Das Warten hat ein Ende. Nach etlichen Verzögerungen und Neuplanungen fand am 23. September der erste Spatenstich für eine umfassende Neugestaltung des Karl-Marx-Platzes statt. Das soll den Platz für Anwohner und Marktbesucher attraktiver machen und die Situation für den Radverkehr verbessern.
Biedermann bei ersten Grabungsarbeiten. Foto: Stephanus Paarmann
Noch in diesem Winter soll der Umbau der nördlichen Fahrbahn abgeschlossen werden. Danach wird der Radverkehr in beiden Richtungen möglich sein. Weil dafür allerdings eine bestimmte Straßenbreite notwendig ist, entfallen die rund zehn Parkplätze. Auf Wunsch der Anwohner wird die Straße nicht asphaltiert, sondern mit gesägtem Großsteinpflaster gestaltet. So wird sie barrierefrei und fahrradfreundlich, aber trotzdem bleibt der historische Charakter des Platzes gewahrt. Das sei zwar nicht die preiswerteste, dafür aber eine schöne Lösung, sagte Baustadtrat Jochen Biedermann. Barrierefrei, fahrradfreundlich, ökologisch weiterlesen →
Kinder- und Jugendarlament bringt sich in der BVV ein
Karin Korte (SPD), als Bezirksstadträtin zuständig für Bildung, Schule, Kultur und Sport, geht ab Oktober in den Ruhestand.
Korte geht. Foto: mr
Seit Februar 2018 war sie für 30.000 Schülerinnen und Schüler, 60 Schulen, alle Bildungs-, Kultur- und Sporteinrichtungen im Bezirk zuständig. Von 2006 bis 2018 leitete sie das Gemeinschaftshaus in der Gropiusstadt, 2016 kandidierte sie für das Abgeordnetenhaus und gewann mit über 32 Prozent der Stimmen das Direktmandat. Mit Blumen und vielen guten Wünschen wurde sie am 18. September von der Bezirksverordnetenversammlung verabschiedet.
Anschließend ging es in der Tagesordnung mit einer Premiere weiter. In seinem ersten Antrag forderte das Kinder- und Jugendparlament vom Bezirksamt, sich nach Ausstattung, Auslastung und Öffnungszeiten von Schulbibliotheken zu erkundigen. Sollte sich dabei herausstellen, dass es Schulen ohne Bibliotheken gibt, solle sich mit der Schulaufsicht dafür eingesetzt werden, eine solche einzurichten. Zur Begründung heißt es, dass Lesen nicht nur Rechtschreibung und Grammatik verbessere, sondern auch das Vokabular erweitere und Kreativität fördere. Ein Abschied und eine Premiere weiterlesen →
Bezirksbürgermeister und Sozialsenatorin werden niedergebrüllt
Auf dem Parkplatz am Sangerhauser Weg südlich des Britzer Gartens soll ab 2025 eine modulare Unterkunft für 450 geflüchtete Menschen entstehen. Dafür fallen etwa die Hälfte der Parkplätze weg. Ein Vorhaben, das die Anwohner auf die Palme bringt, weil der Parkplatz vor allem im Sommer und bei großen Veranstaltungen stark genutzt werde. Zudem fühlen sich viele Anwohner bei der Planung, die bereits seit fünf Monaten läuft, übergangen.
Planungsskizze.
In einer Petition mit inzwischen über 6.000 Unterschriften heißt es: »Die geplante Einrichtung eines Containerdorfs für Flüchtlinge im Sangerhauser Weg stört einfach unser Umfeld und gehört dort nicht hin. Unsere Gemeinschaft ist bekannt für ihre grünen Räume und Ruhe, die durch dieses Projekt bedroht sind.«
Am 16. September wollte sich Bezirksbürgermeister Martin Hikel gemeinsam mit Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe und Mark Seibert, Präsident des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF), auf dem Festplatz im Britzer Garten den Fragen der Anwohner stellen. Chaos bei Anwohnerversammlung weiterlesen →
Zukünftig sollen die Opfer des Genozids im Zentrum des Gedenkens stehen
Seit vielen Jahren wird gegen ein Gedenkensemble auf dem Friedhof am Columbiadamm protestiert, das an die deutschen Kolonialkriege in Namibia erinnert.
So soll es nicht mehr aussehen. Foto: mr
Als die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) im Januar letzten Jahres den Beschluss fasste, das Bezirksamt mit der Umgestaltung dieses Ensembles zu beauftragen, hatte sie eigentlich die Entfernung des Steins im Sinn, um »dem Gedenken an die Täter endlich ein Ende zu setzen«, wie es in der Begründung des Antrages heißt.
Auf diesen Beschluss hat das Museum Neukölln mit der Ausstellung »Buried Memories «, reagiert, die ein Dreivierteljahr gezeigt wurde. In einem intensiven Dialog mit der Zivilgesellschaft, an dem auch Aktivisten und Künstler aus Namibia teilnahmen, wurde ein Konzept erarbeitet für den zukünftigen »Umgang mit widerstreitenden Erinnerungskulturen, die sich an dem Stein abarbeiten«, wie es Museumsdirektor Matthias Henkel bei der Vorstellung des Ergebnisses im Ausschuss für Bildung, Schule und Kultur am 3. September formulierte. Neue Ideen für die Umgestaltung des »Herero-Steins« weiterlesen →
Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe
Neuköllner Tageblatt, Mittwoch, 1.10.1924 Ein neues Todesopfer infolge eines verbotenen Eingriffes. In das Krankenhaus Buckow wurde eine Frau R. aus Neukölln eingeliefert, die das Opfer einer „weisen Frau“ geworden ist. Sie konnte leider nicht mehr gerettet werden. Die Leiche wurde beschlagnahmt. Die vielfachen Todesopfer, welche in letzter Zeit infolge verbotenen Eingriffs zu verzeichnen sind, sollten den Frauen zur ernsten Warnung dienen. Neuköllner Alltägliches weiterlesen →
Viele mögen kein Pferd oder Insekten essen, bei etlichen ist Schweinefleisch verpönt oder verboten, anderswo lässt man die Kuh in Ruh. Auf eines können sich aber offenbar alle einigen, so sie überhaupt Fleischliches zu sich nehmen: Hühner. In unermesslichen Mengen werden die Geflügeltiere weltweit verspeist, über 72 Milliarden werden angeblich jedes Jahr geschlachtet, zumeist nicht zimperlich. Ein Huhn benötigt eben »nur« 1,6 Kilogramm Futter, um ein Kilogramm Fleisch zu »produzieren«, und fettarm sei es.
ICH wollt ich wär kein Huhn. Foto: hlb
In Trashfoodketten wie »KFC« gibt es Hühner seit Jahrzehnten burger- und eimerweise, Broiler waren nicht nur im Osten oder Wienerwald der Hit, in Schnitzelform werden sie gar in Toaster gesteckt. Nichts Besonderes also, könnte man meinen. Auch in unseren Kiezen begegnen wir an allen Ecken vielfach arabisch geführten Läden namens City, Risa oder Loco Chicken, Hühnerhäusern und -welten. Auch in der asiatischen, afrikanischen oder amerikanischen Gastronomie – überall gehört das Federvieh dazu.
Uns interessiert, was junge Menschen motiviert, im Bezirk Neukölln etwas Innovatives zu schaffen. Im April 2024 eröffnete in der Weserstraße 43 die Bar »Vier & Vierzig«. Ich traf die beiden Inhaber Karl und Max zum Interview.
Zwei Brüder am Glas. Foto: Angelika San Nicolas
K&K: Welchen Bezug habt ihr beide zum Bezirk Neukölln? Karl & Max: Wir sind in Neukölln großgeworden, sind hier zur Schule gegangen, unsere Eltern und auch wir wohnen nach wie vor hier und fühlen uns im Bezirk sehr wohl, er ist unser Zuhause. K&K: Was motiviert euch und wie ist die Idee entstanden, eine Bar zu eröffnen? Max: Ich habe Architektur studiert und bin jetzt Projektleiter in der Berliner Verwaltung. Wir beide managen die Bar nebenberuflich. Da wir hier aufgewachsen sind, haben wir die Entwicklung von Neukölln unmittelbar mitbekommen. Die Weserstraße hatte früher keinen guten Ruf, hat sich aber innerhalb der letzten 20 Jahre unter anderem zu einer Ausgehmeile entwickelt. Das finden wir positiv, da Neukölln so auch bundesweit positive Schlagzeilen machen kann. Die Mischung von Galerien, Modelabels, Kneipen und Spätis steigert die Wohn- und Lebensqualität Neuköllns und ist ebenfalls für Berlinbesucher attraktiv. Vier & Vierzig weiterlesen →
Maßgeblich organisierten zwei Personen ein Event, das durchaus beeindruckend war. Anlässlich des 75. Jubiläums des Fruchthofes sollte der bestehende Rekord im Obstsalatschnippeln im Guinness Buch der Weltrekorde gebrochen werden. Hierfür war der Geschäftsführer des Fruchthofes Nils Doerwald zuständig.
Der erfahrene Neuköllner Marktbetreiber Nikolaus Fink organisierte auf dem Parkplatz des Fruchthofes einen Markt mit 45 Händlern, die ihre Waren anboten.
Eine Marktbühne, die den ganzen Tag bespielt wurde, sorgte für Unterhaltung und Information der 5.000 bis 7.000 Besucher.
Das große Schnippeln. Foto:mr
Der Weltrekord im Obstsalatschnippeln lag bisher bei 10,35 Tonnen und wurde in Frankreich erzielt. 415 Schnippler hatten sich ehrenamtlich am Obstschnippeln beteiligt, 100 Personen konnten gleichzeitig an einer langen Tafel in den Räumlichkeiten des Fruchthofes schneiden. In Arbeitsschichten von vier bis fünf Stunden arbeiteten sie, um den bestehenden Rekord zu brechen. Selbst Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) zog sich den Plastikkittel an und setzte sich das weiße Häubchen auf, um Obst zu schneiden, aber sicherlich keine vier Stunden.
Am Nachmittag war es geschafft. 11,79 Tonnen Obst war zerkleinert worden. Ein neuer Weltrekord.
Diese unvorstellbare Menge konnte in dieser Form nicht unter die Menschheit gebracht werden. Also haben die Macher eine elgante Problemlösung gefunden: »Florida-Eis« will die Früchte in seinem Eis verarbeiten und zum Verkauf anbieten. Die Bäckerei »Walf« bot an, Fruchtaufstrich herzustellen. Beide Firmen werden den Erlös der »Berliner Tafel« spenden. Rekord auf dem Fruchthof weiterlesen →
Das Museum Neukölln wirft einen neuen Blick auf das Denkmal in der Hasenheide
Nach dem »Hererostein« nimmt das Museum Neukölln ein weiteres umstrittenes Denkmal in den Blick. »Denk Mal Jahn« heißt die neue Ausstellung, die bis zum 9. Mai 2025 läuft.
Kann das weg ? Foto: mr
Ein Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung aus dem Jahr 2023 stellt das Denkmal, das 1872 in der Hasenheide zu Ehren des »Turnvaters« errichtet wurde, grundsätzlich in Frage. Auch eine komplette Entfernung dürfe kein Tabu sein. In der Begründung heißt es: »Mit Friedrich Jahn wird an herausragender Stelle im öffentlichen Raum ein Antisemit, Nationalist, Antidemokrat, Militarist und Antifeminist geehrt.« Museumsdirektor Matthias Henkel warb für eine etwas differenziertere Herangehensweise. Jahn war ein Kind seiner Zeit, erklärte er, geprägt durch die napoleonischen Kriege und die französische Besatzung, die beginnende Industrialisierung und den Kampf um die Einheit und Unabhängigkeit Deutschlands, der in der Revolution von 1848 gipfelte. »Denk Mal Jahn« weiterlesen →
Ein sonniger Frühlingstag in Berlin-Neukölln. Buschko, der Außerirdische vom Planeten Brixbururi, landet in seinem schimmernden UFO. Er ist ein großer Teddybär-Typ mit drei Augen und langen Beinen. Der silbrig glänzende Schalk-Revers-Anzug aus Nylon, Dacron und Mylar steht im Paradox zu seiner blauen Haut. An seinem Gürtel aus Rhodium mit Strahlenwarnzeichen hängen als Accessoires Kabel und Stecker.
Illustration: Felina Matzdorf
Er hat eine Mission: Neukölln und seine Leute zu erforschen. Nach ewiger Parkplatzsuche landet er sein Raumschiff seufzend im Halteverbot und staunt sofort über die Vielfalt und Aktivität der Menschen im angrenzenden Park. Einige rennen herum, drei Männlinge laufen schwitzend an Stöcken durch den Park, sechs streiten um eine rollende Kugel. Die aufgedruckten Namensschilder auf ihrer Kleidung verraten ihre Namen: Adidas oder Puma. Andere Erdlinge führen beim Gehen Selbstgespräche oder starren auf Geräte in ihrer Hand.
Buschko wundert sich über die Dekoration der Rasenflächen – Plastikflaschen, Papiertüten, Einweggrills. Es erinnert ihn an das 3,26 Quadratmeter große Gemälde, Boomerstil mit Leimöl auf Ton, das »PISA-TEST« heißt und im Museum »Quarks Schöpfergeist« auf Brixbururi hängt. Mit dem Ufo in Neukölln weiterlesen →
Ende Oktober feiern einige wieder Halloween. Dazu passt vielleicht dieser Vampir. Gebraucht wird eine Toilettenrolle, schwarzes Tonpapier, eine Büroklammer, eine Schere, ein Bleistift, Farbstifte, (Heiß)Kleber, ein Seitenschneider, eine Zange und natürlich Lust zum Pfriemeln.
Ein Ende der Toilettenrolle wird so eingedrückt, dass das die offene Rolle verschließt und dabei zwei »Ohren« Spitzen stehen bleiben. Der untere Rollenabschnitt wird so beschnitten, dass neben zwei Beinen auch noch ein (Vampir)-Körper übrig bleibt. Mit dem Seitenschneider und der Zange gestalten wir aus der Büroklammer zwei Haken, die erlauben es, das Tier kopfüber aufzuhängen. Das Tonpapier wird mittig gefaltet und mit dem Bleistift ein Fledermausflügel gemalt und ausgeschnitten. Beim Auseinanderfalten gibt es ein identisches Flügelpaar, das mit (Heiß)Kleber an den Körper geklebt wird. Ebenfalls mit Kleber werden die Haken an den Beinen befestigt. Augen und Maul können nun je nach Lust und Laune gestaltet werden.
Fragen: rolf(ät)kuk-nk.de
Musikliebhaber fürchten um den Fortbestand von »Sommer im Park«
»Sommer im Park« ist eine Konzertreihe, die jeden Sommer, und das seit 35 Jahren, sonntags im Körnerpark, veranstaltet vom Bezirksamt Neukölln, stattfindet. Ab 18 Uhr treffen sich Kiezbewohner aller Couleur, von den Kleinsten bis zum Rentner, von arm bis reich. Es ist ein Ort, an dem alle zusammentreffen, ein fröhliches Sonntags-Musikfest, den ganzen Sommer lang. Es wird kein Eintritt bezahlt und um Spenden wird auch nicht gebeten, also umsonst und draußen.
In diesem Jahr wurden insgesamt etwa 300 Zuschauer pro Veranstaltung gezählt. Es wurden nahezu alle Musikrichtungen präsentiert. Die Musiker sind stets gut gewählt und von hoher Qualität. Missverständnisse um Körnerpark-Mucke? weiterlesen →
Die Berliner Politik redet gern von »Klimaresilienz« und »Umweltgerechtigkeit«. Aber dann sollen ökologisch wertvolle Flächen wie der Emmauswald dem kurzfristigen Profit geopfert werden. Auch gegen den ausdrücklichen Willen der Bezirksverwaltung und der Anwohner.
Ausgleichspflanzungen am Stadtrand bringen den Neuköllnern nichts. Außerdem brauchen Ökosysteme Jahrzehnte, um sich zu etablieren. Zeit, die angesichts der Klimakrise nicht bleibt.
Dabei gibt es viele Vorschläge, wie Wohnungen geschaffen werden können, die mit der Umgebung verträglicher wären und nicht nur einer zahlungskräftigen Klientel zur Verfügung stünden. Das setzt aber den politischen Willen und vielleicht auch eine Portion Mut voraus, kapitalkräftige Investoren in die Schranken zu weisen. Wenn die Politik wieder Vertrauen bei der Bevölkerung aufbauen will, ist die Zeit der einfachen Lösungen vorbei.
Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe
Neuköllnische Zeitung, Montag, 1.9.1924 Guter Eisbärenfang in Norwegen. Norwegische Fangexpeditionen haben in diesem Jahre reiche Beute an Eisbären heimgebracht. Das Fangschiff »Johanne Caroline« stellte einen Rekord für lebende Eisbären auf. Es brachte 21 lebende und 60 tote Eisbären ein. In letzter Zeit wurden 40 Eisbären nach Hamburg geschickt (meist ganz junge Tiere), wo sie mit je 1400 Kronen bezahlt wurden. Neuköllner Alltägliches weiterlesen →
Menschen sollen für den Neustart im Berufsfeld Kita gewonnen werden
Seit März 2024 werden im Rahmen des Projekts »Zukunft Kita«, gefördert durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, zwölf Personen beim Einstieg in das Berufsfeld der Kindertagesstätten begleitet. In Workshops, individuellen Beratungen sowie einer Praxisphase in einer Kita werden die Projektteilnehmenden auf einen Quereinstieg oder die Ausbildung zum/zur Erzieher*in vorbereitet und bekommen praktische und realistische Einblicke in den Berufsalltag. Einige Bewerbungen für eine Ausbildung und auch Anträge für einen Quereinstieg wurden bereits auf den Weg gebracht. »Zukunft Kita« per Quereinstieg weiterlesen →
Gesündere Kost und Ernährungstipps im einstigen »TiB Bistro
Die »Turngemeinde in Berlin 1848 e.V.« ist ein Sportverein mit Tradition: Die TiB wurde 1848 gegründet und ist der älteste Sportverein in Berlin-Brandenburg, mit über 6.200 Mitgliedern auch einer der größten.Das stadtweit angebotene und praktizierte und von rund 120 Trainern betreute Angebot umfasst über 30 Sportarten.
Wer nach dem Kalorienverbrennen in der dreistöckigen Komforthalle des Sportzentrums am Columbiadamm einen Jieper entwickelt hat, kann sich nun vor Ort wieder kräftig und lecker stärken. Schließlich gibt es hier neben Tennis- und Badmintonfeldern, Sauna und Fitnessbereich auch einen extragroßen Gastraum mit Küche.
CHILLY Chili am Feld. Foto: hlb
Die fast 3.000 Nutzenden der Sportanlagen auf dem über 67.000 Quadratmeter großen vereinseigenen Areal wären schon mal eine Geschäftsgrundlage für Gastronomie, aber, da es neben 50 Plätzen im Innen- auch 50 im recht lauschigen Außenbereich am grünen Rasenplatz gibt, lohnt der Abstecher auch für Nichtsportler und sich in der Hasenheide oder auf dem Tempelhofer Feld Verlustierende. Dem etwas Kühl-Kantinigen des hellen Innenraums mit seinem gefliesten Boden wurde bereits mit solidem Holzmobiliar entgegengewirkt. Künftig Bowls und Burger auf den »Columbia Terrassen« weiterlesen →
In einer dreiteiligen Ausstellungsreihe widmet sich der »Kunstverein Neukölln« der Tierwelt. Nach den Insekten und dem Rotfuchs geht es in der dritten und letzten Ausstellung um »Corvidae«, die Rabenvögel und ihrer ambivalenten Rolle in vielen Kulturen. Einerseits wird ihre Intelligenz und Sprachbegabung bewundert, ihnen wird Weisheit und Gewitztheit unterstellt. Der germanische Gott Odin, Gott der Weisheit, konnte sich gelegentlich in einen Raben verwandeln. Außerdem begleiteten ihn immer zwei Raben, die er ausschickte, um zu erfahren, was in der Welt Wichtiges geschah.
Unheil im Anflug. Foto: mr
Andererseits wurden sie als angebliche Unheilsbringer und Schädlinge verfolgt. Ihr schlechtes Image haben sie vor allem von ihrer Neigung Aas zu fressen. Im Mittelalter brachte ihnen ihre Angewohnheit, sich am Fleisch gehenkter Zeitgenossen gütlich zu tun, den Namen »Galgenvogel« ein. Das Auftauchen großer Schwärme galt bald als Vorbote von Tod, Unheil und Pestilenz. Rabenvögel – Kulturfolger mit schlechtem Image weiterlesen →
Aus wie vielen Teilen besteht ein Mensch? Der brasilianische Künstler Jota Kayodê Ramos setzt sich in der Ausstellung »A man of many parts« in der »Galerie im Saalbau« mit Geschlechtsidentität und gesellschaftlichen Normen aus Sicht eines transsexuellen Schwarzen Menschen auseinander.
Jota Kayodê Ramos performt. Foto: mr
Der Künstler selber verortet sich als »BIPoC trans*Person« mit vielen Identitäten. »PoC« – »People of Color« – umfasst alle nicht-weißen ethnischen Gruppen. Die Zusätze »B« und »I« für »Black« und »Indigenous« betonen die besonders schwerwiegenden Formen der Diskriminierung von Schwarzen und Indigenen. Geschlechtsidentität und gesellschaftliche Normen weiterlesen →
Der achtzehnjährige Çetin kommt aus Istanbul nach Berlin, um sich dort auf das Studium der Elektrotechnik vorzubereiten und damit schließlich zu beginnen. Sein drei Jahre älterer Bruder Can lebt schon als Student in Berlin. Der studiert nicht nur, sondern führt zusammen mit einem türkischen Freund ein gutes Café- und Liebesleben, und das in Ostberlin zu Zeiten der Mauer.
Çetin teilt sich im Wedding eine Einzimmerwohnung ohne Bad mit seinem Bruder. Gleichzeitig besucht er seine Tante und seinen Onkel, die als »Gastarbeiter« gekommen sind und in Neukölln eine Wohnung mit Bad und WC bewohnen.
Sein Bruder Can und schließlich auch Çetin und Cans Freund Erkan reisen regelmäßig mit Cans rotem VW Käfer nach Ostberlin, zum Tanz und um Frauen kennenzulernen. In Westberlin begegnen sie eher Ablehnung statt Partnerschaft. Çetin hält sich bei den Kontakten zu Frauen zurück. Dennoch nimmt das Abenteuer seinen Lauf. Schließlich gelingt sowohl Erkans Freundin Sabine und später auch Cans Freundin Birgit die Flucht mit der Hilfe von Fluchthelfern. Die geben als Bedingung, neben hoher Zahlungen in D-Mark, aus: »Schweigepflicht ist bei uns wichtiger als das katholische Beichtgeheimnis.« Zwischen Agenten und Fluchthelfern weiterlesen →
Neulich, gerade hatte ich die Idee einer spannenden Walkampf-Story für Greenpeace, rief mich die Redaktion von Kiez und Kneipe an. Sie fragten, ob ich bereit wäre, einen Artikel über die Leser/+*#innen ihrer Zeitung zu schreiben.
Als ich zögerte, wurde das Honorar genannt, nämlich diverse Freifahrten mit Auto-Scooter und Twister auf dem nächsten Britzer Baumblütenfest. Sofort sagte ich zu.
Damit mich die Leser/+*#innen bei den nun bevorstehenden intensiven Interviews akzeptierten, verwandelte ich mich in einen typischen Neuköllner, kaufte bunte Kleidung im Second-Hand-Laden sowie leicht verschmutzte Sneakers. Statt Kopftuch, von dem meine Frau energisch abriet, kaufte ich ein Base-Cap mit der Aufschrift »Make Neukölln Greater Than Cologne«. Unglaublich: Die meisten Leser/+*# innen lesen die Zeitung! weiterlesen →
Drachensteigen bringt vielen Freude und ein dafür nötiger Wind weht ganzjährig meistens auch. Dieser flugtaugliche, handtellergroße Minidrachen ist sehr leicht, zudem preiswert und einfach überall da zu bauen, wo ein Lineal, ein Bleistift, eine Schere, Papier, dünne Pappe, Klebstoff, Farben, leichte, dünne Stäbe (s. u.), etwas »Drachenschnur« und Lust zum Pfriemeln vorhanden sind.
Dieser Einleiner »Eddy« braucht kein extra Drachenpapier, eine Bäckertüte, Blumen- oder etwas Einwickelseidenpapier (Schuhkarton) genügen allemal. Meine Drachenstäbe – trockene Grasrispenhalme – wachsen eigentlich überall wild und eignen sich hervorragend, da sie leicht (hohl!), dünn und hierfür ausreichend stabil sind. Basteln mit Rolf weiterlesen →
Eine ganze Zeit lang lebte ich schon mit den defekten Türen an meinen Küchenoberschränken. Sie waren alt und nicht mehr zu reparieren.
Ich machte mich auf zu IKEA, in der Hoffnung auf eine schnelle und bezahlbare Lösung. Nachdem ich endlich die Küchenabteilung fand, sprach mich eine junge Mitarbeiterin an: »Was kann ich für dich tun?« Ich schaute mich um, aber es war außer mir niemand da. Wieso duzte sie mich? Nun gut, dachte ich mir, womöglich hinke ich der Zeit mal wieder hinterher.
Ich erläuterte der Mitarbeiterin meinen Wunsch nach drei neuen Küchenoberschränken. Sie sollten von IKEA geliefert und montiert werden. Die Mitarbeiterin fragte mich, ob ich bereits IKEA-Küchenschränke hätte, denn hätte ich keine, würde IKEA keine neuen Schränke montieren. Ich verbat mir, mich zu entrüsten, dazu wäre ja später noch Zeit. Ich habe Küchenschränke von IKEA, die erste Hürde war bewältigt, und ich wurde an eine weitere Mitarbeiterin, die mich auch duzte, verwiesen. Petras Tagebuch weiterlesen →
Kids löchern den Bürgermeister mit Fragen. Foto: mr
Berliner Büchertisch feiert Jubiläum
Jeder – unabhängig von der Einkommenssituation – soll sich Lesen leisten können, das hat sich der »Berliner Büchertisch« zur Aufgabe gemacht.
Vor 20 Jahren wurde diese Institution als Genossenschaft und gemeinnütziger Verein in Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg gegründet. Seit sieben Jahren ist er auch in der Neuköllner Richardstraße präsent. Über den Verkauf von gebrauchten Büchern wird hier nachhaltig, umweltschonend und kostengünstig Lesematerial zur Verfügung gestellt.
Beim Lesefest am 10. Juli, zu dem sich viele junge Leser unter anderem aus der benachbarten Richardgrundschule eingefunden hatten, überbrachte Bezirksbürgermeister Martin Hikel persönlich seine Glückwünsche zu diesem Jubiläum. Lesen sei das Wichtigste, um die Welt zu verstehen und zu verändern, sagte er in seinem Grußwort. Ohne schriftliche Überlieferungen wüsste die Menschheit nicht, was in der Vergangenheit auf der Welt geschehen sei. Lesen für alle weiterlesen →
Die Ilsestraße wird bald Fahrradstraße und Einbahnstraße zugleich. Das wird zur Folge haben, dass kreuzende Radfahrende im Berufsverkehr nun nicht mehr bis zu fünf Minuten auf die Möglichkeit, die Ilsestraße zu queren, warten müssen – hoffentlich jedenfalls. Zumindest wird es keine »Vollsperrungen« durch sich begegnende SUVs, die nicht aneinander vorbei kommen, mehr geben. Das wird das Vorankommen im Straßenverkehr mehr oder weniger verbessern, sofern die weiteren geplanten Maßnahmen nicht dazu beitragen, dass die hier im Kiez nicht unbedingt einfache Parkplatzsuche erschwert wird. Eines ist jedenfalls sicher: Die Gegend wird verkehrsmäßig deutlich fahrradfreundlicher.Es bleibt zu hoffen, dass sich der Fahrradverkehr wieder vom Gehweg auf die Straße verlagert, davon würden endlich auch mal die Fußgänger profitieren.
In der Nachbarschaft Erich Mühsams lebten seit 1932 zwei seiner anarchistischen Freunde, die Jüdin Milly Witkop und ihr Lebensgefährte Rudolf Rocker. Ihnen gelang unmittelbar nach dem Reichstagsbrand die Flucht in die USA. Nach Europa kehrten sie nie wieder zurück.
Am 12. Juli wurden zwei Stolpersteine für das dem Anarchosyndikalismus verpflichtete Paar vor ihrem letzten freigewählten Wohnort in der Buschkrugallee 246 verlegt.
Stolpersteine gegen das Vergessen.Foto: mr
Rudolf Rocker und Milly Witkop lernten sich als politisch aktive Anarchisten 1895 in der jüdischen Gewerkschaftsbewegung in London kennen.
Nach Kriegsausbruch 1914 agitierten die Anarchosyndikalisten gegen den Krieg und den damit verbundenen Nationalismus und Militarismus. Ihre Begründung: Der Unterschied zwischen den Kriegsparteien sei kein inhaltlicher, sondern beide Seiten verkörperten gleiche kapitalistische Unterdrückungsregime. Daher müssten Anarchisten dem kriegerischen Treiben generell ablehnend gegenüberstehen und in allen Staaten gegen den Krieg mobilisieren. Gedenken an ein anarchistisches Powerpaar weiterlesen →
Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe
Neuköllnische Zeitung, Montag, 4. 8. 1924 Paddelei auf Tod und Leben. Ein junger Mann (Bruno Fischer) wollte gestern früh mit einer jungen Dame nach in Treptow durchtanzter und durchzechter Nacht in einem Paddelboot nach Berlin fahren. Unter der Treptower Eisenbahnbrücke kippte aber das Boot um, und die Insassen trieben, des Schwimmens unkundig, im Wasser. Auf ihre gellenden Hilferufe eilte ein Patrouillenboot des Wasser= und Stromschutzes herbei, und beide konnten kurz vor dem Ertrinken ergriffen und gerettet werden. Neuköllner Alltägliches weiterlesen →
Die Erhaltungsverordnung für den Ortskern Rudow stammt aus dem Jahr 2008 und soll aktualisiert werden. Es geht um moderne Klimaschutz- und Gebäudestandards, den Schutz der Bausubstanz, aber auch um Wirtschaftlichkeit. Vor allem aber soll der historische Ortskern als lebendiges Zentrum Rudows erhalten und aufgewertet und das besondere Aussehen des Ortsteils und der Gebäude darin bewahrt werden.
Das Bezirksamt startet deshalb ein Beteiligungsverfahren, an dem Anwohner und alle Interessierten teilnehmen und ihre Ideen, Vorstellungen und Wünsche für die Aktualisierung der Erhaltungsverordnung einbringen können.
Vom 15. August bis 15. September online mit einem Fragebogen und einer Ideensammlung auf der Beteiligungsplattform: www.mein.berlin.de/projekte/aktualisierung-der-erhaltungsverordnung-ortskern-r/
Grundsteinlegung für die neue Geschäftsstelle an der Rollbergstraße
Die Projekte auf dem Areal des ehemaligen Kindl-Geländes bekommen einen neuen Nachbarn. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) baut an der Rollbergstraße seine neue Geschäftsstelle. Am 12. Juli war die feierliche Grundsteinlegung. Dabei wurde eine Zeitkapsel im Fundament versenkt, befüllt mit Erinnerungsstücken mit BUND-Bezug wie einer Fahne, einer Zeitung, Gründungsurkunden und Münzen. Mit dabei auch ein Exemplar der Juli-Ausgabe der Kiez und Kneipe Neukölln!
DIE Zeitkapsel wird versenkt. Foto: mr
Derzeit hat der Verband noch seinen Sitz in der Kaiserin-Augusta-Allee in Moabit. Steigende Mieten führten zu der Entscheidung, sich mit einem eigenen Gebäude vom Immobilienmarkt unabhängig zu machen. Da die Suche nach einem Bestandsgebäude erfolglos war, fiel die Entscheidung für den Neubau auf einer ehemals voll versiegelten Fläche auf dem Vollgut-Areal. Das 1.500 Quadratmeter große Grundstück hat der BUND von der gemeinwohlorientierten Schweizer Stiftung Edith Maryon erworben. Der BUND zieht nach Neukölln weiterlesen →
Modularer Wohnungsbau für Menschen mit Wohnberechtigungsschein
Neukölln hat ein neues Vorzeigeprojekt. Auf dem Areal der ehemaligen »Geyer-Werke« in der Harzer Straße 39-46 baut die BUWOG, eine Tochter der »Vonovia«, derzeit 48 Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern, die bereits an die kommunale Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE verkauft wurden und nach ihrer Fertigstellung zu günstigen Mietpreisen an Menschen mit einem Wohnberechtigungsschein gehen sollen.
DER Richtkranz entschwebt. Foto: mr
Am 11. Juli war Richtfest, der Einzug der ersten Mieter ist für das Frühjahr 2025 geplant. Holger Deutschmann, Polier der ausführenden Firma HABAU, sprach den Richtspruch bereits auf einem Balkon und nicht wie üblich auf einem Baugerüst. Richtfest in der Harzer Straße weiterlesen →
Von der Industriebrauerei mit Ausschank zum multifunktionalen Standort mit Denkmal
Die Rollberg-Brauerei begann 1872 als Genossenschaft zur Versorgung Neuköllner Gaststätten mit Fassbier. Dazu kamen Festsaal und »Konzertgarten« an der Hermannstraße. Der Ausbau zur Industriebrauerei fand 1930 seinen Höhepunkt im neuen Wasserturm samt Sudhaus, Hochgärkeller und Wohlfahrtsgebäude. Das Ganze technisch innovativ, im Äußeren an Rekonstruktionen nüchterner kleinasiatischer Ziegelarchitekturen orientiert – von Babylon zur Moderne.
DAS Sudhaus wurde Café. Foto: mr
Nach Aufgabe des Festsaalbetriebs 1989 folgte gegen den Abstieg zum Spielhallen- und Rotlichtviertel die Entwicklung von Kindl-Boulevard und Bürokomplex. Das Einkaufszentrum funktionierte bis zur Konkurenz durch die Neukölln-Arkaden. Den Büroleerstand beseitigte das einziehende Arbeitsamt. Den Altbau nutzen Woolworth und Supermarkt. Entwicklung des Kindl-Geländes längst nicht abgeschlossen weiterlesen →
Das Bezirksamt Neukölln setzt Maßnahme des Verkehrskonzeptes Körnerkiez um
Ab August 2024 wird die Ilsestraße für den Radverkehr umgebaut. Zwischen Emser Straße und Thomasstraße entsteht dann eine Fahrradstraße. Das Bezirksamt Neukölln setzt damit eine Maßnahme des Verkehrskonzeptes Körnerkiez um.
Der Umbau sieht vor, dass die Ilsestraße als Fahrradstraße gekennzeichnet und gegenläufige Einbahnstraßen eingerichtet werden. Sie führen von der Schierker Straße jeweils nach Norden und Süden und verhindern so die Durchfahrt des Kiezes mit dem PKW. Für den Radverkehr sind die Einbahnstraßen in beide Richtungen freigegeben.
Die Kreuzung zur Schierker Straße wird durch den Einsatz von Pollern übersichtlich gestaltet. Für den Fußverkehr werden an allen Kreuzungen Querungsmöglichkeiten eingerichtet. An den Kreuzungen entstehen Ladezonen für den Lieferverkehr. Aus der Ilsestraße wird eine Fahrradstraße weiterlesen →
Die Geschichte unserer Mühle beginnt an einem weit entfernten Ort – in Potsdam. Windmühlen und das Wissen um deren Errichtung galten im 18. Jahrhundert immer noch als das, was man heute mit »Hochtechnologie« bezeichnen würde. Die fortschrittlichsten Windmühlenbauer jener Zeit waren die Niederländer. Und so nimmt es nicht Wunder, dass König Friedrich Wilhelm I. den erfahrenen holländischen Zimmermann Adrian den Ouden 1732 nach Potsdam holte, um ihn hier eine sogenannte »Holländische Mühle« neuesten Typs erbauen zu lassen.
DIE Jungfernmühle inmitten des 1993 errichteten »Holländerviertels«. Foto: Lutz Röhrig
Doch die Planungen um den Bau einer derart leistungsfähigen, vier Mahlgänge umfassenden Mühle brachten wiederum den Müller im Park von Sanssouci, Johann Wilhelm Ludewig Graevenitz, auf die, wie man heute sagen würde, sprichwörtliche Palme. Im Ergebnis musste die neue nun vor dem Nauener Tor errichtet werden, wo sie 1753 fertiggestellt wurde. Die Jungfernmühle in Buckow weiterlesen →
Wenn das kein Grund zum Feiern und Zaubern ist: Der »Zauberkönig«, Institution und »Traditionsgeschäft für Zauber-, Scherz- und Vexierartikel«, wurde bereits 1884 gegründet. Am 13. Juli wurde diese 140-jährige Zauberregentschaft mit Shows und Schampus für Freunde, Familien, Kunden und alle, die sich gern verzaubern lassen, im und vorm Geschäft an der Herrfurth- Ecke Weisestraße gefeiert. Riesenseifenblasen durchwehten die Luft und zahlreiche, charmant anmoderierte Zauberkünstler unterhielten und begeisterten Jung und Alt mit ihren verblüffenden Tricks, mit Spielkarten, Münzen, Tüchern – und viel Assistenz aus dem Publikum. Ein Fest der Magie weiterlesen →
Das Museum Neukölln im Dialog mit der Stadtgesellschaft
DER Stein des Anstoßes. Foto: mr
Seit neun Monaten beschäftigt sich das Museum Neukölln mit dem Völkermord an den Herero und Nama in Namibia. Die Ausstellung »Buried Memories – Vom Umgang mit dem Erinnern«, die jetzt zu Ende ging, wurde begleitet von Führungen, Workshops, Performances und Seminaren. Die sollten dazu dienen, einen Dialog mit der Stadtgesellschaft in Gang zu setzen, um einen zeitgemäßen Umgang mit dem kolonialen Erbe zu entwickeln und zu einer Handlungsempfehlung für den künftigen Umgang mit dem sogenannten »Herero-Stein« auf dem Friedhof am Berliner Columbiadamm zu kommen, der seit über 100 Jahren in Neukölln steht und ebenso lang den Genozid an 70.000 Menschen verschweigt. Mit dem dritten Podiumsgespräch am 16. Juli endete dieses Begleitprogramm. Vom Umgang mit dem Erinnern weiterlesen →
In der allgemeinen Wahrnehmung bleibt die Stadtnatur weiterhin ein ziemlich »blinder Fleck«, weil konsequent wilde Pflanzen und Tiere, aber auch Nutztiere aus dem städtischen Bereich entfernt werden. Um etwas »Natur« zurückzubringen, schufen Industrienationen zur »Naherholung« im urbanen Raum administrativ geplante und gestaltete Grünräume.
Stadtfuchs. Foto: rr
Ein Baum kühlt wie zehn Klimaanlagen! 17,7 Prozent der Fläche Berlins sind noch Wald, zusätzlich gibt es 430.000 Straßenbäume neben 575 Kilometern »grünen Korridoren«. Mit 3,6 Millionen Berlinern leben dazu noch rund 20.000 Tier- und Pflanzenarten. Ihre Habitate sind Friedhöfe, Parks, die zahlreichen Grüngürtel, Industriebrachen, Ruinen, Vorgärten, Gärten, Kleingartenanlagen, aber auch Wohn- und Geschäftsbauten. Selbst auf vielbefahrenen Mittelstreifen, wie zum Beispiel dem der Frankfurter Allee in Mitte, existieren mehr als 450 Insektenarten. Kürzlich wurde dort die seit 60 Jahren in Berlin verschollen geglaubte Heuschreckensandwespe wiederentdeckt. Diese Koexistenz ist möglich, wenn die »wilde Natur« eine Chance dazu bekommt. Rückkehr der Heuschreckensandwespe weiterlesen →
»Öffentlicher Luxus« rückt in die politische Diskussion
Öffentlicher Luxus klingt zunächst nach Geldverschwendung. Das Gegenteil ist gemeint. Der Begriff stammt aus dem Englischen. Er umschreibt ein komplettes Programm, um alle wichtigen sozialen Aufgaben in die Hände einer demokratischen Öffentlichkeit zu geben, im Kern durch Vergesellschaftung aller wichtigen Aufgaben und Infrastrukturen. Ja, es handelt sich von der Zielsetzung her insgesamt noch um eine (utopische) Vision, gegliedert nach den Bereichen, die immer noch von kapitalistischer Profitlogik durchzogen sind. Antikapitalistisch ist es also. Das besondere dabei: Es wird nicht von Begriffen wie Sozialismus Gebrauch gemacht, auch wenn Bezüge auf Marx und Engels stellenweise vorkommen. Leben als neues Versprechen weiterlesen →
Ich hatte mit Glück und anstrengender Lobbyarbeit das Preisausschreiben eines Tierwohlbetriebes gewonnen. Der Hauptgewinn war unglaublich interessant: Eine Woche mit rumänischen Schafhirten Stallung und Unterkunft teilen inclusive glückliche Tiere erleben.
Voller Energie startete ich am 31. Februar vom BER mit VIOLENT-JET ins Abenteuer. Die Maschine war vollbesetzt, extrem eng bestuhlt. Jeder Passagier spürte Knie und Atem des hinter ihm sitzenden Mitreisenden. Zum Glück wurden Trombosestrümpfe als Extra von der Stewardess verteilt. Nach zwölf Stunden landeten wir nach vielen interessanten Zwischenlandungen in Bukarest. Der Schäfer Sorin Popa aus dem siebenbürgischen Bistriz erwartete mich müde am Flughafen. Er hielt einen frisch geschossenen Hasen in seinen Händen, ein perfekter Fingerzeig auf meinem Nachnamen. Ich erkannte ihn natürlich sofort. Sein Konterfei ist auf jedem Erzeugnis des Tierwohlbetriebes, nur saß diesmal kein Lamm auf seinen Schultern. Der Hauptgewinn weiterlesen →