Archiv der Kategorie: Kultur

Fujiama Nightclub

Spektakel im Heimathafen

Im Heimathafen wackelte der Boden, als der  »Fujiama Nightclub« sein Programm vorstellte.

Morris Perry, Veranstalter der Show, moderierte seine Talente: junge Menschen, die sich hier ausprobierten und ihre Fertigkeiten zeigten.

Anbetung.Foto: fh
Anbetung.                          Foto: fh

Die »Sisters of Tap« führten Stepptänze zu fetziger Musik vor, der Brasilianer Rogèrio Do Mundo zeigte den  Kampftanz Capoeira. Christina Cavelo, Sängerin der Beat Cube Band, war fast nicht zu fotografieren, so temperamentvoll bewegte sie sich zu ihren Songs auf der Bühne. Da blieb unter den Zuschauern kein Bein mehr ruhig. Jeder wippte irgendwie im Takt mit.

Capoeira.Foto: fh
Capoeira.                                                                  Foto: fh

Zur Pause servierten die Darsteller dem Publikum internationale Leckereien. Bei Dinnermusik fühlten sich die Gäste wohl, schauten nach bekannten Gesichtern. So manches Gespräch kam zustande.

Es ging dann weiter mit den Lehrern der Darsteller des ersten Teils, aber auch hier mangelte es nicht an Höhepunkten.
Daniel Mandolini und Chlorophil machten Beatbox, bei dem unterschiedlichste Geräusche mit Mikrofon und Stimme erzeugt werden. Das alles im Takt mit viel  Humor dargeboten, sind sie seit 2006 die Champions des Beatboxings.
Manuela Bayer und Una Gonschorr von den »Heartbeats« boten einen ganz bezaubernden Anblick in ihren weißen Kleidern. Sie wirkten, als kämen sie von einer amerikanischen Wohltätigkeitsveranstaltung, um ihr Gesangsprogramm im »Fujiama Nightclub« fortzusetzen. Marilyn Monroe stand bei den Damen Pate und sie machten ihre Sache höchst professionell.

Die Kleidung für die Künstler wurde von den Neuköllner Modedesignern »Ting Ding« und »Kollateralschaden« zur Verfügung gestellt.

Großes Finale.Foto: fh
Großes Finale.                                                        Foto: fh

Viel zu früh war die Veranstaltung vorbei, so abwechslungsreich und unterhaltsam war das Programm.
Der nächste »Fujiama Nightclub« findet am 23. November um 20 Uhr wieder im »Heimathafen« statt.      ro

Wilhelm Busch in der Kneipe

Die »Obmollocs« im »Ma Thilda«

Wer den Namen Wilhelm Busch hört, denkt unweigerlich an Max und Moritz, Witwe Bolte oder Lehrer Lämpel. Aber dass der Dichter nicht nur in schnurrigen Reimen über die bösen Streiche der Lausbuben erzählt, beweisen die »Obmollocs« in ihrer lyrisch-musikalischen Szenenlesung.

Ein Paar, Manix und Yana, streitet und debattiert miteinander. Dabei verwenden sie ausschließlich Gedichte von Wilhelm Busch. So geht es etwa um die Vorzüge von Einsamkeit oder Zweisamkeit: »Wer einsam ist, der hat es gut, weil keiner da, der ihm was tut.« Andererseits ist auch das Wirken der fleißigen Hausfrau nicht zu verachten: »Es wird mit Recht ein guter Braten gerechnet zu den guten Taten.« So geht es munter weiter, durch die Abgründe zwischenmenschlicher Beziehungen, dass dem Zuhörer manches Mal das Lachen im Halse stecken bleibt.

Für die Premiere ihrer Lesung haben sich die »Obmollocs« das »Ma Thilda« ausgesucht, eine hübsch gemütliche Raucherbar und Kleinkunstbühne in der Wildenbruchstraße 68.

Manix und Yana.Foto: mr
Manix und Yana.                                                  Foto: mr

Volker Schöneweiß hat das Lokal im April übernommen und erst einmal die Inneneinrichtung, die zum Teil noch aus den Zwanziger-Jahren des letzten Jahrhunderts stammt, aufwendig und liebevoll restauriert. Den Fußboden hat er von mehreren Schichten Farben und Linoleum befreit und die schönen alten Dielen freigelegt. Die Bar mit ihren Ornamenten erstrahlt in neuem Glanz. Sogar an so hilfreiche Kleinigkeiten wie Haken an der Theke, an die die Damen ihre Handtaschen hängen können, hat er gedacht.

Die Getränkekarte ist übersichtlich  und von guter Qualität. Die besonderen Spezialitäten sind Absinth und Pisco, ein Weinbrand aus Chile. Der schmeckt pur, aber auch als Longdrink mit Rhabarbersaft sehr gut.

Der Auftritt der »Obmolllocs« wird nicht der letzte gewesen sein. Zukünftig sind regelmäßige Singer/SongwriterKonzerte geplant, dazu Kabarett, Slampoetry, Lesungen, Theater und Liveimprovisationen.      mr
Ma Thilda, Wildenbruchstraße 68, Dienstag bis Sonntag ab 19:00 Uhr geöffnet.

Historischer Überblick

Eine kleine Neuköllner Stadtgeschichte

»Wer weiß heute noch, dass Neukölln seine historischen Wurzeln in der Einwanderung hat« oder dass Rixdorf »das ehemals größte Industriedorf Preußens und 1900 die am schnellsten anwachsende Großstadt Deutschlands war«. Dieses und anderes mehr beschreibt Bernd Kessinger in seinem Buch: »Neukölln. Die Geschichte eines Berliner Stadtbezirks«, Berlin: Vergangenheitsverlag 2012, 14,90 Euro.

Historischer Überblick weiterlesen

Auto Pilot

»Am meisten dachte ich an das, was ich nicht erlebt hatte«

Wie fühlt es siautopilotch an, ein pubertierender Junge zu sein? Wenn sich alles nur noch um das Erwachsenwerden und vor allem um Mädchen dreht? Diese Fragen stellte ich mir, glücklich mit meinem Frauendasein, seit der ersten Ausgabe von Autofokus mit all den schockierenden Episoden nicht mehr. Mir schien alles klarer. Umso erstaunter war ich, als ich plötzlich den zweiten Band in den Händen hielt.

Auto Pilot weiterlesen