Von Hilfsbereitschaft und Müll

KuK: Was beschäftigt Sie zur Zeit im Kiez?
Frau Bandlow: Was ich schlimm finde hier in der Geygerstraße, ist der Müll. Jeden Tag liegt wieder was da. Man kann mit den Leuten reden wie man will, da ändert sich nichts. Beim Ordnungsamt kann man zwar anrufen, wenn da aber täglich was neues liegt, bringt das auch nichts. Wir haben kein Internet, deshalb kann ich neue Angebote zur Meldung solcher Missstände nicht nutzen.
KuK: Was ist besonders schön in Ihrem Kiez?
Frau Bandlow: Die Hilfsbereitschaft. Ich habe eine Behinderung und bin deshalb auf meine Gehhilfe angewiesen. An der U-Bahnstation muss ich nur mit meinem Rollator in die Nähe der Stufen fahren und schon werde ich gefragt, ob ich Hilfe brauche. Besonders die jungen muslimischen Frauen und die Flüchtlinge sind sehr engagiert. Die sprechen oft gar kein Deutsch, aber versuchen mit Händen und Füßen zu erklären, dass sie mir gerne helfen.
KuK: Haben Sie einen Tipp für die heißen Tage?
Frau Bandlow: Ich gehe nicht mehr viel raus wegen meiner Behinderung. Bei solchen Temperaturen wie jetzt mache ich gern alles dunkel und schließe die Fenster, damit die Wohnung nicht zu heiß wird.
*Frau Bandlow, Geygerstraße – Name auf Wunsch geändert.
me













Anfang Mai bat Kiez und Kneipe BENN-Britz um ein Interview. BENN steht für »Berlin Entwickelt Neue Nachbarschaften« und ist ein Programm der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen sowie der jeweiligen Berliner Bezirke. Berlinweit gibt es 20 BENN-Teams. An Standorten großer Flüchtlingsunterkünfte soll einerseits ein sogenanntes »Integrationsmanagement« den Dialog zwischen Geflüchteten, Anwohnern und lokalen Initiativen fördern, andererseits auch das nachbarschaftliche Miteinander und die Integration stärken.


















