Sprachcafé als Ort der Begegnung

Eine handschriftliche Ausstellung der besonderen Art

Die Welt klingt mit in der Ausstellung im Sprachcafé, die sich an der Wand entlang des barrierefreien Aufganges zum Kinder- und Jugendbereich befindet.


Männer und Frauen aus verschiedenen Ländern haben handschriftliche Texte zu Papier gebracht. Einmal in ihrer Muttersprache, einmal auf Deutsch. So erhält der Betrachter in der »Helene Nathan Bibliothek« einen zweifachen Eindruck. Zum einen ist die Schönheit der Muttersprachen zu sehen, zum anderen das Bemühen, dieselbe Aussage in die deutsche Sprache zu gießen. Bei der Vernissage kam das auch zum Klingen. Zunächst wurden Texte in der Muttersprache vorgetragen, dann auf Deutsch. Schließlich wurde im Raum des Sprachcafés an vier vollbesetzten Tischen lebendig geredet.
Die Kommunikation ist auf Deutsch, wie immer im Sprachcafé. Das, was in diesem besonderen Café bei jedem Treffen geleistet wird, war auch bei der Vernissage zu erleben.
Für die Ausstellung haben die Teilnehmenden drei Fragen beantwortet: Was ist dein Traum, was findest du in Berlin am Schönsten, welche Pläne hast du für 2025? An den Tischen werden die Fragen noch einmal beantwortet.
Deutlich wird der Wille, durch gutes Deutsch mehr Chancen auf einen permanenten Job zu haben, dauerhaft in Deutschland zu bleiben, da das Land und die Menschen freundlich sind, dass die Kinder nachziehen können oder eine Familie gegründet wird. Die vielen Grünanlagen, die Restaurants und die öffentlichen Verkehrsmittel gefallen besonders. Auch der Wunsch nach Frieden auf der Welt kommt zum Ausdruck. Es sind durchaus ernste Themen, doch es wird viel gelacht in der ungezwungenen Atmosphäre.
Linus Lena Bartens von »Coopolis« leitet das Sprachcafé. Er stellt fest: »Das Sprachcafé ist ein offener Raum, in dem Menschen zusammen kommen, um gemeinsam Deutsch zu sprechen und ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Seit Dezember 2023 begleite ich das Sprachcafé im Rahmen des Projektes Kiezakademie, dessen Hauptziel die Integration in den Arbeitsmarkt ist. Im Sprachcafé geht es nicht nur darum, die Sprache zu üben, sondern auch darum, Selbstvertrauen im Sprechen zu gewinnen und sich gegenseitig zu unterstützen.Besonders bemerkenswert ist, dass viele regelmäßig kommen und oft mehrere Sprachcafés in der Woche besuchen.Das Sprachcafé ist ein Ort des Empowernents. Das Kommunizieren auf Deutsch ergibt sich automatisch, nach einem Einstieg mit offenen Fragen.«

Thomas Hinrichsen
Dienstags 17:00-18.30 Helene-Nathan-Bibliothek, Neukölln Arcaden,
Parkdeck 4