Leben mit Defekten
Würde ich aufzählen, was in meiner Wohnung funktioniert, wäre diese Auflistung sicherlich kurz. Die Auflistung der Dinge, die nicht funktionieren, ist länger.
In der Küche beginnend sind an zwei Küchenschranktüren die Scharniere defekt. Das hat zur Folge, dass bei jedem Öffnen die Türen mit einem lauten Rums herunterknicken. Ich habe mich daran gewöhnt, und mit einem Trick kann ich so schließen, dass dieser Defekt nicht auffällt.
Im Backofen ist der Dichtungsring porös und hat sich aufgelöst. Meine Bemühungen, einen neuen zu erwerben, waren erfolglos. Selbst wenn ich einen hätte, stünde ich vor dem für mich unüberwindlichen Problem, ihn einzusetzen. Auf jeden Fall kann ich den Backofen nicht mehr nutzen. Damit sind Aufläufe und viele andere Ofengerichte vom Speiseplan gestrichen. Immerhin funktionieren die Herdplatten noch.
Seit über zwei Jahren funktioniert auch das Internet nicht mehr. Damit ist es mir auch unmöglich fernzusehen und mit dem Festnetz zu telefonieren. Daran habe ich mich gut gewöhnt und lese seither mehr Bücher und höre Radio. Am Computer kann ich nicht mehr arbeiten, aber dafür habe ich ja das funktionierende KuK-Büro.
Im Bad ist nicht nur eine Steckdose defekt. Irgendwas stimmt mit der Sicherung nicht mehr. Wahlweise knistert es im Sicherungskasten oder in der Glühbirne im Bad. Manchmal fällt das Licht komplett aus, was durchaus unangenehm ist, weil ich kein Tageslicht im Bad habe. Dieser Zustand ist mir unheimlich. Bisher ist es mir nicht gelungen, einen Elektriker zu überzeugen, den Schaden zu beheben.
Irgendwie lebe ich mit den Defekten und kann es mir anders nicht mehr vorstellen.