von Josephine Raab


Die Eule wurde 1971 in der DDR zum Symbol des Naturschutzes, und seit 1994 auch in Gesamtdeutschland. Für »unsere« Eule brauchen wir eine Toilettenpapierrolle, eine Schere, einen Bleistift, Malfarben und Pinsel, zwei hölzerne Einweglöffel so vorhanden, Heißkleber und auch Lust zum Pfriemeln.
Vorsichtig wird an einem Ende die K-Rolle an zwei gegenüberliegenden Seiten so eingedrückt, dass die Röhrenform darunter erhalten bleibt, aber gleichzeitig auch verschließt. So entstehen seitlich zwei Ohr-Spitzen. Am anderen Ende markieren wir einen rund einen Zentimeter breiten Streifen parallel zur Öffnung. Darauf zeichnen wir zwei Füße mit je drei Krallen, der Rest wird weggeschnitten, und die Krallen werden nach außen gebogen. Von den Einweglöffeln werden die Stiele sauber entfernt und als Flügel (Hohlkehle nach innen) jeweils seitlich mit Heißkleber an die Rolle geklebt. Nach Belieben wird eine Eulenkontur vorgezeichnet und farbig gestaltet.
Für Hilfe rolf(at)kuk-nk.de
Würde ich aufzählen, was in meiner Wohnung funktioniert, wäre diese Auflistung sicherlich kurz. Die Auflistung der Dinge, die nicht funktionieren, ist länger.
In der Küche beginnend sind an zwei Küchenschranktüren die Scharniere defekt. Das hat zur Folge, dass bei jedem Öffnen die Türen mit einem lauten Rums herunterknicken. Ich habe mich daran gewöhnt, und mit einem Trick kann ich so schließen, dass dieser Defekt nicht auffällt.
Im Backofen ist der Dichtungsring porös und hat sich aufgelöst. Meine Bemühungen, einen neuen zu erwerben, waren erfolglos. Selbst wenn ich einen hätte, stünde ich vor dem für mich unüberwindlichen Problem, ihn einzusetzen. Auf jeden Fall kann ich den Backofen nicht mehr nutzen. Petras Tagebuch weiterlesen

Hundert regenbogenbunte Luftballons stiegen am Boddinplatz in den Himmel. Damit wollte das Bezirksamt gemeinsam mit dem schwulen Anti-Gewalt-Projekt »Maneo« und weiteren bezirklichen Einrichtungen, etwa die Vereine »Madonna Mädchenkultur«, »Morus 14«, die Stadtteilmütter, »Heroes« und »Schilleria«, ein Zeichen gegen Queer- und auch jede andere Form von Menschenfeindlichkeit setzen.
33 Jahre ist es her, dass Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestrichen wurde und nicht mehr offiziell als Krankheit gilt. Dieser Meilenstein wird seither am 17. Mai, dem Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Trans- und Interfeindlichkeit, gewürdigt. Luftballons für Selbstbestimmung weiterlesen
Die Mühlen der Strafverfolgungsbehörden mahlen langsam bei der Aufklärung des Rechten Terrors. Bevor Verfahren vor Gericht beginnen, können Jahre vergehen, und sie enden dann oft auch noch mit Freispruch.
Sehr viel schneller geht es in Sachen »Klimakleber«. Bereits Ende April gab es laut Medienberichten knapp 3.000 Ermittlungsverfahren, 800 Verdächtige, 300.000 Arbeitsstunden bei der Polizei und 13 vollauf beschäftigte Ermittler bei der Kriminalpolizei. Inzwischen ist es auf Anweisung der Bundesanwaltschaft zu bundesweiten Razzien gekommen mit dem »Verdacht auf eine kriminelle Vereinigung«.
Die jungen Aktivistinnen und Aktivisten der »Letzten Generation« stehen unter massivem Druck. Sie werden ihre gesellschaftlich stark umstrittenen Aktionen jedoch fortsetzen.
Offenbar wirft die Justiz zwei verschiedene Augen auf politische Bewegungen. Die Stadt Hannover sucht dagegen im Dialog eine Verständigung.
Thomas Hinrichsen
»Die Aktenlage ist weiterhin sehr dünn, da von den Behörden nur wenig Unterlagen gekommen sind. Wir erwarten deutlich mehr, wenn wir uns ab dem zweiten Juni als Untersuchungsausschuss neu konstituieren«, stellt Niklas Schrader (Die Linke) fest, der Mitglied dieses Gremiums des Abgeordnetenhauses ist. »Es bleibt an Erkenntnis das, was wir in der Befragung der Opfer des rechten Terrors und von Expertinnen und Experten Stück für Stück mit ihrer Hilfe erarbeitet haben.«

Wie Kiez und Kneipe im Januar berichtete, haben die Aussagen der Betroffenen ein klares Muster des Nazikomplexes ergeben und gezeigt, dass der rechte Terror nicht auf Neukölln beschränkt ist. Es sei, so die bisherigen Mitglieder des Untersuchungsausschusses, eine »Nadelstichtaktik« der Nazis festzustellen, die ihre Opfer ausspähen und in verletzlichen privaten Situationen angreifen und sogar mit Mord bedrohen. Offenbar geschehe dies, ohne dass die Polizei die Täter starker Behelligung aussetze. Rechter Terror immer noch unaufgeklärt weiterlesen
Drogenkonsum in der Öffentlichkeit, Spritzen auf Spielplätzen oder in Parkanlagen oder auch menschliche Hinterlassenschaften sind eine Zumutung für die Anwohner. Die Beschwerden über derartige Zustände häufen sich. In Neukölln könne inzwischen nicht mehr die Rede von »Hotspots« sein, wo sich derartige Vorkommnisse häufen, es sei zu einem »Flächenbrand« geworden. Grund dafür sei der Wegfall von Brachen wie die alte Frauenklinik oder das »Blub«, die bebaut werden und damit als Rückzugsorte für Drogenkonsumenten nicht mehr zur Verfügung stehen. Zudem seien immer mehr Süchtige von Wohnungslosigkeit betroffen. Dadurch werde die Szene im öffentlichen Raum immer sichtbarer. Das sagte Lilli Böwe von der Neuköllner Suchthilfekoordination bei einer Informationsveranstaltung für Anwohner am 25. Mai in der Magdalenenkirche.

Bei dieser Veranstaltung sollte Anwohnern die Gelegenheit geboten werden, mit Vertretern der mit dem Problem befassten Behörden ins Gespräch zu kommen, sich über deren Möglichkeiten und Aktivitäten zu informieren und eigene Sorgen vorzutragen. Kein Hotspot, sondern ein Flächenbrand weiterlesen
Allen Unkenrufen zum Trotz wurde am Pfingstsonntag im Luftschloss auf dem Tempelhofer Feld der neunte Geburtstag des erfolgreichen Volksentscheids zum Erhalt des Feldes gefeiert.
Ab 15 Uhr wurde das Kuchenbuffet geplündert, hübsch untermalt von Musik der Gruppen »G‘Emma«, »P.W3SH« und »Blackbird Café Orchestra«.
Zahlreiche Gäste aus der Berliner Politik kamen zum Gratulieren, kurze Reden Halten und Mitfeiern.

Thomas Sutter, der Betreiber des Luftschlosses freute sich: »Dank der Berliner Zivilgesellschaft und des großen Einsatzes von »THF100« sind wir hier und können fast jeden Tag Vorstellungen geben.« Neun Jahre Volksentscheid zum Erhalt des Tempelhofer Feldes weiterlesen
Beherzt griffen Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch, Alexander Slotty, Staatssekretär für Bauen, Bezirksbürgermeister Martin Hikel und Schulstadträtin Karin Korte zum Spaten und starteten damit die Bauarbeiten für die neue Grundschule mit zugehöriger Turnhalle am Koppelweg.

»Hier entsteht ein moderner, barrierefreier Bau für drei Klassenzüge, der zeitgemäßes Lernen ermöglicht und darüber hinaus schon in zwei Jahren stehen soll. Das ist ein guter Tag für die Neuköllner Bildungslandschaft«, freute sich Karin Korte (SPD). Feierlicher Spatenstich für zeitgemäßes Lernhaus weiterlesen
Der Politikwissenschaftler Felix Sassmannshausen hat ein Dossier erstellt, in dem er Straßennamen mit antisemitischem Bezug in den Blick nimmt. In Neukölln hat er dabei 18 Straßen und Plätze identifiziert, deren Namensgeber antisemitische Verstrickungen haben.
Die Kiez und Kneipe stellt die Namensgeber vor.

Der Friedrich-Kayßler-Weg in der Gropiusstadt beginnt an der Wutzkyallee und geht in den Sollmannweg über. Er ist benannt nach dem Schauspieler und Schriftsteller Friedrich Kayßler, der während der Nazizeit Karriere machte und auch in NS-Propagandafilmen mitspielte, darunter im antisemitischen Film »Bismarck«. Umstrittene Straßennamen weiterlesen
Zuerst muss gesagt werden, dass die Seniorenvertretungen in allen Bezirken zeitgleich zu den Abgeordnetenwahlen von den ansässigen Bewohnern, die das sechzigste Lebensjahr überschritten haben, gewählt werden. Damit einher geht eine gesetzliche Grundlage, die auch das Ziel der Seniorenvertretung bestimmt. So soll die aktive Beteiligung »Berliner Seniorinnen und Senioren am sozialen, kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Leben« gefördert werden. Dieser Aufgabe stellt sich die Neuköllner Seniorenvertretung.

In erster Linie sind wir Ansprechpartner für alle Seniorinnen und Senioren mit ihren Belangen. Wir sind behilflich und vermitteln helfende Stellen. Wir versuchen die Anliegen der Verwaltung nahe zu bringen. Wir pflegen Kontakte zur BVV. Besonders wichtig sind uns die Verbindungen zu Projektgruppen, Vereinen und Initiativen. Je mehr dieser Akteure von einander wissen, umso größer der Nutzen für uns lebenserfahrene Ältere. Die Seniorenvertretung packt es an weiterlesen


Neuköllner Tageblatt, Freitag, 1. 6. 1923
Ein grober Exzeß spielte sich dieser Tage in der Thomastraße ab. Ein Geschäftsmann M. aus der Bergstraße, der etwas über den Durst getrunken hatte, fuhr mit seinem Einspänner übermäßig schnell die Thomasstraße entlang und hieb fortgesetzt unbarmherzig auf das Pferd ein. Ein Schupobeamter verfolgte ihn und forderte ihn zum Halten auf. Erst nach einiger Zeit kam M. der Aufforderung nach, als aber der Beamte einen Ausweis verlangte, wurde M. rabiat, beschimpfte den Beamten auf gröblichste und griff denselben schließlich tätlich an. Schließlich gelang es dem Beamten jedoch, den Exzedenten zu überwältigen und nach der Wache zu bringen. Der Vorfall hatte einen größeren Auflauf zur Folge und wird ein Nachspiel vor dem hiesigen Schöffengericht haben. Neuköllner Alltägliches weiterlesen
Seit April findet sich in der Pannierstraße, wo zuvor die »Jane Doe Bar« und davor das »Cafe Futuro« und das »Rita« waren, die Weinbar »Lola«. Noch eine Weinbar im Kiez? »The Rad«, »Mosto«, »Le Balto«, »Vin Aqua Vin«, »Motif Wein«, »jaja«, »Sacrebleu!«, »TREAT«, »Liesl« – die Liste an kultivierten, gut kuratierten Neuköllner Weinläden mit Gastronomiebetrieb lässt sich munter fortsetzen. Hinzu kommen noch die zahlreichen guten Weinhandlungen.

So hat seit Oktober der Onlineshop »MORE Natural Wine«, gegründet von Anika und Chris, den einstigen Machern der »Oooh, Berlin!«-Kiezführer, sein festes Verkaufsgeschäft in der Flughafenstraße und bietet eine Auswahl seines immensen Sortiments von fast 1.000 Naturweinen an, bezogen von diversesten Produzenten, Lieferanten und Weinexperten und subjektiv eingeteilt in die Kategorien »Fun«, »Adventure« und »Nerd«. Reserva statt funky Adventure weiterlesen
Autonom und selbstbestimmt leben und dabei mit anderen verbunden sein. Das wünschen wir uns. Und doch ist es so schwer, dies auch zu leben. Für jeden von uns und für Frauen besonders.
Deshalb haben meine Kollegin Shanti Karin Cirkel und ich ein Online-Konzept entwickelt, das Frauen darin unterstützt, alle drei »Attribute« Autonomie, Selbstbestimmung und Verbundenheit zu leben. In monatlichen Treffen werden wir uns mit Ihnen zu folgenden Themen austauschen: Welche Rollen haben/leben Sie?
Welche Werte leben/haben Sie?
Ressourcen: Was gelingt Ihnen sehr gut?
Ressourcen: Ihr Energiefass
»Die 3 Schönen« FRAUENkraft voraus weiterlesen

Ein großes sozialdemokratisches Herz hat in der Nacht zum 16. Mai 2023 aufgehört zu schlagen. Eva-Marie Schoenthal verstarb im Alter von 92 Jahren.

Bis 2021 war sie aktives Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) von Neukölln. Bei ihrem Ausscheiden als Bezirksverordnete nach 36 Jahren gab sie allen mit auf den Weg: »Unsere Demokratie ist verletzlich und nicht selbstverständlich. Wir müssen stetig dafür kämpfen, dass sie stark gegen Angriffe von außen und von innen bleibt.«
Sie wirkte als stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD, im Ältestenrat und im Geschäftsordnungsausschuss, sowie im Bereich Gesundheit und Umwelt. Im Mittelpunkt stand für sie stets der Sozialausschuss, dessen Vorsitz sie bis zum Abschied aus der BVV innehatte. Sie engagierte sich sehr praktisch für die Menschen. Zum Tod von Eva-Marie Schoenthal weiterlesen
Im April luden Buchgestalter, -hersteller und -verleger Herbert Friedrich Witzel und seine Frau Antje, zusammen neuerdings das kreative HERAN-Team, in die Warthestraße 25, um nach einer Treppenhausführung entlang kleiner Linolschnitte von Lutz Anders mit Rixdorfer Motiven in die heimische Stube zu laden, wo Witzel den interessierten Gästen in seiner winzigen Manufaktur hautnah die Techniken seiner Buchmacherkunst demonstrierte.
Dort ließ sich auch in Witzels neuestem, auch auf der Leipziger Buchmesse präsentierten Machwerk blättern, einer erweiterten Neufassung seiner einst noch unter dem Pseudonym Hermann Syzygos veröffentlichten Biografie »Wie ein Wolf unter Pudeln« über die Countrylegende Johnny Cash. Witzel erzählt das bewegte Leben des John Ray Cash von 1932 bis 2003 darin, wenn auch aus diversen Quellen zusammenrecherchiert, nicht als lexikalischen Faktenwust, sondern als sehr persönliche Geschichte mit viel Empathie für dessen Süchte, Krankheiten und Abstürze, aber auch dessen Fleiß und Frömmigkeit, die ihn, wie die Liebe zu seiner Frau June, immer wieder retteten und auf die Bühne zurückholten. Vom Lebensweg eines tollwütigen Kaputtniks weiterlesen

Bis auf die Zahl der Absteiger in der NOFV-Oberliga Nord sind in dieser Spielklasse eigentlich alle Entscheidungen gefallen. Dem »SV Tasmania« reichte dabei nach einer schlechten Hinrunde ein Zwischenspurt von zehn Partien, um sich entscheidend aus der Abstiegszone zu befreien. Danach holte die Mannschaft nur noch einen Punkt aus fünf Spielen – auch das einzige Heimspiel im Mai ging mit 0:1 gegen »Eintracht Mahlsdorf« verloren.

Da die Konkurrenz hinter den Neuköllnern jedoch nicht wesentlich erfolgreicher war, ist der Klassenerhalt mittlerweile sicher. Schwerin und kein Ende weiterlesen
Langsam werden die Tage länger und auch wärmer. Wäre jetzt nicht die Zeit, dass wir ein Tea-Shirt (viertelarm) basteln könnten?
Benötigt wird ein gebrauchter (der Farbe wegen) trockener Teebeutel, eine Schere, etwas dickeres Papier oder dünne Pappe zum Präsentieren, eventuell ein Rahmen mit Glas und natürlich Lust zum Pfriemeln.
Vom Teebeutel habe ich den Faden nicht entfernt, was seine Wiedererkennbarkeit erhöht, und anschließend den gefalteten Boden abgeschnitten. Seitlich werden die Beutelränder soweit abgeschnitten, dass aus dem oberen Rest die Ärmel entstehen, also übrigbleiben. Die Vorderseite wird mittig aufgeschnitten und jeweils im oberen Drittel V-förmig umgeklappt, sie bildet das Revers.
Drapiert auf Pappe und gerahmt macht das Tea-Shirt schon was her.
rr
Mein Verhältnis zu Hunden ist nicht das beste. Ehrlich gesagt mache ich einen Bogen um die Tiergattung, in der Hoffnung auf eine distanziert respektvolle Koexistenz.
An diesem sonnigen Tag in Brandenburg war alles anders. Erstmalig in meinem Leben führte ich einen Hund an der Leine. Es handelte sich um einen Mops, den ich als Hund nicht ernstnehmen konnte. Wir wollten zu einem Café, das sich in etwa zwei Kilometern Entfernung befand. Dort wurde eine Musikveranstaltung geboten.
Kaum hatte ich die Leine des Hundes mit Namen Luna in der Hand, blieb er stehen und bewegte sich nicht mehr vom Fleck. Das ließ ich mir nicht gefallen und zog an der Leine, die ich recht kurz hielt. Damit hatte ich den Widerstand des Mopses geweckt. Petras Tagebuch weiterlesen

Zum Auftakt der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 26. April begrüßte Bezirksbürgermeister Martin Hikel seinen Kollegen Oleg Demchenko aus der ukrainischen Stadt Pervomajsk. Der war gekommen, um sich für die Hilfe der Neuköllner zu bedanken, die Anfang April einen Konvoi mit Hilfsgütern geschickt hatten. Seine Verwaltung stehe vor großen Herausforderungen, weil die kleine Stadt mit 78.000 Einwohnern derzeit rund 15.000 Binnenvertriebene versorge. Diese Hilfe komme den Bedürftigen seiner Stadt zugute. In einer Freundschaftserklärung, die am 1. April von den beiden Bürgermeistern unterzeichnet wurde, wird besiegelt, dass der Beistand so lange weitergehen soll, bis die humanitäre Krise überwunden ist. Angestrebt ist darüber hinaus eine dauerhafte Zusammenarbeit in unterschiedlichen Bereichen. BVV wählt neues Bezirksamt weiterlesen
Ein langer Weg liegt vor der Gesellschaft, um Obdachlosigkeit zu beenden. Bezahlbare Wohnungen werden benötigt und Geld für Menschen, die in Krisen geraten und Unterstützung brauchen. »Housing First« ist eine große Herausforderung. Bis 2030 soll es keine Obdachlosigkeit mehr geben, fordern politisch bewegte Menschen, um die Misere zu beenden.
Es wird sich zeigen, wie der neue Senat sich dieser Herausforderung stellt.Versprochen wird weiterhin Soziales. Mehr Wohnungen natürlich sowieso. Davon haben die Berlinerinnen und Berliner allerdings schon viel gehört und praktisch nichts erfahren.
Für unsere tief gespaltene Stadtgesellschaft, in der die Schere zwischen Arm und Reich weiter klafft, ist es wenig hilfreich, Menschen ohne Wohnung als Problem darzustellen und gegen andere Wohnungssuchende auszuspielen. Schließlich geht es für alle um ein gutes Leben und eine gute Arbeit für gutes Geld.
Thomas Hinrichsen
Die einen stören sie, die anderen schauen weg, nur wenige helfen ihnen, den Obdachlosen. Bestmögliche Unterstützung bieten hauptsächlich Menschen aus sozialen Berufen in ihrer praktischen Arbeit sowie ehrenamtliche Helfer. Politiker versprechen, zur Verbesserung der Situation der Obdachlosen ihr Bestes zu tun.
Jetzt hat Bezirksstadtrat Falko Liecke (CDU) vor seinem Wechsel in die Landespolitik noch einen Leitfaden für den Fortgang mit obdachlosen Menschen herausgebracht, den ersten aller Berliner Bezirke, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Er zog damit Kontroversen auf sich. Kontroverser Obdachlosenleitfaden weiterlesen
Die Debatte um die Bebauung von Teilen des Emmauskirchhofs an der Hermannstraße geht in die nächste Runde. In der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 11. April wurde nach kontroverser Diskussion den Plänen der Vonovia-Tochter »Buwog« eine klare Absage erteilt.

Seit den 1980er Jahren wurde dieser Teil des Friedhofs sich weitgehend selbst überlassen. Zu den dickstämmigen Laubbäumen, die einst für den Friedhof gepflanzt wurden, gesellt sich nun ein junger Wald mit dichtem Unterholz, ein Paradies für Insekten, Pilze und Vögel. Noch Gnadenfrist für den Emmauskirchhof weiterlesen
Der Politikwissenschaftler Felix Sassmannshausen hat ein Dossier erstellt, in dem er Straßennamen mit antisemitischem Bezug in den Blick nimmt. In Neukölln hat er dabei 18 Straßen und Plätze identifiziert, deren Namensgeber antisemitische Verstrickungen haben.
Die Kiez und Kneipe stellt in den kommenden Ausgaben die Namensgeber vor.

Die Fontanestraße, benannt nach dem Dichter Theodor Fontane, verläuft als Verlängerung der Schillerpromenade zwischen Selchower Straße und Karlsgartenstraße.Theodor Fontane zählt zu den bedeutendsten Erzählern des poetischen Realismus im 19. Jahrhundert.
Geboren am 30. Dezember 1819 in Neuruppin als Sohn des Apothekers Louis Henri Fontane, tritt er nach seiner Schulzeit zunächst in die Fußstapfen des Vaters und wird Apotheker. 1849 gibt er diesen Beruf auf und macht sich einen Namen als Kriegsberichterstatter, Journalist und Verfasser von Reiseliteratur wie den »Wanderungen durch die Mark Brandenburg«. Berühmt wird er allerdings durch seine Romane. Seine tragischen Schicksalsromane und Novellen wie »Effi Briest« und »Der Stechlin« gehen als Klassiker in die Literaturgeschichte ein. Umstrittene Straßennamen in Neukölln weiterlesen

Lisa Lauter fragte sich in einer persönlichen Krise, was ihre Oma gemacht hätte. Bei welchen Gelegenheiten hätte die Oma ihr mit Rat helfen können? Daraus entwickelte sich die Idee, Gespräche mit älteren Menschen zu führen und sie als Podcast permanent zur Verfügung zu stellen. Damit war das Projekt »Old and Gold« geboren. Lisa Lauter spricht mit älteren Menschen. Einfühlsam und in gemütlicher Atmosphäre unterhalten sich beide Gesprächspartner über die Dinge des Lebens. Dabei wird natürlich nur über das gesprochen, was die Gesprächspartner erzählen möchten. Es sollen keine Weisheiten verkündet, sondern Erfahrungen weitergegeben werden. Über lustige und ernste Alltäglichkeiten wird gesprochen. Ein gutes Gespräch ist für Lisa Lauter, wenn Geschichten und Erinnerungen zum Lachen anregen oder vielleicht auch nachdenklich machen. Das Leben besteht schließlich aus guten und weniger guten Erlebnissen. Was können jüngere Menschen aus den vielen Erfahrungen eines langen Lebens lernen? Diese Vielfalt versucht das Projekt einzufangen und weiterzugeben. Old and Gold weiterlesen

Neuköllner Tageblatt, Donnerstag, 3.5.1923
Die Nachtigallen sind in diesen Tagen aus dem Süden zu uns zurückgekehrt und zwar um eine Woche später als in den letzten Jahren. Die kalte, unfreundliche Witterung, die auch in den Menschen die richtige Freude an der jungen Natur nicht aufkommen läßt, hat jedenfalls auch die »Königin der Sänger« zurückgehalten.
Fliesen- und Kaminbau findet hier in der Emser Straße 46 nicht mehr statt, auch wenn das Schild über der Tür noch anderes vermuten lässt. Vielmehr hat vor wenigen Wochen ein sympathisches Tagesrestaurant Einzug gehalten, das in zwei kleinen Räumen vegetarische wie vegane Delikatessen anbietet und sich selbstbewusst »Tina’s Superfood Deli« nennt.

»Latino – Bio – Veggie – Glutenfrei – Regional« ist die klare Zielgruppen treffende Eigenbezeichnung des kulinarischen Konzepts, das bereits viele Fans gefunden hat, die sich gern korrekt und gesund und doch mit gewissem Pfiff beköstigen lassen.
In gemütlich entspannter Caféatmosphäre mit viel Grün von Efeu und aus Pflanzenampeln Rankendem (wenngleich mitunter künstlich) wird von Koch Omar in der offenen Küche eine überschaubare, aber ausreichende Auswahl an frischen »Superspeisen« mit lateinamerikanischem Twist zubereitet. Neue Superschüsseln in der Emser weiterlesen
Zweiundvierzig Jahre ist es nun schon her, dass es nach verschiedenen Kneipennamen zum »Sandmann« kam. Der Gründer Helmut Gräber studierte Betriebs- und Volkswirtschaft. Mit profunder Kenntnis entdeckte er, dass Marktwirtschaft sehr profitabel als Gastwirtschaft betrieben werden kann. Von wegen »Wer nichts wird wird Wirt.« Nein, so Helmut Gräber, »Wer alles verpasst bleibt Gast«.
Mit vielen Erfolgen, aber auch mit Geschäftseinbrüchen nach dem Fall der Berliner Mauer ging es weiter. Er ist nicht mehr ganz so im operativen Tresengeschäft tätig. Wachbleiben mit Musik und Trunk weiterlesen
Der Regionalmarkt DIE DICKE LINDA wird von Mai bis September einmal monatlich Gastgeberin kleiner Marktkonzerte, auch »Musik-LINDA’s« genannt. Die Konzerte finden jeden 2. Samstag im Monat statt.
Den Reigen eröffnen am 13. Mai die vier Bandmitglieder von »K-BAP«. Sie geben ihr Debüt, sind hier aber bei Weitem keine Unbekannten, denn sie gehören zur Stammkundschaft. Als Spezialgast hat sich Singer-Songwriterin Luca angekündigt, die einige Solosongs vorbereitet hat. Sie ist die Tochter der K-BAP-Sängerin.
pr
Es hat lange gedauert. Doch nun ist sie vorzeigbar: Unsere Webseite: www.meine-lebens-balance.de. Hier finden Sie vielfältige Informationen und Hilfreiches rund um das Thema Gesundheit und Heilung auf allen Ebenen des Seins. Meine Lebensbalance entwickeln wir kontinuierlich weiter und füttern sie mit unserem Wissen.
Wir teilen unser Wissen, unsere Werkzeuge und unsere gewonnenen Weisheiten mit Ihnen. Wir, das sind Shanti Karin Cirkel und Barbara Westphal. Wir unterstützen Menschen dabei, ganzheitlich gesund zu bleiben oder zu werden.
Unter den Überschriften Bewegung, Freiheit, Gemeinschaft und Schönheit bieten wir Impulse, die Sie dabei unterstützen, Ihr Leben bewegter, freier, optimistischer und schöner zu machen. Meine Lebensbalance weiterlesen

Die Jugendkunstschule Neukölln bietet einmal jährlich »Künstlerische Werkstätten« für die Schulen des Bezirks an. An vier Tagen können sich Schüler aller Altersstufen intensiv mit verschiedenen künstlerischen Techniken und Materialien im Rahmen eines jährlich wechselnden Themas auseinandersetzen. Die Präsentation der dabei entstandenen Arbeiten wird am 10. Mai ab 11 Uhr in der Temporären Galerie auf dem Campus Rütli von Kulturstadträtin Karin Korte und der regionalen Schulaufsicht Kerstin Ladwig sowie Christopher Vogl, dem Leiter der Jugendkunstschule Neukölln, eröffnet.
In diesem Jahr hatten sich sechs Neuköllner Grund- und Oberschulen angemeldet, um ihren Schülern die Erfahrung eines kreativen Werkstattprozesses zu ermöglichen. Über 120 Kinder und Jugendliche konnten in zwölf Werkstätten unter Anleitung kompetenter Kunstpädagogen und Künstlern arbeiten.
Dem diesjährigen Thema »Schwarz Weiß« nähern sich die einzelnen Werkstätten in vielfältiger Form und Weise. Das Spektrum reicht dabei von Hell-Dunkel-Zeichnungen über Assemblage aus Abfallmaterialien bis hin zur bildnerischen Auseinandersetzung mit Gegensätzen. Ob Malerei, Objektkunst, Video oder Fotografie, eine Vielzahl an Sparten der Bildenden Kunst sind in der diesjährigen Ausstellung zu bestaunen und zu bewundern.
pr
Ausstellungsdauer: 11. bis 28. Mai, täglich, 10 bis 17 Uhr
Foyer der Quartiershalle auf dem Campus Rütli, Rütlistraße 35
»Manchmal verlässt man sich, und das ist genauso schön als wenn man sich wiederfindet« – Friedrich Kunath. Geboren in Karl-Marx-Stadt, aufgewachsen in Ost- und Westberlin, lebt jetzt in Los Angeles und München. Der Titel seiner Ausstellung »Coming Home Was As Beautiful As Going Away« trägt eine Mischung aus Elementen der deutschen Romantik und popkultureller Zeit in sich und bewegt sich zwischen dem In-Die-Ferne-Schweifen und Ankommen.

»LA Trainer«, eine Installation mit einem Turnschuhpaar, welches von Adidas für die Olympischen Spiele 1984 in Los Angeles entworfen wurde. Die Turnschuhe stehen am Boden und Schnürsenkel vervielfältigen sich als Vogelschwarm im Raum.
In seinen Malereien finden sich oft die Titel direkt auf der Leinwand als Teil des Werkes. Auch verknüpft er DDR-Fernsehen mit Hollywoodklischees auf wunderbare Weise. In »IT‘S A START« und »Vuillard« (LAX) wird dies besonders sichtbar. Das eine zeigt eine Straße, die fast in den Wellen endet, das andere einen Wandteppich, der ein Gemälde von Vuillard aufnimmt und verfremdet. Vom Nachhausekommen, Weggehen und Trauern weiterlesen
Die Utopie einer Welt, in der alle Menschen frei und ohne Einschränkungen über ihre Körper entscheiden können, ist das Thema der Ausstellung »An Imagination of Bodily Autonomy«, die bis zum 25. Juni in der »Galerie im Saalbau« gezeigt wird.

Das Ausstellungsprojekt erzählt vom Umgang mit unseren Körpern. »Der Körper ist ein entscheidender Ort, in den sich patriarchale Strukturen einschreiben“, heißt es im Begleittext zur Ausstellung. Die internationale Debatte um Abtreibungsrechte zeigt, dass bis heute viele Frauen nicht uneingeschränkt über ihren Körper bestimmen können. Aber auch Menschen mit Behinderung, queere oder Trans-Personen können ein Lied davon singen, was es heißt, von der vermeintlichen Norm abzuweichen. Damit bekommt diese Ausstellung eine hohe politische Relevanz. Die Utopie uneingeschränkter körperlicher Selbstbestimmung weiterlesen
Donnerwetter. Was für ein Buch. Es ist grafisch sehr gut gestaltet und zudem ein historisches Dokument. Wir Leser und Leserinnen kehren zurück in das Neukölln von 1988 vor dem Fall der Mauer, als im Westen Berlins noch alles »ok« war. Die guten alten Zeiten mit ihren durchaus schrillen und schrägen Widersprüchen sprechen uns direkt an. Zeit zum Lesen ist erforderlich, um Schritt für Schritt durchzugehen durch das lebendig abgebildete und künstlerisch erzählte Geschehen. Wer Ende der Achtziger jung war, fühlt sich vielleicht ein bisschen nostalgisch, denkt »Oh wie schön sahen diese nicht renovierten Fassaden der Häuser mit Ofenheizung aus, ja, und Wochenmärkte hatten wir ja auch, und Karstadt war noch Karstadt.« Zeitreise 35 Jahre zurück weiterlesen

Der April bot für Spieler und Fans des »SV Tasmania« nicht so viele Gelegenheiten, ihrer Leidenschaft nachzugehen. Das lag daran, dass die NOFV-Oberliga Nord sich über Ostern »spielfrei« gönnte, während etwa die eine Klasse tiefere Berlin-Liga über je einen Spieltag am Karfreitag und Ostermontag stöhnte.

Dank der starken Rückserie sind die Neuköllner – im ersten Halbjahr noch Vorletzter, 2023 hingegen Zweiter der »Rückrundentabelle« – praktisch der Abstiegssorgen ledig. Bei Lieblingsgegner »FC Hertha 03« konnte Tasmania mal wieder gewinnen – auch, wenn man dabei das Glück schon etwas strapazieren musste. Nachdem die Zehlendorfer jedenfalls eine Reihe guter Chancen ausgelassen hatten, gelang Serhat Polat auf der Gegenseite in der Nachspielzeit der 2:1-Siegtreffer für Blau-Weiß-Rot. Dafür lautete eine Woche später das Resultat genau umgekehrt, was angesichts des Kontrahenten »Union Fürstenwalde« nicht unbedingt zu erwarten war. »Bau auf, bau auf..!« weiterlesen
Im Mai erwachen auch die Marienkäfer. Mein Exemplar entstand aus einem schwarzen und roten Kronkorken einer koffeinhaltigen Brause. Noch benötigt werden ein Seitenschneider, eine Heißklebepistole, etwas Bindedraht, eine Zange, für Löcher, eine Ahle, eine stabile Schere und ein schwarzer Marker. Nicht zwingend sind Werkzeuge zum Blechformen aber Lust zum Pfriemeln.
Der schwarze Kronkorken wird zum Körper und der rote, mittig mit der Schere geteilt, wird zu den Flügeln. Mit Punzen (Silberstempel) werden, wie auf dem Bild zu sehen ist, auch plastische Verformungen möglich. Aus dem Draht entstehen die sechs Gliedmaßen, zwei Fühler und zwei Mundwerkzeuge. Mit der Ahle werden Löcher für die Fühler und Mundwerkzeuge in den Kopfteil gestochen und eingesteckt. Mit Heißkleber werden alle Drähte unterm schwarzen Deckel verankert. Dann werden die beiden roten Deckelhälften, etwas gespreizt, auf den schwarzen Körper geklebt. Für die Punkte nehmen wir den Marker. Fertig!
rr