Bei Krämpfen und Enzündungen
Eigentlich wollte ich Euch warnen, weil im Körnerpark wieder tödlich giftiger Rhizinus angepflanzt wurde (die Früchte sind das Giftigste und haben leider Ähnlichkeit mit Litschis), aber mir ist wichtiger, Euch das Gänsefingerkraut vorzustellen.
Es ist in Mitteleuropa zu Hause und in anderen Teilen auf der Nordhalbkugel ansässig. Es wird zum ersten Mal von Carl von Linné beschrieben, war aber wahrscheinlich den Germanen schon als Heilpflanze bekannt. Es ist verwandt mit dem Blutwurz. Da dieser auch in mediterranen Breiten wächst, war er auch schon bei Dioskurides als Heilpflanze aufgeführt.
Das Gänsefingerkraut wächst auf feuchten Wiesen, aber auch an Straßen- und Feldrändern, wo es sich flach ausbreitet. Im Volksmund heißt es auch: Dreckkraut, Echtes Gänsekraut, Fingerkraut, Gänserich, Ganspratzen, Krampfkraut, Maukenkraut, Sauringel, Silberkraut. Die Wurzel und das Kraut waren früher sogar offizinell. In alten Schriften steht, dass die Wurzel in Wein gesotten das Gift im Körper überwältigt. Das Kraut wirkt entzündungshemmend und schmerzstillend.
Das getrocknete Kraut ist für Tees, auch Teemischungen geeignet. Es riecht kaum und hat einen herben zusammenziehenden Geschmack. Das Kraut wird auch besonders gern in Milch abgekocht.
Wie schon aus den volkstümlichen Namen deutlich wird, wurde und wird es vorwiegend gegen Krämpfe aller Art eingesetzt. Es wird vor allem im Bereich der glatten Muskulatur, also bei allen unwillkürlich arbeitenden Muskeln, wie Verdauungsorganen, krampfartigem Husten und Gebärmutterkrämpfen eingesetzt. Der Tee kann auch äußerlich angewendet werden, als Waschung, Umschlag oder Teilbad. Dies erscheint zur Behandlung von entzündeten Wunden empfehlenswert. Der Umschlag mit Tee hilft auch gegen Furunkel und Sonnenbrand.
Gänsefingerkraut kann auch als Lebensmittel genutzt werden. Die Blätter und Wurzeln des Krautes können als Wildgemüse gekocht werden oder das Kraut wird zum Bestandteil eines Wildsalats oder grüner Smoothies.
Eva Willig