Berlinweit veranstaltet die Berliner Stadtreinigung (BSR) in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Bezirksämtern sogenannte »Kieztage«. So auch in Neukölln. An jeweils vier Tagen im Oktober und November finden sie an unterschiedlichen Orten statt. Sie dienen dazu, dass Altes, Kaputtes, Sperriges und nicht mehr Benötigtes kostenfrei und ohne große Wege entsorgt oder einer anderweitigen Nutzung zugeführt werden kann. Abfälle von Gewerbeleuten oder Firmen werden nicht angenommen.
Symbolbild. Foto:mr
Das kann abgegeben werden: Altholz, Textilien, Sperrmüll, Elektrogeräte, Matratzen sowie gut Erhaltenes für den »Tausch- und Verschenkmarkt«. Der findet zeitgleich am selben Ort statt, leider aber möglicherweise nicht an allen Terminen. Was noch gut erhalten und funktionsfähig ist und hier keinen neuen Besitzer findet, landet dann in der »NochMall«, dem BSR-Gebrauchtwarenkaufhaus (Auguste-Viktoria-Allee 99 in Reinickendorf) oder anderen Re-Use-Einrichtungen. Nicht angenommen werden Altreifen, Farben und Lacke, Batterien, kontaminiertes Holz, Bauschutt und Altmedikamente; diese sollten gegebenenfalls zum Recyclinghof gebracht werden, zum Beispiel zum Recyclinghof Gradestraße 73 in Neukölln. Platz schaffen für Neues weiterlesen →
Viele mögen kein Pferd oder Insekten essen, bei etlichen ist Schweinefleisch verpönt oder verboten, anderswo lässt man die Kuh in Ruh. Auf eines können sich aber offenbar alle einigen, so sie überhaupt Fleischliches zu sich nehmen: Hühner. In unermesslichen Mengen werden die Geflügeltiere weltweit verspeist, über 72 Milliarden werden angeblich jedes Jahr geschlachtet, zumeist nicht zimperlich. Ein Huhn benötigt eben »nur« 1,6 Kilogramm Futter, um ein Kilogramm Fleisch zu »produzieren«, und fettarm sei es.
ICH wollt ich wär kein Huhn. Foto: hlb
In Trashfoodketten wie »KFC« gibt es Hühner seit Jahrzehnten burger- und eimerweise, Broiler waren nicht nur im Osten oder Wienerwald der Hit, in Schnitzelform werden sie gar in Toaster gesteckt. Nichts Besonderes also, könnte man meinen. Auch in unseren Kiezen begegnen wir an allen Ecken vielfach arabisch geführten Läden namens City, Risa oder Loco Chicken, Hühnerhäusern und -welten. Auch in der asiatischen, afrikanischen oder amerikanischen Gastronomie – überall gehört das Federvieh dazu.
Uns interessiert, was junge Menschen motiviert, im Bezirk Neukölln etwas Innovatives zu schaffen. Im April 2024 eröffnete in der Weserstraße 43 die Bar »Vier & Vierzig«. Ich traf die beiden Inhaber Karl und Max zum Interview.
Zwei Brüder am Glas. Foto: Angelika San Nicolas
K&K: Welchen Bezug habt ihr beide zum Bezirk Neukölln? Karl & Max: Wir sind in Neukölln großgeworden, sind hier zur Schule gegangen, unsere Eltern und auch wir wohnen nach wie vor hier und fühlen uns im Bezirk sehr wohl, er ist unser Zuhause. K&K: Was motiviert euch und wie ist die Idee entstanden, eine Bar zu eröffnen? Max: Ich habe Architektur studiert und bin jetzt Projektleiter in der Berliner Verwaltung. Wir beide managen die Bar nebenberuflich. Da wir hier aufgewachsen sind, haben wir die Entwicklung von Neukölln unmittelbar mitbekommen. Die Weserstraße hatte früher keinen guten Ruf, hat sich aber innerhalb der letzten 20 Jahre unter anderem zu einer Ausgehmeile entwickelt. Das finden wir positiv, da Neukölln so auch bundesweit positive Schlagzeilen machen kann. Die Mischung von Galerien, Modelabels, Kneipen und Spätis steigert die Wohn- und Lebensqualität Neuköllns und ist ebenfalls für Berlinbesucher attraktiv. Vier & Vierzig weiterlesen →
Maßgeblich organisierten zwei Personen ein Event, das durchaus beeindruckend war. Anlässlich des 75. Jubiläums des Fruchthofes sollte der bestehende Rekord im Obstsalatschnippeln im Guinness Buch der Weltrekorde gebrochen werden. Hierfür war der Geschäftsführer des Fruchthofes Nils Doerwald zuständig.
Der erfahrene Neuköllner Marktbetreiber Nikolaus Fink organisierte auf dem Parkplatz des Fruchthofes einen Markt mit 45 Händlern, die ihre Waren anboten.
Eine Marktbühne, die den ganzen Tag bespielt wurde, sorgte für Unterhaltung und Information der 5.000 bis 7.000 Besucher.
Das große Schnippeln. Foto:mr
Der Weltrekord im Obstsalatschnippeln lag bisher bei 10,35 Tonnen und wurde in Frankreich erzielt. 415 Schnippler hatten sich ehrenamtlich am Obstschnippeln beteiligt, 100 Personen konnten gleichzeitig an einer langen Tafel in den Räumlichkeiten des Fruchthofes schneiden. In Arbeitsschichten von vier bis fünf Stunden arbeiteten sie, um den bestehenden Rekord zu brechen. Selbst Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) zog sich den Plastikkittel an und setzte sich das weiße Häubchen auf, um Obst zu schneiden, aber sicherlich keine vier Stunden.
Am Nachmittag war es geschafft. 11,79 Tonnen Obst war zerkleinert worden. Ein neuer Weltrekord.
Diese unvorstellbare Menge konnte in dieser Form nicht unter die Menschheit gebracht werden. Also haben die Macher eine elgante Problemlösung gefunden: »Florida-Eis« will die Früchte in seinem Eis verarbeiten und zum Verkauf anbieten. Die Bäckerei »Walf« bot an, Fruchtaufstrich herzustellen. Beide Firmen werden den Erlös der »Berliner Tafel« spenden. Rekord auf dem Fruchthof weiterlesen →
Das Museum Neukölln wirft einen neuen Blick auf das Denkmal in der Hasenheide
Nach dem »Hererostein« nimmt das Museum Neukölln ein weiteres umstrittenes Denkmal in den Blick. »Denk Mal Jahn« heißt die neue Ausstellung, die bis zum 9. Mai 2025 läuft.
Kann das weg ? Foto: mr
Ein Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung aus dem Jahr 2023 stellt das Denkmal, das 1872 in der Hasenheide zu Ehren des »Turnvaters« errichtet wurde, grundsätzlich in Frage. Auch eine komplette Entfernung dürfe kein Tabu sein. In der Begründung heißt es: »Mit Friedrich Jahn wird an herausragender Stelle im öffentlichen Raum ein Antisemit, Nationalist, Antidemokrat, Militarist und Antifeminist geehrt.« Museumsdirektor Matthias Henkel warb für eine etwas differenziertere Herangehensweise. Jahn war ein Kind seiner Zeit, erklärte er, geprägt durch die napoleonischen Kriege und die französische Besatzung, die beginnende Industrialisierung und den Kampf um die Einheit und Unabhängigkeit Deutschlands, der in der Revolution von 1848 gipfelte. »Denk Mal Jahn« weiterlesen →
Ein sonniger Frühlingstag in Berlin-Neukölln. Buschko, der Außerirdische vom Planeten Brixbururi, landet in seinem schimmernden UFO. Er ist ein großer Teddybär-Typ mit drei Augen und langen Beinen. Der silbrig glänzende Schalk-Revers-Anzug aus Nylon, Dacron und Mylar steht im Paradox zu seiner blauen Haut. An seinem Gürtel aus Rhodium mit Strahlenwarnzeichen hängen als Accessoires Kabel und Stecker.
Illustration: Felina Matzdorf
Er hat eine Mission: Neukölln und seine Leute zu erforschen. Nach ewiger Parkplatzsuche landet er sein Raumschiff seufzend im Halteverbot und staunt sofort über die Vielfalt und Aktivität der Menschen im angrenzenden Park. Einige rennen herum, drei Männlinge laufen schwitzend an Stöcken durch den Park, sechs streiten um eine rollende Kugel. Die aufgedruckten Namensschilder auf ihrer Kleidung verraten ihre Namen: Adidas oder Puma. Andere Erdlinge führen beim Gehen Selbstgespräche oder starren auf Geräte in ihrer Hand.
Buschko wundert sich über die Dekoration der Rasenflächen – Plastikflaschen, Papiertüten, Einweggrills. Es erinnert ihn an das 3,26 Quadratmeter große Gemälde, Boomerstil mit Leimöl auf Ton, das »PISA-TEST« heißt und im Museum »Quarks Schöpfergeist« auf Brixbururi hängt. Mit dem Ufo in Neukölln weiterlesen →
Ende Oktober feiern einige wieder Halloween. Dazu passt vielleicht dieser Vampir. Gebraucht wird eine Toilettenrolle, schwarzes Tonpapier, eine Büroklammer, eine Schere, ein Bleistift, Farbstifte, (Heiß)Kleber, ein Seitenschneider, eine Zange und natürlich Lust zum Pfriemeln.
Ein Ende der Toilettenrolle wird so eingedrückt, dass das die offene Rolle verschließt und dabei zwei »Ohren« Spitzen stehen bleiben. Der untere Rollenabschnitt wird so beschnitten, dass neben zwei Beinen auch noch ein (Vampir)-Körper übrig bleibt. Mit dem Seitenschneider und der Zange gestalten wir aus der Büroklammer zwei Haken, die erlauben es, das Tier kopfüber aufzuhängen. Das Tonpapier wird mittig gefaltet und mit dem Bleistift ein Fledermausflügel gemalt und ausgeschnitten. Beim Auseinanderfalten gibt es ein identisches Flügelpaar, das mit (Heiß)Kleber an den Körper geklebt wird. Ebenfalls mit Kleber werden die Haken an den Beinen befestigt. Augen und Maul können nun je nach Lust und Laune gestaltet werden.
Fragen: rolf(ät)kuk-nk.de
Eine Orgel besteht aus Pfeifen, durch diese wird Luft geblasen und so ein Ton erzeugt. Früher wurde die Luft mit einem Blasebalg erzeugt, heute geschieht dies elektrisch. Große Kirchenorgeln können bis zu 5.000 verschiedene Pfeifen enthalten.
Kantorin Arisa Ishibashi. Foto: mr
Gespielt werden diese über Manuale, das sind Tastaturen wie beim Klavier. Zwei bis drei Manuale übereinander werden von den Händen und eines von den Füßen bespielt.
Orgelprospekt der Philipp-Melanchthon-Kirche. Foto:pm
Im Jahr 2017 wurde die Orgelmusik und der Orgelbau durch die UNESCO zum immateriellen Weltkulturerbe ernannt.
In Berlin stehen viele Orgeln der Firma »Schuke«, die 1894 in Werder/Havel gegründet wurde und jetzt ihr 130jähriges Jubiläum feiert. 1960 wurde von einem Sohn die Firma »Schuke« in Westberlin gegründet. In weiser Voraussicht, denn die Firma in Werder wurde von der damaligen DDR verstaatlicht, inzwischen aber wieder privatisiert. Zauber der Orgelpfeifen weiterlesen →
Meine Freude war groß, als ich vor Kurzem endlich das Rentenalter erreichte.
Genauso gab es Befürchtungen. Zahlt die Rentenversicherung wirklich pünktlich und jeden Monat? Alle Rentner, die ich so kenne, beteuerten, ihre Zahlung pünktlich jeden Monat zu erhalten. Dem konnte ich nicht trauen, denn meistens kommt bei mir irgendetwas dazwischen.
Umso größer war die Freude, als die erste Rentenzahlung völlig unspektakulär und pünktlich in versprochener Höhe auf meinem Konto erschien. Das hat sich bisher wiederholt. Das System funktioniert gut.
Meine weitere Befürchtung war, dass mich ein Übermaß an Freizeit in die Depression fallen lassen würde. Ich lese zwar gerne Bücher, aber nur Lesen ist zu wenig. Ich beschloss, einen Sprachkurs zu besuchen, Gerne wollte ich meine Französischkenntnisse nicht nur auffrischen, sondern auch erweitern. Schnell war der erste Intensivkurs an der Volkshochschule gebucht. Petras Tagebuch weiterlesen →
Musikliebhaber fürchten um den Fortbestand von »Sommer im Park«
»Sommer im Park« ist eine Konzertreihe, die jeden Sommer, und das seit 35 Jahren, sonntags im Körnerpark, veranstaltet vom Bezirksamt Neukölln, stattfindet. Ab 18 Uhr treffen sich Kiezbewohner aller Couleur, von den Kleinsten bis zum Rentner, von arm bis reich. Es ist ein Ort, an dem alle zusammentreffen, ein fröhliches Sonntags-Musikfest, den ganzen Sommer lang. Es wird kein Eintritt bezahlt und um Spenden wird auch nicht gebeten, also umsonst und draußen.
In diesem Jahr wurden insgesamt etwa 300 Zuschauer pro Veranstaltung gezählt. Es wurden nahezu alle Musikrichtungen präsentiert. Die Musiker sind stets gut gewählt und von hoher Qualität. Missverständnisse um Körnerpark-Mucke? weiterlesen →
Die Berliner Politik redet gern von »Klimaresilienz« und »Umweltgerechtigkeit«. Aber dann sollen ökologisch wertvolle Flächen wie der Emmauswald dem kurzfristigen Profit geopfert werden. Auch gegen den ausdrücklichen Willen der Bezirksverwaltung und der Anwohner.
Ausgleichspflanzungen am Stadtrand bringen den Neuköllnern nichts. Außerdem brauchen Ökosysteme Jahrzehnte, um sich zu etablieren. Zeit, die angesichts der Klimakrise nicht bleibt.
Dabei gibt es viele Vorschläge, wie Wohnungen geschaffen werden können, die mit der Umgebung verträglicher wären und nicht nur einer zahlungskräftigen Klientel zur Verfügung stünden. Das setzt aber den politischen Willen und vielleicht auch eine Portion Mut voraus, kapitalkräftige Investoren in die Schranken zu weisen. Wenn die Politik wieder Vertrauen bei der Bevölkerung aufbauen will, ist die Zeit der einfachen Lösungen vorbei.
Kommunikative Säule steht am U-Bahnhof Blaschkoallee
Für ein Quartiersmanagement oder ein Nachbarschaftsprojekt spielt die Kommunikation mit den Anwohnern eine zentrale Rolle. Die Einrichtung »LIFE e.V.«, ein Träger für Bildungs-, Beschäftigungs- und Umweltprojekte, entwickelte und baute dafür eine dreiseitige Säule, die als Informations-, Tausch- und Schenkregal genutzt werden kann.
Tauschen und spenden. Foto: rr
Britz hat mit dem »Britzer Eck«, inzwischen ein fester Bestandteil im hiesigen Kiez, so eine »Litfaßsäule«, die vom Nachbarschaftsforum BENN mit Ehrenamtlichen betreut und betrieben wird. BENN steht für »Berlin Entwickelt Neue Nachbarschaften« und ist ein Programm der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und vom Bezirk Neukölln. Das Eck zog vor Kurzem von der Kreuzung Blaschkoallee/Ecke Britzer Damm zum belebteren U-Bahnhof Blaschkoallee um, Ausgang auf der Seite des Parks am Buschkrug. Neuer Standort fürs »Britzer Eck« weiterlesen →
Initiative »Emmauswald bleibt« kämpft weiter für Neuköllns größten Wald
Es ist still auf den verschlungenen Wegen, große alte Bäume spenden Schatten und Kühle in der brütenden Hitze des Sommers. Der Emmauswald auf einem ehemaligen Friedhofsgelände am Mariendorfer Weg ist eine Oase im trubeligen Neukölln und eine der wenigen naturnahen Grünflächen in der Umgebung, die frei zugänglich und für alle nutzbar sind.
Roden unerwünscht. Foto: mr
In den letzten Jahrzehnten konnte sich die Natur auf dem Gelände weitgehend ungehindert ausbreiten. Zu den dickstämmigen Laubbäumen, die einst für den Friedhof gepflanzt wurden, gesellt sich nun ein junger Wald aus Fichten und Douglasien. Dazwischen dichtes Unterholz, das kaum ein Durchkommen zulässt und Lebensraum für Vögel, Igel, Eichhörnchen, Füchse, Schnecken, Schmetterlinge und Insekten bietet. Zudem leistet der Wald einen wesentlichen Beitrag für die Grundwasserneubildungsrate, weil er das Wasser bei Starkregen speichert, und er sorgt außerdem für Kühlung in der Nachbarschaft. Genau das, was die Stadt braucht, um mit den Folgen der Klimakrise umzugehen. Ökosystem statt Eigentumswohnungen weiterlesen →
EU-Gesetz: Gesamtfläche städtischer Grünflächen muss erhalten bleiben (NRL)
Die einen nennen das »Gesetz zum Erhalt des Tempelhofer Feldes« (ThFG) eine zehnjährige Denkpause, andere haben gehandelt und viele Verbesserungen, vor allem im äußeren Wiesenbereich des Feldes geschaffen.
»Die Ärzte« lassen grüßen.Foto: anky
Sechs Garten- und 27 ehrenamtliche Projekte, drei Hundeausläufe, Flächen für Windsport sowie in der Entstehung begriffene Sport- und Spielflächen laden zum Mitmachen und Verweilen ein. Des Weiteren gibt es über 300 Sitzgelegenheiten, knapp 1.500 Bäume sowie vier Trinkbrunnen an den Haupteingängen. Wie entspannend die Sonnenuntergänge auf dem Feld zu genießen sind, hat sich längst berlinweit herumgesprochen. Hände wäg vom DÄmpelhofer Fäld weiterlesen →
Ausbau der Radfahrstreifen auf der südlichen Sonnenallee
Die Sonnenallee wird seit Mitte August 2024 vom S-Bahnhof Köllnische Heide bis zur Bezirksgrenze für einen sicheren Radverkehr ausgebaut: Es entstehen in beiden Richtungen von der Fahrbahn abgetrennte Radfahrstreifen mit einer Länge von 1.135 Metern je Fahrseite.
Die neue Radinfrastruktur schließt direkt an die vorhandenen Radwege auf der Sonnenallee an und schließt dadurch eine Lücke im Radwegenetz des Bezirks. Sicherer radeln vom Hermannplatz bis Schöneweide weiterlesen →
»Quo vadis« hieß es im Februar 2024 im Foyer des Kulturstalls im Schloss Britz. Die »Freunde Neuköllns e. V.« luden zur Auftaktveranstaltung ein. Es wurde der Istzustand der Neuköllner Friedhöfe diskutiert.
Anschließende Führungen zeigten Beispiele für andere Nutzungen und Möglichkeiten eines Friedhofs. Am 22. Juni endete die 13. Neuköllner Zeitreise mit einem Workshop. Wir haben Ideen und Vorschläge gesammelt, wie die Friedhöfe sich öffnen können, ohne die eigentliche Aufgabe zu verlieren.
Es gab den eindeutigen Konsens, dass der Friedhof seinen stillen, friedvollen Charakter beibehalten soll. Er soll ein Ort der Kontemplation und individueller Trauer bleiben. Jedoch soll die Nutzung erweitert werden. Inhaltlich kommen Veranstaltungen infrage, die ruhiger und besinnlicher Natur sind. Kulturelle Aktivitäten wie Lesungen, musikalische Darbietungen oder Ausstellungen wurden genannt. Thematisch kreisen diese Angebote um im weitesten Sinne spirituelle, religiöse und philosophische Fragen. Aber auch gesellschaftliche, wirtschaftliche, ökologische und politische Themen sind mit der anderen Nutzung angedacht worden. Neuköllner Friedhöfe als Grünflächen nutzen weiterlesen →
Jedes Jahr finden an zehn Tagen im September die Berliner Freiwilligentage statt. An diesen Tagen sollen viele ehrenamtliche Aktionen in Berlin angeboten werden, die offen für interessierte Freiwillige sind.
Erinnerungspflege. Foto: mr
Das NEZ bringt sich als bezirkliche Freiwilligenagentur in Neukölln bei den Freiwilligentagen ein und organisiert eine eigene Aktion. Die Aktion soll sowohl gemeinwohlorientierte Neuköllner Organisationen als auch Interessierte und Freiwillige ansprechen und motivieren, sich zu beteiligen. Die Freiwilligentage 2024 finden vom 20.-30. September statt.
Neuköllner Projekte, Initiativen und interessierte Ehrenamtliche werden dazu aufgerufen, Stolpersteine in Neukölln zu putzen. Dafür sollen kleine Gruppen gebildet werden, die jeweils an fünf bis zehn Stationen Stolpersteine putzen. Die Gruppen sollen von zwei Personen angeführt und angeleitet werden, die von einer Neuköllner Initiative oder einem Projekt kommen. Neukölln putzt Stolpersteine weiterlesen →
Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe
Neuköllnische Zeitung, Montag, 1.9.1924 Guter Eisbärenfang in Norwegen. Norwegische Fangexpeditionen haben in diesem Jahre reiche Beute an Eisbären heimgebracht. Das Fangschiff »Johanne Caroline« stellte einen Rekord für lebende Eisbären auf. Es brachte 21 lebende und 60 tote Eisbären ein. In letzter Zeit wurden 40 Eisbären nach Hamburg geschickt (meist ganz junge Tiere), wo sie mit je 1400 Kronen bezahlt wurden. Neuköllner Alltägliches weiterlesen →
Erfolgreiches Modellprojekt für ältere Menschen wird jetzt auch auf die Gropiusstadt ausgeweitet
Das gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege und den Bezirksämtern entwickelte Projekt »Berliner Hausbesuche« wird nach einer erfolgreichen Modellphase jetzt auch auf Neukölln ausgeweitet.
Ab August 2024 werden Menschen ab 70 Jahren vom Bezirksamt zunächst in der Region Gropiusstadt angeschrieben. Im Brief wird ein Hausbesuch angeboten, der von geschulten Expertinnen und Experten der »Malteser« sowie von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern oder langjährig erfahrenen Pflegekräften durchgeführt wird. Diese »Lotsinnen« und »Lotsen« informieren über Themen wie Gesundheit, Pflege und Freizeitangebote im direkten Lebensumfeld der Seniorinnen und Senioren. Sie stellen beispielsweise den Kontakt zu geeigneten Pflegeeinrichtungen her oder helfen bei der Suche nach einem Chor oder einer Seniorengruppe in der Nachbarschaft. Die Wünsche und Bedürfnisse der Seniorinnen und Senioren stehen dabei im Fokus. »Berliner Hausbesuche« weiterlesen →
Menschen sollen für den Neustart im Berufsfeld Kita gewonnen werden
Seit März 2024 werden im Rahmen des Projekts »Zukunft Kita«, gefördert durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, zwölf Personen beim Einstieg in das Berufsfeld der Kindertagesstätten begleitet. In Workshops, individuellen Beratungen sowie einer Praxisphase in einer Kita werden die Projektteilnehmenden auf einen Quereinstieg oder die Ausbildung zum/zur Erzieher*in vorbereitet und bekommen praktische und realistische Einblicke in den Berufsalltag. Einige Bewerbungen für eine Ausbildung und auch Anträge für einen Quereinstieg wurden bereits auf den Weg gebracht. »Zukunft Kita« per Quereinstieg weiterlesen →
Gesündere Kost und Ernährungstipps im einstigen »TiB Bistro
Die »Turngemeinde in Berlin 1848 e.V.« ist ein Sportverein mit Tradition: Die TiB wurde 1848 gegründet und ist der älteste Sportverein in Berlin-Brandenburg, mit über 6.200 Mitgliedern auch einer der größten.Das stadtweit angebotene und praktizierte und von rund 120 Trainern betreute Angebot umfasst über 30 Sportarten.
Wer nach dem Kalorienverbrennen in der dreistöckigen Komforthalle des Sportzentrums am Columbiadamm einen Jieper entwickelt hat, kann sich nun vor Ort wieder kräftig und lecker stärken. Schließlich gibt es hier neben Tennis- und Badmintonfeldern, Sauna und Fitnessbereich auch einen extragroßen Gastraum mit Küche.
CHILLY Chili am Feld. Foto: hlb
Die fast 3.000 Nutzenden der Sportanlagen auf dem über 67.000 Quadratmeter großen vereinseigenen Areal wären schon mal eine Geschäftsgrundlage für Gastronomie, aber, da es neben 50 Plätzen im Innen- auch 50 im recht lauschigen Außenbereich am grünen Rasenplatz gibt, lohnt der Abstecher auch für Nichtsportler und sich in der Hasenheide oder auf dem Tempelhofer Feld Verlustierende. Dem etwas Kühl-Kantinigen des hellen Innenraums mit seinem gefliesten Boden wurde bereits mit solidem Holzmobiliar entgegengewirkt. Künftig Bowls und Burger auf den »Columbia Terrassen« weiterlesen →
In einer dreiteiligen Ausstellungsreihe widmet sich der »Kunstverein Neukölln« der Tierwelt. Nach den Insekten und dem Rotfuchs geht es in der dritten und letzten Ausstellung um »Corvidae«, die Rabenvögel und ihrer ambivalenten Rolle in vielen Kulturen. Einerseits wird ihre Intelligenz und Sprachbegabung bewundert, ihnen wird Weisheit und Gewitztheit unterstellt. Der germanische Gott Odin, Gott der Weisheit, konnte sich gelegentlich in einen Raben verwandeln. Außerdem begleiteten ihn immer zwei Raben, die er ausschickte, um zu erfahren, was in der Welt Wichtiges geschah.
Unheil im Anflug. Foto: mr
Andererseits wurden sie als angebliche Unheilsbringer und Schädlinge verfolgt. Ihr schlechtes Image haben sie vor allem von ihrer Neigung Aas zu fressen. Im Mittelalter brachte ihnen ihre Angewohnheit, sich am Fleisch gehenkter Zeitgenossen gütlich zu tun, den Namen »Galgenvogel« ein. Das Auftauchen großer Schwärme galt bald als Vorbote von Tod, Unheil und Pestilenz. Rabenvögel – Kulturfolger mit schlechtem Image weiterlesen →
Aus wie vielen Teilen besteht ein Mensch? Der brasilianische Künstler Jota Kayodê Ramos setzt sich in der Ausstellung »A man of many parts« in der »Galerie im Saalbau« mit Geschlechtsidentität und gesellschaftlichen Normen aus Sicht eines transsexuellen Schwarzen Menschen auseinander.
Jota Kayodê Ramos performt. Foto: mr
Der Künstler selber verortet sich als »BIPoC trans*Person« mit vielen Identitäten. »PoC« – »People of Color« – umfasst alle nicht-weißen ethnischen Gruppen. Die Zusätze »B« und »I« für »Black« und »Indigenous« betonen die besonders schwerwiegenden Formen der Diskriminierung von Schwarzen und Indigenen. Geschlechtsidentität und gesellschaftliche Normen weiterlesen →
Der achtzehnjährige Çetin kommt aus Istanbul nach Berlin, um sich dort auf das Studium der Elektrotechnik vorzubereiten und damit schließlich zu beginnen. Sein drei Jahre älterer Bruder Can lebt schon als Student in Berlin. Der studiert nicht nur, sondern führt zusammen mit einem türkischen Freund ein gutes Café- und Liebesleben, und das in Ostberlin zu Zeiten der Mauer.
Çetin teilt sich im Wedding eine Einzimmerwohnung ohne Bad mit seinem Bruder. Gleichzeitig besucht er seine Tante und seinen Onkel, die als »Gastarbeiter« gekommen sind und in Neukölln eine Wohnung mit Bad und WC bewohnen.
Sein Bruder Can und schließlich auch Çetin und Cans Freund Erkan reisen regelmäßig mit Cans rotem VW Käfer nach Ostberlin, zum Tanz und um Frauen kennenzulernen. In Westberlin begegnen sie eher Ablehnung statt Partnerschaft. Çetin hält sich bei den Kontakten zu Frauen zurück. Dennoch nimmt das Abenteuer seinen Lauf. Schließlich gelingt sowohl Erkans Freundin Sabine und später auch Cans Freundin Birgit die Flucht mit der Hilfe von Fluchthelfern. Die geben als Bedingung, neben hoher Zahlungen in D-Mark, aus: »Schweigepflicht ist bei uns wichtiger als das katholische Beichtgeheimnis.« Zwischen Agenten und Fluchthelfern weiterlesen →
Neulich, gerade hatte ich die Idee einer spannenden Walkampf-Story für Greenpeace, rief mich die Redaktion von Kiez und Kneipe an. Sie fragten, ob ich bereit wäre, einen Artikel über die Leser/+*#innen ihrer Zeitung zu schreiben.
Als ich zögerte, wurde das Honorar genannt, nämlich diverse Freifahrten mit Auto-Scooter und Twister auf dem nächsten Britzer Baumblütenfest. Sofort sagte ich zu.
Damit mich die Leser/+*#innen bei den nun bevorstehenden intensiven Interviews akzeptierten, verwandelte ich mich in einen typischen Neuköllner, kaufte bunte Kleidung im Second-Hand-Laden sowie leicht verschmutzte Sneakers. Statt Kopftuch, von dem meine Frau energisch abriet, kaufte ich ein Base-Cap mit der Aufschrift »Make Neukölln Greater Than Cologne«. Unglaublich: Die meisten Leser/+*# innen lesen die Zeitung! weiterlesen →
Drachensteigen bringt vielen Freude und ein dafür nötiger Wind weht ganzjährig meistens auch. Dieser flugtaugliche, handtellergroße Minidrachen ist sehr leicht, zudem preiswert und einfach überall da zu bauen, wo ein Lineal, ein Bleistift, eine Schere, Papier, dünne Pappe, Klebstoff, Farben, leichte, dünne Stäbe (s. u.), etwas »Drachenschnur« und Lust zum Pfriemeln vorhanden sind.
Dieser Einleiner »Eddy« braucht kein extra Drachenpapier, eine Bäckertüte, Blumen- oder etwas Einwickelseidenpapier (Schuhkarton) genügen allemal. Meine Drachenstäbe – trockene Grasrispenhalme – wachsen eigentlich überall wild und eignen sich hervorragend, da sie leicht (hohl!), dünn und hierfür ausreichend stabil sind. Basteln mit Rolf weiterlesen →
Eine ganze Zeit lang lebte ich schon mit den defekten Türen an meinen Küchenoberschränken. Sie waren alt und nicht mehr zu reparieren.
Ich machte mich auf zu IKEA, in der Hoffnung auf eine schnelle und bezahlbare Lösung. Nachdem ich endlich die Küchenabteilung fand, sprach mich eine junge Mitarbeiterin an: »Was kann ich für dich tun?« Ich schaute mich um, aber es war außer mir niemand da. Wieso duzte sie mich? Nun gut, dachte ich mir, womöglich hinke ich der Zeit mal wieder hinterher.
Ich erläuterte der Mitarbeiterin meinen Wunsch nach drei neuen Küchenoberschränken. Sie sollten von IKEA geliefert und montiert werden. Die Mitarbeiterin fragte mich, ob ich bereits IKEA-Küchenschränke hätte, denn hätte ich keine, würde IKEA keine neuen Schränke montieren. Ich verbat mir, mich zu entrüsten, dazu wäre ja später noch Zeit. Ich habe Küchenschränke von IKEA, die erste Hürde war bewältigt, und ich wurde an eine weitere Mitarbeiterin, die mich auch duzte, verwiesen. Petras Tagebuch weiterlesen →
Kids löchern den Bürgermeister mit Fragen. Foto: mr
Berliner Büchertisch feiert Jubiläum
Jeder – unabhängig von der Einkommenssituation – soll sich Lesen leisten können, das hat sich der »Berliner Büchertisch« zur Aufgabe gemacht.
Vor 20 Jahren wurde diese Institution als Genossenschaft und gemeinnütziger Verein in Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg gegründet. Seit sieben Jahren ist er auch in der Neuköllner Richardstraße präsent. Über den Verkauf von gebrauchten Büchern wird hier nachhaltig, umweltschonend und kostengünstig Lesematerial zur Verfügung gestellt.
Beim Lesefest am 10. Juli, zu dem sich viele junge Leser unter anderem aus der benachbarten Richardgrundschule eingefunden hatten, überbrachte Bezirksbürgermeister Martin Hikel persönlich seine Glückwünsche zu diesem Jubiläum. Lesen sei das Wichtigste, um die Welt zu verstehen und zu verändern, sagte er in seinem Grußwort. Ohne schriftliche Überlieferungen wüsste die Menschheit nicht, was in der Vergangenheit auf der Welt geschehen sei. Lesen für alle weiterlesen →
Die Ilsestraße wird bald Fahrradstraße und Einbahnstraße zugleich. Das wird zur Folge haben, dass kreuzende Radfahrende im Berufsverkehr nun nicht mehr bis zu fünf Minuten auf die Möglichkeit, die Ilsestraße zu queren, warten müssen – hoffentlich jedenfalls. Zumindest wird es keine »Vollsperrungen« durch sich begegnende SUVs, die nicht aneinander vorbei kommen, mehr geben. Das wird das Vorankommen im Straßenverkehr mehr oder weniger verbessern, sofern die weiteren geplanten Maßnahmen nicht dazu beitragen, dass die hier im Kiez nicht unbedingt einfache Parkplatzsuche erschwert wird. Eines ist jedenfalls sicher: Die Gegend wird verkehrsmäßig deutlich fahrradfreundlicher.Es bleibt zu hoffen, dass sich der Fahrradverkehr wieder vom Gehweg auf die Straße verlagert, davon würden endlich auch mal die Fußgänger profitieren.
Von 1927 bis 1933 lebten der Dichter, Publizist, Antimilitarist und politische Aktivist Erich Mühsam und seine Frau Kreszentia – genannt Zenzl – in der Dörchläuchtingstraße in der Hufeisensiedlung. In der Nacht des Reichstagsbrandes wurde er von der preußischen Polizei im Beisein von SA-Männern verhaftet und in den folgenden 14 Monaten durch Gefängnisse und Konzentrationslager (KZ) geschleppt, wo er gefoltert und gequält wurde. Anfang Oktober 1933 wurde er in das KZ Oranienburg verlegt, wo er in der Nacht zum 10. Juli 1934 von Angehörigen der SS ermordet wurde, wobei sie einen Selbstmord durch Erhängen vortäuschten. Daran erinnerte die Initiative »Hufeisern gegen Rechts« mit einer Gedenkveranstaltung. Gedenken an einen Unbeugsamen weiterlesen →
In der Nachbarschaft Erich Mühsams lebten seit 1932 zwei seiner anarchistischen Freunde, die Jüdin Milly Witkop und ihr Lebensgefährte Rudolf Rocker. Ihnen gelang unmittelbar nach dem Reichstagsbrand die Flucht in die USA. Nach Europa kehrten sie nie wieder zurück.
Am 12. Juli wurden zwei Stolpersteine für das dem Anarchosyndikalismus verpflichtete Paar vor ihrem letzten freigewählten Wohnort in der Buschkrugallee 246 verlegt.
Stolpersteine gegen das Vergessen.Foto: mr
Rudolf Rocker und Milly Witkop lernten sich als politisch aktive Anarchisten 1895 in der jüdischen Gewerkschaftsbewegung in London kennen.
Nach Kriegsausbruch 1914 agitierten die Anarchosyndikalisten gegen den Krieg und den damit verbundenen Nationalismus und Militarismus. Ihre Begründung: Der Unterschied zwischen den Kriegsparteien sei kein inhaltlicher, sondern beide Seiten verkörperten gleiche kapitalistische Unterdrückungsregime. Daher müssten Anarchisten dem kriegerischen Treiben generell ablehnend gegenüberstehen und in allen Staaten gegen den Krieg mobilisieren. Gedenken an ein anarchistisches Powerpaar weiterlesen →
Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe
Neuköllnische Zeitung, Montag, 4. 8. 1924 Paddelei auf Tod und Leben. Ein junger Mann (Bruno Fischer) wollte gestern früh mit einer jungen Dame nach in Treptow durchtanzter und durchzechter Nacht in einem Paddelboot nach Berlin fahren. Unter der Treptower Eisenbahnbrücke kippte aber das Boot um, und die Insassen trieben, des Schwimmens unkundig, im Wasser. Auf ihre gellenden Hilferufe eilte ein Patrouillenboot des Wasser= und Stromschutzes herbei, und beide konnten kurz vor dem Ertrinken ergriffen und gerettet werden. Neuköllner Alltägliches weiterlesen →
Der »Kubus Food Truck« braucht Hilfe bei der Armenspeisung
Jeden Dienstag von 12 bis 13:30 Uhr steht ein Food-Truck auf dem Karl-Marx-Platz in Neukölln. Die gemeinnützige »Kubus GmbH« verteilt dort kostenlos warme Suppe an Bedürftige. Die Nachfrage ist hoch, durchschnittlich werden 70 bis 80 Portionen verteilt, manchmal sogar mehr.
SPD-Freiwilligevbei der Suppenausgabe. Foto: mr
Aber auch der fahrende Suppentopf braucht Hilfe, weil Fördergelder weggebrochen sind. Der Food Truck konnte im letzten Jahr aus Mitteln des »Netzwerk Wärme« gekauft werden, ansonsten gibt es keine Finanzierung mehr für das Projekt. Um das Angebot des fahrenden Mittagstisches aufrechterhalten zu können, ist »Kubus« daher auf Unterstützung durch Sach- und Geldspenden angewiesen. Unter dem Motto »Geld oder Suppe« sind bekannte Fernseh- und Sterneköche wie Ralf Zacherl oder Thomas Kammeier in den letzten Monaten eingesprungen und haben ihre Künste denen angedeihen lassen, denen das Geld fürs Essen fehlt. Geld oder Suppe weiterlesen →
Die Erhaltungsverordnung für den Ortskern Rudow stammt aus dem Jahr 2008 und soll aktualisiert werden. Es geht um moderne Klimaschutz- und Gebäudestandards, den Schutz der Bausubstanz, aber auch um Wirtschaftlichkeit. Vor allem aber soll der historische Ortskern als lebendiges Zentrum Rudows erhalten und aufgewertet und das besondere Aussehen des Ortsteils und der Gebäude darin bewahrt werden.
Das Bezirksamt startet deshalb ein Beteiligungsverfahren, an dem Anwohner und alle Interessierten teilnehmen und ihre Ideen, Vorstellungen und Wünsche für die Aktualisierung der Erhaltungsverordnung einbringen können.
Vom 15. August bis 15. September online mit einem Fragebogen und einer Ideensammlung auf der Beteiligungsplattform: www.mein.berlin.de/projekte/aktualisierung-der-erhaltungsverordnung-ortskern-r/
Grundsteinlegung für die neue Geschäftsstelle an der Rollbergstraße
Die Projekte auf dem Areal des ehemaligen Kindl-Geländes bekommen einen neuen Nachbarn. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) baut an der Rollbergstraße seine neue Geschäftsstelle. Am 12. Juli war die feierliche Grundsteinlegung. Dabei wurde eine Zeitkapsel im Fundament versenkt, befüllt mit Erinnerungsstücken mit BUND-Bezug wie einer Fahne, einer Zeitung, Gründungsurkunden und Münzen. Mit dabei auch ein Exemplar der Juli-Ausgabe der Kiez und Kneipe Neukölln!
DIE Zeitkapsel wird versenkt. Foto: mr
Derzeit hat der Verband noch seinen Sitz in der Kaiserin-Augusta-Allee in Moabit. Steigende Mieten führten zu der Entscheidung, sich mit einem eigenen Gebäude vom Immobilienmarkt unabhängig zu machen. Da die Suche nach einem Bestandsgebäude erfolglos war, fiel die Entscheidung für den Neubau auf einer ehemals voll versiegelten Fläche auf dem Vollgut-Areal. Das 1.500 Quadratmeter große Grundstück hat der BUND von der gemeinwohlorientierten Schweizer Stiftung Edith Maryon erworben. Der BUND zieht nach Neukölln weiterlesen →
Modularer Wohnungsbau für Menschen mit Wohnberechtigungsschein
Neukölln hat ein neues Vorzeigeprojekt. Auf dem Areal der ehemaligen »Geyer-Werke« in der Harzer Straße 39-46 baut die BUWOG, eine Tochter der »Vonovia«, derzeit 48 Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern, die bereits an die kommunale Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE verkauft wurden und nach ihrer Fertigstellung zu günstigen Mietpreisen an Menschen mit einem Wohnberechtigungsschein gehen sollen.
DER Richtkranz entschwebt. Foto: mr
Am 11. Juli war Richtfest, der Einzug der ersten Mieter ist für das Frühjahr 2025 geplant. Holger Deutschmann, Polier der ausführenden Firma HABAU, sprach den Richtspruch bereits auf einem Balkon und nicht wie üblich auf einem Baugerüst. Richtfest in der Harzer Straße weiterlesen →
Von der Industriebrauerei mit Ausschank zum multifunktionalen Standort mit Denkmal
Die Rollberg-Brauerei begann 1872 als Genossenschaft zur Versorgung Neuköllner Gaststätten mit Fassbier. Dazu kamen Festsaal und »Konzertgarten« an der Hermannstraße. Der Ausbau zur Industriebrauerei fand 1930 seinen Höhepunkt im neuen Wasserturm samt Sudhaus, Hochgärkeller und Wohlfahrtsgebäude. Das Ganze technisch innovativ, im Äußeren an Rekonstruktionen nüchterner kleinasiatischer Ziegelarchitekturen orientiert – von Babylon zur Moderne.
DAS Sudhaus wurde Café. Foto: mr
Nach Aufgabe des Festsaalbetriebs 1989 folgte gegen den Abstieg zum Spielhallen- und Rotlichtviertel die Entwicklung von Kindl-Boulevard und Bürokomplex. Das Einkaufszentrum funktionierte bis zur Konkurenz durch die Neukölln-Arkaden. Den Büroleerstand beseitigte das einziehende Arbeitsamt. Den Altbau nutzen Woolworth und Supermarkt. Entwicklung des Kindl-Geländes längst nicht abgeschlossen weiterlesen →
Das Bezirksamt Neukölln setzt Maßnahme des Verkehrskonzeptes Körnerkiez um
Ab August 2024 wird die Ilsestraße für den Radverkehr umgebaut. Zwischen Emser Straße und Thomasstraße entsteht dann eine Fahrradstraße. Das Bezirksamt Neukölln setzt damit eine Maßnahme des Verkehrskonzeptes Körnerkiez um.
Der Umbau sieht vor, dass die Ilsestraße als Fahrradstraße gekennzeichnet und gegenläufige Einbahnstraßen eingerichtet werden. Sie führen von der Schierker Straße jeweils nach Norden und Süden und verhindern so die Durchfahrt des Kiezes mit dem PKW. Für den Radverkehr sind die Einbahnstraßen in beide Richtungen freigegeben.
Die Kreuzung zur Schierker Straße wird durch den Einsatz von Pollern übersichtlich gestaltet. Für den Fußverkehr werden an allen Kreuzungen Querungsmöglichkeiten eingerichtet. An den Kreuzungen entstehen Ladezonen für den Lieferverkehr. Aus der Ilsestraße wird eine Fahrradstraße weiterlesen →