Dass es ein großer Mist ist, dass wir einen zweiten Lockdown haben, der wirtschaftlich, kulturell und sozial wohl viele an den Rand des Wahnsinns bringt, ist klar. Dass es ein grauer November wird, liegt in der Natur, das kennen wir Berliner schon. Im Dezember wird es meist trotzdem ein bisschen gemütlich: Adventskonzerte und Basare, Weihnachtsfeiern und Fondueabende, Glühweintrinken. Und wir lieben ja auch den Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarkt, er ist, zwar immer viel zu voll aber auch irgendwie heimelig, auch für dieses Jahr abgesagt. Wo bekommen wir wohl unsere Gemütlichkeit in diesem Jahr her? Vielleicht hängt der Bezirk dieses Jahr mehr Lichterketten auf, und vielleicht können wir alle eine Kerze ins Fenster stellen, wenn es dunkel wird. Dann leuchten wenigstens die Straßen. Das mit dem Glühwein… Hoffen wir auf Glühwein to go vor 23 Uhr, es wird ja schon zeitig genug dunkel. Und ja, auch in großen Krisen helfen die kleinen Dinge im Leben.
Prominent besetztes Podium diskutiert über die Zukunft von Karstadt am Hermannplatz
Teufelszeug oder Hoffnung für die Zukunft? Bei dem Projekt des Signa-Konzerns, das Karstadtgebäude am Hermannplatz abzureißen und in Größe und Stil des legendären Kaufhauses der dreißiger Jahre wiederaufzubauen, stehen sich Vertreter dieser beiden Ansichten ziemlich unversöhnlich gegenüber.
So wünscht sich der Investor das neue Karstadtgebäude. Foto: mr
Bei der Podiumsdiskussion, zu der Nicola Böcker-Giannini (SPD, Mitglied des Abgeordnetenhauses) im Rahmen der Reihe »Fraktion vor Ort« am 30. September ins Restaurant des »Karstadt am Hermannplatz« geladen hatte, blieben die Befürworter allerdings weitgehend unter sich. Vereinzelt kamen kritische Fragen aus dem Publikum, das dem Gespräch auch per Livestream folgen konnte. Bei den Vertretern aus Politik und Wirtschaft überwog der positive Blick in die Zukunft. Schafft historisierender Neubau einen Wohlfühlort? weiterlesen →
Die Blaschkoallee ist eine der wichtigsten Ost-West-Verbindungen Neuköllns und Umleitungsstrecke für den Schwerlastverkehr. Täglich ist sie von Staus betroffen, auch wenn der Britzer Tunnel nicht gesperrt wird. Seit Juli fehlen sehr viele Parkplätze am Straßenrand, weil sie dort einem PopUp-Radweg weichen mussten. Wo bitte sollen nun die Besucher parken, die zum Bürgeramt, zum Standesamt, zur neuen Anlaufstelle für Coronatests oder zum Hindutempel wollen?
Auch ohne den Radweg gab es hier zu wenige Parkmöglichkeiten. Schon immer drückte der Besucherverkehr in die umliegenden Wohngebiete, auch ins nahe Weltkulturerbe, das extra verkehrsberuhigt werden soll. Auch ohne die Radwegschikane quetschen sich die Pendler seit je da durch.
Schlimm, dass den Entscheidern offenbar entging, dass zeitgleich mit der Bike-Lane in Höhe des U-Bahnhofes Blaschkoallee seit vier Monaten eine Baustelle besteht. Seitdem reichen die Staus oft bis zur zwei Kilometer entfernten BSR. Das erhöht unnötig die hier ohnehin starken Feinstaub- und CO2-Belastungen. PopUp-Radweg in Britz ist auch ökologisch fragwürdig weiterlesen →
Die SPD Neukölln hat in einer Mitgliederbefragung Hakan Demir mit 51,95 Prozent der gültig abgegebenen Stimmen zum Kandidaten zur Bundestagswahl 2021 für die Neuköllner SPD gewählt. Auf Tim Renner entfielen 45,18 Prozent der Stimmen.
Teilgenommen an der Mitgliederbefragung haben 44,2 Prozent. Hakan Demir zu seinem Sieg: »Ich danke allen, die mich in den letzten Wochen unterstützt haben und mit denen wir mit den politischen Zielen der SPD Neukölln in den Bundestagswahlkampf gehen. Die SPD Neukölln hat entschieden, dass ich ihr Bundestagskandidat werden soll. Dafür bin ich sehr dankbar. Wir können jetzt zum Superwahljahr 2021 nach draußen gehen und die Mitbürgerinnen von unseren politischen Ideen überzeugen. Das sind für mich vor allem die für unseren Bezirk wichtigsten Themen: chancengerechte Bildung, ein starker und funktionierender Sozialstaat und der Kampf gegen Rechts.« Tim Renner: »Hakan hat super gekämpft und letztlich gewonnen. Das sei ihm mehr als gegönnt. Nun muss es darum gehen, diese Kraft in den nahenden Wahlkampf zu tragen und sich geeint hinter dem Team Franziska, Martin und Hakan aufzustellen.«
Zum ersten Mal konnten alle Mitglieder der SPD an der Entscheidung, wer für sie in den Bundestag einziehen wird, mitwirken. Auf drei Veranstaltungen und in Sitzungen der Abteilungen und Arbeitsgemeinschaften haben sich die Kandidaten den Mitgliedern vorgestellt.
Die Mitgliederbefragung ist ein zusätzliches konsultatives Verfahren.
Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe
Neuköllnische Zeitung – Montag, 1. 11. 1920 Keine Einfuhrgenehmigung für Bananen. Auf Veranlassung des Reichsfinanzministeriums ist die kostspielige Bananeneinfuhr unterbunden worden. Einfuhrgenehmigungen werden nicht mehr erteilt. Die Ausfuhr von deutschem Frischobst wird mit Rücksicht auf den starken inländischen Bedarf nicht mehr gestattet. Neuköllner Alltägliches weiterlesen →
Alles was Michael Anker –1957-2020– anfing machte er leidenschaftlich und hingebungsvoll.
Michael Anker wollte die Rede für seine Trauerfeier an sich selbst verfassen, damit, O- Ton: »Nicht, dass so ein dahergelaufener Trauerredner irgendeinen Quatsch über mich erzählt.« Leider fehlte ihm dazu die Kraft.
Die Trauergäste wurden am 20. Oktober. beim Eintreten in »Kutschen-Schönes« Trauerhalle mit der »Internationale« empfangen, Michas letzter Gruß an seine Weggefährten.
Die einfühlsame Trauerrede, die Marion in Absprache mit Michas Frau Luzie und seiner Tochter Karla verfasst hatte, sei hier in Auszügen wiedergegeben.
»Schon als Jugendlicher hinterfragte Micha kritisch tradierte, gesellschaftliche Normen und Werte und begann, sich mit den Klassikern des Marxismus- Leninismus zu beschäftigen. Er wurde Kommunist und blieb es sein Leben lang. Nachruf weiterlesen →
Die Stiftung »Kinderzukunft« ruft in diesem Jahr bereits zum 25. Mal dazu auf, Weihnachtspäckchen für Kinder in Not zu packen. Diese werden von der Stiftung nach Bosnien und Herzegowina, Rumänien sowie in die Ukraine gebracht und dort an Mädchen und Jungen in Waisenhäusern, Kliniken, Schulen und Kindergärten, aber auch in Elendsvierteln verteilt. Schirmherrin der Aktion ist Franziska Giffey, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Der Neuköllner Bundestagsabgeordnete Fritz Felgentreu stellt bis zum 26. November 2020 wieder sein Bürgerbüro als Sammelstelle zur Verfügung. Er hofft, dass sich zahlreiche Neuköllnerinnen und Neuköllner mit großzügigen Spenden an der Aktion beteiligen werden: Pakete für arme Kinder weiterlesen →
Oskar Lampisjärvi baut sinnliche Brücken von Finnland nach Neukölln
Ob Fahrradmarathontouren rund um die 42 Kilometer langen Neuköllner Außengrenzen, Kiezführungen oder Tätigkeiten für finnische Botschaft oder Kulturinstitut, Oskari Lampisjärvi vermittelt auf vielfältige Weise das Berliner und insbesondere Neuköllner Wesen und Flair an finnische Gäste und hier Lebende. Vor zehn Jahren, dank seines Germanistikmagisters hier, blieb er in Nordneukölln hängen. Ein Hobby zum Nebenberuf machte der sympathische Blonde aus Helsinki letztes Jahr mit der Idee, rare, handwerklich hervorragende Biere aus seiner Heimat auf die Zungen Berliner Bierfreunde zu bekommen.
OSKARI und die Schäätzi. Foto: hlb
Aus mehreren Craftbierbrauereien aus ländlichen Gegenden des 5,5-Millionen-Staates oben an der Ostsee lässt sich der bärtige Oskari auf Europalette deren spannende Biersortimente verschiffen. In einem kleinen Lagerraum an der Neckarstraße stehen die derzeit gut 20 Sorten aus drei coolen, experimentierfreudigen Braustätten. Suomi für die Bierzunge weiterlesen →
Der Donaukiez trotzt den Viruswirren. Nicht nur Georg »Peppi« Weishäupl sorgt in seinem »Hungerkünstler im Salon Renate« und der Jazzkneipe »Galerie Peppi Guggenheim« in der Weichselstraße für Abstand und Beruhigung. Um die Ecke in der Donaustraße hat das Team des »Valentinstüberl« auch in das Gastvertrauen ins eigene Atmen nach dem Lockdown investiert.
REINE Luft für Reingeher. Foto: hlb
Hier sorgt im Vorder- wie im Hinterstüberl ein »Blue Air Pro L« für luftkurortliches Feeling und filtert circa sechs Mal in der Stunde die komplette Raumluft von 70 Quadratmetern durch. Wärmere Klamotten als in den letzten Jahren sind in diesen Monaten ohnehin allerorten hilfreich, das klarere, fast transparente Aerosolempfinden kommt dem Geschmacksempfinden für die bayrischen Biere und Bierbegleiter wie Leberkäse (aus neuem Ofen!), Weißwurst oder Obatztem der Valentin- und anderen Humor- und Kunstfreunde entgegen. Frische Luft und Käseduft weiterlesen →
Auf einer Neuköllner Hauswand prangt der Spruch: »Zu Hause bleiben kann nur, wer eins hat«. Diese wenigen Worte bringen die besonderen Schwierigkeiten von Obdachlosen in der Pandemie auf den Punkt. Eine Aufnahme des Spruchs und viele andere Fotos sind derzeit in der Ausstellung »Mitten drin draußen – Ohne Obdach in der Stadt« des Filmemachers und Fotografen Matthias Coers im Rathaus Neukölln zu sehen.
Mit Interviews und Fotos nähert sich Coers der Alltäglichkeit von Obdachlosigkeit in Berlin an – mit Blick auf die Obdachlosen und ihre Perspektive, aber auch auf die Perspektive engagierter Menschen in der Obdachlosenhilfe. »Mitten drin draußen – Ohne Obdach in der Stadt« weiterlesen →
Es gibt einen interessanten Mann in Neukölln. Olaf führt ein ungewöhnliches Leben. Neben einer klassischen Ehe ist er auch der Sklave in einer homosexuellen BDSM-Beziehung zu einem Master. Dabei ist er ein sehr glücklicher Mensch, offenherzig und humorvoll, das strahlt er aus, obwohl er in seinem Leben »schmerzhaft diskriminiert« wurde.
Als 18jährigen traf es Olaf stark. Er verliebte sich in einen dreißigjährigen Mann, eine Beziehung entstand. Seine damalige Familie unterbrach das schöne Glück in rabiater Weise. Die Polizei wurde eingeschaltet und der Partner bis nach London verfolgt. Seinerzeit war Homosexualität in England fast noch verboten, über BDSM-Praktiken auch unter Heterosexuellen wurde überwiegend nur »hinter verschlossenen Gardinen« gesprochen. »Das war sehr hart.« Olaf liebt Nähe und Dominanz weiterlesen →
Aufgrund der stark steigenden Infektionszahlen und die in diesemZusammenhang einhergehenden, notwendigerweise getroffenen Entscheidungen der Bundes- bzw. Landesebene werden die bezirklichen Seniorenfreizeitstätten und die Behindertenfreizeitstätte Alt-Buckow 16 im Bezirk Neukölln mit Wirkung ab dem 2.11.2020 vorerst bis auf weiteres geschlossen. Wir bedauern diesen Schritt ausdrücklich. Die Gesundheit und Sicherheit der Besucherinnen und Besucher muss in diesen Zeiten eines erneut exponentiell ansteigenden Infektionsgeschehens aber eindeutig Vorrang vor den beliebten Aktivitäten in den Seniorenfreizeitstätten und in der Behindertenfreizeitstätte haben. Wir bitten um Verständnis für diese Entscheidung. Sobald es die Gegebenheiten wieder ermöglichen, werden dieSeniorenfreizeitstätten und die Behindertenfreizeitstätte umgehend wieder geöffnet. Bitte bleiben Sie gesund!
Eine Folge des Klimawandels ist, der goldene Oktober schiebt sich auch in den November hinein. Das heißt, es können auch jetzt noch viele schöne bunte Blätter gesammelt und getrocknet werden. Ein getrocknetes Ginkoblatt habe ich in einen Schmetterling verwandelt. Um das nachzumachen, braucht es wenig, nur etwas Lust zum Pfriemeln, ein schon getrocknetes Ginkoblatt, Farben (zum Beispiel Deckfarben aus dem Tuschkasten oder Acryl), einen feinen Pinsel und ein scharfes Messer.
Den Stiel des Ginkoblattes habe ich noch vor dem Trocknen mit dem Messer geteilt, so bekam ich die Fühler. Dann wird das Blatt zwischen den Seiten eines alten Buches getrocknet. Auch ohne Bemalung sieht das Blatt so schon einem Schmetterling ähnlich. Mit ein wenig Farbe wird die Illusion perfekter.
Lange hatten die Fans dem Topspiel der NOFV-Oberliga Nord entgegengefiebert: Das Duell zwischen dem »Greifswalder FC« und dem »SV Tasmania« am 1. November in der Hansestadt versprach bereits einen Fingerzeig Richtung Meisterschaft. Dabei hatten die Neuköllner mit ihrem perfekten Saisonstart den Greifswaldern ihren Favoritenstatus quasi abgeknöpft – sieben Siege legte die Mannschaft von Abu Njie vor, der Widersacher folgte mit vier Punkten Rückstand.
Kopflos erscheint hier zwar ein Rostocker, doch dieses Attribut traf im Spiel vor allem auf Tasmania vor dem gegnerischen Tor zu. Foto: Hagen Nickelé
Doch Tasmanias Trainer mahnte weiterhin, sein Team sei zwar »Spitzenreiter, aber noch kein Spitzenteam« – dafür wurde ihm Tiefstapelei vorgeworfen. Mitte Oktober gab es dann aber den ersten Dämpfer beim 2:3 in letzter Minute bei »Hertha 03« in Zehlendorf. Eine Woche später verlor der Tabellenführer dann zuhause gegen den Aufsteiger »Rostocker FC« mit 1:3. Nur gut, dass die Greifswalder parallel ebenfalls zweimal patzten – der 4-Punkte-Vorsprung blieb Tasmania vor der Fahrt nach Vorpommern also erhalten. Die Vorzeichen hatten sich inzwischen jedoch etwas verändert – eher nach dem Motto: Welches der beiden Topteams findet im direkten Aufeinandertreffen wieder zurück in die Erfolgsspur? Warten auf … Greifswald weiterlesen →
Diesmal ist alles anders. Ich kann zu unserem Jubiläum keine Rede halten und den Mitgliedern der Redaktion nicht danken. Ich möchte es an dieser Stelle tun. Denn, was wäre ich ohne die Kollegen, die mir auch in schweren Zeiten zur Seite stehen. So wie im Moment: Die Zeitung leidet gemeinsam mit den Kneipen darunter, dass nichts mehr rund läuft. Anzeigenkunden fallen weg, Verteilerstellen schließen, und Termine fallen aus. Das kulturelle Leben liegt am Boden und die Stimmung auch. Petras Tagebuch weiterlesen →
Es gibt einige Gewinner der Coronaepidemie: Es sind Weinläden, Getränkelieferanten, Märkte, Spätis oder Amazon.
Die großen Verlierer sind Hotels, Gaststätten und Bars.
Letztere konnten sich vielleicht in den letzten warmen Wochen etwas erholen, wenigsten die, die noch nicht aufgegeben haben. Aber wie sieht der Herbst und noch schlimmer der Winter aus? Kommen die Heizpilze in allen Bezirken, könnte die Pleite vielleicht aufgehalten werden, aber ökologisch wäre das ein fragwürdiges Unterfangen.
Aktuell fürchten die Kneipenbesitzer eine neue Coronawelle und eine Verschärfung der Auflagen. Während der Senat mit einem aufwändigen Geschenk von Mundnasenschutzmasken Hilfe vorschützt, fragen sich die Kneipiers verständlicherweise, was das soll. Denn die meisten Kneipengäste halten Abstand, haben bereits einen Mundnasenschutz, hinterlegen ihre Adressen und möchten einfach nur gerne in der Kneipe, ihrem zweiten Wohnzimmer, sitzen.
Es sollte der »Abschlussbericht« der Sonderkommission »SoKo Focus« zu den Ermittlungen über gewalttätige rechtsradikale Anschläge in Neukölln sein, der dem Abgeordnetenhaus vorgelegt wurde. Leider läuft es in der Realität der Polizeiarbeit nicht immer so, wie wir es aus dem Fernsehen kennen. Dort löst eine »SoKo« den Fall in sechzig Minuten. In Neukölln bleibt es ein Dauerbrenner. Für die von Drohungen und Anschlägen Betroffenen besteht weiterhin Gefahrstufe Eins. »Focus« fand auf den Spuren der mutmaßlichen Täter keine handfesten Beweise, habe aber weiterhin Verdacht, wie es heißt. Gibt es einen polizeilichen »Neukölln Komplex«? weiterlesen →
In nur vier Wochen hat die Initiative »Hermannstraße für alle« über 2.000 Unterschriften für einen sicheren Radweg in der Hermannstraße gesammelt. Sie fordern: Einen durchgehenden PopUp-Radweg, nicht nur abgepollerte Teilstücke. Bei der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 23. September wurde dieser Einwohnerantrag an das Bezirksamt übergeben.
Überreichung der Unterschriftenliste. Foto: mr
Das Bezirksamt habe am 11. August »anordnungsfähige Pläne für die »PopUp Bike Lane« als begrenzte Zwischenlösung« an die zuständige Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz übermittelt, teilte Bezirksbürgermeister Martin Hikel mit. Am 7. September sei die Eingangsbestätigung eingegangen. Er sei aber zuversichtlich, »dass die Senatsverwaltung uns zeitnah grünes Licht geben wird«. Auch die Diskussion um die mangelhaften Begründungen sehe er gelassen. Es gab im letzten Jahr auf der Hermannstraße 729 Unfälle. Grund dafür seien die nicht einheitlichen und nicht markierten Fahrspuren, die die Straße für alle Verkehrsteilnehmer extrem unübersichtlich machen. »Ich will so schnell es möglich ist mehr Sicherheit für alle auf der Hermannstraße schaffen«, versprach er. Strammes Programm weiterlesen →
Sicherere Kreuzungen, barrierefreies Grün und mehr Schönes
Der Bürgermeister von Neukölln, Martin Hikel (SPD), verkündet Neuigkeiten, die Neukölln schöner und verkehrsfreundlicher machen sollen. So sind am Maybachufer Umbaumaßnahmen für einen besseren Verkehrsfluss vorgesehen, und die Gropiusstadt soll »barrierefrei« werden. Das Projekt »Schön wie wir« hat einen positiven Evaluationsbericht vorgelegt.
Im Kreuzungsbereich Maybachufer/Friedelstraße/Bürknerstraße stoßen derzeit fünf Straßen aufeinander. Das macht die Vorfahrtsregelung für die Verkehrsteilnehmenden unübersichtlich. Im Mittelpunkt der neuen Planung steht vor allem »die Sicherheit von Radfahrenden und zu Fuß Gehenden«. Künftig mündet den Planungen gemäß die Bürknerstraße senkrecht in das Maybachufer.
Maybachufer nach dem Umbau. Grafik: pm
Es sind für dieses Bauvorhaben insgesamt 270.000 Euro veranschlagt. Das Projekt greife einem Gesamtplan vor, welches im nächsten Jahr unter Beteiligung der Anwohnenden erarbeitet werden soll. »Schön wie wir« gibt es auch im Straßenverkehr weiterlesen →
Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe
Neuköllner Tageblatt Sonnabend, 2.10.1920 Das Gesetz über die Bildung der Einheitsgemeinde Berlin ist mit dem gestrigen Tage in Kraft getreten. Allerdings sind die Abänderungsanträge, die die Landesversammlung beschäftigen, noch nicht erledigt, und so wird einstweilen in den Gemeindeverwaltungen noch alles beim alten bleiben. Auch die Neuorganisation der gesamten Berliner Polizei ist mit dem gestrigen Tage erfolgt. Das hiesige Polizei=Präsidium heißt von jetzt ab »Polizeiamt Neukölln«. Mit der Leitung desselben ist, dem Vernehmen nach, Regierungsrat Dr. Coester betraut worden. Zum Polizeibezirk Neukölln gehören nunmehr auch die Gemeinden Britz, Rudow ud Buckow. Diese Orte werden vermutlich mit Wachen belegt werden. Neuköllner Alltägliches weiterlesen →
Neue Betreiber und weiterhin spitzer (Trink-)Sport im »Zur Spitze«
Etliche Pokale auf Regalen und Fensterbänken erinnern an stolze Gewinne. Vor allem in der Dart-Kunst, die hier in einem prächtig getäfelten kleinen Saal an gleich vier elektrischen Automaten praktiziert werden kann.
FRÜHSTÜCK, Spielen, Alkohol. Foto: hlb
An der Spitze des türmchengeschmückten Hauses, wo sich Karl-Marx-, Walter- und Delbrückstraße treffen, trotzt die klassische Eck- beziehungsweise Spitz-Kneipe »Zur Spitze« den umherirrenden Zeitmoden und verbindet gelassen und geduldig Trunk und Freizeitsport. Jukebox, Spielgeräte, reichlich Deko und Patina schaffen die bodenständige, raucherfreundliche Kulisse für Austausch und Besinnung bei Flensburger oder Kindl-Bier, Schnäpsen oder Longdrinks (ab 3,50 Euro). Sie sind der Meinung … weiterlesen →
Kaffee, Bier und die nötige Portion Widerstand im »Karanfil«
Karanfil ist türkisch für die Widerstandsblume Nelke – und so zeigt das Logosymbol des gleichnamigen Cafés im Schillerkiez auch eine Faust, die eine rote Nelke hält.
POLITISCH trinken. Foto: hlb
Turgay Ulu, der mit seinen Freunden Miray und Andrew das Kernteam des »Karanfil« bildet, war Journalist in der Türkei. Von 1996 bis 2011 saß er wegen seiner politischen Tätigkeit im Gefängnis, dann flüchtete er nach Griechenland. Seit sieben Jahren ist er in Berlin und arbeitet mit an der Zeitung »Daily Resistance«; die hier natürlich auch, neben vielen weiteren Publikationen und Flyern über den Kampf gegen die Ungerechtigkeiten, Diskriminierungen und Systemfehler in Berlin und auf der ganzen Welt, zum Informieren und sich Mitengagieren ausliegt. Die Freiheit der Nelke weiterlesen →
Bunte Vintage-Klamotten hängen auf Ständern neben Kisten gefüllt mit alten Schallplatten und Porzellangeschirr. Was sich im ersten Moment nach einem der vielen Berliner Flohmärkte anhört, findet sich seit Anfang September auf der dritten Etage der »Galeria Karstadt Kaufhof« am Hermannplatz. Ein halbes Jahr lang werden hier im Pop-Up-Store der Initiative »Re-Use Berlin«, die von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz ins Leben gerufen wurde, verschiedene Waren aus zweiter Hand zum Verkauf angeboten.
nachhaltig Shoppen. Foto: mf
Die 660 Quadratmeter große Ladenfläche ist Teil des neuen Wiederverwertungskonzepts der Stadtverwaltung. Denn in Berlin werden jährlich etwa 150.000 Tonnen Sperrmüll mit einem geschätztem Warenwert von fünf Milliarden Euro entsorgt. Außerdem sollen sich in jedem Haushalt in Berlin etliche Geräte befinden, die entweder noch funktionstüchtig, aber unbenutzt sind oder zumindest durch Reparaturen wieder zum Laufen gebracht werden könnten. Gebrauchtwarenhaus der Zukunft weiterlesen →
Umfangreiche Werkschau eines einzigartigen Begeisterers
»Einmal die Notbremse ziehen«, so beginnt ein abenteuerlicher Roman von Janosch. In einem anderen Buch geraten »Tiger und Bär in Straßenverkehr« auf der Suche nach der »Tigerente«, unterstützt von »Herrn Bibernase«. Wohl alle lesenden Erwachsenen sind als Kinder mit Janosch groß geworden, der die Fantasie auf unnachahmliche Weise anregt, und geben das an ihre Kinder weiter.
Geniale Kritzelei. Janosch Film & Medien AG
Janoschs Geschichten wurden nicht nur verfilmt, sondern auch von vielen Kindertheatern aufgeführt. Der Autor dieses Artikels nahm selbst an einer Inszenierung teil und erinnert sich, dass dies ein außergewöhnliches Erlebnis war, denn das Publikum ging begeistert mit. Janosch zieht die Notbremse im Schloss Britz weiterlesen →
Körperlich berührende Darstellung des Ringens um Leben
Von Menschen, die den riskanten Weg übers Mittelmeer auf sich nehmen, in der Hoffnung, in Europa Sicherheit zu finden, handelt nach 700 Aufführungen der »Asyl-Monologe«, »Asyl-Dialoge« und »NSU-Monologe« das neue Theaterstück von Autor und Regisseur Michael Ruf.
Foto: Heimathafen
Die »Mittelmeer-Monologe« erzählen von Menschen, die einen lebensgefährlichen Weg auf sich nehmen, in der Hoffnung, endlich in Sicherheit leben zu können – und von libyschen Küstenwachen, italienischen Seenotrettungsstellen und deutschen Behörden, die dies verhindern, sowie von Aktivisten, die dem Sterben auf dem Mittelmeer etwas entgegensetzen. Mittelmeer-Monologe im Heimathafen weiterlesen →
»Knorke.« Das ist das passende Wort für Elke und Ute, mit denen ich spreche. Charismatisch trifft es auch. Beide sind bereits Rentnerinnen. Vor zwölf Jahren hat Elke ihre »Kuschel-WG« eröffnet. Sie gab ihren Beruf als Verkäuferin auf, um ein besonderes Bordell zu eröffnen. »Wir richten uns an Männer, die zu reiferen Frauen wollen. Das Alter der Frauen beginnt ab vierzig.« Elke ist die Inhaberin der »Kuschel WG« und arbeitet selbst nicht aktiv, sondern sorgt dafür, dass alle Regeln von den arbeitenden Damen und Gästen eingehalten und die Gewerbemiete bezahlt werden kann. »Wir sind zu den Gästen freundlich, obwohl es nicht immer einfach ist.Jeder korrekte Gast und jede ehrliche Frau ist uns willkommen.« Elkes Kuschel-WG weiterlesen →
Tennis darf trotz der Pandemie wieder gespielt werden. Also fallen dabei auch wieder abgespielte Tennisbälle zum Basteln an. Für mein »Ballschaf« brauchen wir zwei Tennisbälle, eine gute, kräftige Schere, vier Spiel(optimal »Mensch ärgere dich nicht«)steine, etwas (grüne?) Pappe, einen schwarzen Marker, Heißluftkleber, optional eine spitze Zange und natürlich auch wieder Lust zum Pfriemeln.
Aus einem Tennisball wird der Körper. Aus dem anderen schneiden wir den Schafskopf und die Ohren. Die werden mit Heißkleber auf den »Körper« geklebt und der Kopf charakteristisch bemalt. Dann eventuell mit der spitzen Zange den Ballfilz lockig zupfen, das gibt mehr Fülle. Die Spielsteine sind die Füße und werden unter den Körper und, zur besseren Stabilität, dann noch auf eine grüne Pappe geklebt. Fertig!
»Jutn Morjen,
Möchte helfen,
Im echtn jargon heist ditte:
KICKNSE…..nich: KUCKENSE….
DIT ISS NICH SO WIET SEIN SOLL!
vor der endung ‚en‘ wird das e nicht benutzt, außer es steht ein j davor….dann issit andas.
N G iss imma n J! N ‚G‘ jibts hier nich…..
Usw….usf…..
Hab dit jurnal jelesn……findick jut.
Petras tajebuch hilft och, n bischn lockra zu werdn…..reflektionitis heist ditte in neudeutsch, wa? » Ein Leserbrief weiterlesen →
Tasmania baut seine Siegesserie in der Oberliga aus
Für Außenstehende mag sich die Szenerie etwas seltsam dargestellt haben: Da hatte der »SV Tasmania« gerade nach einer turbulenten Schlussphase auch sein fünftes Punktspiel der Saison mit 3:1 gegen »Stern 1900« gewonnen – doch die Anhänger konnten von der Mannschaft nach Schlusspfiff nur zu einem sachten Jubel animiert werden.
Neukölln steht Kopf: Tasmanias Dominik Böttcher feiert sein Tor zum 2:0-Sieg bei Blau-Weiß 90. Foto: Hagen Nickelé
Auch während der Partie keine Anfeuerungen aus der Ecke, wo die »Tasmanischen Teufel« stehen – lediglich Fahrrad- und Luftpumpenhupen, Rasseln und Trommeln sowie hin und wieder Klatschen. Doch die Fans der Blau-Weiß-Roten halten sich eben an die bestehenden Regeln, wonach Gesänge in beieinander stehenden Gruppen nicht erlaubt sind.
Beim 3:0-Heimsieg gegen den »Brandenburger SC Süd« hatte das bereits Ende August zu der bizarren Konstellation geführt, dass die Gäste von einem mitgereisten kleinen Ultra-Block über 90 Minuten angefeuert wurden (im Bundesland Brandenburg gilt das Verbot bei Fußballspielen nicht) – während auch hier die Mannschaft Tasmanias ohne diese Form der Unterstützung blieb. Kein Wunder, dass die (wieder mal nicht einheitliche) Regelung nicht nur in Neukölln, sondern auch bei anderen Berliner Vereinen, die überregional spielen, für Verärgerung sorgt. Sachter Jubel für den Spitzenreiter weiterlesen →
Wenn Traum und Wirklichkeit aneinander geraten, ist das Ergebnis Verwirrung. So passierte es mir vor wenigen Tagen.
Am Abend hatte ich ein Telefongespräch mit meinem Chef. Wir vereinbarten etwas. Ich meinte eine Uhrzeit wahrgenommen zu haben wie acht Uhr, und dass jemand zum Leopoldplatz fährt, womöglich ich. Dann ging ich ins Bett.
Nachts hatte ich einen Traum. In diesem Traum hatte ich ein Telefongespräch mit meinem Chef. Wir verabredeten uns für neun Uhr, planten, gemeinsam zum Leopoldplatz zu fahren, weil an diesem Tag der Weddinger Bürgermeister den dortigen Markt besuchen wollte. Außerdem sollte ich unter den Verkaufshänger kriechen. Das sollte ich womöglich machen, weil er nicht so ganz in Ordnung ist. Petras Tagebuch weiterlesen →
Der Betrieb kann beginnen – auch Dank des Triumvirats Hikel, Giffey, Biedermann. Foto: Stephanus Parmann
Seniorenfreizeitstätte Rudow eröffnet mit breitem Angebot
Mit zweijähriger Verspätung konnte am 21. August die neue Seniorenfreizeitstätte in Rudow auf dem Gelände der alten Dorfschule eröffnet werden. Der Bau ersetzt den alten Treffpunkt, der abgerissen wurde, um dem Neubau der Bibliothek Platz zu machen, die voraussichtlich im kommenden Jahr eröffnet wird.
Eigentlich sollte der Bau bereits im Herbst 2018 fertig werden. Aber dann gab es Probleme mit dem Einbau des Fußbodens. Und als dann im Frühjahr alles fertig war, verhinderte das Coronavirus die Eröffnung. »Wir haben vieles aus dem Weg räumen müssen, aber wir haben jetzt eine Freizeitstätte, die sich an den Bedürfnissen der Senioren orientiert«, sagte Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) bei der Eröffnungsfeier. Kaffee, Kuchen und Tablets weiterlesen →
… stellte schon Shakespeares venezianischer Kaufmann fest.
Im heutigen Grossstadtgewimmel gerät rüchsichtsvolles Verhalten leider immer öfter aus dem Blick.
Bei sich widersprechenden Ansprüchen in unseren individualisierten Zeiten ist Rücksichtnahme trotzdem ein Gebot der Stunde.
Die einen wollen ihr Gewerbe betreiben, die anderen spätestens ab 22 Uhr ihre Ruhe haben. Um beide berechtigten Ansprüche zusammenzubringen ist wechselseitiges Entgegenkommen unabdingbar.
Was machen wenn Gespräche nicht helfen, Gewerbetreibende die Kiezleute ignorieren oder notorische Nörgler immer rumsülzen? Ordnungsamt oder Polizei rufen? Laden boykottieren? Anzeige stellen wegen ruhestörenden Lärms?
Vielleicht könnte es helfen, einen Mediator zu Rate zu ziehen. Ich weiß es auch nicht, jedoch wäre es einen Versuch Wert.
Beate Storni
Zwei Leserbriefe zum Thema sind hier veröffentlicht.
Ausgabe Juli 2020, Seite 10
»Drei Jahre immer neue Brauideen«
»neulich: Wir machen einfach – der Kiez ist uns egal!« Erst mal möchte ich mich für den Einblick in das »neulich« bedanken, wurden mir doch dadurch Sachen vermittelt, die ich als direkter Nachbar der Kneipe nicht mitbekommen habe.
Aber ich möchte hier auf Aspekte hinweisen, die leider in dem Artikel gar nicht erwähnt wurden: Die Bedeutung des »neulich« für den Kiez bzw. genauer für die direkte Nachbarschaft. Leserbriefe weiterlesen →
Im Gespräch mit Anne Helm, der Vorsitzenden der Linksfraktion
Anne Helm. Foto: mr
Ihr wurde Mord angedroht. Anne Helm, Abgeordnete aus Neukölln, Vorsitzende der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, engagiert sich mit Verve und strategischem Denken gegen Rechtsextremismus. Neukölln erlebt seit 2011 eine wachsende Serie von neonazistischen Drohungen und Brandanschlägen, die Mordversuchen gleichen. Die Opfer dieser rechtsextremen Praktiken sind Menschen, die sich rot-rot-grün und parteipolitisch unabhängig einmischen. Die polizeilichen Ermittlungsbehörden konnten bislang keine Straftat aufklären. »Jetzt wird eine externe Ermittlungskommission tätig. Wenn keine Ergebnisse erzielt werden, setzen wir einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss ein«, bekräftigt Anne Helm.
Wie geht sie mit bedrohenden Anschlägen auf ihr Leben um? »Wir haben hier ein goldwertes System unserer Vernetzung. Der Austausch und Kontakt ist uns Betroffenen wichtig. Während bisher die Polizei nicht in der Lage war, rechtsextreme Zusammenhänge aufzuklären, sind unsere unabhängigen Recherchen sehr viel weiter. Die Neonazis versuchen in Neukölln eine Machtprobe. Sie wollen in das Herz eines internationalen Bezirks stoßen«, stellt sie energisch fest. Morddrohungen und Mietendeckel weiterlesen →
»Die Zukunft ist weiblich« stand auf dem T-Shirt, das Güner Balci
bei ihrer Vorstellung am 13. August im Integrationsausschuss trug, wo sie sich den Fragen der Neuköllner Bezirksverordneten stellte und damit ein deutliches Statement zu den Schwerpunkten ihrer Arbeit setzte.
Martin Hikel und Günar Balci. Foto: mr
Mit der Sozialarbeiterin, Journalistin und Buchautorin Güner Yasemin Balci hat Neukölln die erste Integrationsbeauftragte, die selber einen Migrationshintergrund hat.
Aufgewachsen im Neuköllner Rollbergviertel, wo sie später in Projekten der Mädchenarbeit und Gewaltprävention arbeitete, kennt sie das Leben und die Probleme der migrantischen Gesellschaften. Ihre Erfahrungen hat sie in Büchern wie »Arabboy« oder »ArabQueen« verarbeitet. Güner Balci ist neue Integrationsbeauftragte weiterlesen →
Rund 90.000 Euro wird die Beseitigung des Mülls und der Schäden an der Vegetation in der Hasenheide nach den Partys am 25. und 26. Juli voraussichtlich kosten. Das geht aus der Antwort des Bezirksbürgermeisters Martin Hikel auf eine mündliche Anfrage der CDU in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 27. August hervor.
Diverse Bußgeldverfahren seien anhängig. Das Ordnungsamt sei permanent dort, und die Polizei habe nach wie vor alle Hände voll zu tun, diese Partys aufzulösen. Bei ihren Einsätzen habe sie so viel Musikequipment konfisziert, dass sie inzwischen selbst einen Club eröffnen könnte, sagte Hikel. Diese Zustände würden sich erst ändern, wenn es legale Feiermöglichkeiten gebe. Grünflächen seien dafür aber definitiv nicht geeignet. Schon wieder Ärger in der BVV weiterlesen →
Das Bezirksamt Neukölln sucht Orte, an denen im kommenden Jahr weitere Anlehnbügel für Fahrräder installiert werden sollen. Anwohnende können ab sofort Vorschläge für Standorte melden, an denen noch Anlehnbügel fehlen. Damit setzt das Bezirksamt seine Strategie auch in 2021 fort, im öffentlichen Raum in ganz Neukölln Anlehnbügel zu installieren.
Bezirksbürgermeister Martin Hikel: »Wir haben in den letzten drei Jahren etwa 2.500 Anlehnbügel für Fahrräder in ganz Neukölln gebaut. Auch nächstes Jahr geht das Programm weiter. Die Anwohnenden wissen am besten, wo noch Abstellplätze fehlen, deshalb brauchen wir ihre Expertise. So bringen wir die Radinfrastruktur im ganzen Bezirk voran.« Mehr Platz für Fahrräder weiterlesen →
Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe
Neuköllnische Zeitung, Sonnabend, 4. 9. 1920 15 Millionen Mark für das Rittergut Britz. Der Ankauf des ehemmaligen Rittergutes Britz ist seitens der Gemeinde Britz beschlossen worden. Es fehlt allerdings noch die Genehmigung Groß=Berlins. Interessant sind die Preise, die für das Rittergut früher gezahlt wurden. Während es im Jahre 1800 mit 42 000 Talern bewertet wurde, kaufte es der Ehegatte der letzten Eigentümerin, der Spiritusbrenner Wrede, in den sechziger Jahren für 900 000 Mark. Jetzt sollen nun 15 Millionen Mark für das etwas vergrößerte Gut bezahlt werden. Neuköllner Alltägliches weiterlesen →
Eine kleine, feine, meisterhafte Schuhinstitution mit Tradition
Echte Schuhmacher sind nicht nur aus Berlin weitestgehend verschwunden. Der Gebrauchsschuh kommt überwiegend aus industrialisierter Massenproduktion, die sich der Kosten wegen dazu meist nur noch im Ausland befindet. Dort fügen angelernte Schuhwerker Schuhmodelle in hohen Stückzahlen zusammen.
Klaus Niche und Sohn. Foto: rr
Ein handgefertigter Maßschuh wird vom Durchschnittsbürger selten noch nachgefragt, ebenso unterbleiben Schuhreparaturen zugunsten einer billigen Neuanschaffung. Die Zulassung von Nicht-Meistern in dieser Branche, auch hier übliche Nachwuchssorgen sowie die spürbare Konkurrenz von Schnellreparaturdiensten sind die Gründe, warum heute kaum noch Meisterbetriebe existieren.
Solch ein noch in Berlin existierender Innungsbetrieb gehört Schuhmachermeister Klaus Niche. Als letztes Innungsmitglied von Neukölln betreibt er am Marktplatz in Britz-Süd seinen kleinen Meisterbetrieb. Oswald Schulze, ein Onkel seines Vaters, gründete 1929 gegenüber vom Krankenhaus Neukölln eine Schuhmacherei. Schuhmachermeister Klaus Niche weiterlesen →