Demo zum Erhalt der »Griessmühle«. Foto: Christian Hoffmann
Clubstandort in Neukölln gefährdet
Für den am südlichen Ende der Sonnenallee angesiedelten Elektroclub »Griessmuehle« endet ein turbulenter Monat. Denn erst Mitte Januar wurde von Seiten des Clubs bestätigt, was in den Wochen zuvor bereits gerüchteweise durch die sozialen Netzwerke und Onlineblogs geisterte: Das bekannte Party- und Kulturzentrum steht an seinem bisherigen Standort vor dem Aus. Da der aktuelle Eigentümer des Grundstücks, die »SIAG Property II GmbH«, den befristeten Mietvertrag aufgrund eines eigenen Verkaufsinteresses nicht weiter verlängerte, muss die »Griessmühle« ihre Pforten in Neukölln Ende Januar schließen. »Griessmühle« funkt S.O.S. weiterlesen →
Was passierte auf den Tag genau vor hundert Jahren in Berlin? Drei Neuköllner haben sich diese Frage gestellt, und entstanden ist ein wunderbarer Podcast. Ein Podcast bezeichnet eine Serie von abonnierbaren Mediendateien, die auf dem Smartphone oder Computer angehört werden können.
DAs Audio-Trio auf Spurensuche. Foto: jr
Wir sitzen in einer Neuköllner Küche, und die drei erzählen mehr über ihre Idee: Zu allererst geht es ihnen nicht um den Hype der 20er- Jahre, die Zeit ist eher Zufall. Zu Hören sind Zeitungsmeldungen aus dem letzten Jahrhundert, eben auf den Tag genau.
Die Geschichte beginnt im Oktober 2019. Jan Fusek, Fabian Goppelsröder und Robert Sollich begegnen sich über Querverschränkungen, teilen ihre Liebe für das Medium Radio und tauchen ein in die Zeit vor hundert Jahren. Auf den Tag genau weiterlesen →
170 haben sich beworben, acht wurden nominiert, drei haben ihn bekommen: den Neuköllner Kunstpreis, der am 24. Januar vom Fachbereich Kultur und dem »Kulturnetzwerk Neukölln e. V.« in einer feierlichen Zeremonie im »Heimathafen« verliehen wurde.
Wertgeschätzte Künstlerinnen. Foto: mr
»Preise zu vergeben, gehört zu den schönsten Aufgaben einer Stadträtin«, sagte Kulturstadträtin Karin Korte, als sie die Namen der Gewinnerinnen verkündete. Der Preis, der in diesem Jahr zum vierten Mal vergeben wurde, sei ein Zeichen der Wertschätzung für die Künstler, die in Neukölln leben oder arbeiten in einer Zeit, in der es für sie immer schwerer werde, Platz für Ateliers zu finden. »Wir zeigen, dass uns die Kunst nicht egal ist«, sagte sie weiter. Neuköllner Kunstpreis 2020 weiterlesen →
Die Videokünstlerin Ina Rommee hat gemeinsam mit dem Fotografen Stefan Krauss acht Neuköllner, die zwischen 1929 und 1938 geboren wurden, nach ihren Erinnerungen an die Kriegsjahre und die Jahre danach gefragt. Die daraus entstandene Videoinstallation ist bis zum 5. April im Museum Neukölln auf dem Gutshof Britz zu sehen und zu hören.
Acht Zeugnisse des Krieges. Foto: mr
Die Besucher nehmen auf weißen Stühlen vor acht Monitoren Platz, die so nebeneinander angeordnet sind, dass der Eindruck entsteht, die drei Frauen und fünf Männer säßen an einem Konferenztisch dem Betrachter gegenüber. Reihum erzählen sie aus ihrem Leben. Durch den Schnitt und die Montage erscheinen die Erzählungen dabei wie ein wechselseitiges Gespräch.
Es geht um den Alltag in der Schule, beim »Bund deutscher Mädel« oder der »Hitlerjugend«; darum, wie sich Menschen veränderten, sobald sie eine Uniform anzogen. Es geht um die Angst und die Ungewissheit über den Verbleib des Vaters im polnischen Exil wie bei Karol Kubitzki oder wie bei Georg Weise, der lange nicht wusste, dass sein Vater zu 15 Jahren Haft wegen Widerstands-Aktivitäten gegen die Nazis verurteilt worden war. Die Kinder des Krieges weiterlesen →
Der Auftakt der diesjährigen Salonmusik am 2. Februar verlief turbulent. Zwei der Musikerinnen des Lotus Trio, das die Konzertreihe eröffnen sollte, hatten sich bei ihrem Aufenthalt in Vietnam
anlässlich des Neujahrsfests mit dem Corona-Virus angesteckt und konnten nicht zurück nach Berlin reisen.
Karparov & Brunn. Foto: Sevi Tsoni
Deshalb musste die Gruppe zwei Tage vor dem geplanten Konzert absagen. Kurzfristig konnte aber mit dem »Ravi Srinivasan Duo« eine hervorragende Ersatzband engagiert werden, die mit ihrem indisch-indonesischen Programm »Klänge aus dem Dschungel« die Zuhörer begeisterte.
Am 9. Februar erwartet das Publikum Musik des Balkans, gewürzt mit einer Prise Modern Jazz. Der virtuose Saxophonist Vladimir Karparov entwickelt mit seinem Duopartner, dem Gitarristen Andreas Brunn, urbanen World-Jazz, der souverän die musikalischen Welten des Okzidents und Orients verbindet. Salonmusik weiterlesen →
»Die Biografische Bibliothek« in der Richardstraße 104 bietet als einziges Antiquariat in Deutschland eine enorm große Zahl an inhaltlich wertvollen und aufschlussreichen Biografien, Tagebüchern, Memoiren und Briefeditionen, die anderweitig nur noch schwer erhältlich sind.
Bibliothek erlebter Geschichten. Foto: pr
Die Bücher sind liebevoll und sorgfältig anhand ihrer inhaltlichen und literarischen Qualität ausgewählt. Schwerpunkte des Sortiments bilden Biografien von und über Frauen sowie antifaschistische Lebensgeschichten und Künstlerbiografien.
In loser Reihenfolge finden seit 2005 »Biografische Lesungen« statt. In der 89. Lesung i m Dezember 2019 stellte beispielsweise Ingeborg Boxhammer ihre Biografie über Margarete Herz vor. Diese radikaldemokratische jüdische Kämpferin für das Frauenwahlrecht und Mitgründerin einer Reformbewegung für eine gesunde Lebensweise schuf ein starkes Netzwerk selbstständiger Frauen. Der antisemitische Naziterror trieb sie ins Exil. Die Faszination der Biografien weiterlesen →
Guatemaltekische Künster und Kolibris im Körnerpark
Inspiriert durch den guatemaltekischen Ort San Pedro La Laguna trägt die laufende Ausstellung in der Galerie im Körnerpark den Namen »This might be a place for hummingbirds« (Dies könnte ein Ort sein, an dem die Kolibris summen).
Bilder einer Ausstellung. Foto: aa
Der Titel verspricht schöne farbenfrohe Bilder, die gleichzeitig im ästhetischen Kontrast zu den eigentlichen Themen der Künstler stehen. Geprägt durch den Genozid an der indigenen Bevölkerung Guatemalas während der Militärdiktatur in den 1980er Jahren stehen dabei Gewalt, Trauma, Frauenrechte, Migration, soziale Gerechtigkeit, Umweltschutz, Gender und Identität als sichtbare Folgen der Kolonialgeschichte im Vordergrund und lassen so einen Begegnungsraum für die Probleme der heutigen Zeit entstehen. So prallen eigene Bilder, Unwissenheit und Klischees auf konkrete Ereignisse unserer Geschichte. Lachen, das im Hals stecken bleibt weiterlesen →
Herzlichen Dank an Stefan Fischer für die wunderbaren Klaviertöne und an Sarabande, die sogar den tanzfaulsten Menschen bei unserer Feier am 9. November Feuer unter den Füßen machte!
Quizfrage: Welches ungewöhnliche und heute nahezu vergessene Instrument war in den 1920er und 1930er Jahren schwer »en vogue« und wurde von Marlene Dietrich bei all ihren Shows für US-Truppen im Zweiten Weltkrieg gespielt? Richtig, es ist die Singende Säge, für welche, auch das ist weitgehend unbekannt, namhafte Komponisten wie Dmitri Schostakowitsch, Georges Bizet und Giacomo Puccini Stücke schrieben.
Katharina Micada. Foto: Burkhard Fritz
Eine wahre Könnerin dieses Instruments gastiert bei der Salonmusik am 8. Dezember. Katharina Micada wurde mit ihrer Singenden Säge von mittlerweile 35 Sinfonieorchestern zu Gastauftritten eingeladen. Gemeinsam mit Mirjam Beierle am Klavier präsentiert sie ein nostalgisches Programm mit Tanzschlagern, Opernarien und Evergreens aus den Goldenen Zwanzigern. Wenn die Säge singt weiterlesen →
Es ist ein Ros‘ entsprungen, aus einer Vase zart; Maria durch ein Buchwald ging, Oh Tannebaum, wie klein sind deine Blätter… oder wie war das nochmal? Wer kennt sie eigentlich noch, diese alten und eigentlich schönen Advents- und Weihnachtslieder? Vor allem die zweite und dritte Strophe? Last Christmas sei hier einmal ausgenommen, da es unmöglich ist, sich dem zu entziehen.
Zumindest Menschen die in Chören singen, sind hoffentlich auch mit den zweiten und dritten Strophen vertraut. Doch kennen auch die heute 20jährigen noch traditionelle Weihnachtslieder? Sind wir dem Singen entwöhnt durch Medien, die dies heute für uns übernehmen, oder ist es nicht mehr zeitgemäß und die Menschen trauen sich einfach nicht mehr zu singen?
Demnächst gibt es die Möglichkeit wunderbare und gar nicht langweilige Weihnachtslieder aus Deutschland und der ganzen Welt zu hören und mitzusingen.
jr
Am 26. Dezember um 16 Uhr, ausnahmsweise mal nicht in Neukölln, sondern in der Auenkirche, Wilhelmsaue 118 A, 10715 Berlin.
Nicht ohne Grund wird das Klavier als der König der Instrumente bezeichnet. Bietet es doch mit seinen 88 Tasten vielfältige harmonische und melodische Möglichkeiten und kann auch als Perkussionsinstrument eingesetzt werden. Wie das klingt, zeigen vier Klaviervirtuosen bei der Salonmusik im November.
FraGILe. Foto: Wolfgang Uhlig
Den Anfang macht das Duo »FraGILe« mit der Pianistin und Sängerin Petra Woisetschlager und dem Bassisten Udo Betz am 3. November. Woisetschläger gehört zu den Multitalenten der deutschen Musiklandschaft. Nach ihrer Ausbildung zur klassischen Konzertpianistin arbeitete sie zunächst als Solistin und Begleiterin im Konzertbereich. Das reichte ihr aber nicht. So erweiterte sie ihren künstlerischen Radius durch die Zusammenarbeit mit Jazz- und Popmusikern. Im Kontrabassisten und Bassgitarristen Udo Betz fand sie den idealen Partner. Auch Betz kennt keine musikalischen Berührungsängste. Nach seinem Studium des Jazz und klassischen Kontrabasses war er als Orchestermusiker und als Bassist von Jazz-, Rock- und Tangobands gefragt. All das fließt in das gemeinsame Duo mit ein: Stilistiken unterschiedlichster Art von der Klassik bis zum Tango, Ausschweifungen in Pop und Funk und dazu eine gehörige Prise Jazz und freie Improvisation. Tastentänzer im November weiterlesen →
Armin Mueller-Stahl ist nicht nur einer der bekanntesten und mit zahlreichen Darstellerpreisen ausgezeichneter Schauspieler und Charakterdarsteller Deutschlands, er ist auch international erfolgreich und wurde 1997 für seine Rolle in »Shine – Der Weg ins Licht« sogar für den Oscar nominiert.
»Die MAuer« von Armin Müller-Stahl. Foto: mr
Was lange nur wenigen bekannt war: Mueller-Stahl ist auch ein leidenschaftlicher Maler und Zeichner. Davon kann man derzeit in der Ausstellung »Menschenbilder« im Schloss Britz einen Eindruck bekommen. Über 90 Werke gewähren einen Einblick in sein umfangreiches künstlerisches Schaffen. Es sind Porträt-Hommagen an die Kollegen, Freunde, die Größen der Geschichte und des Zeitgeistes aus Politik, Musik, Literatur und Film. Menschenbilder weiterlesen →
Der Verein »Aufbruch Neukölln« organisiert die Auftritte der Theatergruppe »Ost.Briese«, die aus Flüchtlingen besteht.
Junge Geflüchtete spielen ihre Geschichte.Anlässlich des »Tags der Menschenrechte« führt die Geflüchteten-Theatergruppe »Ost.Brise« aus Köln ihr Stück »Elysium« auf. Fluchtgründe der Mitglieder erfahren eine theatralische Bearbeitung. »Elysium« weiterlesen →
Die Galerie Bossen stellt Werke von A. Paul Weber aus
A. Paul Weber ist einer der bedeutendsten Lithographen des zwanzigsten Jahrhunderts. In seinen Werken, die über Lithographie hinaus gehen, spiegelt sich das Geschehen des zwanzigsten Jahrhunderts ebenso wider, wie die Tradition der satirischen Zeichnungen. Die Galerie Thomas Bossen gibt einen bemerkenswerten Einblick in sein Werk, der lange überfällig ist.
Der Denunziant. Foto: A. Paul Weber
»Ich folge einem Drang und empfinde es als meine Aufgabe, dass ich das, was mich bewegt, bedrückt, mit Sorge erfüllt oder auch amüsiert und belustigt, sichtbar mache, es gestalte. Zumeist kann ich mich wie ein Chronist an die Tatsachen halten. Das aber ist die Gabe: in Bildern zu denken«, so A. Weber über sich. Der Galerist Thomas Bossen gibt zu verstehen, dass Weber in der Kunsthistorie lange Zeit als zu abseitig angesehen wurde, obwohl er in gesellschaftskritischen Kreisen durchaus bekannt und beliebt war. Satirische Lithografien weiterlesen →
»Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person« heißt es in Artikel 3 der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.
Zum Auftakt der interkulturellen Woche eröffneten am 12. September in der katholischen St. Christophoruskirche zwei Ausstellungen, die Menschenrechte, Flucht und Vertreibung zum Thema haben.
Plakat in der Ausstellung.Foto: mr
Die Ausstellung »Menschen & Rechte sind unteilbar«, beschäftigt sich mit der Geschichte der Menschenrechte weltweit und insbesondere in Europa. Entwickelt wurde sie von »Pro Asyl«. Die Menschenrechtsorganisation setzt sich für den Schutz und die Rechte asylsuchender Menschen in Deutschland und Europa ein.
Auf großformatigen Einzelplakaten werden verschiedene Aspekte der Menschenrechte von ihrer Entstehung aus dem Geist der Aufklärung bis heute behandelt und ihre Bedeutung erklärt. Der lange Kampf um Menschenrechte weiterlesen →
Vielseitige Foto-Ausstellung in der Galerie im Saalbau
Drei sehr unterschiedliche Werkgruppen zeigt die Fotografin Franca Wohlt in ihrer Ausstellung in der Galerie im Saalbau, die am 27. September eröffnet wurde.
Die Arbeit »Reduit« zeigt Bunkeranlagen in der Schweiz. Seit dem zweiten Weltkrieg gibt es dieses weitverzweigte unterirdische System. Die 300.000 Bunker bieten inzwischen mehr Plätze als die Schweiz Einwohner hat. Was macht man aber mit diesen Räumen in Friedenszeiten? Franca Wohlt zeigt mit ihren Fotos, wie diese abgeschlossenen Räume ihrem eigentlichen Zweck entfremdet und zu Werkräumen, Wohnzimmern oder Abstellräumen umfunktioniert wurden.
Bunkerzimmer. Foto:mr
»New Space« beschäftigt sich mit der Faszination für die Erkundung fremder Galaxien. Was tut die Menschheit, wenn die Erde immer unbewohnbarer wird? Start-ups erforschen die Möglichkeit zum Überleben auf fremden Planeten. Die Fotos zeigen Abbildungen dieser technischen Entwicklungen, lassen allerdings die Frage offen, was davon real und was Fiktion ist.
Reise ins Bewusstsein. Foto: mr
Der dritte Teil heißt »Reise ins Bewusstsein« und beschäftigt sich mit den Erfahrungen auf einer Reise durch den Südwesten der USA, bei der Franca und ihre Mutter versuchten, das Stereotyp des »Wilden Westens« mit der Realität abzugleichen. Zugleich treffen sie auf viele Menschen, die ebenso auf der Suche waren wie sie selbst.
mr
Die Ausstellung läuft bis 24. November
Galerie im Saalbau
Karl-Marx-Str. 141
Das Kesselhaus, groß und quadratisch, im KINDL Kulturzentrum hat auf einmal plastische Fenster. Der Betrachter schaut nach außen. Künstlerisch ungenutzt würde der Besucher nur hohe Betonwände sehen. Nun sieht er ins offene Freie ins Licht, und die Sehnsucht danach kann befriedigt werden. Möglich macht dies die Fotoausstellung von Bettina Pousttchi unter dem Titel »Panorama«, die vom 1. September 2019 bis 10. Mai 2020 zu sehen ist.
FEnster oder Fake? Foto: pm
Im Maschinenhaus 1 stellt der Norweger Bjørn Melhus bis zum 16. Februar 2020 »Free Update« vor. Er ist auf Videokunst spezialisiert. Dabei verkörpert Melhus die unterschiedlichsten und oft höchst bizarren Akteure seiner Filme stets selbst. Neben Arbeiten wie »The Theory of Freedom« (2015) und »Can You See My Art?« (2018) ist in der Ausstellung Bjørn Melhus’ neuester Film »Sugar« (2019) zu sehen, in dem ein beseelter, emotionaler Roboter gegen den Narzissmus des sozial abgestumpften Menschen ankämpft. Dieser Film kehrt quasi die aktuellen Verhältnisse um, in denen künstliche Intelligenz als nützlich, doch nicht emotional verstanden wird, und die Bilder, die der Darsteller liefert, bewegen. Fenster, die es gar nicht gibt weiterlesen →
Seit nunmehr sechs Jahren gibt es die »Salonmusik« im »Zitronencafé« in der Galerie im Körnerpark. Mittlerweile ist die stilistisch vielfältige Konzertreihe ein fester Bestandteil des Kulturlebens von Neukölln geworden. Abwechslungsreiche Konzerte mit großartigen Künstlern erfreuen sich immer wieder großer Beliebtheit. Oft sind die Plätze rar, und das Café ist restlos mit Besuchern gefüllt.
The Cat‘s Back. Foto: pm
Die Programmplanung liegt in den Händen des in Neukölln beheimateten freischaffenden Musikers und Komponisten Paul Schwingenschlögl. Gemeinsam mit Bettina Busse vom Fachbereich Kultur des Bezirksamts Neukölln trifft er die Programmauswahl für die Konzertreihe. Durch seine engen Kontakte zur Musikszene, speziell zu in Neukölln lebenden Musikern und Musikerinnen aus ganz unterschiedlichen Herkunftsländern, gelingt es dem Kurator Paul Schwingenschlögl, hochkarätige und kreative Musiker und Musikerinnen aus unterschiedlichen musikalischen Genres zu engagieren. Kontinuität und Qualität weiterlesen →
Ein riesiger, runder Tisch, der sich durch alle Räume zieht, ist der Blickfang in der Ausstellung »Think positive!« von Thilo Droste und Saeed Foroghi in der Galerie im Saalbau. Symbolisch wird dieser Tisch im Durchgang des Saalbaus und auf dem Hof mit einer dicken schwarzen Linie am Boden fortgesetzt.
Runder Tisch von Thilo Droste. Foto: mr
Auf dem Tisch werden Symbole und Trophäen inszeniert wie Blumen und Gläser, die von Vernissagen stammen, die Thilo Droste besucht hat. Am Ende des Abends hat er das Glas aus dem er getrunken hatte mitgenommen, in Bruchstücke zerschlagen und zu neuen Formen zusammengesetzt. »Think positive!« weiterlesen →
In der Ausstellung »The Process of Becoming – Zeitliche Dimensionen der Skulptur«, beschäftigen sich acht internationale Künstler mit dem Medium Skulptur. Ihnen geht es dabei um den Prozess der Entstehung, um das vermeintlich Unfertige. Ihre Materialien sind Stahl, Plastik und sogar einzellige Lebewesen.
Heine Kjargaard Klausen zeigt in seiner Arbeit »turning inside out« den inneren Hohlraum von Porzellanfiguren, die er abgegossen hat. Nicht das polierte Äußere, sondern das unvollkommene Innenleben ist für ihn von Interesse.
Anna Borgmans Laufbänder. Foto:mr
»The Play« von Morten Stræde ist eine Skulptur, die sich jeden Tag neu erschafft, weil die einzelnen Versatzstücke immer wieder neu arrangiert werden.
Auch Thomas Feuersteins Skulptur »Parliament« ist ständiger Veränderung unterworfen. Verschiedene Sorten von Schleimpilzen wandern auf der Suche nach Nahrung durch die Rohre einer Glas-Skulptur. Skulpturen im Entstehen weiterlesen →
Vor dreißig Jahren fiel die Mauer. 28 Jahre lang hatte sie die beiden Nachbarbezirke Neukölln und Treptow getrennt.
Am 13. August, dem 58. Jahrestag des Mauerbaues, eröffnete in der Neuköllner Helene-Nathan-Bibliothek die Ausstellung »Von der Friedlichen Revolution zur deutschen Einheit« der »Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur«. Sie zeigt die dramatischen Ereignisse der Jahre 1989/90.
WÄnde zur Wende. Foto: mr
Mit über 100 zeithistorischen Fotos und Dokumenten wird auf 20 Tafeln an den Protest gegen die Fälschung der DDR-Kommunalwahlen, an die Fluchtbewegung im Sommer und die Massenproteste im Herbst erinnert. Sie berichtet von der deutsch-deutschen Solidarität und den außenpolitischen Weichenstellungen bis zur Wiedererlangung der Deutschen Einheit. QR-Codes verlinken zu 18 Videointerviews mit Akteurinnen und Akteuren der Friedlichen Revolution. »Von der Friedlichen Revolution zur deutschen Einheit« weiterlesen →
Beim Vergleich weiblicher Rollenbilder aus dem 19. Jahrhundert und heute rühmt sich unsere Gesellschaft großer Fortschritte. Undenkbar, dass es damals kein Frauenwahlrecht gab, keine Gleichberechtigung im gesetzlichen Sinne, ganz abgesehen von strikten Erwartungshaltungen an jede Frau, sie habe Haus und Familie zu hüten. Ein Blick in die Vergangenheit sorgt für Kopfschütteln gegenüber einem patriarchalen Geschlechtermodell und wirft Fragen auf, wie sich Frauen damals persönlich entfalten konnten und wo wir heute stehen.
Clara Schumann mal sieben. Foto: Philipp Plum
Die Neuköllner Oper widmet nun Clara Schumann zu ihrem 200. Geburtstag das Stück »Casting Clara«, in welchem anhand des Lebenswegs der Protagonistin die Komplexität jener Fragen beleuchtet wird. »Sie komponiert wie ein Mann« weiterlesen →
Ein bunter Strauß an Rhythmen und Klängen verschiedenster Herkunft erwartet das Publikum der Augustkonzerte. Das Programm spannt sich von indischem Funk über zeitgenössischen Salsa, Rock und Blues Songs alter Woodstockhelden, Arbeiterkampflieder auf Nasenflöten, bis hin zu anatolischen Volksweisen in modernem Jazzgewand.
Ananda Dhara – Foto: Hanna Salzer
Die Musiker von »Ananda Dhara«, die am 4. August auftreten, mischen gekonnt Elemente des bengalischen Folk und der traditionellen indischen Musik mit Rock, Blues und Jazz. Ein bunter Strauß aus Klängen weiterlesen →
Elisabeth Hammann macht das Spezielle im Alltäglichen
Das morgendliche Müsli aus einer besonderen Schale zu essen oder den Kaffee aus einem feinen Becher zu trinken – wer mag das nicht?
Die Neuköllnerin Elisabeth Hammann, Goldschmiedin und Produktdesignerin, gestaltet eben diese schönen Dinge des Alltags. Vorrangig arbeitet sie mit Porzellan und Glas, aber auch Metall und Ton zählen zu Materialien, aus denen sie Gefäße und Schmuck herstellt.
Schöner essen. Foto: pr
Ihre Gestaltung ist schlicht und grafisch, jedoch nicht ohne besonderes Detail. Die Becher haben keinen Henkel, stattdessen finden die Finger Halt an einer Kante, die nicht nur eine angenehme Handhabung, sondern auch das Stapeln der Becher ermöglicht. Dekorative Elemente wie feine Goldlinien sowie Stempel und der Einsatz von Glasuren machen jedes Gefäß einzigartig. Porzellan und Glas in wunderbarer Form weiterlesen →
Im Juli starten im Körnerpark gleich mehrere musikalische Raumflüge.
Am 21. Juli tritt das Berliner Quintett »Nova fliegt zum Mond« den Beweis für die Überwindung der musikalischen Schwerkraft an. Mit ihrem Treibstoffgemisch aus Klezmer, Balkan Pop und Gipsy Swing reißt die Gruppe um die aus Rumänien stammende Sängerin Nova Campanelli mit französischen, englischen, rumänischen und deutschen Texten und temperamentvollen Beats das Publikum von den Bänken und lädt zum Tanzen und Mitwippen ein.
»Handwerk hat goldenen Boden«, heißt es. Trotzdem ziehen es viele junge Menschen vor zu studieren, statt ein Handwerk zu erlernen.
Wie interessant, spannend und vielfältig Handwerk sein kann und welche schöpferischen Qualitäten es hat, zeigt die neue Ausstellung »In guten Händen. Handwerk in Neukölln« im Museum Neukölln.
Gut angezogen auf der Walz. Foto: mr
»Das Museum hat mit dieser Ausstellung den Zeitgeist getroffen, denn das Handwerk spielt heute wieder eine große Rolle«, sagte Kulturstadträtin Karin Korte (SPD) bei der Eröffnung am 10. Mai.
Der Mangel an Handwerkern ist deutlich spürbar. Die Auftragsbücher sind voll, aber es fehlen Mitarbeiter, um diese Aufträge zeitnah zu erfüllen. Das sei besonders bei öffentlichen Bauvorhaben ein großes Problem, weil das zu Bauverzögerungen und damit auch zu Kostensteigerungen führe, soKorte.
Viele Betriebe suchen händeringend Nachwuchs. Den Grund dafür sieht Korte in der nach wie vor geringen Wertschätzung des Handwerks – genau der richtige Zeitpunkt also für eine Würdigung der Vielfalt und Produktivität des Handwerks in Neukölln.
27 Neuköllner Handwerksbetriebe stellen in dieser Ausstellung ihre Werkstücke und Produkte vor, von der Schneiderin über den Steinmetz und der Schmiedin bis zur Glaserei und Tischlerei. Kurze Filme bieten einen Blick hinter die Kulissen der Werkstätten und beschreiben den Alltag, die Faszination und die besonderen Anforderungen des jeweiligen Berufes. Zusätzlich zeigen Fotoserien den Umgang mit den verschiedenen Materialien in den Werkstätten.
Historische Werkzeuge, Ofenkacheln und ein Mosaik der »Mosaikwerkstätten Puhl & Wagner« aus der Sammlung des Museums weisen auf die lange Tradition des Handwerks in Neukölln hin. Umfassende Informationen zu jedem einzelnen Objekt können die Besucher an Computerterminals abrufen.
Schularbeit. Foto:mr
Wie auch die Schule dazu beitragen kann, Interesse an einem Handwerksberuf zu wecken, zeigt die Alfred-Nobel-Schule. Schüler haben im Werkunterricht einen Stuhl entworfen und gebaut, den sie stolz in der Ausstellung präsentieren.
mr
Die Ausstellung ist bis 30. Dezember im Museum Neukölln, Alt-Britz 81 zu sehen. Das Museum öffnet täglich von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Nachdem sich der Frühling beim letzten Konzert der Salonmusik am 7. April von seiner schönsten Seite zeigte, fragten viele Zuhörer, wann denn die Open Air-Konzerte der Reihe »Sommer im Park« beginnen.
Am 16. Juni ist es soweit. Dann wird der Vorplatz der Orangerie im Körnerpark zur Freiluftbühne.
Die Eröffnung bestreiten traditionell Gruppen, die nicht nur zum Zuhören, sondern mit mitreißenden Rhythmen auch zum Tanzen einladen. Wer könnte das besser als eine Band aus Westafrika?
Afrikadelle. Foto: Julian von Schumann
Die drei Musiker-Koryphäen, der Bassist und Sänger Arcadius Didavi aus Benin, der Schlagzeuger, Perkussionist und Sänger Tunde Alibaba Agonglo, ebenfalls aus Benin, und der Balafon- und Djembe-Spieler Moussa Coulibaly aus Burkina Faso trafen sich 2017 im Schmelztiegel Berlin. Sie gründeten gemeinsam eine Band, in der sie ihre westafrikanischen Wurzeln mit Afrobeat, Salsa, Funk, Blues und Jazz kombinieren. Heraus kam eine feurige Tanzmusik, die sie noch mit Trompete und Jazzgitarre erweiterten und augenzwinkernd »Afrikadelle« tauften. Afrobeat, Jazz und Flamenco im Freien weiterlesen →
Heute Star der deutschen Fernsehlandschaft, offenbart Eric Stehfest in seinem autobiographischen Werk »9 Tage wach« eine Vergangenheit voller Drogen, Verwirrung und Abstürzen.
Rausch im Rauch. Foto: Matthias Heyde
Aufgewachsen im Dresdener Umland mit einer Faszination für das Leben in der Stadt, macht der jugendliche Eric schon früh Erfahrungen mit Subkulturen. Er raucht Gras, experimentiert mit chemischen Drogen und findet seine vermeintliche Erlösung – Crystal Meth. Ein chaotischer Komplex aus Intrigen und der Abtreibung seines Kindes nimmt seinen Lauf. Das Chaos kulminiert, als Eric allein in seiner Wohnung durch den Einfluss von Crystal Meth neun Tage wach ist und sich in Wahnvorstellungen verliert. Ein unbequemes Drogenresümee weiterlesen →
Die Welt des Drucks ist derzeit in der Ausstellung »Druck Druck Druck« in der Galerie im Körnerpark zu sehen. Da gibt es Druckerzeugnisse in unübersehbarer Menge zu bestaunen, von Plakaten, Flugblättern über Kunstbücher bis zu sogenannten Zines, von Fans hergestellten Publikationen.
SCHÖN wie gedruckt. Foto: mr
Auch die dazugehörigen Geräte werden präsentiert. Ein besonderer Hingucker: Ein mobiler, auf ein Fahrrad montierter Drucker. Teilweise können die Geräte während der Ausstellung auch benutzt werden, Denn es werden hier nicht nur fertige Druckerzeugnisse gezeigt, hier wird auch gedruckt. Die Galerie wird zur Werkstatt. Kunst und Vielfalt des Druckhandwerks weiterlesen →
Die SPD-Kreisverbände Treptow-Köpenick und Neukölln rufen gemeinsam dazu auf, persönliche Erinnerungen an die Teilung Berlins und den Fall der Mauer wachzurufen, die in Form von eigenen Berichten oder der künstlerischen Verarbeitung dieser Erinnerung veröffentlicht werden sollen. Beide sammeln die Erinnerungsberichte und beabsichtigen, sie in einer gemeinsamen Veranstaltung anlässlich des 30. Jahrestages des Mauerfalls öffentlich zu präsentieren. Aufruf zur Erinnerung weiterlesen →