Auf dem Gelände des Jerusalem-Friedhofs an der Hermannstraße fand eine ungewöhnliche Flächenumwidmung statt. Initiiert vom JugendKunst- und Kulturhaus »Schlesische 27« und »raumlaborberlin« errichteten junge Flüchtlinge aus Afrika seit Mai 2015 einen Nutz- und Ziergarten auf dem hinteren Teil des Geländes. Dieser gedeiht inzwischen prächtig aufgrund des überraschungsreichen Gärtnereibetriebs und der vielen Bienenvölker.
Die evangelische Kirche und der Friedhofsverband unterstützen dieses Projekt, das sich nicht nur als künstlerisches Experiment versteht, sondern vor allem 15 Zufluchtsuchenden eine mittelfristige Perspektive bietet. Im Laufe dieses Jahres soll mit dem Bau von Unterkünften begonnen werden. TERRA NOVA weiterlesen →
Matthias Lohre liest bei »Kutschen-Schöne« am Richardplatz
Schwere Themen in der Kutsche. Foto: rb
Als »Kriegsenkel« werden die Angehörigen der Geburtsjahrgänge 1960 bis 1975 bezeichnet. Sie sind die Kinder der »Kriegskinder«, die als Begründer unserer heutigen Wohlstandsgesellschaft gelten: Zu jung für den direkten Fronteinsatz, aber alt genug, um Hunger, Vertreibung und Bombenangriffe zu erleiden. Ihr ganzes Leben lang mit dem Aufbau einer gesicherten Existenz und dem Anhäufen materieller Güter beschäftigt, blieben sich die Kriegskinder ein Leben lang selbst fremd, sie versagten sich die Konfrontation mit den eigenen schmerzhaften Empfindungen und Erlebnissen. Die vererbte Schuld weiterlesen →
Der öffentliche Raum ist für Christian Hasucha Bühne und Atelier zugleich. Scheinbar völlig unspektakuläre alltägliche Situationen bilden die Grundlage für seine öffentlichen Interventionen wie die Balustrade aus dem Baumarkt, die er in einen Sandhaufen baut. Mit diesen Eingriffen will er irritieren, Anwohner ebenso wie zufällig vorbeikommende Passanten.
Sandhaufen will irritieren. Foto: mr
Reisen mit dem Auto nutzt er, um Videos zu drehen, deren Schnipsel er in Endlosstreifen aneinander reiht. Für die Ausstellung in der Unterwegs Zuhause weiterlesen →
Die Konzertreihe von »Sommer im Park« hat es sich zur Aufgabe gesetzt, auch Topmusiker aus Neukölln zu engagieren. Im Juli traten Lehrer der Röntgen-Schule mit ihrer Rockband »Die Lehrer« auf. Im August sind mit »SaraBande Berlin« und »Ruperts Kitchen Orchestra« Bands am Start, die bekannt sind für mitreißende Auftritte.
»SaraBande Berlin«, die am 7. August mit großer Besetzung – Cajon, Ukulele, Bass, Perkussion, zwei Gitarren, Trompete und Flöte – auftreten werden, sind im Kiez bestens bekannt durch ihre Auftritte bei Stadtfesten, Sessions in der Hasenheide und auf dem Tempelhofer Feld, und ihre Mitwirkung beim jährlichen »Kiez und Kneipe«-Fest.
In der Hochzeitsnacht muss Blut auf dem Laken sein, sonst gilt die Braut als ehrlos. Notfalls gibt es im Internet künstliche Jungfernhäutchen zu kaufen. Im Film »Der Jungfrauenwahn«, der am 8. Juli im Cineplex-Neukölln, in den Neukölln Arcaden gezeigt wurde, geht Regisseurin Güner Balci der Frage nach, wie sich für junge Muslime, die in einer freien Gesellschaft leben, die Herkunftskultur der Eltern mit den eigenen Wünschen verträgt. Und wieso es für sie lebensgefährlich sein kann, sich sexuelle Freiheit zu erlauben.
Die Gespräche, die Balci im Film mit muslimischen Jugendlichen führt, illustrieren, dass viele muslimische Familien es für die Familienehre als weniger schlimm betrachten, wenn der Sohn mit Drogen dealt, als wenn die Tochter eine sexuelle Beziehung vor der Heirat hat. Der Jungfrauenwahn weiterlesen →
Die Damen in langen Kleidern, die Herren in Frack und Zylinder – auf der Terrasse vor der Galerie im Körnerpark sah es aus wie vor 100 Jahren, als der Park eröffnet wurde. Beim »Tanz mit Franz« mit Polka, Walzer, Foxtrott und Galopp zu Berliner Gassenhauern begann am 4. Juni das Jubiläum.
Prominenz wie anno 1916. Foto: mr
Undenkbar war damals, dass eine Bezirksbürgermeisterin die Gäste begrüßte. Erst im November 1918 erhielten die Frauen in Deutschland das Wahlrecht Bis dahin war auch in der Stadtverordnetenversammlung die gängige Anrede: »Sehr geehrte Herren«. Das sagte Franziska Giffey in ihrer Begrüßungsansprache. Was sich seitdem nicht geändert habe, sei die Sorge um die Pflege und den Erhalt der Grünanlagen. Baustadtrat Thomas Blesing meinte dazu, eine der Regeln sollte sein, »was ich mitgebracht habe auch wieder mitzunehmen«. Zeitreise im Galopp weiterlesen →
Eine Jägerhütte in der Ardèche in Frankreich. Eine Französin, die ihre Kindheit in den Bergen verbringt. In der Hütte treffen sich Jäger zum gemeinsamen Jagen. An der Wand hängen Erotik-Kalender zum Ergötzen. Jäger auf dem Jägerstand – glotzen und jagen. Das Mädchen klappt die Fallen für die Hasen und Füchse zu und singt dabei das französische Kinderlied über das Kaninchen, das am Morgen den Jäger getötet hat.
Akt im Walde.Foto: A. Edely
Anaïs Edely wuchs in den Bergen der Ardèche auf, studierte in Paris und Münster Design und Illustration. Heute lebt sie in Neukölln. Das Beobachten, die Natur und der Körper sind Themen ihrer künstlerischen Arbeit geblieben. Sehen und gesehen werden weiterlesen →
Schon in frühesten Schöneberger Jugendzeiten sog Stefan alias »Gibbi« den »American Way of Life« in sich auf. So war es auch naheliegend, dass er sich nicht einem der Schöneberger Fußballvereine, sondern dem Football-Team »Berlin Adler« anschloss. Da er aber auch schon immer Musik machte und seine eigenen Songs schrieb, musste er sich für eins von beiden entscheiden, und die Wahl fiel auf die Musik. Deep in the Heart of Rudow weiterlesen →
Ja, das Wetter war verwirrend in den letzten vier Wochen, mittlerweile ist der Sommer wohl tatsächlich angekommen und somit ist es auch wieder Zeit für das Freiluftkino in der Hasenheide, die Pforten zu öffnen.
Ein Engel über Berlin. Foto: pr
»Raus ins Kino« lautet das Motto, und gezeigt wird ein abwechslungsreiches und breites Programm, bestehend aus den Perlen des Arthouse- sowie Mainstreamkinos des letzten Jahres – darunter auch einige wirklich empfehlenswerte, wie etwa »Victoria« (Regie: Sebastian Schipper), ein vibrierendes Porträt über Berlin, in dem die Stadt über 140 Minuten mit nur einer Kameraeinstellung eingefangen wird. Außerdem der Oscar-nominierte Film »Mustang« (Regie: Deniz Gamze Ergüven), der die Emanzipationsbestrebungen von fünf Schwestern in einem kleinen türkischen Dorf dokumentiert und damit die konservativen Werte der Gesellschaft hinterfragt. Weiterhin wird auch Woody Allens »Irrational Man« mit Joaquin Phoenix gezeigt. Der Himmel über der Hasenheide weiterlesen →
Fassadenmalerei gibt Häusern ein besonderes Gesicht
Die französische Künstlergruppe »CitéCréation« hat bereits mehr als 600 monumentale Wandgemälde in aller Welt realisiert. Das Museum im Schloss Britz präsentiert bis zum 31. Juli eine große Auswahl beeindruckender Fotografien dieser Fassadenmalereien.
Augenweide in der Jupiterstraße. Foto: mr
Angefangen hat alles in Lyon. Die Künstlergruppe »CitéCréation« kam auf die Idee, die dortigen Sozialwohnungen zu renovieren und die Wände der Gebäude mit großen Gemälden zu bemalen. Das Konzept entwickelten sie gemeinsam mit den Bewohnern. Aus tristen Häuserblöcken wurde so ein wohnliches Zuhause. Das Ergebnis war eine Aufwertung des Bezirks, nicht durch Verdrängung der Bewohner, sondern dadurch, dass die Bewohner Stolz entwickeln. Graue Tristesse weicht bunten Farben weiterlesen →
Dieser Datenträger ist noch nicht ersetzt worden. Foto:mr
»Lesen ist ein Privileg. Wer diese Fähigkeit nicht besitzt, für den bleibt eine Welt verschlossen. Aus der Phantasie, die eigene Bilder im Kopf des Lesers entstehen lässt, erwächst die Magie des Lesens.«
Mit diesen Worten eröffnete Kulturstadtrat Jan Christopher Rämer am 12. Mai die Ausstellung im Museum Neukölln, bei der es um die Leseerfahrungen und -gewohnheiten der Neuköllner geht. Die Magie des Lesens weiterlesen →
Als das dritte Kind der Lindemanns in Prenzlauer Berg ein eigenes Zimmer benötigte, machte sich die Familie auf die Suche nach einer größeren Wohnung. Mit Schrecken musste Thomas Lindemann feststellen, dass sich die Mieten in den zwölf Jahren, die er hier lebte, mehr als verdoppelt hatten.
2002 wohnte der Journalist Thomas Lindemann für kurze Zeit in der Hobrechtstraße. »Damals kam keiner bei mir zu Besuch, die Grenze war die »Ankerklause« am Maybachufer.« Von der heilen Welt in die Wirklichkeit weiterlesen →
Festival der unabhängigen Buchhandlungen und Verlage
Der Juni ist der Festivalmonat in Neukölln. Zu den bereits etablierten Veranstaltungen wie »Sommer im Park« oder »48 Stunden Neukölln« gesellt sich nun am 10. und 11. Juni zum ersten Mal »LiteraTour Neukölln« hinzu, ein Festival der unabhängigen Buchhandlungen und Verlage.
In den letzten Jahren haben eine Vielzahl von Buchläden unterschiedlicher Couleur in Neukölln eröffnet: klassische Buchhandlungen, Antiquariate, Second-Hand-Bookshops und Literaturcafés. Dazu kommt eine Reihe kleiner Verlage. Die Szene ist international und unabhängig. Was die Teilnehmer des Festivals eint, ist die Liebe zum Buch und zur Literatur. Was liegt da näher, als gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen?
Zwei Tage lang können Neuköllner und Rest-Berliner Lesungen und Veranstaltungen an den verschiedensten Orten in Neukölln genießen. Die Darbietungen sind dabei so terminiert, dass die Besucher des Festivals möglichst viele Veranstaltungen besuchen und so die ganze Breite der Neuköllner Buchlandschaft kennenlernen können. Von der klassischen Lesung über Ausstellungen, Musik und Lyrik ist alles dabei. Süße Zitronen und Löschpapier weiterlesen →
Wie können Musiker aus Neukölln und anderen Stadtteilen Berlins zum spontanen gemeinsamen Musizieren animiert werden? Wie können Amateurmusiker dazu bewegt werden, öffentlich aufzutreten?
Der New Yorker Komponist Walter Thompson hat dafür ein geniales System entwickelt, das sich »Soundpainting« nennt. Es ist eine Zeichensprache, mit der der Dirigent die Musiker leitet, dadurch Strukturen und Abläufe schafft, Klänge bündelt und variiert. Dadurch entsteht eine Art spontane Komposition. Gegenüber klassisch notierter Musik hat das System den Vorteil, dass es auch zugänglich für Amateure ist, da keine Notenkenntnisse erforderlich sind. Soundpainting weiterlesen →
Die Ausstellung »geboren 1916« widmet sich den Neuköllnern, die im Jahr 2016 Hundert werden. Ein stolzes Alter, das sich die meisten wohl kaum vorstellen können. Das Projekt entsteht im Rahmen »100 Jahre Körnerpark« in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt Neukölln. Von ursprünglich 31 Menschen, die hundert Jahre alt werden, blieben am Ende acht Frauen übrig, die ihre Zustimmung gaben, Teil des Projektes zu werden.
Die Künstlerinnen Iona Dutz und Josephine Raab besuchten die betagten Damen zu Hause, stellten Fragen, erzählten und fotografierten. »Für uns war es natürlich sehr spannend, Einblicke in das Leben eines Menschen zu bekommen, der so viel erlebt und gesehen hat. Hundert Jahre Leben weiterlesen →
Exquisite Konzerte zum Jubiläum von »100 Jahre Körnerpark«
Zum Jubiläum von »100 Jahre Körnerpark« präsentiert auch die Konzertreihe »Sommer im Park« ein ganz besonderes Programm.
Skazka Orchestra. Foto: pr
Den Auftakt macht am 12. Juni die Band »SkazKa Orchestra« mit mitreißenden Tanzrhythmen vom Balkan. Die international besetzte Band ist seit 2008 unterwegs, hat über 800 Konzerte in Deutschland und ganz Europa gespielt und zwei Studioalben aufgenommen. Der musikalische Bogen spannt sich von Ska über Klezmer bis zu Techno- und Drum ’n’ Bass-Beats, die auf Akkordeon, Trompete und Posaune akustisch umgesetzt werden. Sie sind daher die ideale Band, um beim Eröffnungskonzert das Publikum in Stimmung zu bringen und zum Tanzen zu animieren. Es wird wieder »Sommer im Park« weiterlesen →
Schön und voll – der Veranstaltungskalender ist da
Allerlei los im Körnerpark. Foto: pr
100 Jahre ist es her, als Franz Körner dem Bezirk seine Kiesgrube überließ. Hübsch zurecht gemacht entstand hier das Kleinod des Körnerkiezes. Seither hat der Park viel erlebt: verschiedene Interessengruppen entwickelten Ideen für die Gestaltung, aber auch durch Vernachlässigung drohte dem Park der Verfall. Davon ist heute nichts mehr zu spüren. Er ist beliebte Stätte der Erholung, im »Zitronencafé im Körnerpark« finden unter den Gästen interessante Begegnungen statt, die Galerie hält für Kulturinteressierte immer wieder Überraschungen bereit. 100 Jahre Körnerpark weiterlesen →
Vor 100 Jahren wurde eine abgebaute Kiesgrube zum Park umgestaltet, dem heutigen Körnerpark. Was Ressourcenabbau andernorts mit der Landschaft macht, das ist das Thema der Ausstellung „Graben Graben“, die am 8. April in der Galerie im Körnerpark eröffnet wurde. Zehn Künstler zeigen aus unterschiedlichen Perspektiven, wie Landschaften durch Rohstoffgewinnung- und verwertung umgeformt, zerstört oder auch wieder neu gestaltet werden.
Das letzte seiner Art. Foto:mr
So zeigt die Fotoserie »Rohrgebiet« von Henrik Lietmann gigantische Rohrsysteme, die sich durch das gesamte Ruhrgebiet ziehen und wie selbstverständlich zu einem Teil der Landschaft werden. Rohstoffgewinnung verändert Landschaften weiterlesen →
Die Oper »Iris« von Pietro Mascagni stellt das Schicksal der Tochter eines blinden Vaters dar, die in Japan entführt wird, um dann im Bordell zu arbeiten. Das Mädchen entschließt sich zum Selbstmord, die Gesellschaft tritt noch mal nach, das Mädchen sei doch selbst schuld. Die Neuköllner Oper greift dieses Thema auf. Auf dem Spielplan steht nun »Iris Butterfly«.
Mit einem koreanisch/japanischen Team wurde die Geschichte musikalisch neu erzählt.
Heraussragend sind die bunten, sehr schönen Kostüme, die angelehnt sind an Mangas. In gewohnter Weise war die musikalische Interpretation perfekt.
Das Publikum war verzaubert von dem Ausflug in ein Japan wie es heute sein könnte.
Die »Vereinigung vom Katholischen Apostolat« ist eine Gemeinschaft von Frauen und Männern, Ordensleuten, Priestern und Laien. Ihre Botschaft ist, dass nicht nur Kleriker berufen sind, sondern dass jeder ein Apostel Gottes sein kann.
Gegründet wurde diese Gemeinschaft von Vinzenz Pallotti, der von 1795-1850 in Rom lebte und am 20. Januar 1963 von Papst Johannes XXIII. während des 2. Vatikanischen Konzils heiliggesprochen wurde. Mitglieder dieser Gemeinschaft sind seit 1993 in der Gemeinde St. Christophorus in Neukölln als Seelsorger tätig.
In Gottes Auftrag immer unterwegs. Foto: mr
Im Rahmen des Projekts »Kunst in der Kirche« wurde die Zeichnerin Christine Kriegerowski beauftragt, sich mit der Figur dieses Heiligen auseinanderzusetzen. Heiliger Vinzenz weiterlesen →
»Voller Entsetzen, aber nicht verzweifelt«, so lautet der Titel des Tagebuchs des jüdisch-rumänischen Autors Mihail Sebastian. Der Hamburger Publizist Thomas Ebermann bearbeitete und verdichtete das 800 Seiten starke Hauptwerk zu einer zweieinhalbstündigen Bühnenfassung. Die szenische Lesung mit Robert Stadlober als Mihail Sebastian hatte 2009 Premiere und wurde seitdem bereits mehr als 50 Mal auf verschiedenen Bühnen in ganz Deutschland gespielt. Die »Schankwirtschaft Laidak« in der Boddinstraße, in der Stadlober an zwei restlos ausverkauften Abenden im April gastierte, war sicherlich die bisher kleinste Bühne, auf der das Stück zur Aufführung kam. Bukarester Tagebücher weiterlesen →
Wo verbrachten die DDR-Bürger ihren Urlaub? Sonnten sie sich am FKK-Strand auf Hiddensee oder wanderten im Harz? Nicht nur, einige zog es viel weiter weg, auf Weltreise – in den Osten. Von den unvergesslichen Wochen zwischen Balaton, Budapest, Schwarzem Meer und dem Balkangebirge zeugen zahlreiche Postkartengrüße.
Ost-Post aus Rumänien. Foto: Georg Keim
Viele davon sind noch bis 28. Mai in der Ausstellung »Hoffentlich hält sich die Bräune« zu sehen, im »Raum B« in der Wildenbruchstraße 4. Hält sich die Bräune? weiterlesen →
Passend zum Tag der Arbeit im Monat Mai, findet derzeit im »Laidak« eine Filmreihe unter dem Titel »Die Trilogie zu globaler Arbeit« statt. Gezeigt werden drei Dokumentarfilme des 2014 verstorbenen, österreichischen Filmemachers Michael Glawogger.
DER Wert der Arbeit. Foto: ibk
Der Regisseur brachte durch seine beeindruckenden Arbeiten immer wieder die harschen Realitäten der globalisierten Welt auf die Leinwände.
Seine Filme erschüttern nachhaltig und regen an, sich zu fragen, was Arbeit im 20. und 21. Jahrhundert bedeutet. Globales Arbeitselend weiterlesen →
»Jeder hat das Recht auf ein ordentliches Bild«, meint Fotograf J. A. Fischer. Seine Idee: Er fotografiert die Menschen aus dem Kiez und macht sie zu einem Teil seines Projektes »MenschenSindWir«. »Kunst ist immer von anderen gemacht, bei mir sind die Menschen die Kunst, ich drücke nur ab«, beschreibt er seine Arbeit.
Der Künstler J.A. Fischer.Foto: mr
Die so entstandenen Porträts sind in schwarz-weiß gehalten, damit sich das Auge des Betrachters auf das Gesicht konzentrieren kann. Buntfarbige Kleidung würde dabei nur ablenken. »Es sind die Augen«, sagt Fischer, »auf die als erstes der Blick fallen soll«. Umgerahmt – Eingerahmt – Aus dem Rahmen gefallen weiterlesen →
Es tut sich was im »KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst« auf dem ehemaligen Gelände der »KINDL«-Brauerei.
Die Eigentümer des Gebäudeensembles, das deutsch-schweizerische Kunstsammler-Ehepaar Burkhard Varnholt und Salome Grisard, und die künstlerische Leitung unter der Regie des Schweizer Kurators Thomas Fiedler, mussten sehr hohe Hürden überwinden und starkes Durchhaltevermögen aufbringen, um das ambitionierte Projekt auf den Weg zu bringen.
Im Zuge der umfangreichen Umbaumaßnahmen, die bereits 2012 begonnen hatten, stellte sich heraus, dass das beauftragte Architekturbüro mit der Durchführung des Projekts überfordert war. Im Herbst 2014 wurde schließlich die Notbremse gezogen. Das Architekturbüro »Dr. Krekeler & Partner« übernahm die Planung für die weitere Sanierung des »KINDL«, Entwurf und Konzept des Umbaus stammen von »grisard‘architektur« aus Zürich, dem Architekturbüro von Salome Grisard. Neues vom »KINDL« weiterlesen →
Auf der Bühne steht eine Gruppe Jugendlicher, vom Bühnenrand schallen aus einer anderen Gruppe Anweisungen herüber, denen die Schauspieler folgen müssen. »Lauft wie Tussis« ist so eine Ansage. Sie bewegen sich entsprechend, lesen Texte vor, sprechen ihre Gedanken ins Mikrofon.
Probe zu »How long is paradise?«. Foto: pr
»Früher hab ich geglaubt, dass die Welt vor 1980 schwarzweiß war wegen der Videos«, sagt ein Junge. Ein anderer: »Ich bin Kolumbianer, aber ich konsumiere kein Kokain.« In dem Theaterstück »How long is paradise?«, das Maike Plath vom Verein »ACT e.V. – Führe Regie über dein Leben!« mit Jugendlichen im Heimathafen Neukölln probt, geht es um Glauben und um Vorurteile. Was glauben wir? Was wissen wir? Was ist der Sinn des Lebens? Gibt es das Gute und das Böse? Und wozu brauchen wir die Religion? Wie die Tussis laufen weiterlesen →
Unterhaltsames Theater sehr frei nach »Pension Schöller«
Die gefräßigen Miethaie haben ihr Revier nun auf den beschaulichen Böhmischen Platz und dessen Umgebung ausgedehnt. Artur Albrecht, der jahrelang das »Central Rixdorf« mit Puppentheater, Kochshows und Konzerten betrieb, hatte nur die Wahl zwischen aufgeben oder tatkräftigen Aktionen mit Blick auf die Zukunft. Er entschied sich für letzteres.
Aus dem »Central Rixdorf« wurde »Hotel Rixdorf«. Wer dort aber luxuriös übernachten will, ist auf dem falschen Dampfer. Beim »Hotel Rixdorf« handelt es sich um ein unterhaltsames Theaterstück, sehr frei nach dem Lustspiel »Pension Schöller«.
Philipp Klapproth(Steinle) in der Irrenanstalt. Foto: pr
Da mußte sich Artur Albrecht schon etwas Besonderes einfallen lassen und das ist ihm gelungen. Mit Hilfe einer in der Künstlergarderobe plazierten Kamera können die Zuschauer sowohl das Geschehen auf als auch hinter der Bühne verfolgen. Was in der Künstlergarderobe passiert, sehen sie auf einem Bildschirm im Theaterraum. »Central Rixdorf« wird zum »Hotel Rixdorf« weiterlesen →
Für die Japaner ist der 11. März ein besonderes Datum. Genau an diesem Tag vor fünf Jahren ereignete sich die Reaktorkatastrophe in Fukushima. Vieles ist dort heute noch verstrahlt. Obwohl fünf Jahre vergangen sind, ist nichts unter Kontrolle, weder die Lage der Reaktoren noch die Probleme mit verseuchtem Wasser, kontaminierter Erde und der Verstrahlung der Atmosphäre.
Die Menschen, die im Gebiet um Fukushima lebten, wohnen immer noch in provisorischen Unterkünften, ohne Aussicht auf Rückkehr in ihre alte Heimat. Obwohl die Mehrheit der japanischen Bevölkerung den Atomausstieg fordert, setzt die Regierung weiterhin auf Atomkraft. Künstler halten Erinnerung an Fukushima wach weiterlesen →
Fleischer kommt Ende der 70er als verliebter, drogenfreudiger Wehrdienstflüchtling aus Bremerhaven nach West-Berlin. Der ersten Kommune entronnen, zieht er in die Bürknerstraße 2 ins Hinterhaus; ein Zimmer mit Ofenheizung und Küche und Badkammer. NK 44. Miete 180, Ablöse 1.000 D-Mark. Ohne Quittung. Das in Fraktur geschriebene Emailleschild »Füsse abtreten!« am Treppenabsatz glänzt blitzeblank. »Klays Getränkeshop – Hier lacht der Durst!« und »Kartoffel-Krohn« sind vis-a-vis, der »Pigalle«-Puff fußläufig. Fleischer hat den Blues von West-Berlin weiterlesen →
Eine Zeitreise in die Anfangszeit des 20. Jahrhunderts. Eine musikalische Biografie über Claire Waldorff mit Gassenhauern, die damals jeder, vom Kind bis zum Greis, vom Arbeiter bis zum dicke Zigarren rauchenden Unternehmer, pfeifen und singen konnte. Sigrid Grajek sang am 20. März die fetzigen Lieder im Veranstaltungsraum der »MoRo Seniorenwohnanlagen e.V.«. Das Publikum wurde in die Zeit versetzt, als Frauen Männerkleidung trugen und in Anzug und Krawatte am Abend ausgingen, als die Inflation Geld so wertlos machte, dass es verfeuert wurde. Zu den Liedern erzählte Grajek Geschichten.
»Wer glaubt hier an die Bibel?« fragte der Sänger und Entertainer Ben Mayson das Publikum im »Zitronencafé« im Körnerpark. Gerade mal zwei Hände gingen hoch. Kein Wunder bei dem, was so alles im Alten Testament steht: Methusalem wurde 900 Jahre alt, Joshua brachte mit seiner Posaune die Mauern von Jericho zum Einsturz, Jona lebte in einem Wal und ähnliche Geschichten. Dazu paßte George Gershwins Song »It ain’t necessarily so« (das ist nicht zwangsläufig so). Allerdings beziehen sich viele Gospelsongs auf das Alte Testament, von dem die Texte inspiriert sind. Altes Testament trifft auf Tabla weiterlesen →
Nestan Bagration-Davitashvili wuchs in einer bekannten georgischen Künstlerfamilie von königlicher Abstammung auf. Früh wurde sie mit der Welt der Kultur konfrontiert. Bereits im zarten Alter von fünf Jahren gab sie erste Konzerte.
Nestan Bagration-Davitashvili. Foto: pr
Nach dem Klavierstudium an der Musikhochschule in Tbilisi in Georgien, erhielt sie ein Stipendium für das renommierte »Berklee College of Music« in den USA, wo sie erste Werke komponierte.
Seit kurzer Zeit lebt und arbeitet Nestan Bagration-Davitashvili in Berlin. Am 13. März wird sie im »Zitronencafé« im Körnerpark zu erleben sein. An dem Abend spielt und singt sie ihre eigenen Kompositionen, interpretiert aber auch Werke von Bach und Claude Debussy. Klavierklänge und geschmeidige Gitarren weiterlesen →
Um »lechts und rinks, oh, werch ein iltum« geht es in Jandls Texten. Seine Anhänger vergöttern ihn, andere wenden sich verständnislos ab. Dazwischen gibt es nichts.
Ernst Jandl (1925 -2000) wurde in Wien geboren und war Mitbegründer der Grazer Autorenversammlung. Unter dem Einfluß der konkreten Poesie und des Dadaismus landete Jandl bei der experimentellen Dichtung. Er war nicht nur der Verfasser von Gedichten, sondern auch deren bester Vortragender. Zu seinen bekanntesten Texten gehören Gedichte wie »heldenplatz«, »ottos mops«, oder aus »Laut und Luise« »schtzngrmm« und »lichtung«. Jandl hat seine Texte gerne selbst rezitiert und das mit großem Erfolg.
A.Nickel. Foto: pr
Im Weinladen »Sinnesfreude« haben Jandl-Fans die Chance, die nur selten rezitierten Texte zu genießen. Norbert Rentsch (Piano) und Andreas Nickl (Text und Saxophon) setzen die Tradition Jandls auf kongeniale Weise fort. Der Abend verspricht ein musikalisches und sprachliches Abenteuer zu werden – ein Muss für alle Jandl-Fans. Der Genuss wird noch erhöht durch die genial guten Weine, die im »Sinnesfreude« die Veranstaltung abrunden werden.
Im »Laidak« am Boddinplatz gibt es neben den Lesungen und Konzerten, die dort regelmäßig stattfinden, auch Filmreihen, die sehr sehenswert sind.
Nachdem im Januar und Februar drei Filme zu dem Thema »Die USA und der Holocaust« liefen, sind derzeit einige ganz besondere Filme aus dem Bereich Dystopie und Science Fiction zu sehen.
Der letzte Film der aktuellen Reihe ist »Primer«. In »Primer« geht es um zwei junge Ingenieure und Freunde, die zufällig und ungewollt eine Art Zeitmaschine erfinden.
Der Film wurde von Shane Carruth, einem einstigen Mathematikstudenten geschrieben, inszeniert, produziert und geschnitten. Außerdem spielt er auch eine der zwei Hauptrollen. Per Zufall durch die Vergangenheit weiterlesen →
Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich: Das Senioren- heim St.Richard hat jetzt auch eine Malgruppe, die Woche für Woche kleine Kunstwerke auf die Leinwand zaubert.
Kunstwerk aus Detlefs Atelier. Foto: pr
Zum Erstellen eines von dem Kontinent Afrika inspirierten Bildes, in der bekannten Dreifarben-Technik wird der Pinsel geschwungen. Für schwierigere und detailreiche Motive, sowie für die Erstellung der stimmungsvollen Großstadtsilhouetten kommen Schablonen zum Einsatz. Oder aber es entstehen Collagen, die mit Acrylfarben und Spachtel bearbeitet werden. Kunstpädagogik im Seniorenheim St. Richard weiterlesen →
Gospel und Arien, indische und orientalische Musik
Bei den Konzerten der »Salonmusik« im Februar ist für jeden was dabei: Gospel und Arien, indisch beeinflußte Weltmusik mit Tabla, Saxofon und Didgeridoo und moderne orientalische Musik. Wer sich für so eine Vielfalt begeistern kann, kommt am besten jeden Sonntag um 18 Uhr ins Zitronencafé im Körnerpark. Der Eintritt ist frei und die musikalische Reise in ferne Länder ist sicher ein Ausgleich zum grauen Berliner Winter.
Ein außergewöhnliches Konzert erwartet die Zuhörer am 7. Februar. Der Leipziger Saxofonist und Didgeridoo-Spieler Andy Grosskopf kommt mit seinem Duopartner, dem aus Bangladesh stammenden Tablaspieler Syed Mostofa Jahangir, extra für dieses Konzert nach Berlin.
Mit eigenen Versionen bekannter Gospels werden »The Berlin Jazz Company« am 14. Februar auftreten. Der in Berlin aufgewachsene Sänger und Entertainer Ben Mayson beeindruckt vor allem durch seine elegante Soulig-Bluesige Stimme. Er wird begleitet von hochkarätigen Instrumentalisten, Matthias Hessel am Klavier und Helmut Forsthoff am Tenorsaxofon.
»Neuköllner Oper« gibt wichtigen Denkanstoß zum Thema Integration
Inszenierungen an der Neuköllner Oper beschäftigen sich immer wieder mit brisanten politischen Themen. So auch das neue Stück »Das schwarze Wasser« von Vivan und Ketan Bhatti, das am 21. Januar Premiere hatte.
Marielou Jacquard und Robert Elibay-Hartog. Foto: Matthias Heyde
Inszeniert hat es Michael Höppner nach dem Schauspiel von Roland Schimmelpfennig. Das war ein schwieriges Unterfangen, ist doch der Originaltext komplex und vielschichtig und nicht unbedingt für Musiktheater geeignet. Trotz einiger Längen im ersten Teil gelang dies aber vortrefflich. One-Night-Stand mit Folgen weiterlesen →