Die Eichelaugbremse gehört zur Gattung der stummen Brumsen. Sie entstand aus einem (Sekt)Korken, etwas Draht, zwei Eicheln, einem (Berg)Ahornsamenpaar, Zangen, einem Seitenschneider, etwas Heißkleber und natürlich aus Lust zum Pfriemeln.
Aus Draht werden sechs gleich lange Beine gebogen und unter den Korken geklebt. Die Ahorn- und Eichelsamen sind jetzt schon zu finden, da ein Teil dieser Samen schon jetzt abgeworfen wird, um trotz Sommerhitze und Trockenheit den gestressten Stadtbäumen das Überleben zu erleichtern. Zwei Eicheln werden als Augen und das Ahornsamenpaar als Flügel ebenfalls auf den Korken geklebt. Der Rüssel ist aus einem Eichelsamenstiel.
Fragen an rolf(at)kuk-nk.de
Für mein Leben gerne esse ich Eier. Gekocht, warm oder kalt, als Spiegelei oder Rührei. Die Form ist mir egal, Hauptsache es gibt Eier.
Ich weiß auch, wo es die besten gibt. Die jedoch haben, nachdem ich sie erworben habe, einen weiten Weg vor sich, bis sie dann in meinem Kühlschrank eine vorübergehend neue Heimat gefunden haben.
Bekanntermaßen befinden sich in Neukölln jede Menge Straßen mit Kopfsteinpflaster, auf denen ich mit meinem Fahrrad, die Eier im Gepäck, nach Hause fahre. Nahezu jedes Mal sind dann ein bis zwei Eier beschädigt. Sie landen im Müll. In dem Eierkarton hat sich überflüssigerweise das Eiweiß gesammelt, und am nächsten Tag kleben die noch nicht angeschlagenen Eier am Karton fest. Lange Zeit hatte ich einen großen Ausschuss. Petras Tagebuch weiterlesen →
Sport mit hohen Einschaltquoten ist männlich, kraftvoll, meist schön anzusehen und teuer. Die Gagen, die dort bezahlt werden, lassen den Nomalbürger erblassen.
Dahinter sitzt eine Lobby. Eine Lobby, die andere Gruppen ausblendet. Das sind Frauen, Queere, Menschen mit Einschränkungen. Und wenn dann eine der Gruppen, beispielsweise Frauen im Fußball, es geschafft hat, eine Europa- oder Weltmeisterschaft zu spielen, sind sie deutlich unterbezahlt. Sie erhalten lediglich einen Bruchteil der Gagen, die ihre männlichen Kollegen mit aller Selbstverständlichkeit erhalten und kein Mensch stößt sich daran.
Vielleicht sind es patriarchalische Strukturen, die sich an dieser Stelle widerspiegeln, vielleicht ist es die Ausgrenzung, von der die oben genannten Gruppen schon immer betroffen waren. Auf jeden Fall ist es Zeit, dass sich hier etwas ändert.
Unterstützung von Vereinen, Musikschulen und Hilfe für Kinder aus Krisengebieten
Im nächsten Jahr wird Britz 650 Jahre alt. Um das gebührend feiern zu können, hat die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) das Bezirksamt gebeten, die in Britz ansässigen Vereine und Initiativen bei der Planung und Durchführung des Jubiläums finanziell zu unterstützen und Veranstaltungen auf den sozialen Medien und anderen geeigneten Veröffentlichungen der Neuköllner Öffentlichkeit bekannt zu machen Dafür sollen aus dem Bezirkshaushalt 10.000 Euro bereitgestellt werden.
Unkraut statt Blumen. Foto: mr
In einer Entschließung, die einstimmig verabschiedet wurde, hat sich die BVV zur Musikschule und zur hohen Bedeutung der Musikschule für die kulturelle Bildung im Bezirk bekannt. Die BVV »unterstützt die Forderung nach sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung der Lehrkräfte. Wir begrüßen die Bestrebungen, hier möglichst schnell eine Lösung auf Landesebene herbeizuführen.« BVV mit breitem Themenspektrum weiterlesen →
Bei der Europawahl reichte es im gesamten Bezirk Neukölln trotz herber Verluste für einen knappen Sieg für Bündnis 90/Die Grünen. Sie erreichten 19,4 Prozent der Stimmen, das sind 8,1 Prozent weniger als 2019. Die Wahlbeteiligung blieb mit 56,0 Prozent gegenüber 2019 stabil, lag aber deutlich unter dem Berliner Durchschnitt von 62,3 Prozent.
Ergebnis vom 12.6. Grafik: Landeswahlleiter
Die CDU legte 2,8 Prozent zu und liegt mit 18,7 Prozent an zweiter Stelle, gefolgt von der SPD, die 1,1 Prozent verlor und bei 13,4 Prozent landete. AfD und Linke liegen fast gleichauf mit je 10,1 und glatten zehn Prozent. BSW kam auf 5,8 Prozent. Grüner Norden – schwarzer Süden weiterlesen →
Richtfest auf den Buckower Feldern betont klimafreundliche Konzeption
Es war das erste Richtfest auf dem Gelände des neuen Stadtquartiers Buckower Felder. Der Richtkranz wurde gehoben für den Prototyp des »TYPENHAUSeco« mit 15 Wohnungen, das für die Einhaltung der Klimaschutzziele angepasst wurde. Natascha Klimek, Geschäftsführerin bei »Stadt und Land«, nennt es ein Leuchtturmprojekt. Für den viergeschossigen Prototyp werden recycelbare und ressourcenschonende Materialien, insbesondere Holz, verwendet.
Holziger Typ Haus. Foto: S.P.
Angesichts der Tatsache, dass der Gebäudesektor in Deutschland mit rund 40 Prozent der CO₂-Emissionen eine zentrale Rolle bei der Erreichung der Klimaziele spielt, ist es gut, gerade beim Neubau neue Wege zu gehen. »Folglich ist neben der Energiewende auch eine Ressourcenschutzwende in der Bauwirtschaft notwendig«, bemerkt Klimek. Auch Ute Bonde (CDU) Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, freut sich, dass ihr Haus das Projekt unterstützt. »Unser Ziel ist es, Berlin gesünder, mobiler, sicherer und umweltfreundlicher zu machen«, betonte sie in ihrer Rede. Prototyp des »TYPENHAUSeco« weiterlesen →
Richtfest am Koppelweg feiert zeitgemäße Lernlandschaften
Am Koppelweg entsteht eine neue modulare Grundschule mit Sporthalle und Außenanlagen. Am 27. Juli war Richtfest. Die Berliner Schulbauoffensive schafft damit weitere dringend benötigte Schulplätze, die Sporthalle bietet Platz für 199 Zuschauer.
Die neue »Compartmentgrundschule« entsteht nach dem Konzept der Berliner Lern- und Teamhäuser, es gibt hier also mehrere kleine Schulen in einem großen Schulgebäude. Die Unterrichts- und Funktionsräume gruppieren sich dabei um ein zentrales Forum, mit viel Licht und kindgerechten Lernlandschaften für Inklusive Bildung und Ganztagsangebote. Im Erdgeschoss sind Gemeinschaftseinrichtungen und übergeordnete Fachräume angeordnet, in den drei Obergeschossen befinden sich die allgemeinen Unterrichtsräume, angeordnet in Compartments, sowie weitere Fachräume und der Verwaltungsbereich.
Viel Platz zum Lernen. Foto: S. P.
Die Dachflächen sind extensiv begrünt und mit einer Photovoltaik-Anlage bestückt. Die Schule ist barrierefrei. Die barrierefreie Sporthalle – die auch außerschulisch durch Vereine genutzt werden kann – besteht aus drei Hallenteilen, einer Zuschauertribüne sowie einem Empfangs- und Begegnungsbereich im Erdgeschoss. Neue Grundschule für Neukölln weiterlesen →
Mit einem großartigen Schulfest hat die Schilling-Schule in der Paster-Behrens-Straße am 1. Juni ihr 100jähriges Jubiläum gefeiert.
In ihren Begrüßungsreden gingen Schulleiter Andreas Seefeld und Schulrat Alexander Claus auf die Geschichte der Schule ein. Die Anfänge als Sprachheilschule in der Neuköllner Briesestraße gehen auf das Jahr 1924 zurück. Dabei sei die Schilling-Schule etwa so alt wie die Berliner S-Bahn »und sogar ein Jahr älter als die Hufeisensiedlung, deren Errichtung 1925 begann«, so Seefeld. Der letzte rote Backstein der Schule am Standort Briesestraße ist im Sekretariat zu besichtigen.
Ein Scheck für die Bildung. Foto: S.P.
Die Namensgeber der Schule, Rudolf und Anton Schilling, Vater und Sohn, waren Pioniere in der Therapie und Förderung von Kindern mit sprachlichen Handicaps. 1976 zog die Schule auf das heutige Gelände in Britz. 100 Jahre Lebensort Schilling-Schule weiterlesen →
Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe
Neuköllnische Zeitung, Mittwoch, 2.7.1924 Die erste deutsche Rechtsanwältin. Fräulein Dr. Marie Munk hat als erster weiblicher Rechtsanwalt ihren Einzug im Landgericht I zu Berlin gehalten und ihre ersten Verteidigungen geführt. Die Schilderungen der Presse stimmen darin überein, daß diese neue Erscheinung des Gerichtslebens voll schlichter Anmut sei. Ein feiner blonder Kopf von ausgesprochener Weiblichkeit, eine unauffällige Art der Bewegungen, eine tiefe, sympathische Stimme zu einem natürlichen, sicheren Auftreten. Sie wurde vom Vorsitzenden der Zivilkammer mit einer liebenswürdigen Ansprache begrüßt, ehe sie in die erste Verhandlung eintrat. Neuköllner Alltägliches weiterlesen →
In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Zahl der Hitzetage in Berlin fast verdreifacht und damit auch das Risiko für die menschliche Gesundheit. Mit einem Maßnahmenkatalog legt das Bezirksamt Neukölln nun den ersten Hitzeschutzplan für den Bezirk vor.
Bezirksstadtrat Hannes Rehfeldt: »Dabei stehen im ersten Schritt besonders verletzliche Personengruppen im Fokus. Schwangere Frauen, Kinder, ältere und obdachlose Menschen sind besonders gefährdet. Ihnen und ihrer Umgebung hilfreiche Hinweise zu geben ist das Ziel des ersten Neuköllner Hitzeschutzplans.«
Viel trinken bei Hitze. Foto: mr
Der erste Hitzeschutzplan enthält insgesamt 15 unterschiedliche Maßnahmen. Dazu gehört der Aufbau eines Netzwerks an »kühlen Räumen« wie Stadtteilzentren, in die sich Menschen an heißen Tagen zurückziehen können. An obdachlose Menschen sollen Hilfsmittel wie Sonnenhüte oder Sonnencremes verteilt werden. Auch die fortlaufende Aufklärungsarbeit besonders betroffener Gruppen gehört zu den geplanten Maßnahmen. Dazu erarbeitet das Bezirksamt zielgruppenspezifische Informationsmaterialien für Seniorinnen und Senioren, Eltern von Säuglingen und Kleinkindern sowie für obdachlose Menschen. Erster Hitzeschutzplan liegt vor weiterlesen →
Knapp 500.000 Menschen in Deutschland erkrankten 2020 an Krebs. Die Statistik ermittelt die sogenannte »Fünf-Jahres-Überlebensrate«, die besagt, dass 80 Prozent der Erkrankten nach fünf Jahren die Krankheit überlebt haben und eine erneute Erkrankung sehr unwahrscheinlich geworden ist. Diese Ermittlung ist gewählt worden, weil geschlechtliche Unterscheidungen und Alter der Erkrankten mit ihren unterschiedlichen Einflüssen auf den Krankheitsverlauf so ausgeglichen werden können. Die Spanne bedeutet keine symptomhafte Erkrankung. Es ist eine Zeit der Beobachtung und Kontrolle. Für die betroffenen Menschen bedeutet es eine hohe psychische Belastung. So gut wie die medizinischen Therapien wirken, bleiben die psycho-sozialen Hilfen häufig mangelhaft. Dazu gehören auch finanzielle Probleme. Jürgen Walther vom Sozialdienst des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen in Heidelberg bestätigt aus seiner Erfahrung, dass der Bürokratiedschungel für viele Betroffene kaum zu bewältigen ist. Forschungsergebnisse zeigen, dass Armut eine gelebte und bittere kausale Realität ist. Krebshilfe weiterlesen →
Sommer in der Stadt! Und dazu noch EM. Nicht allen steht der Sinn, im Gedränge vor Kneipen und Spätis auf Bildschirme zu starren. Zum Entspannen und sich Unterhalten bei einem gepflegten Drink bieten sich mitunter doch viel schönere gemütliche Bars an. Und davon hat Neukölln bekanntermaßen etliche, darunter bei internationalen Mixologen renommierte wie das »Velvet« oder »Wax On«.
Seit gut einem halben Jahr bereichern zwei neue Lokalitäten die lokale Barszene, die traditionsreiche Schankstätten mit ähnlichen Konzepten neu bespielen und zu Kiezwohnzimmern machen.
SPRITZ und mehr im »Honey Lou«. Foto: hlb
In die einstige Café-Kneipe »Anzengruberin« ist das »Honey Lou« eingezogen. Der Name verweist, wie schon die vieler Gastro-Vorgänger in dem 1908 gebauten Haus, auf den straßennamengebenden österreichischen Schriftsteller Ludwig Anzengruber – kombiniert mit dem Ziel, süße Lieblingsbar süßer, reizender und zugewandter Menschen zu sein. Süßer Schwips und sagenhafte Sommergefühle weiterlesen →
»Dabei sein ist alles« lautet das Motto der Olympischen Spiele, bei denen sich die »Jugend der Welt« zum sportlichen Wettstreit treffen soll. Das galt aber nie für alle, denn die Geschichte des Sports ist auch eine Geschichte der Ausgrenzung vieler gesellschaftlicher Gruppen. Die Regeln machte eine weiße männliche Elite, die unter sich bleiben wollte.
In seinem neuesten Buch mit dem programmatischen Titel »Dabei sein wäre alles«, das der Politikwissenschaftler, Journalist und Publizist Martin Krauss am 13. Juni in der Helene-Nathan-Bibliothek vorstellte, richtet er seinen Blick auf die Sportler, die nicht in dieses Schema passen, wie Arbeiter, Frauen, ethnische Minderheiten, Menschen mit Behinderung oder Queere. Er beschreibt ihre Kämpfe um Anerkennung und Gleichberechtigung, aber auch alternative Sportkonzepte wie die Arbeitersportbewegung, die Gay Games, die jüdische Sportbewegung, Frauensport oder den Parasport, die als Antwort auf den Ausschluss der Sportler aus den bürgerlichen Sportbewegungen entstanden. Dabei sein wäre alles weiterlesen →
Über den Körper und seine Beziehung zur natürlichen Welt
Was passiert, wenn die Natur die Oberhand gewinnt über die vom Menschen gemachte Ordnung? In der neuen Ausstellung »Unbändiger Glanz. Die Wahrnehmung von Körpern durch das Spektrum der Natur.« in der »Galerie im Körnerpark« präsentieren Künstler ihre Arbeiten über den Körper und seine Beziehung zur natürlichen Welt, zu Gärten, Pflanzen und ökologischen Systemen.
Jardin Asistido. Foto: mr
Sie erforschen den Kontext, in dem wir leben, die Natur und ihre Zyklen, die Rhythmen der Fortpflanzung, unsere Beziehung zur Natur. Dabei geht es auch um Überlebensstrategien zukünftiger Lebewesen angesichts von Klimakrise und menschengemachtem Artensterben. Es geht auch um die Verbindung von Biosphäre und Sozialsphäre, von Natur und Stadt, um Vielfalt unserer Gesellschaft und ihrer Verflechtungen, ausgedrückt durch die Skulptur eines Baumes, die aus unterschiedlichen Baumarten zusammengesetzt ist. »Unbändiger Glanz« in der Galerie im Körnerpark weiterlesen →
Kunstverein Neukölln zeigt die verschiedenen Seiten von Meister Reineke
Der Fuchs ist unser stiller Begleiter in der Stadtlandschaft. Im Bereich der Mythologie, Fabel und Zoologie werden dem Tier unterschiedliche Charaktereigenschaften zugeordnet. Trotz seiner Unsichtbarkeit ist der Fuchs als Idee und Charakter in der mündlichen Überlieferung und Literatur vieler Kulturen omnipräsent.
Bodo Rott: Gieremund und Reineke. Foto: mr
Von Mai bis September 2024 zeigt der Kunstverein Neukölln eine dreiteilige Ausstellungsreihe, die sich mit der kulturellen Wahrnehmung der Tierwelt im Kontext von Urbanität und Fabel befasst. Letztere hat in der Literatur einen kulturübergreifenden, historischen, überdauernden Platz. Vulpes vulpes – Der Rotfuchs weiterlesen →
Eine irische Erzählung von Globalisierung und Turbokapitalismus
Wie hat das Wirtschaftssystem, die Globalisierung und der Kapitalismus Einfluss auf das Leben der Menschen? Und wie es auf der geteilten Insel Irland, drei Jahre nach dem Brexit? Dieser Frage gehen sechs irische Künstlerinnen und Künstler in der Ausstellung »TURBO GLOBAL. Eine irische Erzählung« nach, die am 27. Juni im Schloss Britz eröffnet wurde und bis zum 6. Oktober zu sehen sein wird.
Flusspferdchen. Foto: mr
Irland ist eines der Länder, die mit Turbokapitalismus in Zusammenhang gebracht werden. In der Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs von Mitte der 1990er-Jahre bis zur Finanzkrise um 2008, wurden besondere Anstrengungen unternommen, um Industrie, Dienstleistungen und Firmenkapital an den Standort zu binden und so die wirtschaftliche Situation in beispielloser Weise umzustrukturieren. Multinationale Konzerne sind hier seitdem besonders präsent. Von Markt und Menschen: Turbo Global weiterlesen →
Wenn ich mit meiner Hündin Josy von ihr organisierte Runden durch Neukölln absolviere, forsche ich im Auftrag eines vegetarischen, veganen Hundefleischersatzmahlzeiten produzierenden Start-Ups die Typologie von Hundebesitzer*+#innen. Diese in einigen verschachtelnden Sätzen glänzende wissenschaftliche Erhebung, wurde durch die baldige Insolvenz des Unternehmens bedauerlicherweise nie publiziert.
ärgerliche, aus Faulheit in abgeschlossenen Müllplatz geschmissene Hundekotbeutel. Die Schlüsselinhaber werden sie schon in die Container werfen! Foto: rr
Gestern habe ich im Keller den Ordner A-Z entdeckt. Dort waren erfolgloser Briefwechsel mit Ämtern, zurückgesandte Liebesbriefe, aber auch das Elaborat meiner Forschung säuberlich abgeheftet. Um die periodenhafte, zu Recht allerdings wirkungslose Diskussion um Hinterlassenschaften der geliebten Vierbeiner zu beenden, veröffentliche ich hier erstmalig meine Forschungsergebnisse, nur in Auszügen, ohne irgendeine Verantwortung zu übernehmen.
»Menschen mit Hunden, beobachtet durch harmlosen Autor.« Wahrheiten über Hundebesitzer weiterlesen →
m Laufe der Jahre sind mir Veränderungen immer unangenehmer geworden. Wenn Produkthersteller ein neues Design auf den Markt bringen, bin ich erstmal völlig irritiert, bis ich es dann gefunden habe. Dann denke ich immer wieder: »Muss das sein?« Offensichtlich ja, es erschwert mir aber das Leben.
Ähnliches passierte mir, als ich auf dem Markt, auf dem ich Käse verkaufe, einen Verkaufswagen bekam. Zuvor stand ich in einer Bude und war Wind und Wetter ausgesetzt. Im Winter, wenn es stürmte, hielten die Kunden manchmal die Planen oder das Gestell fest, damit es nicht über mir zusammenbrach. Insgesamt habe ich die Bude sehr gemocht. Gefühlt war ich auf Augenhöhe mit den Kunden, es musste improvisiert werden und ich wusste vorher nie, welches Abenteuer auf mich zukommt. Petras Tagebuch weiterlesen →
Es gibt eine gute Nachricht: Die Kiez und Kneipe wird es weiterhin geben. Die vielleicht nicht so gute Nachricht, wenigstens auf den ersten Bick ist die Tatsache, dass die Redaktion nicht mehr in der Schillerpromenade 31 sitzt. Wir sind umgezogen.Die erste Produktion außerhalb des Schillerkiezes fand in der Jonasstraße 23 statt. Schade ist, dass hier kein Publikumsverkehr stattfinden kann.
Aber jede Veränderung hat auch etwas Positives: Da die Miete nicht mehr tragbar war, können diese Kosten eingespart werden. Das gewährleistet den Fortbestand der Zeitung.
Durch den fehlenden Publikumsverkehr werden wir dazu übergehen, ein Mal im Monat eine öffentliche Redaktionssitzung stattfinden zu lassen. Termin und Ort werden in der jeweiligen Ausgabe der Kiez und Kneipe bekanntgegeben.
Das ist auch eine gute Gelegenheit für interessierte zukünftige Redaktionssmitglieder, sich über die Kiez und Kneipe zu informieren.
BVV stärkt Kitapersonal und Gewerbetreibenden den Rücken
Auf den Besuchertribünen im Rathaus hatte sich eine ganze Reihe Erzieherinnen eingefunden, im Saal der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) wurde über eine Entschließung diskutiert, die die Linksfraktion in der Sitzung am 29. Mai eingebracht hatte.
Darin wird die BVV aufgefordert, sich beim Senat dafür einsetzen, mit ver.di über einen »Tarifvertrag Pädagogische Qualität und Entlastung« für die pädagogischen Fachkräfte der Berliner Kita-Eigenbetriebe zu verhandeln. Finanzsenator Stefan Evers (CDU) verweigert sich bis heute der Aufnahme solcher Tarifverhandlungen.
»Ohne Kitas würde in Berlin nichts funktionieren, aber die Kinder müssen auch ordentlich gefördert werden, und die Erzieher dürfen an der Arbeit nicht kaputt gehen«, begründete Carla Assmann (Linke) den Antrag. Die pädagogischen Fachkräfte der Kita-Eigenbetriebe berichten, dass sie dem Anspruch an die pädagogische Arbeit nicht mehr gerecht würden. Sie können unter den gegebenen Bedingungen nur noch »verwahren«. Für Tarifverträge und gegen Einschüchterung weiterlesen →
Der Anita-Berber-Park hat einen neuen barrierefreien Zugang bekommen. Das Bezirksamt hat seit dem vergangenen August die Stichstraße zwischen dem Park und der Leinestraße umgestalten lassen.
Der Park liegt niedriger als der angrenzende Schillerkiez. Von der Leinestraße aus geht es über metallene Treppen nach unten. Neben der westlicheren der beiden Treppen befindet sich eine Rampe, ebenfalls aus Metall, die einen barrierefreien Zugang ermöglicht. Der Weg dorthin bestand aus ramponierten Betonplatten und war keineswegs barrierefrei. Barrierefrei in den Anita-Berber-Park weiterlesen →
Der Körnerkiez soll verkehrsberuhigt und autoärmer werden. Dabei geht es besonders darum, den Durchgangsverkehr zu unterbinden, der derzeit bei 56 Prozent des Verkehrsaufkommens liegt, die Verkehrssicherheit besonders für die Schulkinder zu erhöhen, die Bedingungen für den Fußverkehr zu verbessern, Infrastruktur für den Radverkehr zu schaffen und dadurch Konflikte mit dem Fußverkehr zu vermindern.
Verkehrsführung für Kfz.
Basierend auf Anregungen der Anwohner, die in verschiedenen Beteiligungsformaten ihre Ideen und Meinungen einbringen konnten, sowie der Auswertung der Verkehrsdaten haben zwei Planungsbüros mit dem Bezirksamt Neukölln einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, der am 21. Mai in der Aula des »Albrecht-Dürer-Gymnasiums« vorgestellt wurde.
»Wir haben hier eine sehr komplexe Gemengelage mit Feuerwehr, Schulen, aber auch Handel und Gewerbebetrieben, die beliefert werden müssen, wir haben Menschen, die auf den PKW angewiesen sind. Deshalb haben wir versucht, nicht nur einen Kompromiss des kleinsten gemeinsamen Nenners, sondern einen Mehrwert für den gesamten Körnerkiez zu erreichen«, sagte der zuständige Stadtrat Jochen Biedermann (Grüne) bei seiner Begrüßungsansprache. Weniger Durchgangsverkehr im Körnerkiez weiterlesen →
Will Meisel – Musiker, Filmproduzent, Verleger, Komponist unzähliger Evergreens
Der Politikwissenschaftler Felix Sassmannshausen hat ein Dossier erstellt, in dem er Straßennamen mit antisemitischem Bezug in den Blick nimmt. 18 davon befinden sich in Neukölln. Die Kiez und Kneipe hat in den letzten Monaten die Namensgeber vorgestellt. Mit Will Meisel endet diese Serie.
Der Will-Meisel-Weg in Rudow geht gegenüber der Dora-Mendler-Straße vom Ostburger Weg ab, biegt dann nach Nordwesten ab und endet am Schirpitzer Weg. Benannt ist er nach einem deutschen Tänzer und Komponisten.
Will Meisel, eigentlich August Wilhelm Meisel, wurde am 17. September 1897 in Rixdorf geboren. Seine Eltern, der Ballettmeister Emil Meisel und seine Frau Olga, betrieben in der Jonasstraße 22 die Tanzschule Meisel, die wegen ihres großen Ballsaals auch als »Prachtsäle Neukölln« bekannt wurde. Umstrittene Straßennamen weiterlesen →
Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe
Neuköllner Tageblatt, Sonntag, 1.6.1924 Grabschändungen auf dem Garnisonfriedhof in der Hasenheide. Diebesgesindel, dem nicht einmal die Stätte der Toten heilig ist, hat in den letzten 14 Tagen auf dem Garnisonfriedhof in der Hasenheide arg gehaust. Von etwa 150 Gräbern haben die Diebe nach und nach die Lebensbäume gestohlen. Zweifellos kommt hier eine gewerbsmäßige Diebesbande in Frage, welche die gestohlenen Bäume bei gewissenlosen Gärtnern oder Blumenhändlern absetzen. Neuköllner Alltägliches weiterlesen →
»Eurasia«-Verein verspricht Lebenskompetenz durch Fitness
Gerade junge Leute sind heute mit vielen verunsichernden und Energie raubenden Einflüssen und Herausforderungen konfrontiert, die oft aufs Selbstbewusstsein und die Konzentration schlagen. Zum Rückhalt in einer Gemeinschaft und körperlicher wie mentaler Stärke kann der Sport eine Menge beitragen. Das neue »Sport & Philosophy Center« namens »Eurasia« hat sich auf die Fahnen geschrieben, vor allem für Jüngere jeglicher Herkunft zu einer Art Orientierung gebender »Familie« zu werden, wo sie durch Kampfsporttraining und frei von Diskriminierungen ihre Potenziale entfalten und mithilfe von Respekt und Teamgeist ihren Charakter weiterentwickeln können sollen.
AUFS Kreuz legen erlaubt. Foto: hlb
Das »Eurasia« sei ein »Dojo«, japanisch für »Ort zum Studium des Weges«; hier ist es konkret eine Trainingshalle, wo sich idealerweise Freunde und eigene Kräfte finden lassen. Neue Halle für kleine Kämpfer weiterlesen →
19:77? Komische Uhrzeit. Ach nein, in der »19:77«-Bar in der Weser- Ecke Finowstraße geht es um das Jahr 1977 – und die Musik und das Lebensgefühl dieser Zeit, als Elvis starb und die Progressive-Rock-Dinosaurier abbauten. Dafür zeigten Bands wie The Clash und die Sex Pistols im UK den musikalischen Stinkefinger. Der Punk ging ab. In New York sprengten die Fake-Brüder Ramone als The Ramones mit wenigen Gitarrenakkorden, aber großer Lässigkeit Verkrustungen ab und ließen die Köpfe der Jugend rhythmisch schütteln.
70s wieder da. Foto: hlb
Anfang April mit viel Musikprominenz eröffnet, erinnert das »19:77« der Geschäftsführenden Florian Hayler und Beate Tscheschner an diesen Sound und solch coole Typen – wie schon die einstigen Berliner Ramones-Museen, die mit vielen Artefakten, Andenken und Reliquien sowie Bar-, Café- und Eventbetrieb zu beliebten Berliner Rockszene-Treffpunkten wurden, nach Mitte zuletzt in der Kreuzberger Oberbaumstraße. Miete und Coronaauflagen ließen Betreiber und Impresario Flo Hayler dort schließen und private Pause machen. Bier, Burritos und Blitzkrieg Bop weiterlesen →
Fußball mit Käse? Geht das? Wenn Currywurst und Kartoffelsalat hinzukommen – denkbar. Interessant wird die Mischung unter Hinzunahme von französischem Wein und Bier vom Hahn. Richtig spannend wird es, wenn auch noch Weineis dazu kommt, das Erwachseneneis.
Diese, auf den ersten Blick wilde Mischung gibt es im »Salon Renate« während der Fußball Europameisterschaft. Dort werden vom 14. Juni bis 14. Juli alle EM-Spiele auf einer Leinwand gezeigt. Die Gäste sind allerdings nicht gezwungen, alle Köstlichkeiten zu erwerben. Der Käseverkauf findet während der üblichen Öffnungszeiten von »Peppikäse« statt.
Fußball geguckt wird im Geschäft oder von draußen.
Organisiert wird das einmonatige Event von Stefan Bubenzer, Betreiber des Weinladens »Das Schwarze Glas« in der Jonasstraße und von Georg Weishäupl, Betreiber von »Peppikäse«.
ro
Peppikäse: Weichselstraße 65
Das Schwarze Glas: Jonasstraße 33
Bernd Heyl stellt »Namibische Gedenk- und Erinnerungsorte« vor
Rund 30 Jahre lang, von 1884 bis 1915, war das Deutsche Reich Kolonialmacht im heutigen Namibia, eine Geschichte, die den namibischen Alltag bis heute prägt. Sie scheint auf in Straßennamen, Ortsnamen und historischen Denkmälern. Zudem sind die Deutschsprachigen eine der wohlhabendsten Gruppen des Landes. Die Problematik der deutsch-namibischen Kolonialgeschichte ist aber den wenigsten deutschen Besuchern bewusst.
Der Pädagoge und Gewerkschafter Bernd Heyl organisiert seit Jahren Reisen in das Land, bei denen genau diese Geschichte und das Erinnern an den von den Deutschen zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts begangenen Völkermord an den Ovaherero und Nama im Fokus steht. Auch Bärbel Ruben, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Museums Neukölln, war mit ihm dort und hatte dabei die Gelegenheit, mit Lokalpolitikern, Vertretern von NGOs und Aktivisten zu sprechen.
Am 25. Mai führte sie im Schloss Britz ein Gespräch mit dem Reiseleiter über den deutsch-namibischen Umgang mit dem Erinnern.
Es werde eine »konservierte Kolonialgeschichte« sichtbar, das Beharrungsvermögen der Deutsch-Namibier sei enorm, fasste sie ihre Eindrücke zusammen. Es gebe viele liebevoll restaurierte Gebäude aus der Kolonialzeit, viele Denkmäler, die an deutsche Gefallene in den Kolonialkriegen erinnern, aber wenig, was auf die Tausende von Toten in der einheimischen Bevölkerung hinweise. Reiseführer in die Kolonialgeschichte weiterlesen →
»Redemption, Maybe« befragt unser Verhältnis zur Arbeit
In der Galerie im Saalbau in Neukölln widmet sich die spanische Künstlerin Mariona Berenguer unter dem Titel »Redemption, Maybe«, zu Deutsch etwa »Erlösung, vielleicht« dem Thema der Arbeit und unserem Verhältnis zu ihr.
Ora et labora. Foto: mr
Mit Skulpturen, Grafiken, textilen Stücken und Installationen fragt die Künstlerin nach den Werten, die unserer Arbeitskultur zugrundeliegen.
Auf die Arbeit als Element der Erlösung im Sinne der Tradition des »ora et labora«, spielt die Installation »Latin Locutions« an, eine Struktur aus Gerüstelementen vom Bau, angeordnet als eine Art Beichtstuhl mit Kniebank und Gitterfenster. Arbeit wird zum Religionsersatz – wer leistet, der verdient. Mülltonnen und Beichtstühle weiterlesen →
Dokumentarfilm zeigt Schillerkiez in Zeiten der Pandemie
Screenshot
Im Rahmen des Kunstfestivals »48 Stunden Neukölln« wird am 28. und 30. Juni der Dokumentarfilm »Erste Welle« im Il Kino und im Rollberg Kino in Anwesenheit der Protagonisten und Regie vorgeführt. Der 55-minütige Film, eine offizielle Auswahl der Internationalen Hofer Filmtage, fängt die ersten vier Wochen der Pandemie im Schillerkiez ein. Dokumentiert wird das Leben rund um das Café »Pappelreihe« und das Tempelhofer Feld. »Erste Welle« zeigt Gespräche über Ängste, Szenarien und die Bedeutung des sozialen Treffpunkts und ist eine Zeitkapsel dieser unsicheren Tage und ein Porträt eines Viertels im Wandel. Tragischerweise wird das Café »Pappelreihe« am Wochenende der Vorführung wegen Mieterhöhungen geschlossen, ein weiterer Verlust durch die Gentrifizierung. Die Vorführung ist Erinnerung und Ehrung dieses besonderen Ortes.
pm
Vorführzeiten sind am 28.6. um 19 Uhr im »Il Kino« in der Nansenstraße 22, und am 30.6. um 19 Uhr im »Rollberg Kino« in der Rollbergstraße 70.
Auf meinen orientierungslosen ausgedehnten Spaziergängen in Neuköllner Kiezen muss ich leider immer wieder Missstände zur Kenntnis nehmen. Nun wird fast im Dreivierteltakt in Medien, unter Nachbarn, Touristen, Tierliebhabern und einem Medium, das ich persönlich kenne, sogar oft zu Recht, unangemessenes Verhalten der Neuköllner beklagt. Die Hoffnung, dass durch gewaltfreie Pädagogik positive Reaktionen der angesprochenen Personen erfolgen werden, beträgt statistisch gesehen 44,36 Prozent. Aber immerhin, eine Chance besteht. Darum möchte auch ich mein Anliegen ohne Hemmung äußern.
Das Elend der Kuscheltiere. Foto:Fred Haase
Eher durch Zufall, beim Blick in ein Auto, das ein Parkverbot bewusst missachtend mir als anständigem Fußgänger ein anstrengendes Ausweichmanöver aufzwang, habe ich erstmals zur Kenntnis genommen, dass in Fahrzeugen Kuscheltiere ein fremdbestimmtes Dasein führen müssen. Darum dokumentiere ich seit ungefähr elf Monaten und vier Tagen diese Problematik, denn Stofftiere zum Schmusen waren überall in Karossen anzutreffen. Ihre traurigen Blicke sowie statischen Körperhaltungen alarmierten mein Infarkt-gestähltes Herz. Kuscheltiere weiterlesen →
In Filmen fliegen sie noch. Für den »Pterodactylus« (Flugsaurier) reicht ein Sektkorken, vier Büroklammern, vier kleine Perlen, eine Rund- eine Flachzange, ein Seitenschneider, eine Schere, ein Stift, Papier, Schere, Farben, Klebstoff und Lust zum Pfriemeln.
Die Büroklammern gerade biegen. Zwei Drähte bekommen nach circa 2 cm eine Schlaufe, sie sind die Kurbellager. Vorm Biegen des »Zapfens« (1cm tief und 1cm breit, dritter Draht) der Kurbelwellenachse zwei Perlen aufschieben und dann dahinter den Draht senkrecht hoch biegen. In einer Ebene in rechten Winkeln so abbiegen, dass sie eine Achse bilden. Dabei muss ein Ende länger sein, woraus die Kurbel wird. Der vierte Draht ist die »Hubstange« und erhält an einer Seite eine Öse, die zwischen den Perlen den Zapfendraht umschließt.
Auf Papier einen Flugsaurier zeichnen. Jetzt oder später bemalen. Auf die Achse vor und hinter dem Zapfen die Perlen durch beide Achsenösen stecken. Im Sektkorken so befestigen, dass die Achslager gleiche Höhe haben. Das kurze Ende der Welle dahinter nur abknicken, aus dem längeren die Kurbel biegen (s. Bild). Die Hubstange mittig in den »Vogelkörper« stecken und mit dem Rumpf verkleben. Die beiden Achsenstangen kommen jeweils unter die Flügel.
Kurbeln und er schlägt mit den Flügeln.
Hilfe? rolf(at)kuk-nk.de
Saisonausklang bei Tasmania – die kommende bringt neue Fragen
Nach der sportlich eher dürftigen Flutlichtpremiere am 3. Mai gegen die »TSG Neustrelitz«, die mit einer 0:2-Niederlage bei einsetzendem Dauerregen endete, hatten sich die Fans des »SV Tasmania« für das nächste Freitagabendspiel gegen den »FC Hertha 03« schon auf einiges gefasst gemacht. Doch die Partie gegen den Spitzenreiter der NOFV-Oberliga Nord nahm dann einen ganz anderen Verlauf, als die meisten erwartet hatten: Die jenseits von Gut und Böse in der Tabelle stehenden Neuköllner zeigten sich noch einmal bissig, erkämpften ein verdientes 2:2 – und zeigten dabei, wie erfreulich Flutlichtspiele im »Werner-Seelenbinder-Sportpark« sein können, wenn der Funke vom Platz auf die Ränge und wieder zurück springt.
Tas gegen Hertha .Foto: Hagen Nickelé
Wegen des Berliner Pokalendspiels folgte darauf ein freies Wochenende, bevor »Tas« im letzten Heimspiel der Saison nach wieder durchwachsenerer Leistung gegen den »SV Sparta« (1:3) das sechste Mal in Folge ohne Sieg blieb. Kehraus mit Kaugummieffekt weiterlesen →
Ich liebe es noch immer, in der Marheineke-Halle in Kreuzberg einzukaufen. Obwohl ich schon seit vielen Jahren in Neukölln wohne, zieht es mich als Ex-Kreuzbergerin noch immer dorthin. Einer meiner Lieblingsstände ist der Grieche mit seinen Pasten und Salaten.
Es war ein Tag mit unbeständigem Wetter, an dem ich versuchte, während einer Regenpause mein Ziel zu erreichen und meine Einkäufe zu tätigen. Auf dem Hinweg hatte ich Glück und kam trocken in Kreuzberg an.
So konnte ich mich genüsslich in der Halle herumtreiben. Beim Griechen kaufte ich unter vielen anderen Leckereien getrocknete Tomaten in Öl. Wie immer wurde alles in diesen unsäglichen kleinen, nicht strapazierfähigen Plastikdosen verpackt. Petras Tagebuch weiterlesen →
Quelle, SinnLeffers, Karstadt, Schnäppchen-Center – das passte zur gemäßigt pulsierenden Karl-Marx-Straßen-Meile. Nun wird das 1970 errichtete ehemalige Kaufhaus umgebaut und mit einem neuen Nutzungskonzept versehen. Samt der Hochgarage an der Donaustraße beim Stadtbad wird aus dem unspektakulären Kiezshoppingziel nach langem Leerstand seit 2019 ein imposantes Bauwerk »für zeitgemäße Nutzungen«, das für Aufsehen und wohl auch Aufregung sorgen wird. Beim Alfred-Scholz-Platz wird die Umnutzung bisheriger Waren- und Parkhäuser generell neu gedacht und eine preiswürdige Stadt- und Projektentwicklung versucht. Neue Wohnungen werden hier nicht entstehen, dafür auf 26.000 Quadratmetern, verteilt auf fünf Etagen, von diversen Architekturbüros entworfene neuartige, mieterspezifisch-individuelle Bürostrukturen. Dazu 4.000 Quadratmeter Handelsfläche, 6.000 Quadratmeter »Foodmarket« und eine Liveevent-Location. Palast der »Kreativklasse« auf der Karl-Marx-Straße weiterlesen →
Insgesamt ist die Karl-Marx-Straße aus dem Baustellendasein noch nicht heraus und erweckt noch nicht den vollständigen Eindruck eines Boulevards mit einer Mischung aus Wohnen und Gewerbe. Mit der für 2024 geplanten Eröffnung des »Kalle« an der Karl-Marx-und Donaustraße scheint Bewegung in die Gewerbelandschaft zu kommen. Auf jeden Fall belegen Geschäfte das Erdgeschoss. Seit die Zukunft von Karstadt unklar ist, macht sich ein umgestaltetes Haus vielleicht gut. Das ändert nichts daran, dass insgesamt die Gewerbemieten steigen und Geschäfte wegen drastischer Mieterhöhung schließen müssen, wie es der »Pappelreihe« im Schillerkiez passiert ist. Diese Mieten unterliegen keinen Begrenzungen. So ist weiterhin mit dem Verschwinden von Geschäften und Fluktuationen in den Angeboten zu rechnen, insbesondere wenn Investoren Häuser aufkaufen.
Wenn eine Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) bisher kurzfristig ein aktuelles Thema besprechen wollte, musste sie einen Dringlichkeitsantrag stellen, dem durch Mehrheitsbeschluss stattgegeben werden musste. Andernfalls wurde es in die reguläre Tagesordnung einsortiert. Da die aber in der Regel nicht in einer Sitzung abgearbeitet wird, werden solche Drucksachen häufig so lange vertagt, bis sie nicht mehr gar so aktuell sind. Mit großer Mehrheit hat die BVV am 17. April eine Änderung der Geschäftsordnung beschlossen. Zukünftig wird eine »aktuelle halbe Stunde« eingeführt, die jede Fraktion kurzfristig beantragen kann, um zu Beginn einer Sitzung ein »aktuelles, bezirklich relevantes Thema von allgemeinem Interesse« zu debattieren. Lediglich die AfD war dagegen. Zäune und halbe Stunden weiterlesen →
Untersuchungsausschuss zum rechtsextremen Neuköllkomplex deckt auf
Am 20. April, einem für Nazis symbolischen Tag, wurden am Haus der Eltern von Ferat Koçak wieder Nazisymbole geklebt. Er ist für DIE LINKE im Abgeordnetenhaus Sprecher für Antifaschistische Politik, Flucht- und Klimapolitik. »Ich habe Angst um meine Familie, dass sich ein Brandanschlag wiederholt. Offenbar dringen die Nazis weiter in die Privatsphäre von Antifaschisten ein. Die Nazis fühlen sich offenbar weiterhin sicher und kommen selbst dann, wenn quasi Polizei vor dem Haus steht.
Basta Britz vor dem Abgeordnetenhaus. Foto: Basta Britz
Wir lassen uns davon nicht einschüchtern, auch meine Eltern sind aktiv. Doch wir haben Angst.« Der Linken Politiker spart nicht mit Kritik an der Polizei. »Ich greife die Polizei deswegen an, weil sie aktiver sein soll, weil sich das alles nicht wiederholen darf. Gegen den Naziterror hilft nur die Offensive in der Öffentlichkeit.« Der Brandanschlag auf Koçaks Familie, ein weiterer auf ein linkspolitisches Café sowie die Zertrümmerung der Scheiben des engagierten Buchhändlers Heinz O. hat den Parlamentarischen Untersuchungsausschuss Neukölln II bereits mehrfach beschäftigt, das heißt vor allem die Frage, warum es mit der Aufklärung durch die Polizei und Staatsanwaltschaft nur schleppend voran gegangen ist. Starke Strukturprobleme bei der Polizei weiterlesen →