Basteln mit Rolf

Bällephant

Bleiben wir noch etwas am Ball und auch beim Tier. Es werden wieder zwei ausrangierte Tennisbälle benötigt, dazu zwei kleine Nägel mit flachen Köpfen, eine stabile Schere, vier »Mensch ärgere dich nicht«-Spielsteine, eine feine Ahle, guter Klebstoff oder Heißkleber und wie immer: Lust zum Pfriemeln.
Die vier »Mensch ärgere dich nicht« Spielsteine, möglichst gleicher Farbe, werden zu Füßen des Elefanten. Ein Tennisball wird mit gutem Kleber so auf die vier Spielsteine geklebt, dass der Ball stabil darauf ruhen kann. Aus dem zweiten Ball wird anschließend der Kopf samt Ohren, Rüssel und Stoßzähnen geschnitten. Mit dem Kleber wird der Kopf des Tieres an den Ball geklebt. Mit der Ahle werden zwei Löcher für die Augen gestochen, durch die die Nägel bis in den Ball-Körper durchgesteckt werden. Richtig platziert sind danach die Nagelköpfe die Augen des Tieres. Puristen dürfen gerne noch aus dünnem gelben Garn hinten einen Schwanz ankleben. Fertig, oder »Törööö« würde da wohl Benjamin Blümchen tröten!

Petras Tagebuch

Von Foltern und Reparaturen

Ich bin ins Stolpern gekommen. Während des Sturzes stützte ich mich an der Wand ab und landete sicher auf meinen Beinen.
Mein Handgelenk tat etwas weh, dem schenkte ich aber keine Beachtung. Vielleicht waren ein paar Sehnen gezerrt.
Am nächsten Morgen verrichtete ich die Dinge des Alltags in nahezu gewohnter Form, allerdings unter Schmerzen. Meine erste Handlung war, in meinem Badezimmerschrank nach einem Verband zu suchen, um das Handgelenk zu stabilisieren. Wie immer war ich für solche Fälle nicht ausgestattet.
Also rief ich Felix an. »Kannst du bitte mal nachschauen, ob du einen Verband hast? Ich habe mir am Handgelenk weh getan, es sollte stabilisiert werden.« Felix reagierte trocken: »Ich hab sowas, muss aber noch suchen.« Petras Tagebuch weiterlesen

Saufen und laufen

vom Barhocker auf den Rasen.   Foto: ro

Der Ball bleibt rund beim Kiezkneipenfußballturnier

Das wohl lustigste Fußballturnier auch für Nichtfußballer ist das »Neuköllner Kiez­kneipenfußballturnier«, das am 14. Juli im »Werner-Seelenbinder-Sportpark« stattfand.
Kneipiers und deren Gäste erhoben sich von den Barhockern und widmeten sich der Kunst, das Runde ins Eckige zu bringen.
Insgesamt elf Mannschaften trafen an diesem Tag in den frühen Morgenstunden zwischen elf und zwölf Uhr ein, um sich anzumelden. Der »Bierbaum 1« verblüffte den Pächter des Kioskes gleich mit einer Bestellung von 30 Bieren, die ein Fußballer einhändig und tänzelnd in die Fanmeile balancierte. Saufen und laufen weiterlesen

Transparenz stärkt Demokratie

Jede dritte Anfrage von Berlinern nach geltendem Informationsfreiheitsgesetz (IFG) wird von den zuständigen Behörden nicht innerhalb der vorgeschriebenen Vier-Wochen-Frist beantwortet beziehungsweise abgelehnt. Im seltenen Ausnahmefall mag es durchaus gute Gründe geben, im Regelfall eher nicht. Gerade bei politisch aktuellen und relevanten Themen führt das zu verspäteter Aufklärung der Bevölkerung, was die Informationsfreiheit ad absurdum führt. Hinzu kommen teilweise horrende Auskunftsgebühren, die weniger wohlhabende Bürger davon ausschließen, ihre Rechte wahrzunehmen.
Für das vorliegende Transparenz-Gesetz Berlin gibt es neun gute Gründe, die auf der Website zu finden sind.
Bemerkenswert für uns alle ist: Die mit Steuermitteln zu erarbeitenden Daten sollen über eine Transparenz-Plattform zu erreichen sein, womit die Verwaltung letztendlich entlastet wird und ihre Digitalisierung in die Pötte kommt.

Beate Storni

Bio verdrängt Bio

Pionierinnen der »Bioase44«

Vorreiter seit 2013.       Foto: pr

Bis zur Katastrophe von Tschernobyl 1986 gab es eine Nische für Reformhäuser. Hier fanden sich Kunden ein, die gesunde Lebensmittel kaufen wollten. Dort erhielten sie nicht nur hochwertige Nahrungsmittel, sondern auch hervorragende Fachberatung. In anderen Läden erhielt der Kunde die Reformhausartikel wie Grünkern, besondere Heiltees, spezielle Säfte und Kindernahrung nicht. Tschernobyl war dann die Geburtsstunde der Bioläden. In diesen Zeiten suchten Mütter verzweifelt nach nicht belasteter Milch und Milchprodukten. Der Markt reagierte: Schnell wurden regionale Lebensmittel, die eine geringe oder gar keine Radioaktivität aufwiesen, von ernährungsbewussten Kunden, insbesondere von Müttern, nachgefragt.
Ein enges Netz von Bio­läden hat sich seither entwickelt. Die Karl-Marx-Straße wurde von dieser Entwicklung jedoch nicht berührt. Zusehends wurde die ehemals sehr schöne Einkaufsstraße zu einer Billigmeile. Bis zu dem Tag im Jahr 2013, als Nadia Massi und Elke Dornbach beschlossen: »Die Zeit ist reif für einen Bio­laden in der Karl-Marx-Straße«. Mit einem Mitgliedschaftssystem der Kunden konnten sie den Start schaffen. Bio verdrängt Bio weiterlesen

Der gläserne Staat

Volksentscheid Transparenz startet durch

Am 3. August startet die Unterschriftensammlung für ein Volksgesetz über öffentliche Transparenz, das bei der Bundestags- und Ab­gordnetenhauswahl 2021 den Bürgern zur Abstimmung vorgelegt werden soll.
Hier der Volksentscheid in einigen Sätzen: »Um Landes- und Bezirkspolitik besser kontrollieren zu können, wollen wir per Volksbegehren ein Transparenzgesetz auf den Weg bringen. Dies zwingt Politik, Verwaltung und landeseigene Unternehmen, wichtige Informationen für alle zugänglich auf einem zentralen Online-Portal zu veröffentlichen.
Darunter fallen sämtliche Verträge, Gutachten, Senats- und Bezirksentscheidungen, die öffentliche Auftragsvergabe, Treffen von Senatsmitgliedern mit Interessenvertretern. Landes- und Bezirkspolitik werden somit transparenter«, erläutert Oliver Wiedmann, Vorsitzender des Vereins »Mehr Demokratie«.
Bereits 33 Organisationen unterstützen das Transparenzbegehren. Auffällig ist derweil: Alle im Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien meiden bislang die Stellungnahme zu diesem Volksbegehren. Nichtsdestotrotz beginnt am 3. August die berlinweite Unterschriftensammlung.

th
info@volksentscheid-transparenz.de, Tel. 030 420 823 70
www.volksentscheid-transparenz.de
www.bb.mehr-demokratie.de

Weigandufer: Streit um Sanierungsarbeiten

Wo einst Bäume und Sträucher standen, nun versiegelte Flächen und Steinbänke ihren Platz fanden

Der Streit um die Rodungen durch Sanierungsarbeiten am Weigandufer geht in die nächste Runde. Nachdem über die vergangenen zwei Monate mehr als 300 Anwohner und Anwohnerinnen Beschwerde beim Rathaus Neukölln, dem Straßen- und Grünflächenamt, dem Sanierungsträger »Brandenburger Stadterneuerungsgesellschaft mbH« (BSGmbH) und den Parteien SPD und GRÜNE einreichten, hat das »Beteiligungsgremium Sonnenallee« am 22. Juli durch einstimmigen Beschluss das Bezirksamt aufgefordert, eine Umplanung vorzunehmen.

Beton statt Büsche.    Foto: mr

Während die Verwaltung weiterhin darauf beharrt, die Rodung von Sträuchern sei notwendig, um Barrierefreiheit garantieren zu können und der Verwilderung des Ufers Einhalt zu gebieten, fordern Anwohner eine gezielte Beachtung des Klima- und Artenschutzes und nennen die Sanierungspolitik des Bezirksamtes »unzeitgemäß und rückwärtsgewandt«. Kritik wird außerdem gegenüber der »BSGmbH« geübt, da diese bei ihrer Planung und Umsetzung eine ökologische Baubegleitung versäumt habe. Weigandufer: Streit um Sanierungsarbeiten weiterlesen

Neuköllner Alltägliches

Nachrichten aus dem »Neuköllner Tageblatt« vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe

Nr. 178 – Donnerstag, 7. August 1919
Verleihung der Bezeichnung »Frau« an Kriegerbräute. In mehreren deutschen Staaten ist durch Ministerialverfügungen die Möglichkeit geschaffen worden, Bräuten gefallener Kriegsteilnehmer auf Antrag die Bezeichnung »Frau« zu verleihen und ihnen die Annahme des Familiennamens des Verlobten zu gestatten. Voraussetzung hierfür ist, daß die ernstliche Absicht der Verheiratung bestand und die Eheschließung nur wegen des Todes des Verlobten unterblieben ist. Ebenso kann für ein aus dem Verlöbnis hervorgegangenes Kind die Genehmigung zur Führung des väterlichen Familiennamens beantragt werden. An der rechtlichen Stellung der Braut ändert sich durch die Verleihung der Bezeichnung »Frau« und die Führung des Namens des Verlobten nichts; die Braut erlangt hierdurch nicht die rechtliche Stellung einer Ehefrau und erwirbt weder einen Anspruch auf Witwengeld, noch ein gesetzliches Erb­recht gegenüber dem Verlobten. Auch dem Kinde steht mit der Verleihung des väterlichen Familiennamens ein Anspruch auf Waisenrente nicht zu: es kann nur wie jedes uneheliche Kind im Falle des Bedürfnisses eine widerrufliche Zuwendung aus Heeresmitteln erhalten. Auskunft über die Einzelheiten der Antragstellung erteilt die örtliche Fürsorgestelle. Neuköllner Alltägliches weiterlesen

Gute Nachricht für den Körnerpark

Neuköllns schönster Park bekommt neue Bänke

Noch ist der Bänkemangel im Körnerpark den Besuchern ein Dorn im Auge. Entlang der Hauptgrünfläche, zwischen Galerie und Brunnen befinden sich insgesamt 16 Buchten für Sitzflächen, von denen bisher nur noch fünf auch Bänke beinhalten, während in den verbleibenden lediglich Bodenhalterungen von einst dort angebrachten Sitzgelegenheiten prangen.

Bald wieder schöner zum Sitzen. Foto: me

Doch das soll sich nun ändern. Wie Rainer Sodeikat vom Grünflächenamt Neukölln bestätigt, wurden zehn Bänke bestellt. Bereits im vergangenen Jahr versprach Bezirksbürgermeister Martin Hikel die Bestellung neuer Sitzgelegenheiten, wobei sich der Prozess als schwierig herausstellte aufgrund der hohen Kosten jedes Einzelstücks, um den Richtlinien des Denkmalschutzes zu genügen. Gute Nachricht für den Körnerpark weiterlesen

Von Kiezhand gefüllte Stullen

Neue Croques und Piadine im Schillerkiez

Brot mit was drauf beziehungsweise drin – wessen Kühlschrank nicht genug zum Selbstbelegen hergibt, hat nun gleich zwei neue Anlaufstellen im Schillerkiez, die sich Edelvarianten der guten alten Stulle verschrieben haben. Beide seit Mai, nur eine Straßenecke voneinander entfernt, mit Hausnummer 40 und ähnlichem Konzept. Und beide ohne »feindliche« Übernahmen erfreulicherweise aus dem Kiez heraus entstanden.

Fladenbrot hier, nebenan Bier. Foto: hlb

Das »Pipapo« steht nicht für Pizza, Pasta, Pommes, sondern Piadine. In den nahezu unveränderten, mediterran-rustikalen Räumlichkeiten des einstigen Burgerlokals »Rundstück warm« werden nun diese dünnen italienischen Fladenbrote frisch gebacken und gefüllt. Die Inhaber der Kiezbar »Frollein Langner« haben den benachbarten Laden zu ihrem achtjährigen Jubiläum einfach an sich angedockt. Bestellt, gegessen und getrunken werden kann nun hier wie dort. Von Kiezhand gefüllte Stullen weiterlesen

»NK Flohmarkt«

Neukölln hat einen Neuen

Seit dem 9. Juni hat Neukölln einen neuen Flohmarkt – auf dem Kranoldplatz, dort wo allwöchentlich am Sonnabend der Wochenmarkt »Die Dicke Linda« stattfindet.

Klamotten shoppen auf dem Kranoldplatz. Foto: pr

Die Atmosphäre ist entspannt, noch muss sich nicht durchgedrängelt werden, der Platz ist luftig, obwohl die Standzahl auf mittlerweile 80 Stände angewachsen ist. Die Anmeldung für einen Stand ist sehr unkompliziert und bis 48 Stunden vor Marktbeginn möglich, die übrig­gebliebenen Stände werden am Markttag vor Beginn verteilt. Um 16 Uhr gibt es eine musikalische Einlage von Künstlern aus Berlin. Kleiner Wermutstropfen ist, dass es hauptsächlich Klamotten gibt und nicht so viele Kleinode.

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Der Flohmarkt findet alle zwei Wochen sonntags statt, die nächsten Termine sind der 4. und 18. August von 11 bis 17 Uh

Widerstand in Britz – HUFI

Mieter in der Hufeisensiedlung verbünden sich

Bei Mietern der »Deutsche Wohnen« rund um die Hufeisensiedlung in Britz gärt es. Diese private börsennotierte deutsche Wohnungsbaugesellschaft mit Hauptsitz in Berlin besitzt in dieser Stadt rund 111.000 Wohnungen, 95.000 davon waren ehemals Landeseigentum. Der Berliner Senat gedachte damals, mit ihrem Verkauf der desolaten Finanzlage der Stadt begegnen zu können.

Versammlung im Juni. Foto: rr

Für viele Mieter verkaufter Sozialwohnungen hat das nun fatale Folgen. Die neuen Besitzer erhöhen die Mieten, verdrängen so oft alte Stammmieter und fördern eine soziale Entmischung. Die »Deutsche Wohnen« fällt dabei besonders auf, denn sie muss die Gewinne steigern5, damit ihre Aktionäre gute Dividenden erhalten.
Die Lage für Mieter, nicht nur der »Deutsche Wohnen« in Berlin, wird dramatisch. Stetig steigen die Mieten, bezahlbarer Wohnraum wird stadtweit, selbst im Umland, knapp. Immer mehr Menschen müssen deshalb ihre angestammten Kieze verlassen. Blauäugig hat sich damals die Politik auf eine Regelung durch den freien Markt verlassen. Nun fehlen nicht nur 135.000 Wohnungen, Berlin hat derzeit auch den höchsten Bauüberhang, weil Bauverwaltungen überlastet sind und die Bauindustrie kaum noch Kapazitäten hat.
Aufgeschreckt durch die derzeit desaströsen Zustände auf dem Berliner Wohnungsmarkt, werden die Mieter inzwischen selber aktiv. Widerstand in Britz – HUFI weiterlesen

Geplantes, Gezeichnetes, Gespiegeltes

Wolfgang Schnell – Planer mit vielen Gaben

Wir sitzen über einem großen Plan, auf dem allerlei Straßen, Flurstücke, Häuser und noch vieles mehr eingezeichnet sind, und ich löchere Wolfgang Schnell mit Fragen, was dies oder das zu bedeuten habe. Er sagt: »Mensch, da gibt’s eine Legende, ich erkläre dir jetzt nicht jeden eingezeichneten Baum.« Am Ende tut er es doch, sehr liebevoll und geduldig.


Schnell ist Architekt, Stadtplaner, Fotograf und ein »echter« Berliner. Nur eine kurze Zeit lebte er nicht in der Stadt: Kurz vor Ende des zweiten Weltkrieges ging er mit seiner Mama, sie war Schriftstellerin, ins Künstlerdorf Worpswede und später dann für ein Jahr nach Hannover. Geplantes, Gezeichnetes, Gespiegeltes weiterlesen

Ein bunter Strauß aus Klängen

Musik aus aller Welt im Körnerpark

Ein bunter Strauß an Rhythmen und Klängen verschiedenster Herkunft erwartet das Publikum der Augustkonzerte. Das Programm spannt sich von indischem Funk über zeitgenössischen Salsa, Rock und Blues Songs alter Woodstockhelden, Arbeiterkampflieder auf Nasenflöten, bis hin zu anatolischen Volksweisen in modernem Jazzgewand.

Ananda Dhara – Foto: Hanna Salzer

Die Musiker von »Ananda Dhara«, die am 4. August auftreten, mischen gekonnt Elemente des bengalischen Folk und der traditionellen indischen Musik mit Rock, Blues und Jazz. Ein bunter Strauß aus Klängen weiterlesen

Fenstergespräche

Bremsschwellen und Verdrängung

KuK: Was beschäftigt dich im Kiez?
Max: Als erstes fällt mir die Verkehrslage in der Donaustraße, an der Ecke zur Erkstraße, ein. Hier ist eigentlich eine Tempo 30 Zone, nur leider hält sich kaum ein Autofahrer an die Begrenzung. Im Hochparterre sorgt das für mächtig Lärm und auf der Straße für eine hohe Unfallgefahr. Ich habe in den vergangenen Jahren schon mehrere Unfälle gesehen, die durch zu schnell fahrende Autos verursacht wurden. Ich wünsche mir auf der Höhe des Lidl Supermarkts Bremsschwellen, damit dieses Risiko ganz einfach ausgeschaltet wird. Fenstergespräche weiterlesen

Tradition beginnt mit »T«

Aufsteiger SV Tasmania gegen Tennis Borussia

Anfang August be­ginnt für den »SV Tasmania« das »Abenteuer Oberliga« – zur Erinnerung: Das Team aus Neukölln schaffte in der abgelaufenen Spielzeit den Aufstieg aus der Berlin-Liga und spielt erstmals seit 20 Jahren wieder überregional.

Tasmania und Tennis Borussia anno 2014. Foto: pr

Die Fans freuen sich besonders auf die Auswärtsfahrten, die über den Berliner Ring hinausgehen: von Rostock im Norden über Stendal westwärts, und Seelow im Osten wären das insgesamt acht Fahrten. Gehören von den Berliner Oberligisten »Hertha 06« und der »SC Staaken« eher zu den weniger beschriebenen Blättern, haben der »FC Hertha 03«, »Blau-Weiß 90« (Bundesligist 1986/87) und »Tennis Borussia« (Bundesligist 1974/75 und 1976/77) dagegen klangvolle Namen vorzuweisen. Und da der Nordostdeutsche Fußball-Verband (NOFV) Wünsche der Vereine für den ersten Spieltag entgegennimmt, wählte Tasmania ein Heimspiel gegen »TeBe«. Das ging in Erfüllung: Am Sonntag, 4. August um 14 Uhr, empfangen die Neuköllner in ihrem ersten Saisonspiel die Lila-Weißen im heimischen Werner-Seelenbinder-Sportpark. Tradition beginnt mit »T« weiterlesen

Vernachlässigungen am Mauerweg

Giersch – Allrounder unter den Wildkräutern

Wird ein Hobby-Gärtner gefragt, was die eierlegende Wollmilchsau unter den Pflanzen alles können müsste, würde er antworten, dass sie Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanze in einem sein sollte.Wertvolle Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine muss sie enthalten, schnell nachwachsen, vom Geschmack zu Suppen, Salaten, Kartoffeln, Nudeln und Eierspeisen passen und dabei immer wieder neue Geschmacksrichtungen entfalten. Reste der Pflanze müssten als Mulch auf den Beeten den Boden mit neuen Nährstoffen versorgen.

wild(!)Kraut.                                                                                                                                             Foto: historisch

Nichts leichter als das. Leider rümpfen die meisten Gartenbesitzer die Nase, wenn sie den Namen dieses Alleskönners hören. Giersch! Oh nein, Giersch ist »Unkraut« (das Wort benutze ich nicht mehr, für mich heißt das Wildkraut), wuchert durch die Gärten und wächst bei jedem Ausrottungsversuch nur noch mehr. Dennoch bleibt es wie es ist: Giersch ist ein Allroundtalent. Vernachlässigungen am Mauerweg weiterlesen

Basteln mit Rolf

Tennisballmann

Nach Wimbledon sind die Tennisballakteure natürlich weitergezogen. Noch im traditionellen »Old England Dresscode«: Weiß zieht auch mein Ball mit. Wir brauchen einen Tennisball, einen schwarzen Edding, zwei Einmallöffel, zwei Umrührstäbchen, alle aus weißem Kunststoff, einen größeren weißen Schraubverschluss, ein Teelicht, ein scharfes Messer, ein Paar lederne Arbeitshandschuhe und wie immer: Lust zu Pfriemeln.
Einmalplastikbesteck lässt sich nach kurzem und vorsichtigem Erwärmen über einer Flamme gut verformen. Dabei sollten die Arbeitshandschuhe getragen werden, um die Finger vor der Wärme des Kunststoffes zu schützen. Aus den Löffeln entstehen die Füße und aus den Umrührstäbchen die Arme. Mit dem Messer werden vorsichtig vier Schlitze in den Ball gestochen, durch die dann die Stiele unserer »Gliedmaßen« ins Innere des Balles geschoben werden.
Mit einem Edding erhält der Ball ein Gesicht, womit unserer Ballakteur eigentlich schon fertig wäre. Seine fesche Kopfbedeckung ist ein Schraubverschluss samt Gewinde einer Plastik-Pillendose, die so beschnitten wurde, dass am Gewindeteil Material für eine Hutkrempe stehen blieb.

rr
Ein Foto eures Nachbaus herzlich gern bitte an rolf@kuk-nk.de

Petras Tagebuch

Ein Tiger in der Wohnung

Wenn ich mich am Sonnabendmorgen auf einen langen Arbeitstag vorbereite, brauche ich schlichtweg meine Ruhe, um alles nochmal durchzugehen, um nichts zu vergessen. Um 8:15 Uhr fahre ich dann los, um pünktlich bei der Arbeit zu erscheinen.
An diesem Sonnabend war meine gewohnte Ruhe vorbei, als es an der Tür klingelte. Dort stand mein Nachbar und bat um Einlass. Ich bot ihm eine Tasse Tee an, und er sagte nur einen Satz: »In meiner Wohnung ist ein Tiger.« Petras Tagebuch weiterlesen

Nachhaltiges Neukölln

Das »Schön wie wir« Maskottchen Lilo und der Bürgermeister.Foto: mr

Auf dem Umwelt- und Nachhaltigkeitsfest wird an die Bürger appelliert

Wie wollen wir langfristig als Gesellschaft leben? Was kann jeder einzelne tun, um ein lebenswertes, nachhaltiges und vor allem müllfreies Neukölln zu gestalten? Das zweite Umweltund Nachhaltigkeitsfest Neukölln am 22. Juni am Herrfurthplatz stellte dazu wichtige Ideen vor. Organisiert wurde es vom »Genug e.V.« und von der Bewegung »Schön wie wir«, das mit dem Projekt »Mehrweg-Beratung« das Müllproblem bei der Wurzel packen will. Nachhaltiges Neukölln weiterlesen

Drogenhandel und Spätverkauf

Das hat nicht sehr viel miteinander zu tun, sollte man meinen. Stimmt aber leider nicht. Beides basiert genau wie Waffenhandel, Geldwäsche, wilde Abfallentsorgung, Mietwucher und weitere »nette« Angelegenheiten auf Gesetzesverstößen. Es gibt nun mal ein Ladenöffnungsgesetz, und daran hat man sich zu halten. Es gibt geregelte Ausnahmen, der sonntags geöffnete Späti gehört nicht dazu.
Das gefällt verschiedenen Leuten, insbesondere einigen den »Grünen« zuzurechnenden, nicht. Die sind daher bereits dabei, die gesetzliche Grundlage mit mehr oder minder fadenscheinigen Argumenten ändern zu wollen. Man kann doch nicht ernsthaft behaupten, dass das gesamte Gebiet innerhalb des S-Bahnrings touristisch ist! Dann sollte schon lieber den Vorstellungen von- Florian Swyter gefolgt werden.

Harald Schauenburg

Kiezkultur versus Gesetz

Spätkaufinhaber demonstrieren für Sonntagsöffnung

Die Milch für den Sonntagskaffee ist alle, der Tabak auch, und etwas zum Naschen wär auch noch ganz schön. Alles kein Problem, denn wenn die Supermärkte dicht haben, versorgen die Spätis Anwohner und Touristen mit dem Lebensnotwendigen.
Legal ist das nicht, denn gemäß dem Ladenöffnungsgesetz dürfen Spätis an Sonn- und Feiertagengar nicht geöffnet haben. Für die kleinenLäden sind die Sonntagsöffnungszeiten aber wichtig, weil sie dann quasi konkurrenzlos das beste Geschäft der Wochemachen.
Am 16. Juni haben rund 250 Späti-Betreiber auf dem Hermannplatz füreine Modernisierung des Gesetzes demonstriert und eine Gleichstellung mit Tankstellen und Bahnhofsgeschäften gefordert, für die es Ausnahmen gibt.

Spätidemo. Foto:mr

»Spätis gehören zu Berlin so wie die BVG, der Checkpoint Charlie und der Mauerpark. Sie sind zentraler Bestandteil der Berliner Kiezkultur, Nachbarschaftstreffpunkte und schaffen Arbeitsplätze«, rief Alper Baba, Neuköllner Späti-Betreiber und Vorsitzenderdes Vereins »Späti e.V« den Anwesenden zu. Wenn der Sonntag gestrichen werde, würden viele Läden zumachen müssen und Familien ihre Existenzenverlieren. »Meine Familie und ich wollenselbst entscheiden, wann wir arbeiten.« Kiezkultur versus Gesetz weiterlesen

»58 Plus« will mehr

»Sostaplan e.V.« bremst aktive Senioren aus

»Eine Nachbarin hat mir gesagt, sie kann nur 82 werden, dann sind alle ihre Ersparnisse verbraucht«, sagt Ariane Metzger empört. »Wir haben ein Leben lang gearbeitet und bekommen dafür zu wenig Rente. Steigende Mieten können wir uns nicht leisten. Aus meiner Wohnung im Bergmannkiez wurde ich heraus gentrifiziert, zum Glück habe ich hier im Flughafenkiez eine Genossenschaftswohnung gefunden.« Ariane Metzger gehört zu den Wegbereiterinnen und zum sechsköpfigen Beirat des Projektes »58 plus« für den Flughafenkiez.
Der Flughafenkiez ist dicht bebaut und durchzogen von Durchgangsstraßen. Sehr viele Menschen mit Migrationshintergrund leben hier und betreiben Geschäfte, ebenso viele junge Menschen, die nur vorübergehend in Berlin sind. Selten sieht man ältere Menschen auf den Straßen. Im Kiez leben etwa 700 Leute, die im Rentenalter sind. Die Altersarmut im Flughafenkiez überschreitet zwanzig Prozent, erreicht damit das Vierfache des Berliner Durchschnitts. »58 Plus« will mehr weiterlesen

Ringen in der BVV

Reinigungskräfte, Buschkrugpark, Werbeflächen für Hilfsangebote

Weil immer wieder Reinigungsfirmen gekündigt werden muss, da sie ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht oder nur ungenügend nachkommen, soll die Reinigung in den Neuköllner Schulen rekommunalisiert werden. Das beschloss die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 10. Juni.

Bezirk will selber putzen. Foto: Symbolbild

Ebenfalls angenommen wurde der Antrag der Grünen, sich beim Senat für eine Verbesserung der Personalsituation der August-Heyn-Gartenarbeitsschule (AHGAS) einzusetzen. Die Schule betreut jährlich rund 30.000 Menschen, vom Kita- bis ins Erwachsenenalter, in Umweltbildungsangeboten und leistet damit sehr wichtige Bildungsarbeit. 20 Klassen betreuen eigene Beete auf dem Gelände der AHGAS. Um diese Arbeit auch in Zukunft anbieten zu können, ist eine feste Unterstützungskraft für den administrativen Bereich erforderlich. Ringen in der BVV weiterlesen

»Blaues Gold« kostenlos vor dem Rathaus Neukölln

Neuer Trinkwasserbrunnen für alle

Seit dem 5. Juni sprudelt kostenloses Trinkwasser aus einem schmalen, filigran gestalteten Brunnen auf dem Platz vor dem Rathaus Neukölln. Die künstliche Quelle ist von der Farbe her passend tiefblau gestrichen. Die Einweihung durch Bürgermeister Hikel und Johannes Tiefensee von den Berliner Wasserbetrieben war Teil einer »Trinkwasseroffensive«.

Und fröhlich sprudelt das Nass. Foto: fh

Obwohl Wasser in der Nutzung transparent erscheint, gilt es als »blaues Gold«, welches der Erde den Namen »der blaue Planet« verliehen hat, denn die Erde besteht zu zwei Dritteln aus Wasser. Für die Gesundheit aller Lebewesen auf der Erde ist Wasser unverzichtbar. Es kann zum wichtigsten Rohstoff des einundzwanzigsten Jahrhunderts werden.
Beliebt ist Wasser bei den Berlinern auf jeden Fall. Im Monat Mai bei starker Hitze verbrauchten sie so viel Trinkwasser wie seit 18 Jahren nicht mehr. Die »Berliner Morgenpost« gibt laut Auswertung der Berliner Wasserbetriebe 21,4 Millionen Kubikmeter an. Doch nur fünf Prozent davon werden für Kochen und Trinken genutzt. 14 Prozent entfallen auf Waschen und Geschirrspülen, 31 Prozent auf Toilettenspülung und 40 Prozent auf Körperpflege. Zum Trinken wird industriell produziertes Mineralwasser bevorzugt. »Blaues Gold« kostenlos vor dem Rathaus Neukölln weiterlesen

Fünfakter vor Gericht

Eine Ellenbogenlänge entscheidet über nicht erfolgte Körperverletzung

Gestenreicher geht es nicht. Selten geschieht das so theatralisch wie am 7. Juni vor dem Amtsgericht Tiergarten, das zuständig ist für Strafverfahren. Angeklagter, Zeugin, Amtsanwältin, Richterin und Verteidigerin: alle kamen der Reihe nach ins Gestikulieren, beugten sich mit erhobenen, fuchtelnden Armen immer wieder vor, um einen Vorfall in der Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung (BVV) im Vorjahr nachzustellen. Ihre Gesten spiegelten sich gegenseitig wieder.
Was wie eine Posse klingt, war durchaus ernst. Gegen den Reporter Stephanus P. wurde durch das AfD- Mitglied Anne Z. Strafanzeige wegen Körperverletzung erstattet. Für den Reporter hätte diese Anschuldigung nach einer Verurteilung ernste Folgen haben können.
Fünfakter vor Gericht weiterlesen

Verzögerung für Volksentscheid

Kostenschätzung für ein Transparenzgesetz dauert länger

Es geht um viel: Um den Zugang aller Bürger zu allen öffentlichen Daten, darunter auch geschäftlichen. Daher legt die Initiative für einen Volksentscheid über ein Berliner Gesetz über Transparenz bereits jetzt harte Bandagen an. »Kaum steht unser Volksentscheid für ein Berliner Transparenzgesetz in den Startlöchern, geschieht schon das erste Foul: Wir werden erst am 3. August starten können, da der Senat uns die Kostenschätzung erst Ende Juli zukommen lassen will. Denn diese muss auf der Unterschriftenliste stehen. Über vier Monate lässt er sich Zeit, um eine überschlägige Schätzung der Folgekosten unseres Gesetzes aufzuschreiben. Kaum zu glauben! Verzögerung für Volksentscheid weiterlesen

»Betolab« bleibt

Milieuschutz für Gewerberäume fehlt

Das italienische Galeriecafé »Betolab« an der Okerstraße bleibt. Es gewann am 13. Juni vor Gericht gegen die Räumungsklage des Vermieters. Das Gericht erklärte Kündigungen gegenüber dem Café für unwirksam, während die Verlängerung des Mietvertrages bis September 2024 als wirksam angesehen wurde. Hinter der Kündigung steckt niemand anderes als eine luxemburgische Briefkastenfirma, die bereits den Mietvertrag mit der Szenekneipe »Syndikat« gekündigt hatte.
Das Team des »Syndikats« hatte recherchiert, dass sich hinter dieser luxemburgischen Firma die britische Milliardärsfamilie Pears verbirgt. Recherchen durch »Tagesspiegel« und »Correctiv« bestätigten dies.
Es bleibt abzuwarten, wie das Gericht im kommenden Räumungsprozess gegen das »Syndikat« entscheiden wird. Für Gewerberäume fehlt leider bislang die Möglichkeit, Milieuschutz einzuführen, so dass kurzfristigere Kündigungen möglich sind als bei Mietwohnungen. Es bleibt derweil nur der vernetzte Widerstand aller Menschen, ob Mieter oder Gewerbetreibender.

th

Miete mindern!

Gropiuswohnen lässt Mieter im Regen stehen

Wegen undichter Fassaden kam es bei Mietern von »Gropiuswohnen« zu Wasser­einbrü­chen. Grund sind Verzögerungen bei Fassadendämmungen in den betroffenen Häusern. Die Mieter hoffen jetzt auf schnelle Abhilfe.
Wegen eines fehlenden Bauantrags hat das Bezirksamt Neukölln die Arbeiten an den Fassaden im Ulrich-von-Hassel-Weg 5/7 sowie in der Lipschitzallee 59/61 gestoppt. Von Seiten des Bezirksamts heißt es, dass dem Vermieter eine Vereinbarung zur sozialverträglichen Modernisierung ihrer Bestände in Gropiusstadt angeboten wurde. Die Gespräche verlaufen jedoch sehr schleppend. Derweil klagt »Gropiuswohnen« gegen die Untersagung der Bauarbeiten.
Byrgit Balder von der Mieterinitiative »Ulli« kann das Vorgehen von »Gropiuswohnen« nicht nachvollziehen: »Anstatt einer Vereinbarung mit dem Bezirksamt zuzustimmen, lässt »Gropiuswohnen« uns Mieter im Regen stehen.«
Sollte sich an den undichten Fassaden nichts ändern, will die Mieter­initiative Mietminderungen geltend machen.

pr

Halbzeitbilanz des Bezirksamtes

Kiez für alle, Kiez-Kultur und Klimaschutz

Die Arbeit des Neuköllner Bezirksamtes in den letzten 30 Monaten kann sich sehen lassen.
400 Wohnungen wurden dem Spekulationskarussel entzogen, 25 Abwendungsvereinbarungen mit neuen Hauseigentümern zu Gunsten der Mieter getroffen, kostenlose Mieterberatungen an vier Orten im Bezirk eingerichtet. GRÜNEN-Stadtrat Jochen Biedermann ist unermüdlich im konsequenten Umsetzen des Milieuschutzes. Ebenso wirkt er der Verdrängung des Kleingewerbes entgegen, unterstützt den Erhalt bewährter Kiez-Institutionen wie »Syndikat« und »Kindl-Klause« sowie generell sozialer Einrichtungen. So konnten der Nachbarschaftstreff »Sonnenblick« und das »Sunshine Inn« in der Weissen Siedlung gerettet werden. Engagiert unterstützt wird er dabei von Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD). Halbzeitbilanz des Bezirksamtes weiterlesen

Neuköllner Alltägliches

Nachrichten aus dem »Neuköllner Tageblatt« vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe

Nr. 150 – Sonnabend, 5. Juli 1919
Die Reichsfarben: Schwarz=Rot=Gold. In der Donnerstag=Sitzung der Nationalversammlung wurde der Kompromißantrag der Mehrheitssozialisten und des Zentrums: »Die Reichsfarben sind schwarz=rot=gold, die Handelsflagge ist schwarz=weiß=rot mit einer Goesch in schwarz=rot=gold in der oberen inneren Ecke« in namentlicher Abstimmung mit 211 gegen 89 Stimmen bei einer Stimmenthaltung angenommen. Der Antrag der Rechtsparteien; »Die Reichsfarben sind schwarz=weiß=rot« wurde in namentlicher Abstimmung mit 190 gegen 110 Stimmen bei 5 Stimmenthaltungen abgelehnt. Gegen den Antrag stimmten die beiden sozialdemokratischen Parteien, ein Teil des Zentrums und die Minderheit der Demokraten. Der Antrag der nUabhängigen: »Die Reichsfarbe ist rot« wurde gegen die Stimmen der Antragsteller abgelehnt. Neuköllner Alltägliches weiterlesen

Straßencaféflair mit polnischen Pierogi

Dzień dobry im »Katulki«

Bereits im März 2014 berichtete die Kiez und Kneipe vom besonderen kulinarischen Programm des »Katulki«, das sich seither zu einer Institution auf dem bel(i)ebten Trottoir der oberen Friedelstraße entwickelt hat. Ein multikulturelles, veganer- und allergiegeplagtenfreundliches Kaffeehaus sowie Internet- und Literaturcafé und Restaurant in einem, das von zwei Freundinnen, der polnischen Köchin Justyna Gierlach und der italienischen Dichterin und Übersetzerin Irene Salvatori gegründet wurde.

VOR dem Ansturm der Kuchenliebhaber. Foto: hlb

Der Name bezieht sich auf einen Text des polnischen Dichters Tomasz Rozycki: »Wer noch nie Katulki gekostet hat, weiß nichts über das Leben«. Katulki, das sind – es gibt auch andere Deutungen – leckere Schokoladenküchlein mit Nüssen.
Was das »Katulki« vor allem auszeichnet, sind seine herausragenden Torten und Kuchen, der Mix aus polnischer mit etwas italienischer Küche nach gut recherchierten Originalrezepten (die Betreiberinnen haben auch einen Blog, der Kulinarik und Literatur verbindet) und die heimelige, ein wenig an ein Oma-Wohnzimmer erinnernde Einrichtung. Straßencaféflair mit polnischen Pierogi weiterlesen

Bienvenida muchachas!

Aus eins mach zwei – das »Lagari« hat sich aufgeteilt

Was tun, wenn die Ladenmiete erhöht wird und sich nicht mehr stemmen lässt? Aufgeben oder die Last auf mehrere Schultern verteilen? Peter, Wirt vom »Lagari«, hat seine Musikkneipe schweren Herzens geschrumpft. Das »Lagari« besteht nach über zehn Jahren nurmehr noch aus seinem ehemaligen Billard- und Raucherzimmer, ein paar Außenplätzen und einem Kellerraum, wo alsbald hoffentlich wieder Konzerte aller Couleur, Open-Mic- und Comedyevents stattfinden können, sofern er nicht, wie gleich zu Beginn, unter Wasser steht.

ALLES Taco im »Lagari«. Foto: hlb

Und Peter hat sich »ganz viel Mädchen« dazugeholt: Die anderen, größeren Gasträume sowie die Küche des Lokals in dem Haus Pflüger- Ecke Nansenstraße, wo sich schon seit 1896 stets Gastronomie befindet, bespielt seit einem Monat nämlich ein mexikanisches Restaurant namens »Mucha Muchacha«.
Die Muchacha, betrieben von Janna Kübeck-Valente, Heraclito DeFeso und ihrem Team, versteht sich als traditionelles mexikanisches Restaurant, das aber ohne Texmex-Klischees und Tiefkühlconvenience auskommt. Vielmehr sollen Rezepte präsentiert werden, die die Geschmäcker von der prähispanischen bis zur heutigen Zeit mit einbeziehen, landestypische, authentische und auch weniger bekannte Aromen vorstellen und Einblick in die Geschichte der mexikanischen Küche geben. Bienvenida muchachas! weiterlesen

»BeuthBonus+«

Qualifizierung für zugewanderte Akademikerinnen und Akademiker

Seit dem 17. Juni 2019 läuft der aktuelle Durchgang von »BeuthBonus+«. Die berufsbegleitende Weiterbildung an der »Beuth Hochschule für Technik Berlin« richtet sich an zugewanderte Akademikerinnen und Akademiker mit dem Ziel, Teilnehmern den Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt zu erleichtern. Im Fokus stehen die Hilfestellung bei Bewerbungsverfahren, Anerkennung ausländischer Abschlüsse und berufliche Weiterentwicklung beziehungsweise Neu­orientierung.

Lernen macht Spaß. Foto: Tonmy Haupt

Gerade für Akademiker ist der Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt schwierig. »BeuthBonus+« wendet sich deshalb an diese Zielgruppe als Teil des Bundesförderprogramms »Integration durch Qualifizierung«, welches eine nachhaltige Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Erwachsenen mit Migrationshintergrund zum Ziel hat. Förderung erhält das Projekt durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und den Europäischen Sozialfonds (ESG), wobei das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie die Bundesagentur für Arbeit (BA) als Partner der Umsetzung fungieren. »BeuthBonus+« weiterlesen

OPEN TINY im Harzer Kiez

Offener Brief an die »Deutsche Wohnen«

Wir stellen uns eine lebendige Kiezgemeinschaft vor, die von Nachbarn für Nachbarn in Kooperation mit der »Deutsche Wohnen« gestaltet wird. Das freistehende Kioskgebäude in der Treptower Straße mit seinen rund 22 Quadratmetern soll hierzu als Raum für Ideen dienen. Genau diese Ideen möchte das »Open Tiny« fördern und so ein vielfältiges Kultur- und Freizeitprogramm entwickeln.
Hier sollen Projekte entstehen, für die die eigenen vier Wände zu privat und für eine große Öffentlichkeit zu wenig nachbarschaftlich sind. Als Projektfläche soll das »Open Tiny« alle interessierten Nachbarn bei der Organisation unterstützen und für die Veranstaltungen im Kiez werben. Soziale und nachhaltige Themen stehen im Fokus, und alle erwirtschafteten Erträge werden dem Erhalt des Nachbarschafts­treffs dienen. OPEN TINY im Harzer Kiez weiterlesen

Geschenke-Box

Freude am Verschenken und Beschenkt werden

In der Krugpfuhl- und der Hufeisensiedlung in Britz gab und gibt es viele gute Nachbarschaften, die oft über ein gelegentlich die Post abnehmen oder Blumengießen in den Ferien hinausgehen. Inzwischen nutzen hier auch viele zusätzlich das deutschlandweit agierende Nachbarschaftsportal www.nebenan.de.

»Geschenkebox«. Foto: rr

Bei der kostenlosen Registrierung wird vorab einfach und unkompliziert festgelegt, wer wie und was auf der Plattform sehen soll und auch, welchen Radius eine erweiterte Nachbarschaft haben soll. Der Autor hat darüber nun 500 »direkte und neue Nachbarn«, und in der angrenzenden Umgebung sind es bereits 1.800!
Per Mail kommt, wer was zu verschenken oder zu verkaufen hat, wer etwas nur leihen möchte, einen Rat oder Hilfe sucht, einen erprobten Handwerker oder auch nur vorübergehend ein Ladekabel für das Smartphone benötigt und vieles mehr. Geschenke-Box weiterlesen

Gewerbemieten sind frei

Real Estate auf Abzocke beim »Schiller‘s«

Er heißt Waldemar und lässt sich nicht unterkriegen. Foto: fh

Das »Schiller‘s« in der Schillerpromenade ist eine Institution für alle Generationen, Alt- und Neu-Neuköllner und soziale Schichten. Beim Billard trifft arm auf reich und jung auf alt. Hunde sind erwünscht. Die Getränkepreise sind zivil, es gibt keinen Schnickschnack, dafür aber jede Menge gute Gespräche. Waldemar Schwienbacher hat dem Lokal seinen Charakter gegeben. Im Laufe der Jahre investierte er, damit ein gemütlicher Ort für alle geschaffen wurde.
Jetzt, wo die Gaststätte rund läuft, wo sich alles zurechtgeruckelt hat, kam der Hammer per Post. Es ist die Kündigung des Vermieters »Home Real Estate GmbH« zum 31.8.2019. Schwienbacher brauchte mehrere Tage, um den Satz auszusprechen, den er nun flüssig wiederholen kann, aber mit Tränen in den Augen: »Am 15. August schließt das »Schiller‘s«.« Gewerbemieten sind frei weiterlesen

von Neuköllnern für Neuköllner