Fred Haase lässt in die Zukunft schauen Teil III
Kurzer Rückblick: Meine Frau überraschte mich zu meinem Geburtstag mit einem außergewöhnlichen Geschenk: einer Session mit einer Wahrsagerin aus Marzahn. Ich fragte diese schamlos, ob sie, statt mir die Zukunft vorherzusagen, nicht für die Leser von Kiez und Kneipe und ein Jahreshoroskop erstellen könnte. Sie war begeistert und hier ist es:
Widder: 21. März bis 20. April
Sie sind schon wieder ungeduldig. In diesem Jahr wird Ihr Selbstbewusstsein wirklich gefordert werden. Beim Schwarzfahren oder beim Erfinden von Ausreden, um den Sport zu schwänzen. Dabei sind Widder sehr sozial, bauen wie im Legoland Stein für Stein Freundschaften auf. Um Ihr Temperament zu spüren, sollten Sie ungeduldig durch trockene Heidelandschaften wandern, und dann spontan beim nächsten Wirtshaus eine Freundschaft mit einer Heidschnucke anstreben. Am 7. April, dem internationalen Bibertag, sollten Sie einen Baum fällen oder einen Bach stauen. Das gibt Energie für den Rest des Monats. Der Blick in die Sterne weiterlesen
Auch der Taurus wird dieses Jahr eine Herausforderung für den politisch aktiven Schützen. Sie wissen viel, allzu oft alles besser. Dozieren über Dinge, die andere vielleicht nicht wissen wollen. Da sie sehr weltoffen sind, ist es ratsam, ihr geistiges Eigentum vor Räubern und Betrügern zu schützen. Ihre beste Zeit ist in diesem Jahr von Januar bis Mai, dann von Juni bis Dezember. Da steht Jupiter in den Zwillingen. Am besten gestalten Sie einen besonderen Tag besonders besonders. Vorschlag: Dienstag. 







Neulich, gerade hatte ich die Idee einer spannenden Walkampf-Story für Greenpeace, rief mich die Redaktion von Kiez und Kneipe an. Sie fragten, ob ich bereit wäre, einen Artikel über die Leser/+*#innen ihrer Zeitung zu schreiben.
Voller Energie startete ich am 31. Februar vom BER mit VIOLENT-JET ins Abenteuer. Die Maschine war vollbesetzt, extrem eng bestuhlt. Jeder Passagier spürte Knie und Atem des hinter ihm sitzenden Mitreisenden. Zum Glück wurden Trombosestrümpfe als Extra von der Stewardess verteilt. Nach zwölf Stunden landeten wir nach vielen interessanten Zwischenlandungen in Bukarest. Der Schäfer Sorin Popa aus dem siebenbürgischen Bistriz erwartete mich müde am Flughafen. Er hielt einen frisch geschossenen Hasen in seinen Händen, ein perfekter Fingerzeig auf meinem Nachnamen. Ich erkannte ihn natürlich sofort. Sein Konterfei ist auf jedem Erzeugnis des Tierwohlbetriebes, nur saß diesmal kein Lamm auf seinen Schultern. 




KuK: Welche Themen bewegen dich in deinem Kiez?

KuK: Was beschäftigt dich im Kiez?


An allen Regenrinnen, über und unter allen Fenstern hingen riesige Eiszapfen. Seit einer Woche wohnte ich in Neukölln in einer neuen Wohnung zur Zwischenmiete. Es hatte geklopft, und vor der Tür standen eine Frau und ein Mann, beide etwa Mitte dreißig. Sie trug einen grünen Freizeitanzug, rote Turnschuhe, ein weißes, mit Silberfäden durchwirktes Halstuch und goldenen Nagellack. Er trug Jeans, Pulli, Jacke, Turnschuhe – alles nagelneu – und einen in den Konturen haargenau ausrasierten Dreitagebart. Es war meine erste Begegnung mit Mandy und Khalid. 

Um sich zu beruhigen, setzt sie sich auf den Balkon in ihren Liegestuhl zum Fingernägellackieren: schwarz, rot, anderes rot, grün, transparent; schwarz mit roten Sprenkeln, schwarz mit grünen Sprenkeln, braun mit schwarzen Sprenkeln, transparent, transparent. Ihr Gesicht verfärbt sich dunkel, und dann platzt es aus ihr heraus: »Ick meine, er is hier jeboren, zur Schule jejangen, er arbeitet hier und allet, aber det lassen se ihn nich machen!« Ich sage lieber nichts und warte ab. Selbst Jan Klode, der unter ihrem Stuhl liegt, hört auf zu hecheln und rührt sich nicht mehr.
schmale, selbstgemachte Abstandhalter aus Pappe geschoben. »Du weißt ganz genau, dass ich ein halbes Jahr lang nichts anderes mehr gemacht habe, als eine Wohnung in Neukölln zu suchen. Jeden Tag habe ich direkt nach dem Aufwachen und noch vor dem Aufstehen in meine Mails und Apps geguckt. Jeden Tag habe ich mindestens fünf Besichtigungstermine vereinbart. Jedes Mal waren