Archiv der Kategorie: Kiez

Endlich wieder Straßenfest

In der Fuldastraße wird gefeiert

Nach mehr als zehn Jahren ist es endlich wieder so weit, die evangelische Kirchengemeinde Martin-Luther-Genezareth lädt ein zu einem spektakulären Straßenfest in der Fuldastraße. Direkt vor der Martin-Luther-Kirche wird gefeiert!
Am Samstag den 3. Juni um 13 Uhr geht’s los. Stände der Gruppen der Gemeinde und aus der Nachbarschaft laden ein zum Kennenlernen und sich zu informieren.
Der inzwischen weit bekannte Vintageladen »Mein Herr Käthe«, ebenso wie die Töpfergruppen der Kirchengemeinde werden Interessantes zum Shoppen präsentieren – sogar eine Modenschau ist geplant.
Die Kitas bieten nicht nur Programm auf der Bühne, sondern auch Aktivitäten zum Basteln, Malen und Spielen für Kinder und Familien. Natürlich wird es auch Kulinarisches und Durst Löschendes geben.
All das eine gute Gelegenheit, die Kirchengemeinde und die Nachbarschaft kennenzulernen. Endlich wieder Straßenfest weiterlesen

Das Leid der Zwangsarbeiter

Gedenktafel am Standort eines ehemaligen Lagers in Britz

Zwangsarbeiter gab es während des Zweiten Weltkrieges in jeder Nachbarschaft, auch in Britz. In der Onkel-Bräsig-Straße befand sich ein Lager mit 18 Plätzen, in dem Frauen und Männer aus Polen und der damaligen Sowjetunion unter menschenunwürdigen Bedingungen existieren und in der Britzer Siedlung Zwangsarbeit leisten mussten.

Erinnern.     Foto: mr

Am 24. April, 78 Jahre nach der Befreiung des Lagers durch die Rote Armee, enhüllten die Neuköllner Kulturstadträtin Karin Korte und die Vizepräsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses, Bahar Haghanipour, eine Gedenktafel neben dem ehemaligen Standort, um an diese Geschichte zu erinnern, die vielen nicht mehr geläufig ist. Rund 120 Personen hatten sich zu diesem Anlass in der Onkel-Bräsig-Straße zusammengefunden. Die Gruppe »Querbeet« begleitete musikalisch die Feierstunde. Das Leid der Zwangsarbeiter weiterlesen

Bessere Pflege für den öffentlichen Raum

Oft fehlt es am Geld und an sinnvoller Planung

Berlin ist anspruchsvoll bezüglich der Pflege seiner Grünflächen – zumindest laut seines zweihundert Seiten starken Handbuchs »Gute Pflege« mit Pflegestandards für Grün- und Freiflächen. Tatsächlich fehlt es aber an Geld, Personal und manchmal auch am Plan.

Eduard-Müller-Platz.    Foto: mr

Das Weigandufer hat wieder die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Dieses Mal wurde eine Strauchrabatte nicht komplett gerodet, sondern so stark ausgedünnt, dass nur noch einzelne Triebe stehenblieben. Es gab eine Entschuldigung und eine Benjeshecke aus dem Schnittgut.
Das Pflaster des Karl-Marx-Platzes soll erneuert und das Regenwasser den Gehölzen an der Ostseite zugeführt werden. Das wäre eine pragmatische Lösung, die dem Marktbetrieb Rechnung trägt, die Bäume erhält und neue Bänke schafft. Die alte Brunnenschale aus Kalkstein findet wohl auch noch einen Standort. Bessere Pflege für den öffentlichen Raum weiterlesen

Endstation Sehnsucht

Von der Oper zur Parkbank

Früher war ich wer. Nach dem Musikstudium habe ich auf den Brettern der Welt Opernarien gesungen. Die Menge jubelte mir zu, und ich war berauscht vom Applaus des Erfolges.
Herrliche Jahre waren das! Wenn auch die Weltenbummelei und der Prunk anstrengend waren, hätte ich sie nicht eine Sekunde lang gegen ein anderes Leben tauschen wollen.
Jetzt seht mich an. Verlottert und oll, ganz unten angekommen. Tagtäglich liege ich an der Bushaltestelle und bin darauf angewiesen, dass mich barmherzige Nachbarn mit Essen versorgen. Ich schaffe es nicht mal mehr aufzustehen. Endstation Sehnsucht weiterlesen

Pop-up für Paare

Erst Taufe – dann Hochzeit

Nach der sehr gut besuchten Pop-up-Taufe – die Taufbadewanne hat es sogar bis in die Tagesschau geschafft – findet nun zum zweiten Mal eine Pop-up-Hochzeit statt. Am 13. Mai zwischen 11 und 22 Uhr können sich Paare in der Genezarethkirche einen Segen für ihre Liebe abholen: Von 11 bis 16 Uhr in der Kirche unterm Hochzeitsbaum oder neben der Kirche im Hochzeitspavillon, abends von 18 bis 22:30 im Hochzeitszimmer der Kirche mit Elektrobeats und DJ. Es kann jeder ohne Anmeldung spontan vorbeikommen, es reicht ein Ausweis; die Mitgliedschaft in der evangelischen Kirche ist keine Voraussetzung.

emp

Neues Outfit an der »Bornsdorfer«

Mitbestimmung auf der Lessinghöhe

Im letzten Jahr wurden Ideen für die Umgestaltung der Spiel- und Sportflächen auf der Lessinghöhe im Bereich der Bornsdorfer Straße gesammelt.
Dazu führte der »Mitmach-Laden«, die Anlaufstelle für Beteiligung in Neukölln, zusammen mit dem Kinder- und Jugendbüro Neukölln eine Beteiligung durch.

Mit dem Rücken zur Kamera.    Foto: bs

Schon 2019 wurde durch den Quartiersrat und im »Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzept« (IHEK) des Quartiersmanagements Forderungen für die Neugestaltung festgehalten: Der Spielbereich sei schwer einsehbar, zum Teil, besonders die Skater-Bahn, stark vermüllt, nicht barrierefrei und die Beläge seien zu erneuern. Verbesserte Zugänge zum Park und Verbindungen der Flächen untereinander seien zu schaffen. Einzig der Fußballplatz sei in Ordnung.
Eine klare Forderung aus der Anwohnerschaft gab es von Anfang an: Der Baumbestand und die Büsche sollen erhalten bleiben.
200 Anwohner taten ihre Meinungen kund, und die Kinder der benachbarten Kita machten ihre Vorschläge. Neues Outfit an der »Bornsdorfer« weiterlesen

Protest gegen Preissteigerungen im Kiez

»Lunte« aktiv in der Stadtteilarbeit – Gastbeitrag.

Am 24. Februar 2022 begann der Ukraine-Krieg, der viele nicht nur emotional belastet. Schon zuvor war die Inflation spürbar, aber nun stiegen die Preise enorm. Bereits im März letzten Jahres begannen wir mit einer Reihe von Treffen in der »Lunte«, einem linken Stadtteilladen in der Weisestrasse 53.

Foto: die Lunte

Am 11. April wurde zu einem Gesprächskreis zur sozialen Frage eingeladen. Unser Motto lautete: »Die Lebenshaltungskosten explodieren und wir explodieren auch gerade«. Wir führten zudem Veranstaltungen durch – so diskutierten wir im Mai über das neue Buch des Neuköllner CDU-Sozialstadtrats Falko Liecke. Im darauf folgenden Monat stand das damals geplante Bürgergeld, dass das Hartz IV-System ablösen sollte, im Mittelpunkt unseres Treffens. Unter anderem referierte dort ein Mitglied der Erwerbsloseninitiative »Basta«, die in der Lunte auch Sozialberatung anbietet. Dann folgte die Sommerpause, die viele für Ausflüge mit dem Neun-Euro-Ticket nutzten. Protest gegen Preissteigerungen im Kiez weiterlesen

40 Jahrfeier der »Freunde Neuköllns«

Verein für die Aussöhnung von Gegnern in Europa und Aufwertung von Kultur

»Sind Städtepartnerschaften nicht etwas Verstaubtes von gestern?« Diese provokative Frage stellte Bertil Wewer, der Vorsitzende der »Freunde Neuköllns«, ein Verein, der sich der Pflege der Städtepartnerschaften des Bezirks verschrieben hat. Anlass: Die »Freunde Neuköllns« feierten im Bootshaus der Rudergesellschaft Wiking in der Haarlemer Straße ihr 40jähriges Bestehen mit vielen Gästen aus Kultur, Politik und Gesellschaft und warfen einen Blick zurück in die Geschichte der Entstehung der Städtepartnerschaften in Europa.

Wewer zeigt Kristallkaraffe.   Foto: (c) SPhoto

Bezirksbürgermeister Martin Hikel überreichte als Zeichen der Anerkennung der Verdienste des Vereins für den Bezirk eine böhmische Kristallkaraffe und eine Kiste mit Neuköllner Spezialitäten an Wewer. »Für mich haben Städtepartnerschaften schon immer einen besonderen Wert gehabt. Sie bieten uns die Chance zum Austausch und gewähren uns Einblicke in die Strukturen und Gepflogenheiten anderer Städte. Begegnungen sorgen dafür, dass wir Vorurteile abbauen und ein solidarisches Miteinander organisieren«, sagte Hikel in seiner Begrüßungsansprache. 40 Jahrfeier der »Freunde Neuköllns« weiterlesen

Kiezkalender ist da

Alle Veranstaltungen online Woche für Woche

Die »Interkular gGmbH« schließt eine weitere Lücke in der Kommunikation im Kiez. Das Team ist bereits bekannt durch zahlreiche Feste, Flohmärkte und regelmäßige Kochsessions, die international sind und in denen gemeinsam gekocht und gegessen wird, für einen geringen Beitrag. »Interkular« hilft bei der Organisation von Kiez­leben, stellt Kontakte her und bietet professionelle Beratung an, damit die Events der Bürgerinnen und Bürger gelingen.
Jetzt läuft also der bemerkenswerte »Kiezkalender«. Woche für Woche finden sich da kulturelle, soziale und politische Veranstaltungen, die für die Nachbarschaft interessant sind. Bitte reinschauen und anmelden.

th
www.kiezkalender.berlin

Viele Arten auf winzigem Raum

Buddeln für den Miniwald.      Foto mr

An der Oderstraße entsteht ein Miniwald

Platz für Wald ist überall, und jeder kann Bäume pflanzen, auch in Neukölln. Das tut gerade der Verein »Tinyforestberlin«, der am 8. Februar in der Oderstraße auf drei wenige Quadratmeter großen Flächen vor dem Eingang zur »Kinderwelt am Feld« einen Nanowald anpflanzte. Je dreißig Setzlinge – Stieleiche, Schlehdorn, Feldahorn und Hunds­rose – wurden dicht an dicht gepflanzt. Die Fläche stellte das Bezirks­amt zur Verfügung. Die Pflege übernimmt in den nächsten Jahren der Verein.
»Von wegen, Berlin ist auf Sand gebaut, hier sind ja nur Steine«, stellte Umweltstadtrat Jochen Biedermann fest, der mit Schaufel und Hacke versuchte, Löcher in den Boden zu graben und dabei jede Menge Steine aus dem Untergrund buddelte. 60 Zentimeter mussten die Pflanzlöcher tief werden, in die die 90 jungen Pflanzen eingesetzt wurden.
Dann hieß es Wasser schleppen von einer nahe gelegenen Pumpe, damit die Pflanzen ordentlich Feuchtigkeit bekommen. Viele Arten auf winzigem Raum weiterlesen

Nachbarschaftsförderung

Geld für ehrenamtliche Vorhaben

Auch in diesem Jahr stehen wieder Mittel zur Förderung von nachbarschaftlichen Projekten zur Verfügung. Mit dem Programm »Freiwilliges Engagement In Nachbarschaften« (FEIN) unterstützt das Bezirksamt ehrenamtliche Vorhaben wie die Bepflanzung von Baumscheiben und Hochbeeten, das Streichen von Wänden in der Öffentlichkeit oder kleine Straßen- und Nachbarschaftsfeste, die die öffentliche Infrastruktur verbessern, mit bis zu 3.500 Euro.
Die FEIN-Mittel stehen für Sachkosten zur Verfügung. Honorar- oder Personalkosten können nicht übernommen werden. Förderfähig sind Projekte außerhalb von Quartiersmanagement-Gebieten.
Anträge können ab 15.03. bis zum 31.05. beim Bezirksamt eingereicht werden. Zusendung per E-Mail an den Engagementbeauftragten fein@bezirksamt-neukoelln.de oder postalisch an das Bezirksamt Neukölln (zu Hd. Herrn Rhein, Karl-Marx-Str. 83, 12040 Berlin).
Weitere Informationen zur Zulässigkeit von Projekten und zur Abrechnung sowie Antragsformulare finden Sie hier: https://www.berlin.de/ba-neukoelln/politik-undverwaltung/beauftragte/eu-angelegenheiten/artikel.788512.php.

pm

Stadttauben – Ratten der Lüfte?

Betreute Taubenschläge gegen Überpopulation

Problemvogel.    Foto: bs

»Ratten der Lüfte«, wer so denkt macht es sich zu einfach.
Stadttauben sind eigentlich Haustauben, entflogene oder ausgesetzte Zuchttauben oder gestrandete Brieftauben beziehungsweise deren Nachwuchs. In der Stadt finden sie Plätze um zu brüten, im ländlichen Bereich leider immer weniger. Da ihnen angezüchtet wurde, viele Eier zu legen, tun sie dies das ganze Jahr über. Artgerechte Nahrung finden sie in der Stadt meist nicht, was für Dauerdurchfall sorgt, der wiederum Mauerwerk schädigen kann und die Umgegend nicht gerade verschönert. Was also tun? Immer mehr Städte setzen auf betreute Taubenschläge. Dort bekommen die Tiere artgerechtes Futter, und die Eier werden gegen Gips­eier ausgetauscht, was eine Verringerung der Population zur Folge hat. Weniger Taubendreck und weniger Belästigung ist also durchaus tierfreundlich zu bewerkstelligen. Auch in Neukölln hat man sich bereits erste Gedanken zu diesem Vorgehen gemacht. Im Ausschuss für Grünflächen, Umwelt-, Naturschutz und Klimaanpassung (GUNK) informierten im letzten November Frau Lemcke und Frau Satgunaranjan vom Stadttaubenprojekt Berlin über ein Konzept zum Stadttaubenmanagement. Eine schnelle Umsetzung im Sinne von Mensch und Tier wäre wünschenswert.

Eine Rudowerin

»Startbahn« legt los

Veränderungen in der Genezarethkirche

Im Januar 2021 begann die Vorbereitung für das Projekt »Startbahn« der Genezarethkirche im Schillerkiez. Die Veränderung war nötig, da es nur noch sehr wenige Kirchenmitglieder im »Sprengel« gab. Diese wurden jetzt mit der Martin-Luther-Gemeinde zusammengeschlossen.
Für die Gemeindemitglieder war es eine große Umstellung, die auch sehr viel Unmut hervorrief. Früher war ein kurzer Fußweg zum Sonntagsgottesdienst zur Kirche möglich, nun ist ein Weg über Hermannstraße, Karl-Marx-Straße und Sonnenallee zur Fuldastraße nötig. Um diesen Weg zu erleichtern, wurde jetzt ein Shuttle eingerichtet. Der Bus fährt sonntags um 9.30 Uhr ab.
Für die Eröffnung des Projekts »Startbahn« war ein Umbau des inneren Kirchenraumes erforderlich. Die neue Pfarrerin beschreibt den Namen »Startbahn« als Motto: »Es landen dort Ideen und heben Projekte ab.«
Ein wichtiges Programm der Genezarethkirche war das »Interkulturelle Zentrum« (IZG). Durch die Veränderung der Gemeinde und die lange Coronazeit fanden viele Veranstaltungen des IZG nicht mehr statt. Das soll sich jetzt ändern. Am 12. März 2023 findet ein Festgottesdienst zur Wiedereröffnung des IZG um 17 Uhr mit einem Empfang statt.

emp

Eine Wette, bei der alle gewinnen

Kaffee und Geld für die Ärmsten in Neukölln und Reinickendorf

438 Päckchen Kaffee stapelten sich im »Rixdorf Salon« des Rathauses Neukölln, Ergebnis einer Wette, die Michael Lind, Betreiber eines Nahkauf-Supermarktes am Kiehlufer, jetzt zum vierten Mal initiiert hat.
Vor vier Jahren ging es noch darum, ob Wettpartner Bezirksbürgermeister Martin Hikel 50 Neuköllner dazu bringen konnte, ein Paket Kaffee zur »Kubus-Kältehilfe« in der Teupitzer Straße zu bringen. Als Belohnung winkten 1.000 Euro als Unterstützung für die Kältehilfe. Es kamen damals mehr als 200 Spender.

Genaues Zählen ist angesagt.  Hikel mit Martin Lind (mitte)  und Uwe Brockhausen (links  )   Foto: mr

Inzwischen hat Lind den Einsatz erhöht. Für jeweils 100 Packungen Kaffee versprach er 200 Euro als Spende. Da er auch in Reinickendorf einen Markt betreibt, hat er in diesem Jahr den dortigen Bezirksbürgermeister Uwe Brockhausen mit ins Boot geholt. 496 Päckchen waren dessen Ausbeute.
Das nahm Lind zum Anlass, seinen Wetteinsatz noch einmal kräftig aufzustocken, so dass sich am Ende beide Bürgermeister über 2.500 Euro freuen konnten.
In Reinickendorf gehen Geld und Kaffee an die »Berliner Stadtmission«, die dann für die Verteilung sorgt. In Neukölln profitieren unterschiedliche Einrichtungen, die obdachlosen Menschen in der kalten Jahreszeit helfen, wie die »Kubus-Station« oder »Evas Obdach« in der Fuldastraße, wo Frauen übernachten können. Auch die Tee- und Wärmestube in der Weisestraße wird bedacht, ebenso einige Kirchengemeinden, die für Verpflegung und Übernachtungsmöglichkeiten sorgen.

mr

Little Homes als Safe Places

Kleine Bleiben für wohnungslose Menschen

»Hey Ecki, wie geht’s dir?« Ich schaue zur Seite und sehe Florian grinsend an eine Mauer gelehnt. Wir kennen uns schon Jahre. Florian ist Straßensozialarbeiter und hatte damals frisch nach dem Studium als absoluter Grünschnabel bei uns im Kiez angefangen zu arbeiten.

Drei Quadratmeter Heim.      Foto: mg

Anfangs kam er ziemlich überheblich daher, meinte alles zu wissen und war sehr fix mit vorgefertigten Lösungen. Ihm ist nicht aufgefallen, wie bevormundend er dabei war. Ein paar Mal hat es ordentlich gerumpelt.
Eines Tages fand er mich bewusstlos und krampfend an meinem Stammplatz und alarmierte die Feuerwehr. Einen Tag später besuchte er mich in der Klinik, und wir haben lange geredet. Seitdem ist das gegenseitige Verständnis enorm gewachsen. Er ist da, wenn es brennt.
Flo war ganz aufgeregt und überschlug sich beim Erzählen. Der Bezirk führe ein neues Modellprojekt ein, um der Verantwortung wohnungsloser Menschen gegenüber gerechter zu werden. Es sollen im ganzen Bezirk dezentral mehrere »Safe Places« errichtet werden. Wohnungslose Menschen bekommen so die Chance, in sogenannten »Little Homes« zu wohnen und wettergeschützt eine Bleibe zu erhalten, mit dem Fernziel, eine eigene Wohnung zu beziehen. Drei Quadratmeter erst einmal. Little Homes als Safe Places weiterlesen

Wasser

Blue Community

Initiiert vom Berliner Wassertisch wurde am 16. Januar in der Helene-Nathan-Bibliothek eine sehr sehenswerte Wanderausstellung zum Thema Wasser installiert. Eröffnet wurde die Ausstellung von Bezirksstadträtin für Bildung, Kultur und Sport, Karin Korte (SPD).
Es gibt Infos rund ums Wasser als öffentliches Gut, Trinkwasser, Gewässerschutz, das Menschenrecht auf Wasser und internationale Partnerschaften dazu. Vorgestellt werden Wasserprojekte aus Berlin und interessante Fakten rund ums Thema »Wasser in Berlin«.
Auf einer Stellwand können Besucher ihre Wünsche, Fragen und Anregungen vermerken.
Die Ausstellung ist noch bis zum 28. Februar zu besuchen.

bs

Hasenheide soll widerstandsfähig werden

Heidschnucken in der Hasenheide.    Foto: bs

Vom Jagdrevier zur Volksoase

Wer in die Hasenheide geht, verbindet damit neben abgeschabten Rasenflächen und geschädigten Bäumen meist auch Hasenschänke, Freilichtbühne, Kinderbereiche sowie den Drogenhandel. Ein Projekt zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit gegenüber Klimastress und Nutzungsdruck soll nun die aktuellen Ansprüche zusammenführen.
Die Hasenheide hat schon einiges hinter sich. Sie war kurfürstliches Jagdgebiet, militärisches Übungsgelände, sah nationalbewegte Turner, und am Rand war immer Rummel. Sukzessive wurden Waldwege zu Promenaden, Sandblößen bepflanzt, Schießbahnen aufgehoben und Teilbereiche parkartig eingerichtet.
Seit den 30er Jahren ist die Hasenheide ein großer Volkspark. Anlässlich der Olympiade 1936 entstand ein erster Gesamtplan unter dem Berliner Stadtgartendirektor Pertl. Schwerpunkt war die Neuinszenierung des Jahndenkmals samt Aufmarschwiese. Der Neuköllner Bezirkskollege Pöthig konnte die Finanzierung des Wegesystems für den ganzen Park durchsetzen. Neben einem realisierten Kinderspielplatz waren auch Plansche, Teich und Restaurant vorgesehen. Das stoppte der Krieg. Hasenheide soll widerstandsfähig werden weiterlesen

Silvesterfeuer

Üble Kriegsspiele

Silvester in der Schillerpromenade: Im Laufe des Abends knallte es schon manchmal. Um 12 Uhr nachts dann konnten die Feiernden ein wunderschönes Feuerwerk betrachten und sich gegenseitig ein gutes neues Jahr wünschen.

Am Morgen danach.       Foto: mr

Anders war die Situation in der Allerstraße, Ecke Hermannstraße. Schwarz vermummte Menschen errichteten eine brennende Straßenbarrikade. Dazu nahmen sie die drei Bierfässer, die vor dem »Handwerkerstübchen« standen, und entzündeten darin ein Feuer, das weit sichtbar war. Ein Durchkommen wurde für Passanten zum kriegerischen Abenteuer. Die Feiernden, die hin- und herliefen, achteten auf ihre Böller, aber nicht auf vorbeilaufende Menschen. Da wurde unsanft geschubst, selten kam eine Entschuldigung. Die Gruppe war ganz mit ihrem Kriegsspiel beschäftigt, Kollateralschäden wurden in Kauf genommen.
Am nächsten Tag die Bilanz: Ein kaputtes Fahrrad, demolierte E-Roller, kaputte Tische vom »Handwerkerstübchen« und jede Menge Müll.

ro

Nachbarschaftstreff sammelt Ideen

Breiter Gehweg schafft neue Möglichkeiten

Alles neu macht der Dezember, jedenfalls vor und im Mehrgenerationenhaus (MGH) und Nachbarschaftstreff im Schillerkiez in der Mahlower Straße 27.
Pünktlich bis zum 15. Dezember hatte die STRABAG im Eiltempo den Gehweg verbreitert, Fahrradständer montiert, die Baumscheiben vergrößert, das Erdreich drumherum belüftet, gedüngt und aufgeschüttet. Natürlich mussten einige Parkplätze dafür weichen, was verständlicherweise nicht allen gefällt. Die Berliner Wasserbetriebe haben den Gulli der neuen Straßenhöhe angepasst. Vertreterinnen und Vertreter des Neuköllner Bezirksamts waren ab und an vor Ort, begutachteten und waren zufrieden.

B. Schünke, A. Drees.       Foto: bs

Diesen Tag nahm Anne Drees, die neue Koordinatorin des Nachbarschaftstreffs, gleich zum Anlass, sich vorzustellen und die Nachbarschaft und Nutzer-Gruppen einzuladen, um Ideen, Vorschläge und Kritik sowohl für den Treff als auch für die nun größere Fläche davor einzusammeln. Nachbarschaftstreff sammelt Ideen weiterlesen

Den Menschen ihren Namen zurückgeben

Gedenkfeier für einsam Verstorbene

Einmal im Jahr, am dritten Sonntag im Januar, wird in der Philipp-Melanchthon-Kirche all jener Menschen gedacht, die einsam und unbetrauert verstorben sind.

Lichter der Hoffnung.   Foto: mr

Rund 200 Neuköllner wurden 2022 – wie es im amtsdeutsch heißt – »ordnungsbehördlich« auf dem alten Domfriedhof St. Hedwig in Mitte bestattet, weil der Tote entweder keine Angehörigen mehr hatte oder diese die Verantwortung für die Ausrichtung der Beisetzung ablehnten. »Im Kreise seiner Lieben zu sterben und dann betrauert und würdig beerdigt zu werden, das ist nicht jedem vergönnt. Menschen sterben auch allein und unbeachtet. Auch mitten unter uns«, sagt Jan von Campenhausen, Pfarrer der Fürbitt-Melanch­thon-Kirchengemeinde. Mit dieser Andacht soll ihnen Respekt erwiesen werden, denn »wie mit den Toten umgegangen wird, sagt viel zum Umgang der Lebenden untereinander.« Den Menschen ihren Namen zurückgeben weiterlesen

Eine Wohnung für jeden Menschen, der eine möchte?

Register für Auswege aus dem Elend

Wer sind diese Menschen? Obdachlose Menschen leben oft anonym und zumeist in großen Städten und Ballungsgebieten.
Sie sind aus den unterschiedlichsten Gründen durch alle Raster der Gesellschaft gefallen. Viele hatten vielleicht zuvor ein intaktes Umfeld, eine Wohnung, eine Arbeit, eine Familie. Sie sind gestrandet in der Anonymität der Großstädte.
Hier muss man sie wieder herausholen! Aber wie? Wer soll das machen? Wer soll das bezahlen? Wer ist zuständig?
Das Problem löst man nicht mit Essens-, Kleider- oder Kleingeldspenden. Auch Kältebusse oder Notunterkünfte sind keine dauerhafte Lösung des Problems. So wichtig sie auch sind in der Not!


Diese Hilfsbereitschaft zeigt jedoch auch, dass es der Gesellschaft nicht egal ist, wenn Menschen im Freien leben müssen, hungern und frieren. Aber auch die hilfsbereite Gesellschaft geht letztendlich in ihre warme Wohnung und ist froh, dass es ihnen persönlich gut geht. Von dem anderen nicht hilfsbereiten Teil der Gesellschaft erfahren sie Missachtung und Leid. Eine Wohnung für jeden Menschen, der eine möchte? weiterlesen

Wildes aus Rudow

Guck mal, was da piept

Vögel – überall begleiten sie uns durch den Alltag. Selbstverständlich, oder?

Lüftungsspatz.      Foto: eine Rudowerin

In der Zukunft leider nicht mehr unbedingt. Überall werden Häuser saniert oder neue gebaut, selbstverständlich gut gedämmt, das ist gut für Klima und Heizkosten. Oftmals unbemerkt leben allerdings Vögel und Fledermäuse mit uns unter einem Dach. Wenn der Bauherr da nicht aufpasst, macht er Vögel und Fledermäuse dauerhaft obdachlos. Das Bundesnaturschutzgesetz regelt in §44 das Tötungsverbot, das Störungsverbot und den dauerhaften Schutz der Lebensstätten in ihrer Funktion. »Geht doch nicht!«, wird mancher sich denken. Doch, sogar recht einfach. Es gibt sowohl Nistkästen/ Niststeine, die fast unsichtbar in die Dämmung eingebaut werden können. Noch dazu sind sie wartungsfrei. Wer ein altes Haus abreißen oder sanieren will und denkt, dass er vielleicht tierische Untermieter hat, kann sich einfach bei der unteren Naturschutzbehörde des Bezirksamtes informieren, wie er am besten vorgeht. Auch Mieter, die Vögel oder Fledermäuse am Haus bemerkt haben, können sich dort informieren. Die Ansprechpartner und den Kontakt zur Behörde findet man hier:
www.berlin.de/umwelt/behoerden/umwelt-und-naturschutzaemter-der-bezirke/artikel.228641.php.
Auf eine gute Zukunft von Mensch und Tier.

Eine Rudowerin

Nix los auf dem Tempelhofer Feld?

Feld im Nebel.  Foto :bs

Bauarbeiten für neue Zugänge

Das Tempelhofer Feld lädt zu jeder Jahreszeit, auch im Herbst und Winter, zu einem Spaziergang ein.
Jahreszeitlich bedingt ist die Sicht bei Nebel diesig, dafür hören sich die Leute meistens, bevor sie sich anrempeln. Sportler rennen und Fahrradfahrer strampeln in Slow Motion.
Zu denken, es wäre nix los, ist aber ein Irrtum. Derzeit finden etliche Bauarbeiten statt, je nach Materiallieferungen früher oder später. An drei Orten im »Äußeren Wiesenring« wurden zusätzliche Toilettenanlagen gebaut und ans öffentliche Wassernetz angeschlossen. Nix los auf dem Tempelhofer Feld? weiterlesen

Die Polizei rät zur Vorsicht

Gastartikel von einem präventionsbegeisterten pensionierten Polizisten

So kanns gehen.   Foto: bs

Das Jahresende naht, und es werden Weihnachtsgeschenke für die Lieben gekauft. Viele machen dies über das Internet im Wohnzimmer. Manchmal wurde dann kurz vor dem Fest doch noch etwas vergessen. Schnell wird der Mantel übergeworfen, die Tür ins Schloss gezogen und ab in das nächste Geschäft, um die benötigen Dinge zu besorgen.
Wieder zur eigenen Wohnung zurückgekehrt, sind Ärger und Schaden groß.  Der Laptop mit den wichtigen Daten wurde mit einigen Familienschmuckstücken aus der Wohnung gestohlen. Eine Datensicherung wurde vergessen!
Die Täter hatten leichtes Spiel, weil die Wohnungstür nicht verschlossen war. Nun hofft der Geschädigte auf seine Versicherung.
Schon aus Sicherheitsgründen gilt: Schließen Sie Ihre Tür immer ab. Bei nicht-abgeschlossener Tür kann Ihre Versicherung Leistungen kürzen oder verweigern!
Um sich schützen zu können, muss man wissen, wie eingebrochen wird: In Einfamilienhäuser versuchen es die Täter meist über die Fenster und Fenstertüren, während in Mehrfamilienhäuser über die Wohnungstüren und leicht zu erreichende Fenster und Fenstertüren eingebrochen wird.
Deshalb gibt die Polizei diese Sicherheitstipps: Die Polizei rät zur Vorsicht weiterlesen

Wildes aus Rudow

Von Fröschen und Molchen

Ja, richtig gelesen, auf Rudower Grundstücken gibt es Frösche und Molche. Wer die Gegend kennt, dem fällt ein Geflecht aus kleinen und Kleinstteichen auf, zwischen denen sich die Tiere bewegen.

Such den Frosch.  Foto: privat

Dies liegt an der gewachsenen Struktur aus alten Gärten. Mit allerlei Gehölzen und Stauden bestanden, bieten sie die notwendige Aufenthaltsqualität für unsere Amphibienfreunde. Die lauten Teichfrösche sind nicht zu überhören, wenn sie für circa zwei Wochen im Jahr um Aufmerksamkeit werben. Wildes aus Rudow weiterlesen

»YouthSpace« im Einkaufszentrum

Jugendliche bekommen eigenes Refugium in den Gropius-Passagen

Obwohl der 13. November kein verkaufsoffener Sonntag war, war eine Menge los in den Gropius-Passagen. Ein buntes Bühnenprogramm mit Musik, Tanz und Show wurde geboten, dazu ein Graffiti-Workshop und Schnupperangebote verschiedener Jugendeinrichtungen für die anwesenden Kinder und Jugendlichen. Grund war die Eröffnung des »YouthSpace«, eines Begegnungsortes für Kinder und Jugendliche, in dem sie sich ausprobieren, inspirieren lassen und Hilfe in allen Lebenslagen bekommen können.

Euros für die Jugend.Foto: mr

Bezirksbürgermeister Martin Hikel und Stadträtin Sarah Nagel, die Jugendstadträtin Mirjam Blumenthal vertrat, bedankten sich beim Center­manager der Gropius-Passagen Tobias Bahlmann, der nicht nur die rund 60 Quadratmeter große Fläche mietfrei zur Verfügung stellt, sondern das Projekt auch finanziell unterstützt. Er überreichte einen Spendenscheck über 3.000 Euro. »YouthSpace« im Einkaufszentrum weiterlesen

Barrierefreie Gehwege und größere Baumscheiben

Umbau der Weisestraße beginnt

In fünf aufeinanderfolgenden Bauabschnitten finden seit dem 24. Oktober in der Weisestraße Verbesserungen für Fußgänger und Bäume statt. Zwischen Herrfurth- und Flughafenstraße werden die Baumscheiben vergrößert und die beschädigten Gehwege erneuert.
Zusätzlich wird ab der Weisestraße in der Mahlower Straße bis zum Spielplatz der Gehweg verbreitert, barrierefrei saniert, und die Baumscheiben werden ausgeweitet. So soll in dieser engen Straße die Lebensqualität für Menschen und Bäume verbessert werden.

Biedermann buddelt.      Foto: Stephanus Parmann

Kleine Gefälle auf den teilweise verbreiterten Gehwegen sichern das Abfließen des Regenwassers in die anzulegenden Baumscheiben. Im nächsten Jahr werden dann die Fahrbahnen erneuert und komplett wasserdurchlässige Parkstreifen angelegt. Dadurch bedingt entfallen einige Parkplätze und zusätzliche Fahrradständer werden installiert.
In diesem 330 Meter langen Teilstück der Weisestraße befinden sich 30 Winterlinden, die bis zu 80 Jahre alt sind. Das ergab das Baumgutachten von 2022 für den Schillerkiez, aus dem eine Baumleitplanung entwickelt wurde, die nun umgesetzt wird. Barrierefreie Gehwege und größere Baumscheiben weiterlesen

»Nicht nur mein Problem!«

Stadtteilkonferenz sucht Ideen zur Entwicklung der Gropiusstadt

»Wie geht es Ihnen in der Gropiusstadt? Was fehlt, was stört?« Über diese Fragen diskutierten am 21. Oktober im Gemeinschaftshaus in der Gropiusstadt die Teilnehmer einer Stadteilkonferenz.

Wünsch dir was und Kritik.   Foto: mr

»In einer solchen Großsiedlung leben die unterschiedlichsten Menschen, da kommt es schon mal zu Missverständnissen«, sagte Bezirksbürgermeister Martin Hikel in seinem Grußwort und rief dazu auf, miteinander zu reden. Er wies darauf hin, dass sich in den letzten zehn Jahren in der Gropiusstadt vieles zum Positiven verändert habe. Das betreffe beispielsweise die Grünanlagen, die auch zum großen Teil respektiert würden.
Anschließend stellten Julia Pankratyeva von »ImPULS e.V.«, Selma Tuzlali und Thorsten Vorberg-Begrich vom Quartiersmanagement Gropiusstadt-Nord sowie Juana Schulze von der »Stadtteilkoordination in der Gropiusstadt« die Ergebnisse des Projekts »Nicht nur mein Problem!« vor, das sie gemeinsam mit der Berliner Landeszentrale für politische Bildung durchgeführt haben. »Nicht nur mein Problem!« weiterlesen

Nachhaltigkeitsfest

Nachbarn feiern zusammen

Dean sammelt.       Foto: bs

Bei Kaffee und Kuchen kamen Nachbarn und Gäste am 15. Oktober rasch ins Gespräch über die vielen Infos, die sie auf dem vierten Nachhaltigkeitsfest auf dem Vorplatz der Christoph-Ruden-Straße 5 erhielten.
Christoph Rufen, Vorsitzender des Vereins »Für ein schönes Buckow e.V.«, der erstmalig das Nachhaltigkeitsfest ausgerichtet hat und sein Verein wollen zeigen, dass es Freude machen kann, seinen Kiez sauber zu halten und für Nachhaltigkeit zu sensibilisieren.
Über Leitungswasser, Nachhaltigkeit, Müll und Müllvermeidung informierten der Verein »a tip: tap«, der BUND-Berlin und die Heinrich-Mann-Schule in vielen Gesprächen.
Die Tanzgruppe »Wilde Hütte«, der Rapper »OB1« und ein Umwelt-Quiz bildeten das hübsche Rahmenprogramm des Festes, das aus bezirklichen FEIN-Mitteln ermög­licht wurde.

bs

Blechlawine für die Gropiusstadt

Parkhaussanierungen gehen los

In der Lipschitzallee und im Sollmannweg sollten ursprünglich drei 50 Jahre alte Parkhäuser der »Gropiuswohnen« gleichzeitig saniert werden.
Das hätte bedeutet, dass zusätzliche 1000 Autos über mehrere Monate Parkplätze in den Straßen der Gropiusstadt benö­tigt hätten.

Marcel Hopp (6. von links) mit Anwohnern.Foto: privat

Die Anwohner befürchteten katastrophale Zustände, protestierten und wandten sich an die Politik. Marcel Hopp (SPD), Mitglied des Abgeordnetenhauses, sowie die Bezirksverordnetenversammlung und Stadtrat Jochen Biedermann (Grüne) nahmen sich der Sache an und setzten sich mit der »Gropiuswohnen« in Verbindung. Diese sagte zu, die Parkhäuser jetzt nacheinander zu sanieren. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten würden sogar 320 Parkplätze mehr zur Verfügung stehen als bisher.
Somit werden über die kommenden Monate jeweils »nur« 200 bis 300 Autos zusätzliche Abstellplätze in den Straßen benötigen. Wo diese allerdings sein werden, ist allen Beteiligten bisher schleierhaft.

bs

»bauchhund« kämpft

Wohnmietrecht gegen Gewerbemietrecht

Das seit 2001 bestehende »bauchhund salonlabor« hat eine kräftige Mieterhöhung und die Kündigung bekommen. Über 100 Künstlerinnen und Künstler haben dort bisher ausgestellt oder performt.

Christoph Böhm bangt.    Foto: mr

Der Inhaber Christoph »Agi« Böhm auf Facebook: »Vor vier Jahren verkaufte die »Fröhlich & Haase GbR« die Häuser der Schudomastraße 36, 37, 38 und 39 in 12055 Berlin/Rixdorf an die »Albert Immo 3 s.á.r.l.« nach Luxemburg. Dies führte bei allen Bewohnern der Häuser zu immensem Chaos bei gleichzeitiger Verwahrlosung durch unterlassene Pflege. Es kam zu enormen Mietsteigerungen, nicht nachvollziehbaren Betriebskostenanstiegen. »bauchhund« kämpft weiterlesen

Neue Bedrohungen und Nazi-Schmiereien

Hakenkreuze auf Informationstafel in der Hufeisensiedlung

In Neukölln mehren sich in letzter Zeit wieder nächtliche Aktionen von Neonazis. Hakenkreuze werden gut sichtbar geschmiert. Auf der Schillerprormenade wurde eine viel genutzte Tischtennisplatte auf diese Weise besudelt, noch härter traf es eine Infosäule in der Hufeisensiedlung.

Schmierereien.   Foto: Eisern Hufeisen

Dazu heißt es in einer Pressemitteilung: »Am Wochenende entdeckte eine Bewohnerin an der Infosäule der Anwohner*inneninitiative »Hufeisern gegen Rechts« in der Hufeisensiedlung eine großflächig angeschmierte Nazi-Drohung. Unter einem ca. 30cm x 30cm großen Hakenkreuz war ein Din A 1-großes Info-Plakat zur Geschichte der Hufeisensiedlung mit der Parole »Wir sind überall« und den Kennzeichen von SS und SA in Runenschrift besudelt worden. Neue Bedrohungen und Nazi-Schmiereien weiterlesen

75 Jahre »Nachbarschaftsheim Neukölln e.V.«

Noch mehr Leben kommt in die Bude

Pünktlich zum 75jährigen Bestehen des »Nachbarschaftsheim Neukölln e.V.» am 17. September wurde nach dreijähriger Bauzeit der sanierte Altbau plus dazugehörige Neubau des »Nachbarschaftshauses am Körnerpark« (Nachbi) eröffnet.

ERöffnung im Sonnenlicht.Foto: ein Nachbar

Die Freude war bei allen Beteiligten groß, dass nun der Platz für weitere Gruppen geschaffen wurde, die ihre wachsenden Angebote für die Nachbarschaft zugänglich machen möchten. Diese freute sich auch, dass der jahrelange Baulärm endete und feierte mit. 75 Jahre »Nachbarschaftsheim Neukölln e.V.« weiterlesen

Neuköllner Ehrennadel

Auszeichnung für Engagement

Fünf Persönlichkeiten wurden mit der Neuköllner Ehrennadel 2021 ausgezeichnet. Sie haben sich in besonderer Weise um den Bezirk verdient gemacht. Die Auszeichnungen erhielten in diesem Jahr Jörg Christians, Dr. Sibylle Katzenstein, Manuela Matthes und Mnyaka Sururu Mboro sowie Hafsa Özkan. Bei der Ehrennadel handelt es sich um die höchste Ehrung des Bezirks Neukölln an seine Bürgerinnen und Bürger.
Die Neuköllner Ehrennadel wird seit 1984 verliehen. Insgesamt wurden bereits 183 Bürgerinnen und Bürger für ihr ehrenamtliches Engagement für den Bezirk geehrt. Unter den Preisträger:innen sind viele bekannte Namen, von der Journalistin und Filmemacherin Güner Balcı über die mehrfache Olympiasiegerin und Schwimmweltmeisterin Britta Steffen bis hin zum Musiker Frank Zander.
Bei der Verleihung handelt es sich um die Preisträger aus dem Jahr 2021. Die Veranstaltung wurde pandemiebedingt nachgeholt.
Die Verleihung erfolgte in feierlichem Rahmen durch den Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung Lars Oeverdieck sowie dem stellvertretenden Bezirksbürgermeister Jochen Biedermann am Sonntag, 28. August 2022 um 14 Uhr auf Schloss Britz, Alt-Britz 73, 12359 Berlin

pm

Tempelhofer Feld ge-wollt

Ein Tag rund um die tierischen Rasenmäher

Wolle, genauer gesagt, Schafswolle, war das Thema des vorletzten August-Sonntags auf dem Tempelhofer Feld.
Bettina Jarasch eröffnete den 2. Schafstag auf dem Feld und wies darauf hin, dass seit 2019 Skudden-Schafe während eines fünfjährigen Projektes eine Fläche in der Schutzzone der Feldlerchen beweiden. Dies solle Aufschluss geben, ob und wie sich die Flächenbedingungen positiv verändern und die Artenvielfalt gestärkt wird.

Guten Appetit.    Foto: thf100

Sie betonte in ihrer Rede, wie wichtig das Tempelhofer Feld für das Berliner Stadtklima und als Naturerfahrungsraum ist.
Die kleinen und gro­ßen Besucher hatten ihre Freude beim Basteln in der Woll-Werkstatt, beim Schaf-Memory und den Kremserfahrten übers Tempelhofer Feld zu den 80 Schäfchen in ihren Beweidungsflächen. Tempelhofer Feld ge-wollt weiterlesen

Ab in die Natur

Bildungskoffer für kleine Forscher

Wie duftet der Baum im Wald, wie fühlen sich seine Blätter an, wie knirscht der Boden. Fragen, die sich am besten mitten in der Natur durch sinnliche Erfahrungen beantworten lassen.
Da aktive Sonntags- und Schul-Ausflüge in die Wälder und Wiesen unserer Stadt weitestgehend aus der Mode gekommen sind, hat der Berliner Landesverband der Schreberjugend in Zusammenarbeit mit dem Berliner Senat schon 2012 die »Schule im Wald« initiiert. 2015 gesellte sich die Deutsche Wildtier-Stiftung tatkräftig dazu. Ab in die Natur weiterlesen

Solidarität mit den Bewohnerinnen

Nein zum Abriss der Habersaatstraße 40

 

Die Habersaathstraße mit ihren 91 Wohnungen und über 60 Bewohnerinnen soll, wenn es nach dem Willen des Eigentümers und der Bezirkspolitikerinnen geht, abgerissen werden. Das ehemalige Personalwohnheim der Charite ist energetisch saniert, mit einer Solaranlage auf dem Dach ausgestattet und soll nun wenigen Luxuslofts weichen. Dagegen gilt es sich zu wehren und solidarisch mit den Bewohnerinnen zu sein. Solidarität mit den Bewohnerinnen weiterlesen