Basteln mit Rolf
Kauzige Kronkorkenkerle
Am 14. Februar ist Aschermittwoch. Benötigt werden: Kronkorken, Draht, (farbiger), Heißkleber, eine Ahle, ein Lötkolben und Zinn, ein Seitenschneider, Zangen und, wie immer, Lust zum Pfriemeln.

Zwei zusammengedrehte Drähte bilden die Arme und Beine. Ihre umgebogenen Enden werden zu zwei Zehen beziehungsweise Fingern. Zwei V-förmige Drahtstücke ergänzen die Hand- und Fußglieder und werden angelötet. Zwei Löcher in jeder Deckelhälfte sind für die »Beine« oder die Stiel-Augen. Die »Arme« kommen zwischen die Deckel.
Eine Schlaufe wird zum Auge, mit transparentem H-Kleber gefüllt. Schwarz ist für die Pupillen und hält alles zusammen. Die Lippen sind roter H-Kleber. Nur zufällig halten die Kerle ihre Hände so, wie die berühmten drei Affen.
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Petras Tagebuch
Die Frage nach dem erlaubten Wappen
Als Herausgeberin der Kiez und Kneipe erlebe ich manchmal schon, wie sich Dinge völlig überraschend entwickeln können. In den letzten Ausgaben im Dezember und Januar schlich sich bei den Anzeigen ein Fehler ein. Die Anzeige von Fritz Felgentreu »Fritz bringt Neukölln in den Bundestag« war fälschlicherweise mit dem Neuköllner Wappen ausgestattet.
Dies nahm der Stadtrat für Jugend und Gesundheit, Falko Liecke, zum Anlass, Felgentreu wegen des Tragens des Wappens anzuzeigen, denn die Verwendung von Hoheitszeichen ist nur den jeweiligen staatlichen Stellen vorbehalten. Petras Tagebuch weiterlesen
Ganz hoch hinaus

Neues Wahrzeichen für Neukölln
Der ESTREL–Tower kommt: Neukölln schafft Voraussetzung für Berlins höchstes Wohngebäude.
Der ESTREL–Tower kann kommen – den Weg für den Neubau gegenüber dem ESTREL–Hotel Berlin an der Sonnenallee hat der Bezirk Neukölln frei gemacht. Ein entsprechender Bebauungsplan wurde von der Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung am 13. Dezember beschlossen (Bebauungsplan XIV-245ba-1). Mit Verkündung im Gesetz- und Verordnungsblatt tritt der Bebauungsplan in Kraft – dies sollte noch in 2017 erfolgen.
Die neuen Gebäude des ESTREL–Towers schließen sich südlich der Sonnenallee an das bestehende ESTREL–Hotel an. Um den Neubau zu ermöglichen, musste die erlaubte maximale Bauhöhe von 75 Metern auf dem Gelände erhöht werden. Der geplante Hotelturm wird mit 175 Metern Berlins höchstes Wohngebäude. Eingerahmt wird er von einem 55 Meter hohen Büroturm, einem Gebäudekomplex für Veranstaltungen und Events und dem Parkhaus. Um 814 Zimmer soll das ESTREL–Hotel, schon jetzt Europas größtes Kongresszentrum, damit vergrößert werden.
Im Oktober 2013 fand ein Realisierungswettbewerb statt, bei dem das Konzept des Büros »Barkow Leibinger« mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde. Ganz hoch hinaus weiterlesen
Katastrophe oder Wandel
Glück gehabt: die »Schilleria« ist der Verdrängung nochmal von der Schippe gesprungen. Das lag vor allem daran, dass der Eigentümer eine reale Person ist, mit der man reden konnte. Eine Fondsgesellschaft hat wohl kaum ein soziales Bewusstsein. Und auf dem freien Wohnungsmarkt ist wenig Platz für Freiräume für Jugendliche aus prekären Verhältnissen.
Dass nun immer wieder Lösungen auf Zeit gefunden werden, darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir vor einer massiven Veränderung im Kiez stehen. Ähnlich wie beim Klimawandel sollte eher von einer »Kiezkatastrophe« als von Wandel gesprochen werden. Neukölln wird nämlich nicht nur langweilig, wenn »Schilleria« & Co. weichen müssen, es wird auch sozial zerrüttet, gespalten und schlicht nicht mehr lebenswert sein.
Es ist schon ein Wahnsinn, dass wir uns jedes Jahr aufs neue fragen müssen: Wem gehört die Stadt?
Jana Treffle
In der BVV knallen Türen
Hitzige Diskussionen über Rechts- und Linksextremismus
Bei einer Demonstration in Neukölln im Dezember 2017, die sich gegen die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch US-Präsident Donald Trump richtete, wurde eine Fahne mit einem Davidstern verbrannt. Aus diesem Grund brachte die SPD in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 13. Dezember eine Entschließung ein, in der es hieß: »Wer durch das Verbrennen von Fahnen Hass sät und radikales Gedankengut verbreitet, missbraucht unser hohes Gut der freien Meinungsäußerung und agiert antisemitisch und rassistisch. Die Bezirksverordnetenversammlung von Neukölln verurteilt, auch hinsichtlich unserer Partnerstadt Bat Yam in Israel, diese Tat aufs Schärfste.« Diese Entschließung wurde einstimmig angenommen. In der BVV knallen Türen weiterlesen
Jochen Biedermann berichtet über seine Arbeit
»Wohnungsstadtrat« im Gespräch mit Kiez und Kneipe
Lange wollte er gar nicht hauptamtlich in die Politik, jetzt hat er gleich drei Ressorts in einem Stadtratsposten vereint: Jochen Biedermann von den Grünen ist seit Oktober 2016 verantwortlich für Stadtentwicklung, Soziales und Bürgerdienste. Vom Jobcenter bis Senioren, Ehrenamt und Hilfen für Asylbewerber fällt so einiges in seine Zuständigkeit. Die Schnittstelle all dieser Bereiche ist die Wohnungspolitik, und das ist auch gut so, meint Biedermann, der sich selbst »Wohnungsstadtrat« nennt. Der besondere Ressortzuschnitt hat einen politischen Grund: »Wir haben uns aufgrund der Wahlergebnisse dafür entschieden, dass eine bestimmte Partei wenig Gestaltungsspielraum kriegen soll«, erklärt Biedermann.Dafür mussten die anderen Stadträte mehr Ressorts übernehmen. Jochen Biedermann berichtet über seine Arbeit weiterlesen
Neuköllner Alltägliches
Nachrichten aus dem »Neuköllner Tageblatt« vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe
Nr. 3 – Freitag, 4. Januar 1918
Sammelt Altpapier! Die Papiernot verschärft sich mehr und mehr. Zum Teil ist sie dadurch verursacht, daß Stoffe zur Papierherstellung, die uns früher aus dem Auslande zugegangen sind, nicht mehr im früheren Maße geliefert werden. Zum Teil aber auch wird Papier jetzt vielfach zu Zwecken verbraucht, für die früher anderes Material zur Verfügung stand. Säcke und Scheuertücher, Anzüge und Textilwaren, insbesondere aber auch unsere Heeresverwaltung benötigt in steigendem Maße Papier. Unter diesen Umständen ist es die dringendste Pflicht eines jeden, alles Altpapier, möge es im Haushalt oder im Geschäft abfallen, möglichst bald der Wiederverwendung zuzuführen. Ganz besonders ist aber davor zu warnen, Altpapier, wie eine »praktische Hausfrau« vor einiger Zeit empfahl, zu Briketts zu formen und zu verbrennen. Neuköllner Alltägliches weiterlesen
Kutscherbier und wilde Würste
Kultivierte Nachtkneipe am Westhang des Rollbergs: Das »BruchBerg«
Gepflegt trinken, diskutieren, rauchen zu angenehmer Musik in stilvollem Ambiente – so lassen sich schöne Abende verbringen. So etwa im »am Westhang des BruchBerg«, kurz »BruchBerg«. Am westlichen Rande des Rollbergs weht das Flair der 1920er-Jahre – durch grazile Lampen mit athletischen Damen, frivole Projektionen, ein Piano und dezente Patina. Dunkles Holz prägt die Einrichtung, ausgesuchte Musik, mal elektronisch, mal swingend, von den zwei Plattentellern, mitunter auch live, und angeregte Gespräche bestimmen das Klangbild.

Die Bar von André Schmermbeck (einst beliebter Gastgeber in der Kreuzberger »Minibar« und nach wie vor fürs »G wie Goulasch« am Chamissoplatz verantwortlich) ist seit gut sechs Jahren eine Institution im Schillerkiez. Hinter dem acht Meter langen Tresen serviert der überzeugte Wirt mit Dortmunder Wurzeln mit Kappe und Kippe Veltins vom Fass, gute Weine, feine Spirituosen und klassische Cocktails. Kutscherbier und wilde Würste weiterlesen
Zur rostig-neurustikalen Ecke
Gelungener Imagewandel – vom Puff zum Schweinebauch
Dieses Eckhaus nahe des Maybachufers hat von der Gründer-Destille über den »Pigalle«-Puff bis zu Bar, Disco und Burgerlokal schon manches beherbergt. Mit der dritten Filiale des eher glücklosen »Filetstück«-Dry-Aged-Steak-Restaurantkonzepts wurde es hier dann auch den probierfreudigen Kiezlern zu viel mit dem mitteartigen Trend- und Wer-die-neuen-Mieten-zahlen-kann-zahlt-auch-das-Gedöns.

Dass der Koch wie auch der Restaurantleiter im nun steaklosen »rusty«, das schon vor Eröffnung an gleicher Stelle mit kiezgerechterer Küche warb und heute noch »alles außer Lüster und Chi-Chi« verspricht, die gleichen blieben und eine Hängematte am Eingang etwas zu demonstrativ von neuer Lockerheit zeugen sollte, weckte Skepsis bis Häme. Unnötigerweise. Zur rostig-neurustikalen Ecke weiterlesen
Trattoria Bar »Bohemia«
Mondän-Traditionelles im Böhmischen Dorf
Schon fast mondän kommt das »Bohemia« am Böhmischen Platz daher. Imposante Säulen weisen dem Gast den Eingang zu dem luftigen Lokal.

Im Moment des Betretens empfängt der Geschäftsführer Sinon Keskin seine Gäste. Das ist gut so, denn sofort fühlen sich die Angekommenen in guter Obhut. An dem Restaurant stimmt alles: Eine hohe Decke, eine peinlichst saubere Umgebung und eine gute Raumakustik schaffen das passende Ambiente für angenehme, ruhige Gespräche. Trattoria Bar »Bohemia« weiterlesen
Recht haben oder glücklich sein?
Freundliche Formen der Kommunikation

Wieso kann ein Konflikt eigentlich nicht harmonisch gelöst werden, und warum wird aus einer Mücke ein Elefant?
Beim Hineinwachsen in unsere Gesellschaft haben die meisten von uns gelernt, dass es Richtig und Falsch gibt, Recht und Unrecht, Gut und Böse. Solange wir an diesen Konzepten festhalten, wird es in Konfliktsituationen darum gehen, recht haben zu wollen. Doch eben dieses Rechthabenwollen ist nicht vereinbar mit glücklichsein – so ist zumindest die Meinung von Marshall Rosenberg, dem Begründer der »Gewaltfreien Kommunikation« (GFK). Recht haben oder glücklich sein? weiterlesen
Die Große Mauer und das Zelt im Schnee
Dritte Folge des Reiseberichts von Moritz Ecker
Das Erste, was auf dem Weg nach Gansu auffällt: Die große Polizeipräsenz ist verschwunden. Das Internet verändert sich von extrem langsam zu nur langsam. Nach zwei Tagen in einem Hostel, um den verärgerten Magen zu kurieren, mit echter Toilette und leckerem chinesischen Essen, ist Moritz Ecker weiter auf dem Weg Richtung Australien. Doch ehe er China verlässt, besucht er seine erste und einzige Sehenswürdigkeit: Die Große Mauer in der Nähe von Jiayuguan. Das westliche Ende der Mauer ist »ziemlich heruntergekommen, bei Weitem nicht so beeindruckend wie auf Fotos des berühmten östlichen Teils nahe Beijing, und erinnert eher an die Mauer im Garten meiner Eltern.«

Nach langem Fahren durch monotone Wüste tauchen am Horizont endlich Berge auf. Sie führen auf das 3.000 Meter hohe tibetische Plateau. Nachts ist es kalt, es schneit. In Ebuzhen sucht Moritz nach einem Hotel – er schafft es fast. Es ist schon spät und dunkel, als der »nette« Polizist ihm erklärt, dass keine Ausländer erlaubt sind – so fährt er weiter und verbringt die Nacht bei unter Null Grad neben der Straße. Später kommt dieser Polizist in Zivil mit Keksen und Saft. »Sicherlich um sein Karma aufzubessern, zu den Keksen sagte ich natürlich trotzdem nicht nein.« Die Große Mauer und das Zelt im Schnee weiterlesen
»Kunstverein Neukölln« feiert Geburtstag
Künstlerische Weggefährten zeigen Arbeiten aus dieser Zeit
Seit zehn Jahren bereichert der »Kunstverein Neukölln« durch Ausstellungen und viele weitere Projekte die kulturelle Landschaft in Berlin-Neukölln. Aus Anlass dieses runden Geburtstages hat der Verein alle Künstler, die während dieser Zeitspanne mit ihm zusammengearbeitet haben, eingeladen, ausgewählte Werke in einer gemeinsamen Ausstellung zu präsentieren.

»10 Jahre« heißt die Ausstellung, die noch bis zum 28. Januar zu sehen ist. Die Bilder, angeordnet in Form einer Zeitleiste, die sich über die Wände der Ausstellungsräume zieht, zeigen individuelle und kollektive Erfahrungen innerhalb eines Jahrzehnts. »Kunstverein Neukölln« feiert Geburtstag weiterlesen
Schwarz, bunt und Fiktion
Über Zeit und Raum
Julia Schwarz ist 1986 geboren und in Berlin, Oberhausen und Mülheim aufgewachsen. Mittlerweile wohnt sie wieder in Neukölln. Sie studierte an der Folkwang-Universität in Essen Kommunikationsdesign und schloss 2015 ihren Master in Düsseldorf ab. Ihre Abschlussarbeit »Chronozeichen« trägt den Untertitel »Wie moderne Medien unseren Raum und unsere Zeitwahrnehmung beeinflussen«.

Es ist eine mediale Aufzeichnung von zeitlichen Begebenheiten und lässt eine Fülle an Zeichen entstehen, die das Zeiterleben entscheidend beeinflussen. Diese »Chronozeichen« beschreiben den gedanklichen Umgang mit Zeit. Und veranschaulichen, wie die modernen bildgebenden Medien unsere Idee und Wahrnehmung von Zeit und Raum verformen. Schwarz, bunt und Fiktion weiterlesen
Wenn Heirat zur Menschenrechtsverletzung wird
Eine Ausstellung zu Zwangsehen
Sie sind kaum dem Alter entwachsen, in dem sie noch mit Puppen spielten. Doch dann müssen sie heiraten. Einen Mann, den sie kaum oder gar nicht kennen, den ihre Eltern für sie ausgesucht haben.
Wie sich die Mädchen dabei fühlen, lässt die Ausstellung »Mit dem Pinsel gegen die geraubte Kindheit« im »Frauenzentrum Affidamento« in der Neuköllner Schmiede am Richardplatz erahnen.

Die Bilder, die hier ausgestellt sind, wurden von Schülerinnen und Schülern zwischen acht und 16 Jahren aus dem südosttürkischen Van gemalt. Sie entstanden im Rahmen von Malwettbewerben, die »Yaka-Koop«, eine türkische Partnerorganisation von »Terre des Femmes«, seit 2013 jährlich ausrichtet. Wenn Heirat zur Menschenrechtsverletzung wird weiterlesen
»Andere Gärten: Das ABC des Florian Schenkel«
Ein experimenteller Neukölln-Film im »Aller-Eck«

Aus dem Off assoziiert jemand frei zu je einem vorgegebenen Begriff pro Buchstabe des Alphabets. Die Stimme, die zu den insgesamt 29 (inklusive Umlaute) Themen, mal geistreich und witzig, mal jammernd und lamentierend, referiert, gehört dem Münchner Lebenskünstler und Hörspielautor Florian Schenkel. Den hatte es vor einigen Jahren vom beschaulichen München nach Berlin-Neukölln verschlagen, wo er, nach einigen gescheiterten Versuchen, in der Off-Künstlerszene Fuß zu fassen, ein mehr oder weniger trauriges Bohème-Dasein führte, das vor allem in einem allabendlichen Gang zum Späti bestand, um den zur Neige gegangenen Biervorrat wieder aufzufüllen. »Andere Gärten: Das ABC des Florian Schenkel« weiterlesen
Dreißig Jahre Travestie im Kiez
»Fairy Tale« im »Theater im Keller«
Mit der spritzigen Show »Fairy Tale« feiert das »Theater im Keller« –TIK –- sein 30-jähriges Jubiläum.
Die Herren als Damen sind schon wegen ihrer ausgewählten Kostüme, ob Modell »behaarte Pummelfee«, »Transe Melody« oder »Rotkäppchen«, eine Augenweide.

Sie überzeugen mit Professionalität, Spass an der Sache und dem berühmten Funken, der rasch ins Publikum überspringt. Nicht nur spontane Improvisation, wenn ein Perückenhaar im Hals klebt und die Perücke einfach abgerissen und quer über die Bühne geworfen wird, sorgen für gackerndes Gekreische, auch die witzigen Dialoge lassen das Publikum trampeln und klatschen. Das vierstimmige Finale von Fredy Mercurys »Mama« sucht seinesgleichen. Dreißig Jahre Travestie im Kiez weiterlesen
Wohlverdiente Winterpause
Die drei Teams aus dem Bezirk können zufrieden sein
Ausgerechnet beim bestplatzierten Neuköllner Team ist zur Winterpause (bis Mitte Februar) die Stimmung eher gedämpft.

Nachdem der »SV Tasmania« im Dezember beim 3:0 auf eigenem Platz gegen den Tabellenzweiten »Berliner SC« aufgetrumpft hatte, rechnete er sich auch im abschließenden Spiel gegen den Spitzenreiter etwas aus. Die 0:2-Heimniederlage gegen »Blau-Weiß 90« fiel dann aber in die Kategorie »Lehrgeld bezahlen«. Das vor der Saison mit zahlreichen Spielern aus höheren Klassen ausgestattete Team aus Mariendorf erwies sich am Ende als zu clever. Wohlverdiente Winterpause weiterlesen
Anpassungsfähige Vitaminbombe
Sanddorn als Orangenersatz
Sanddorn galt in der DDR als Orangenersatz und hatte den Vorteil, auch dort zu wachsen. Sanddorn gehört zur Familie der Ölweidengewächse und ist zweihäusig. Die Büsche werden bis zu fünf Meter hoch und kommen ursprünglich vermutlich aus dem Altai-Gebirge, der mongolischen Steppe und dem tibetischen Hochland. Inzwischen wächst er fast auf der ganzen Welt.

Bei uns wächst Sanddorn kleinteilig im Rollberg, wo leider nur Büsche des einen Geschlechts stehen. Diverse große Büsche sind in der Nähe des Heidekampgrabens und am Richardplatz zu finden.
Sanddorn wird auch Weidendorn, Dünendorn, Haffdorn, Seedorn, Rote Schlehe und Sandbeere genannt und steht unter Artenschutz.
Er wächst sogar auf Dünen. Wegen seiner hohen Anpassungsfähigkeit ist er sowohl in Küstenregionen als auch in hohen Gebirgslagen zu finden. Er blüht ähnlich wie Hamamelis, bevor er Blätter entfaltet. Anpassungsfähige Vitaminbombe weiterlesen
Josis Fundstück
Basteln mit Rolf
Kraftvoll kreisende Kronkorkenkreisel
Kreisel werden schon seit mehreren Tausend Jahren zum Spielen verwendet. Meine sind einfach und schnell zu basteln. Benötigt wird ein Kronkorken, eine alte Kugelschreibermine mit einem »Tintenreservoir« aus Kunststoff, eine Ahle, eine Flachzange, eine Schere und vielleicht etwas Klebstoff. Und, wie immer hier: Lust zum Pfriemeln.
Mit der Ahle wird genau in die Mitte des Deckels ein Loch gestochen, das gerade so groß sein darf wie die Minenhülse dick ist. Basteln mit Rolf weiterlesen
Petras Tagebuch
Daktari auf Raumpatrouille
Vor Kurzem gab es eine Diskussion über die Serie »Raumpatrouille«. Ich las eine nette Geschichte von Michael Brandt, dem Sohn des ehemaligen legendären Bundeskanzlers Willi Brandt, die da »Raumpatrouille« hieß.
Felix und Marianne schwärmten in den höchsten Tönen von dieser Serie, die in den sechziger Jahren in der Ära des Schwarzweißfernsehens im Fernsehen lief. Ich hatte sie nie gesehen und fragte sie, um wieviel Uhr die Sendung lief, denn nach 20 Uhr galt für mich Fernsehverbot. Ja, sie lief ab 20 Uhr 15 nach der Tagesschau, und deshalb kannte ich sie nicht.
Die Beiden waren irgendwie schlauer als ich. Ihnen ist es gelungen, die Serie zu sehen. Petras Tagebuch weiterlesen
Kein Mensch ist vollkommen!
Was einst als private Verfehlung gehandelt wurde, ist heutzutage ein Eklat, der Konsequenzen fordert. Selbstredend zeigt sich die politische Konkurrenz ob persönlicher Verfehlungen immer besorgter, als wenn sie in den eigenen Reihen passieren.
Menschen dürfen Fehler machen, ja und auch Krisen haben. Dadurch wird keine Vorbildfunktion vollständig in Frage gestellt. Aus Fehlern lässt sich lernen und verbessert weitermachen. Gerade dies kann eine positive Signalwirkung in die Öffentlichkeit senden und ein nachzuahmendes Beispiel geben. Schon einen Fehler einzugestehen verdient Respekt, Konsequenzen daraus zu ziehen noch mehr.
Nicht jeder hat diese Größe, um an den ehemaligen Neuköllner Jugendstadtrat Lutz Reichert (CDU) zu erinnern.
Beate Storni
Gegen den »Feminizid«
»Internationaler Tag gegen Gewalt gegen Frauen« bewegt Neukölln

»Me too«, ich auch – unter diesem Stichwort bekundeten tausende Frauen in den letzten Wochen, dass auch sie von sexuellen Übergriffen betroffen waren. Sexismus und sexualisierte Gewalt betrifft alle Frauen – es gibt wahrscheinlich keine einzige, die nicht »me too« sagen könnte. Nicht nur darauf wird seit 1981 mit dem »Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen« aufmerksam gemacht. Gewalt gegen Frauen kann als sexualisierte, körperliche oder strukturelle Gewalt auftreten, und sie beschränkt sich nicht auf häusliche Gewalt, sondern passiert auf der Straße, im Job, in Lagern, in der Schule und an der Uni. Gegen den »Feminizid« weiterlesen
Sozialverträgliches Bauen und Spielplatzpatenschaften
BVV diskutiert über Zukunft des »Blub« – Geländes
Eines der Themen der mündlichen Anfragen in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 14. November war die Zukunft des Mädchentreffs »Schilleria« in der Schillerpromenade, des Jugendclubs »Sunshine Inn« und des Nachbarschaftstreffs »Sonnenblick« beide in der »Weißen Siedlung«. Alle haben zum Jahresende die Kündigung erhalten, weil die Hauseigentümer die Räume anderweitig vermieten wollen. Jugendstadtrat Falko Liecke (CDU) und Baustadtrat Jochen Biederman (Grüne) versicherten, dass sie mit Hochdruck daran arbeiten, um alternative Standorte für beide Einrichtungen zu finden. Dem Bezirksamt sei der Erhalt der Einrichtungen sehr wichtig, denn in der »Weißen Siedlung« gäbe es keine Alternativangebote, wodurch der Wegfall der beiden Einrichtungen »einer Katastrophe gleich« käme. Sozialverträgliches Bauen und Spielplatzpatenschaften weiterlesen
Vorbildfunktion verfehlt
Bezirksstadtrat Rämer tritt zurück
Der Neuköllner Bezirksstadtrat für Bildung, Schule, Kultur und Sport, Jan-Christopher Rämer (SPD), hat Ende November seinen Rücktritt erklärt. Nachdem er am Morgen des 22. November betrunken am Steuer seines in zweiter Reihe parkenden Autos aufgefunden wurde, sei »eine weitere Ausübung meines Amtes in bisheriger Stärke nicht möglich«, so Rämer.
Bezirksbürgermeisterin und Parteikollegin Franziska Giffey zeigte sich betroffen angesichts des Vorfalls. »Mit großem Engagement und Begeisterung« habe Rämer sein Amt ausgeführt.
Gerade das sei aber nun nicht mehr möglich, betont die CDU-Fraktion in einer Pressemitteilung. Der für Bildung zuständige Rämer habe eine Vorbildfunktion gegenüber Kindern und Jugendlichen, die er jetzt nicht mehr erfülle. »Herr Rämer, die Bezirksbürgermeisterin und die SPD müssen jetzt die Konsequenzen ziehen«, fordert die stellvertretende Kreisvorsitzende der CDU Neukölln, Christina Schwarzer. Vorbildfunktion verfehlt weiterlesen
Das Gewissen ist stärker
Eine Frau, die sich nicht beugen will

Marina Reichenbach ist eine zierliche, junge Frau. Vor zwei Jahren ist sie in die Linkspartei in Neukölln eingetreten, weil sie glaubte, dort ihre sozialen Anliegen am besten vertreten zu können. Bei der Wahl der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) im vergangenen Jahr gewann sie ein Mandat für ihre Partei. Am 18. November erklärte sie den Wechsel von der Linken zur SPD. Da sie ihr Mandat behalten will, kann sich die SPD freuen, denn dadurch hat sie eine Stimme mehr in der BVV.
In einem offenen Brief erklärt Reichenbach die Gründe für ihren Austritt. Hier rechnet sie mit dem linken Bezirksverband Neukölln ab, der in ihren Augen gespalten ist. Insbesondere in der Flüchtlingsfrage sieht sie ein Abdriften der Linken nach rechts. »Dass gerade auch linke Parteien meinen, nach rechts rücken zu müssen, ist fatal. Insbesondere der linke Flügel ist es aber, der Wagenknecht, (Sahra Wagenknecht ist Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag [Anm. d. Red.]) bei aller geäußerter Kritik, stützt und hält. In Neukölln stellt dieser Flügel die Mehrheit im Bezirksverband.« Das Gewissen ist stärker weiterlesen
Neuköllner Alltägliches
Nachrichten aus dem »Neuköllner Tageblatt« vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe
Nr. 282 – Sonntag, 2. Dezember 1917
Weit über 3 Millionen Gefangene. Kürzlich wurde von deutscher amtlicher Seite bekannt gegeben, daß die Zahl der listenmäßig in deutschen Lagern geführten Kriegsgefangenen die Ziffer von 2 000 000 überschritten habe. Die Zusammenstellung unserer österreichisch=ungarischen Bundesgenossen vom 1. November ergibt, wie wir zuverlässig erfahren, für die österreichisch=ungarische Monarchie eine Gesamtziffer an Kriegsgefangenen von über 1 000 000 Köpfen. Auch ohne Hinzurechnung der in den deutschen Aufstellungen nicht mitgezählten, in der Etappe befindlichen Kriegsgefangen sowie der von den Bulgaren und Türken eingebrachten Kriegsgefangen ergibt das allein für Deutschland und Österreich=Ungarn eine Zahl von weit über 3 000 000 Mann. Erinnert man sich bei dieser Gelegenheit, daß vor wenigen Tagen Lord Curzon im englischen Oberhause voller Stolz verkündete, die Engländer hätten auf allen Kriegsschauplätzen im Ganzen bisher 159 000 Gefangene gemacht, so sieht auch der Blinde, wo in diesem Kriege die Sieger zu suchen und zu finden sind. Neuköllner Alltägliches weiterlesen
Ernst-Abbe-Gymnasium im neuen Gewand
Neuköllns ältestes Gymnasium ist komplett saniert
Zum Abschluss der sechsjährigen Sanierungsarbeiten, die sich auf acht Millionen Euro beliefen, fand am 17. November in der grunderneuerten und jetzt barrierefreien Sporthalle des Ernst-Abbe-Gymnasiums ein großer Festakt statt.

Katrin Lompscher, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey, die Stadträte Jan-Christopher Rämer und Jochen Biedermann gratulierten dem Direktor Tilmann Kötterheinrich-Wedekind und der Schulgemeinschaft zu den glücklich überstandenen Bauarbeiten und dem teilweise neuen Qutfit der traditionsreichen Schule. Die Bauarbeiten fanden in mehreren Abschnitten statt, damit der Schulbetrieb möglichst uneingeschränkt stattfinden konnte. Die Baufachleute haben die Schwierigkeiten, die sich auf Grund des Denkmalschutzes ergaben, glänzend gemeistert. Auf dem Schulhof, den die Schüler mit entworfen haben, finden derzeit noch kleine Bauarbeiten statt, die im Frühjahr 2018 beendet sein werden. Ernst-Abbe-Gymnasium im neuen Gewand weiterlesen
Kreativstes Musiktheater Berlins feiert Geburtstag
Die Neuköllner Oper ist 40
Zu einer Zeit, als die Zeitungen noch von der »Kulturwüste Neukölln« schrieben, begann ein kleines Wanderbühnentheater, das sich »Neuköllner Oper« nannte, die Berliner Opernlandschaft mit einem bunten Programm aus Musicals, Operetten, Opern und vielen Uraufführungen aufzumischen.

»40 Jahre Experiment in Folge« wurden am 12. November mit einer Matinee gefeiert. Unter den Gästen waren auch Vorstandsmitglieder der ersten Stunde, die über die Vor- und Frühgeschichte des Hauses berichteten, die Schwierigkeiten, Geld für die jeweils nächste Produktion aufzutreiben oder die lange Suche nach einem dauerhaften Domizil.
Angefangen hat alles in der Neuköllner Martin-Luther-Kirche mit einem studentischen Kammerchor, den der Kirchenmusiker Winfried Radeke 1972 übernahm. Am 13. November 1977 gründete er dann den Verein, der es sich zum Ziel setzte, eine Alternative zum klassischen Opern- und Theaterbetrieb zu schaffen. Anfangs wurden die Musiktheaterprojekte in Fabriketagen, Theatern und Kirchen aufgeführt. Durch Vermittlung der damaligen Neuköllner Kulturamtsleiterin Dorothea Kolland bekam die »Neuköllner Oper« 1988 mit dem Ballsaal in der Passage Neukölln ein eigenes Theater. Kreativstes Musiktheater Berlins feiert Geburtstag weiterlesen
»Buch Berlin«
Deutschlands drittgrößte Literaturmesse
Innerhalb von vier Jahren hat sich die »Buch Berlin«, die am 25. und 26. November im Hotel »Estrel« stattfand, zur drittgrößten Buchmesse in Deutschland entwickelt.

Rund 250 kleine, unabhängige Verlage und Autoren, die selbst verlegen, präsentierten ihr aktuelles Programm.
Genremäßig war ein breites Spektrum abgedeckt. Von Krimis über Fantasy, Belletristik und queerer Literatur bis zu Sachbüchern war alles dabei. Einen großen Bereich gab es auch für Kinderbücher.
Für die Kinder gab es am Tag vor Beginn der eigentlichen Messe mit der »Buch Berlin Kids« einen eigenen Messeteil. 600 Kinder aus Berliner Schulen waren eingeladen, zu basteln, zu stöbern, sich Lesungen anzuhören. Damit will die »Buch Berlin« einen Beitrag zur Leseförderung leisten.
mr
Afrika auf der Zunge
Von Krokodilen und äthiopischem Grünkohl
Mama Afrika, Wiege der Menschheit, faszinierender, geschundener Kontinent. Und Heimat spannender Kochtraditionen. Das Rixdorfer »Pan Africa« steht seit zwei Jahren für vielfältige Spezialitäten aus allen Teilen Afrikas. Der rührig-lebensfrohe nigerianische Inhaber und Chefkoch Frank Anyangbe, 41, war mit seinem Lokal bereits in einem Restaurantwettbewerb im Privat-TV erfolgreich und betreibt schon seit 2011 einen beliebten Cateringbetrieb für afrikanische Leckereien.

Die drei Gastbereiche des Lokals, der anregend grün gestrichene Eingangssalon, der sandfarbene Barraum und der erhöhte, für Veranstaltungen abtrennbare Bereich sind stimmungsvoll und authentisch dekoriert mit Stammesmasken, traditionellem Kunsthandwerk und – demnächst auch käuflich erwerbbaren – Patchworktapeten aus afrikanischen Kleidermustern. Afrika auf der Zunge weiterlesen
Geschenke für die Gelassenheit
Anna Munis Adventsbazar
Der Rixdorfer Weihnachtsmarkt ist inzwischen einer der am besten besuchten Weihnachtsmärkte Berlins. Da drängen sich die Besucher um den Richardplatz, dass sie kaum noch Luft holen können. Wer sich davon ein wenig erholen möchte, kann nur einen Straßenzug weiter in der Mareschstraße 16 bei Anna Muni etwas Ruhe finden.

Sie veranstaltet am 8. bis 10. Dezember einen Adventsbazar. Für das leibliche Wohl sorgt sie mit ungarischer Gulaschsuppe. Wer es etwas exotischer liebt, kann sich an indianische Gerichte aus Nordamerika wagen: Topinambur nach Art der Cherokee, Festtagsplätzchen, Cranberry Krapfen, Maispuffer und Beeren- oder Salbeibrot. Geschenke für die Gelassenheit weiterlesen
Weihnachtsmarkt im Böhmischen Dorf
Pommes zu Friedrich Wilhelms I. Füßen
Der traditionelle Weihnachtsmarkt auf dem Richardplatz ist über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Dieses Jahr wird er durch den Weihnachtsmarkt im Böhmischen Dorf in der Kirchgasse erweitert. Das Prinzip ist das gleiche, der Erlös wird gespendet. Stefan Butt und Familie Zwick initiieren diesen kleinen Markt, der sich direkt an den Rixdorfer anschließt – unter dem Dach der »Hernhuter Brüdergemeine«, des »Archiv im Böhmischen Dorf e.V.« und dem »Förderkreis Böhmisches Dorf«.

Auf Einladung Friedrich Wilhelms I. siedelten sich hier 1737 böhmische Glaubensflüchtlinge an, bis heute leben etwa 70 Nachfahren der damaligen Siedler hier. Der Verein liefert Zeugnis dieser Migrationsgeschichte.
15 Stände wird es geben, der Förderkreis und das Archiv stellen sich vor, das Quartiersmanagement, die Kinderstube »Abeona«, dazu gibt es Pommes und Crepes, Bücher und Fotografie, und vieles mehr. Außerdem gibt es einen Stand mit Baumschmuck, Keramik, Druck und Schmuck, in dem ein loses Kollektiv aus Designern und Künstlern seine Arbeiten verkauft, unter anderem eine Kooperation, in der eine Serie aus Gefäßen mit Zeichnungen entstand.
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»Die dicke Linda«
Erlesener Weihnachtsmarkt auf dem Kranoldplatz
»Die dicke Linda« zeigt sich von ihrer besten Seite. Am 16. Dezember von 10 bis 18 Uhr findet auf dem Wochenmarkt auf dem Kranoldplatz ein Weihnachtsmarkt statt. Mit besten Wintergemüsen von zwei Bauern aus dem Umland, einem Wildspezialisten und Rohmilchkäse aus den Bergen, bestem Brot und einem kleinen, aber auserlesenen Weinsortiment ist das Festtagsmenu gesichert. Bei einem Glühwein können Marktbesucher sich wärmen und entspannen.
Eine der letzten Gerbereien in Brandenburg legt ihre weichen Felle aus, selbstgemachte Kleidung aus Baum- und Tierwolle wird drapiert, hochwertiges Utensil für Küche und Hobbyköche bekommt seinen Platz. »In Ruhe stöbern, Geschenke finden, lecker essen und zwischendurch einen warmen Punsch in den Händen halten«, darauf freut sich jetzt schon Nikolaus Fink, Organisator des Markts und Inhaber von »diemarktplaner«. »Dieser Weihnachtsmarkt hat einen unaufgeregten und besonders anheimelnden Charme. So wie man ihn auf den über 80 Berliner Weihnachtsmärkten nur noch selten findet«, so Fink weiter.
Für gemütliche Stimmung sorgt der Musiker Robert Lee Fardoe. Mit seinen Wintersongs begleitet er die Marktbesucher bei ihren Weihnachtseinkäufen.
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Ein Jahr KINDL-Zentrum für zeitgenössische Kunst
Wo Kultur auf Skater trifft
Mit der Eröffnung der Ausstellung »Berlin Fassaden« der Berliner Künstlerin Asta Gröting im September hat bereits der zweite Ausstellungszyklus des »KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst« begonnen. Am Sonntag, den 3. Dezember um 16 Uhr endet die sehenswerte Ausstellung mit einem Rundgang. Im Dialog mit Kurator Andreas Fiedler wird sich Asta Gröting anlässlich der Finissage über ihre Arbeiten äußern.

Der Termin bietet einen guten Anlass, einmal auf das erste Ausstellungsjahr des KINDL zurückzublicken und sich an die Eröffnung der ersten Ausstellungen im Maschinenhaus vor gut einem Jahr zurückzuerinnern. Zu diesem Zeitpunkt waren die drei Ausstellungsräume des Maschinenhauses gerade fertiggestellt worden. Die Ostfassade des Gebäudes mit Foyer und Außentreppe wurde noch von einem Baugerüst verdeckt, der Vorplatz vor dem Gebäude war von Bauzäunen umgeben. Das ganze Areal wirkte unfertig und versprühte den Charme einer Großbaustelle. Ein Jahr KINDL-Zentrum für zeitgenössische Kunst weiterlesen
Körperarbeit auf allen Ebenen
Aus dem Leben einer Rixdorfer Lichtartistin
Reisen verändert das Leben. So war es bei der Lichtartistin Hanna Lange. Mit ihrer Zwillingsschwester Christina reiste sie nach dem Abitur nach Australien. Die Welt entdecken, im
Great Barrier Reef tauchen, durch die Wüste fahren, Leute kennenlernen. An den Stränden spielten viele Reisende ein ihnen unbekanntes Spiel. Das Spiel mit dem Feuer, das nachts leuchtende Muster in den Himmel zeichnet. Dabei werden an Ketten befestigte Kugeln, die Poi, mit Feuer entzündet und um den Körper geschwungen. Die Maoris auf Neuseeland verbesserten so ihre Kampffertigkeiten.

Infiziert mit dem Poifieber spielten die Schwestern nach ihrer Rückkehr nach Deutschland weiter. Als Zwillinge erprobten sie Figuren zu zweit und entwickelten das bis dahin noch nicht etablierte Partnerpoi. Zusammen mit zwei Freunden, die ebenfalls an Partnerübungen tüftelten, kreierten sie neue Spieltechniken und drehten ein Youtube-Video. Auf einen Schlag waren sie in der Jonglierszene bekannt. Körperarbeit auf allen Ebenen weiterlesen
Zirkulär wirtschaften!
CRCLR-Haus in der historischen Lagerhalle
Das Gelände der ehemaligen KINDL-Brauerei wird nach und nach weiter belebt und scheint sich zu einem kulturellen Hotspot in Nord-Neukölln zu entwickeln.

Einen entscheidenden Anteil an der Ausgestaltung des KINDL-Areals hat die Schweizer »Stiftung Edith Maryon«, die das gesamte Gelände einschließlich des Lagerhauses an der Rollbergstraße 26 in Konkurrenz zu »Ziegert Immobilien« erworben und damit vor einer kommerziellen Nutzung bewahrt hat. Die Stiftung hat sich die Förderung sozialer Wohn- und Arbeitsstätten zur Aufgabe gemacht. Sie erwirbt schwerpunktmäßig im Raum Basel und in Berlin Grundstücke und Immobilien mit dem Ziel, sie auf Dauer der Spekulation zu entziehen und nachhaltigen Projekten zur Verfügung zu stellen. Zirkulär wirtschaften! weiterlesen
Avantgarde auf Schloss Britz
Kampmann – Eine Berliner Künstlerfamilie
Die Künstlerfamilie Kampmann brachte zahlreiche Maler, Bildhauer und Architekten hervor, die prägend waren für die Kunst des 20. Jahrhunderts. Ihre Kunst ist untrennbar mit der gesellschaftlichen Entwicklung dieser Zeit verbunden.
Unter dem Titel »Kampmann – Eine Berliner Künstlerfamilie« findet im Schloss Britz eine Ausstellung statt, die sich mit gleich sechs Vertretern dieser Familie beschäftigt.

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Arbeiten Walter Kampmanns (1887–1945). Walter Kampmann gehörte zur Berliner Avantgarde der Weimarer Republik. Er war, ebenso wie seine zweite Frau Kat, ein aktives und engagiertes Mitglied der »Novembergruppe«, einer 1918 in Berlin gegründeten Künstlervereinigung, die sich der künstlerischen wie auch gesellschaftlichen Erneuerung verschrieben hatte und führende Köpfe der Klassischen Moderne aus Architektur, Malerei, Bildhauerei, Dichtung und Musik vereinigte. Avantgarde auf Schloss Britz weiterlesen