Feste der Nachbarschaft machen‘s möglich

Vergnügte Anlässe zum Kennenlernen

Alljährlich wird am letzten Mai-Wochenende das »Fest der Nachbarschaft« gefeiert, so auch in Neukölln.
An 19 »Langen Tafeln« kamen Nachbarn zusammen, die sich teilweise nur vom Sehen oder gar nicht kannten. So auch im Schillerkiez am Herrfurthplatz, an der vom Bezirksamt Neukölln finanzierten und von Felix von Ploetz organisierten »Langen Tafel« der «Startbahn Genezareth-Kirche«. Generations- und kulturübergreifend lernten sich Nachbarn kennen, führten interessante Gespräche und teilten Brot, Beobachtungen und Erfahrungen miteinander.

Begegnung.    Foto: bs

Ein wichtiges Thema waren die explodierenden Mieten, die im Schillerkiez in den letzten Jahren um 200 Prozent gestiegen sind. Dieser Umstand zwingt nicht nur viele Mieter, sich nach einem preiswerterem Domizil umzuschauen, auch Geschäftsinhaber werden vertrieben.
An zahlreichen Ständen wurde informiert, getauscht und diskutiert. Die Atmosphäre war heiter und entspannt bis in die frühen Abendstunden.
Ebenso umtriebig ging es beim Straßenfest in der Mahlower Straße zu. Diese war zwischen Hermann- und Weisestraße gesperrt, hübsch geschmückt und von Kindern gefahrlos kreuz und quer zu bespielen. Anne Drees, die Koordinatorin des Mehrgenerationenhauses und Nachbarschaftstreffs, die das Fest organisiert hatte, war überall gleichzeitig und führte viele Gespräche.
An etlichen Tischen gab es Infos, Spiele und Mitmach-Aktionen. Anwohner hatten hübsche Trödelstände aufgebaut, und jede Stunde gab es unterschiedliche Live-Musik.
Zwischen den Tischen, an denen Nachbarn vergnügt plauderten, düste plötzlich der Stadtrat für Stadtentwicklung, Umwelt und Verkehr, Jochen Biedermann (Grüne), seinem strahlenden Sohn hinterher, der Luftballons erbeutet hatte. Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) und Susanna Kahlefeld (Grüne), Mitglied des Abgeordnetenhauses, kamen zu Besuch und waren sofort in zahlreiche Gespräche verwickelt.
Das Highlight des Nachmittags waren Ingrid und Hotte, beide flotte 80+, die seit Jahrzehnten in der Mahlower Straße wohnen und sich beim Fest zum ersten Mal gesehen haben.
So unglaublich das erscheint, daran zeigt sich, wie wichtig der »Tag der Nachbarschaft« ist und Orte, die solche Treffen ermöglichen.

bs