergüter. 1416 Heine der Ältere, Heine der Jüngere und Otto von Britzke sind Besitzer von Britz und seinen Feldern. Chronik des Dorfes und Neuköllner Ortsteils Britz weiterlesen →
Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe
Neuköllner Tageblatt, Sonnabend, 2.5.1925 Ein wissenschaftlicher Höhenflug. Vom Flugplatz in Brunsbüttel unternahm Dienstag nachmittag der bekannte Flugzeugführer Robert Förster einen wissenschaftlichen Höhenflug mit dem Flugzeug der Deutschen Seewarte. Er erreichte die für Hamburg außerordentliche Höhe von 7200 Metern. Das Thermometer zeigte in dieser Höhe eine Kälte von 44,6 Grad Celsius. Der Flug gab sehr wertvolles Material über die in diesen Höhen herrschenden Luftströmungen. Förster, der infolge der in den oberen Höhen herrschenden starken Kälte erhebliche Frostwunden im Gesicht erlitten hatte, bediente sich während des Fluges eines Sauerstoffapparates. Neuköllner Alltägliches weiterlesen →