Die Einschränkungen, die durch die Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung des Corona-Virus umgesetzt wurden, haben bei den Menschen die unterschiedlichsten Reaktionen hervorgerufen. Die einen freuen sich darüber, mit sich allein zu sein, für andere hingegen ist das ein Problem. Familien sind besonders belastet. Insbesondere dann, wenn beide Elternteile berufstätig sind.
Barbara Westphal. Foto: pr
Home Office, Home Schooling und Kinderbetreuung ergeben eine Herausforderung, der nicht jede Familie gewachsen ist. Für diese Menschen gibt es noch keine staatlichen Lösungen oder Angebote.
Barbara Westphal, Betreiberin vom »Raum für Entfaltung« und spezialisiert auf NLP (Neuro-Linguistisches Programmieren), hat genau diese Lücke erkannt und ein Angebot für Corona-Betroffene entwickelt. Hier können Menschen, die mit der neuen Situation Schwierigkeiten haben, anrufen und einen kostenlosen Termin vereinbaren. Kostenlose Beratung bei Corona-Überforderung weiterlesen →
Wenn Viktor anfängt, über das Theaterprojekt »Grandroue« (französisch für Riesenrad) zu sprechen, wird seine Erzählung von echter Leidenschaft getragen. Mitten im Gespräch schlüpft er dann in Rollen aus einem der letzten Stücke, beispielsweise in die der Arbeiterin, die zu Corona-Zeiten alle systemrelevanten Berufe auf einmal ausführt, während ihr Ehemann zuhause verschwörerischen Theorien verfällt.
Viktor in Aktion.Foto: pr
»Grandroue« gibt es seit ungefähr zwei Jahren. Innerhalb Neuköllns arbeitet die Gruppe von verschiedenen Standorten aus an ihren Projekten, zuletzt vor allen Dingen aufgrund der Pandemie: »Als es mit den Kontaktbeschränkungen losging, haben wir uns spontan in Produktions-WGs eingeschlossen, immer nur zu zweit oder zu dritt, und haben von dort aus kurze Stücke geschrieben und aufgeführt.« Diese wurden dann live im Internet gezeigt.
»Bei Grandroue haben wir viele der Stücke schon vor Corona über Livestreams auf unserer Webseite grandroue.de gezeigt. Es geht dabei um den globalen Aspekt, denn online können Menschen aus der ganzen Welt zuschauen. In Zukunft wollen wir das erweitern, das heißt mit Kollektiven aus anderen Ländern zusammenzuarbeiten und Aufführungen aufeinander abzustimmen. Riesenrad im Netz weiterlesen →
Die Lockdownlockerungen bejubelt auch diese Getränkedose. Zum Nachmachen braucht es eine Getränkedose, eine Flachzange, eine kräftige Schere, einen Bohrer, schützende Handschuhe, Heißkleber und Lust zum Pfriemeln.
Der Öffnerring wird samt Lasche entfernt. Mit dem Bohrer (oder Filzstift) werden zwei »Augen« gemalt/gebohrt. Der Dosenboden wird unten so tief wie möglich abgeschnitten, die Dosenwände danach flachgedrückt und der Dosenkopf dazu im rechten Winkel abgeknickt (Handschuhe!).
Rechts und links vom flachen Teil einen 1 cm breiten Streifen schneiden, daraus werden die Arme. Der Rest ist für den Körper und die Beine. Damit die nun offenen Bleche der Beine und des Rumpfes sich nicht öffnen, werden sie an ihren Rändern gebördelt (umgebogen) und zusammengedrückt (Flachzange). Beine und Füße nach Gusto arrangieren.
Die Figur entweder hängen, anlehnen oder mit Heißkleber auf einem Sockel befestigen. Alles!
Die Spielzeit im Berliner Fußball wurde abgebrochen
Im März war der Spielbetrieb im Berliner Amateurfußball wegen der Coronakrise ausgesetzt worden – nun hat die Saison am 20. Juni auch ihr verwaltungsrechtliches Ende gefunden. Der »Berliner Fußball-Verband« (BFV) hatte zu diesem Termin im Rahmen eines außerordentlich einberufenen Verbandstags eine Abstimmung der Vereine anberaumt, wie mit der Spielzeit 2019/20 zu verfahren sei.
Nach der Abstimmung gab es bei den Sportfreunden sicher mehr als Wasser zu trinken. Foto: Hagen Nickelé
Erwartungsgemäß stimmte die Mehrheit für einen Abbruch unter Anwendung der Quotientenregel – ein Hilfsmittel, durch das Vereine mit unterschiedlicher Anzahl ausgetragener Spiele ins Verhältnis gesetzt werden können. So kam es etwa in der sechstklassigen Berlin-Liga, dass Tabellenführer »Stern 1900« aus Steglitz sich mit einem um 0,03 Punkte besseren Schnitt gegenüber »Sparta Lichtenberg« (in der »regulären« Tabelle drei Punkte und ein Spiel weniger) den Aufstieg sichern konnte. Applaus für die Sportfreunde weiterlesen →
Eine Fahrradklingel muss für mich wie eine Fahrradklingel klingen, also keine Hupe, kein Zwitschern oder ähnliches. Ich habe eine solche Klingel, die diesen Dienst erfüllt. Nur der Klingeldeckel will nicht so, wie ich es mir vorstelle. Sobald die Straße uneben wird, und das sind in Neukölln nahezu alle Seitenstraßen, klingelt diese Klingel vor sich hin. Dies ist für alle Fußgänger und auch für mich nervig, errege ich doch eine ungewollte Aufmerksamkeit.
Einmal verlor ich auf Kopfsteinpflaster den Klingeldeckel. Sofort kam ein Fußgänger angelaufen und übergab mir das gute Stück. Nachdem ich mich bedankt hatte, schraubte ich ihn wieder auf und setzte meine Fahrt fort. Wenige Tage später löste sich der Deckel wieder. Ich hob ihn auf und schraubte ihn wieder an. So langsam schlich sich bei mir der Gedanke ein, dass ich diese Klingel nicht mehr haben wollte. Aber wie es so ist, siegte die Trägheit, und ich beließ alles beim Alten. Petras Tagebuch weiterlesen →
Die Einrichtung temporärer Spielstraßen, um Kindern mehr Platz zuzugestehen, ist eine gute Idee. Sie drängen sich dann nicht mehr auf den Spielplätzen, und die Eltern haben es etwas leichter.
Schade nur, dass einige Autofahrer überhaupt kein Verständnis dafür haben. Gehen ihnen doch Parkplätze verloren, oder sie müssen gar Umwege in Kauf nehmen.
Schade auch, dass Ehrenamtliche für die Aufsicht der Spielstraßen eingesetzt werden. Daran scheiterten tatsächlich im Süden Neuköllns einige Spielstraßen. Es ist offensichtlich, dass das Ehrenamt so ausgenutzt wurde, dass viele Menschen keine Lust mehr darauf haben.
Tatsächlich erinnert diese Forderung an Nötigung. Es wird vieles freiwillig geleistet, sei es Flüchtlingsarbeit, Nachbarschaftshilfe oder Schülerbetreuung. Manches könnte vom Bezirk, auch wenn das Geld knapp ist, finanziert werden. Viele Menschen würden sich darüber freuen.
Stadträtin Korte über engagierte Lehrkräfte und besonnene Schüler
Die Kiez und Kneipe befragte Karin Korte (SPD), Stadträtin für Bildung, Schule, Kultur und Sport, zur aktuellen Situation in Neukölln.
Mit Mundschutz ins Museum. Foto: pr
Obwohl viele Lehrkräfte am Limit waren, sei der Schulbetrieb durch die Mitarbeiter eigenverantwortlich und flexibel an die Gegebenheiten angepasst worden, lobte die Stadträtin. So konnten die Abiturprüfungen direkt nach den Osterferien unter Vorgabe der Hygieneanforderungen stattfinden. Auch die beschränkte Wiederaufnahme des Schulbetriebs der Grundschulen nach den Osterferien sei sehr gut vorbereitet gewesen. »Die Schülerinnen und Schüler haben sehr vernünftig reagiert und sich an die Hygieneregeln gehalten. Alles lief besonnen ab«, sagte sie. Sie rief die Schüler dazu auf, »sich nicht hängen oder abhängen zu lassen« und ihre Zeit zum Lernen zu nutzen, in der Schule oder digital. Schulische Herausforderungen in Viruszeiten weiterlesen →
Das komplette Gespräch mit der zuständigen Stadträtin Karin Korte
Welches ist Ihre Botschaft an Eltern und Schüler?
Zunächst einmal bin ich sehr froh, dass die Schulleitungen, Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher sowie sonstiges Personal und auch unsere Hausmeister sehr eigenverantwortlich und flexibel mit der Corona-Krise umgehen und den Schulbetrieb an die Gegebenheiten angepasst haben. Es ist mir bewusst, dass es dabei viele schlaflose Nächte gegeben hat, die Lehrkräfte am Limit sind und sich trotzdem den Herausforderungen stellen. Ein großes Anliegen war mir, dass die Abiturprüfungen direkt nach den Osterferien unter Vorgabe der Hygieneanforderungen stattfinden konnten. Dafür wurden vom Schulamt und unserem Facility Management in Absprache mit den Schulen punktgenaue Pläne erstellt, in welchen Räumen, zu welchen Zeiten, an welchen Schulen Prüfungen stattfinden. Entsprechend wurden diese Räume besonders gereinigt. Bildung Schule und Kultur in Coronazeiten weiterlesen →
AfD zeigt wenig Interesse an konstruktiver Arbeit und Ansteckungsschutz
»Endlich kann sich die BVV wieder treffen«, freute sich Bezirksbürgermeister Martin Hikel, als nach zweimonatiger Pause die Bezirksverordnetenversammlung am 7. Mai erstmals wieder zusammentreten konnte. Nicht im Rathaus, sondern im großen Saal des Gemeinschaftshauses in der Gropiusstadt, mit Abstand und unter Wahrung aller Hygieneregeln. Dazu gehörten auch Plastiktütchen, die beim Reden über die Mikrofone gestülpt werden sollten. »Nicht das Tütchen vergessen«, wurde zur ständigen Ermahnung des Vorstehers Lars Oeverdieck.
BVV auf Abstand. Foto: mr
»Es war richtig, dass wir schnell reagiert und das soziale Leben heruntergefahren haben, Italien sollte uns mahnen, nicht leichtfertig zu werden«, sagte Martin Hikel in seinem »Wort des Bürgermeisters«. Oberstes Gebot sei die Eindämmung des Virus, die Lockerung müsse daher vorsichtig vonstatten gehen, mahnte er. Sonder-BVV im Zeichen der Coronakrise weiterlesen →
Erste temporäre Spielstraßen werfen auch Fragen auf
Seit dem 30. April sind Neuköllns Spielplätze wieder offen. Zusätzlich startet ein Pilotprojekt, das vom 31. Mai bis zum 9. August fünf Neuköllner Straßen an Sonn- und Feiertagen zu temporären Spielstraßen umwidmet, »um überfüllte Spielplätze zu vermeiden. Wir wollen deshalb vor allem in dicht bebauten Bereichen mehr Aufenthaltsqualität schaffen und einen konkreten Beitrag zum Infektionsschutz leisten«, schreibt Bezirksbürgermeister Martin Hikel in einer Pressemitteilung vom 13. Mai.
Hikel und Çağlar.Foto: mr
Voraussichtlich werden je zwei Anwohner ehrenamtlich eine dieser Straßen mit Pylonen und Flatterbändern ab 13 Uhr fünf Stunden lang sperren, beaufsichtigen und Sorge tragen, dass geltende Coronaauflagen beachtet werden. Ab 19 Uhr, nach Entfernung von Müll oder sonstigem, geben sie »ihre« Straße wieder frei.
Für Britz waren ursprünglich zwei Straßen vorgesehen. Um den Buschrosenplatz (grüne Idealsiedlung) und die Straße Hüsung (UNESCO Weltkulturerbe) fehlen bekanntermaßen die »dicht bebauten Bereiche«. Hier überwiegen Tempo 30-Zonen, es gibt zahlreiche Parks und Spielplätze. In guter Laufweite beider befindet sich der jüngst für 2,5 Millionen Euro neu geschaffene Europaspielplatz im 17 Hektar großen Buschkrugpark. Die Mehrzahl der Kinder in Britz hat dazu eigene Gärten zum kontaktfreien Spiel. Da sich am Buschrosenplatz am Sonntag keine Anwohner gefunden haben, die die Aufsicht führen wollten, gibt es hier keine Spielstraße. Bezirksamt möchte zusätzliche Spielplätze schaffen weiterlesen →
Der Landesvorsitzende der CDU Berlin, Kai Wegener, veröffentlichte am 30. April einen Facebook-Post, in dem er alle »Straftäter und Chaoten« dazu aufrief, am 1. Mai zu Hause zu bleiben. Die CDU Neukölln nahm das Posting auf, teilte es auf ihrer Facebook-Seite und hob noch mal hervor, dass sie keinerlei Hoffnung hätte, »dass sich auch nur einer der Chaoten eines Besseren besinnt«.
Empörend an den Postings ist nicht nur, dass Straftaten unterstellt werden noch bevor sie tatsächlich passiert sind – der beste Weg zur sogenannten selbsterfüllenden Prophezeiung. Nein, empörend ist außerdem, dass die CDU damit die Demonstrierenden am 1. Mai pauschal als »Straftäter und Chaoten« darstellt und damit deren politische Forderungen vom Tisch fegt. CDU auf Abwegen der Selbstjustiz weiterlesen →
Kommunikation steht im Zentrum unseres sozialen Handelns. In den vergangenen Monaten haben wir eine Transformation dieses Handelns erlebt. Kommunikation ist, für den Moment zumindest, distanzierter, ichbezogener denn je.
Distanz kann hierbei auf zwei Arten verstanden werden. Zum einen müssen wir aufgrund von Sicherheitsbestrebungen räumliche Abstände einhalten. Zum anderen ergibt sich daraus die Möglichkeit einer tatsächlichen »sozialen Distanzierung«, nämlich in Bezug auf unser Verhalten.
Keine Kommunikation. Foto: me
In unseren kleinen sozialen Einheiten wie Familie, Freundeskreis und Arbeit wird im Moment computergestützte Kommunikation genutzt. Was fällt bei einem Zoom-Call auf? Eine Person spricht. Alle anderen hören zu oder tun so als ob. Unterbrechungen stören so sehr, dass Gespräche zum Erliegen kommen, der gegenseitige Austausch ist frei von Dynamik. Ein Vorteil davon ist wiederum ein effizienter Informationsfluss. Distanzierte Kommunikation weiterlesen →
»Interkulturelles Beratungs und Begegnungs Centrum e.V.« gibt jungen Menschen Perspektiven
Es müssen manchmal nur Kleinigkeiten geschehen, die ein Leben verändern und einen Menschen aus der Bahn werfen können. Da kann eine Lücke entstehen, die anscheinend nicht mehr gefüllt werden kann. Es gibt aber auch Fälle von Flucht, von einer misslungenen Schulkarriere oder Drogensucht. Es gibt zahllose dieser Beispiele von Schicksalen, die anscheinend keine Chance mehr auf dem Arbeitsmarkt haben.
Blutdruckmessen will gerlernt sein. Foto: pr
Das »Interkulturelle Beratungs-und Begegnungs Centrum« (IBBC) hat sich dieses Themas angenommen. Zwei Kurse werden angeboten, in denen junge Männer und Frauen auf einen Beruf im Pflegebereich vorbereitet werden. Schön ist, dass immer mehr junge Männer an den Kursen teilnehmen.
Es ist ein strammes Programm, das die jungen Menschen dort absolvieren: 30 Wochenstunden haben sie Unterricht. Die Fächer, die angeboten werden, sind Gesundheitslehre, Deutsch, Mathematik und Sozialkunde, inklusive Arbeitsrecht. Interessant dabei ist, dass eine Verzahnung der Fächer stattfindet. Das heißt, wenn im Gesundheitsfach die Medikation an Patienten gelehrt wird, thematisiert der Mathematikunterricht beispielsweise Maßeinheiten. In Deutsch geht es um medizinische Begriffe, und in Sozialkunde um den Stellenwert der medizinischen Hilfe in der Gesellschaft. Erfolgreich pflegen und fürs Leben lernen weiterlesen →
Die derzeitige Krisensituation trifft verstärkt Menschen, die schon vor Corona auf Unterstützung angewiesen waren. Zu den leider vertrauten Problemfeldern wie beispielsweise Gewalterfahrungen oder Wohnungsnot gesellt sich in den letzten Wochen verstärkt Bedürftigkeit durch Isolierung und Alleinsein.
Der seit 2015 bestehende Sozialverein »Neue Chance Berlin«, Tochterorganisation der GEBEWO gGmbH, versucht, diesbezüglich mit seinem Hilfsangebot in der Lahnstraße gegenzusteuern: Die Programme der »Neue Chance« umfassen neben persönlicher Beratung, die aufgrund der momentanen Lage auch online stattfindet, Schulungen zu den Bereichen Wohnungssuche und digitaler Kommunikation. Letztere habe gerade im Zuge der Anti-Corona-Maßnahmen stark an Bedeutung gewonnen, jedoch seien sowohl Zugang als auch Umgang mit neuen Medien für viele Menschen nicht selbstverständlich.
Als niedrigschwellige Anlaufstelle für junge Personen in prekären Lebenssituationen wurde außerdem das Streetwear-Projekt »Rambler-Studio« geschaffen, bei dem der Sinn für kreative Ideen und Designs im Vordergrund steht. Für die beiden genannten Projekte freut sich der Verein über Spenden sowohl in Form gebrauchter Smartphones, Laptops und Monitore als auch über alle Dinge, die das Arbeiten im Bereich textiltechnischer Gestaltung ermöglichen.
mf
Neue Chance gGmbH
Lahnstraße 86a
12055 Berlin
Fon: 030 / 684 09 28 100
Bezirk erfolgreich im Schutz von bezahlbarem Wohnraum
»Wir werden Genossenschaft«, sagt Mieterin und zukünftig »Genossin« Margit Paulus erfreut, »Pears Global« hat auf die gerichtliche Einspruchsfrist gegen das bezirkliche Vorkaufsrecht verzichtet.« Selten lief die Zeit so schnell wie für die »#LeineOderBleibt«. Der gut organisierte Widerstand, die Solidarität aller anderen Initiativen und die Zusammenarbeit mit dem Bezirk hat zu diesem Erfolg geführt.
KEINE schnelle Beute. Foto: th
Insgesamt ist es dem Bezirk gelungen, mit starker Unterstützung durch die betroffenen Hausgemeinschaften 144 Häuser vor dem Ausverkauf an Briefkastenfirmen von Investoren zu retten. Hauptsächlich fand das Vorkaufsrecht des Bezirkes Anwendung. Eine städtische Wohnungsgesellschaft oder eine Genossenschaft hat die Häuser übernommen. Andernfalls zog eine »Abwendungserklärung«, die die Mieter sieben Jahre vor unangemessenen Erhöhungen und Verkäufen schützt.
Viele Gewerbe öffnen wieder, aber unter strengen Auflagen
Seit 2. Juni dürfen auch wieder die Kneipen, Bars und Shisha-Bars unter ähnlichen Auflagen wie Restaurants öffnen.
Nur Öffnungszeiten von frühestens um 6 Uhr bis spätestens 23 Uhr. Zwischen den Tischen (einschließlich der Bestuhlung) muss ein Mindestabstand von 1,5 Metern sein. Kein Verzehr am Tresen, nur an Tischen. Service-Mitarbeiter müssen eine Gesichtsmaske tragen und die Abstandsregel von 1,5 Metern beachten.
Im Bezirk Neukölln ist nicht geplant, Sondernutzungsflächen für Schankgärten zu erweitern.
Fitnessstudios, Tanz- und Ballettschulen, private Sportschulen und andere gewerbliche Sportanlagen dürfen ab dem 2. Juni wieder öffnen. Auch hier gelten strenge Auflagen: Kontaktfrei mit mindestens drei Metern Abstand, regelmäßige Lüftung aller Räume. Trainiert werden darf nur allein, zu zweit oder in Kleingruppen von maximal acht Personen inklusive Trainer.
Auch Kinos dürfen wieder öffnen. Freiluftkinos bereits ab 2. Juni, Kinos ab 30. Juni. Auflagen: Einhaltung der Hygieneregeln, Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen den Gästen durch entsprechende Bestuhlung und Sperren von Sitzen.
Vor über fünf Jahren gaben ein paar Männer ihre potenziellen E-Commerce-Karrieren zugunsten des Traums von einer neuen Berliner Bierkultur auf. »Tradition. Neugebraut.« ist bis heute das Motto der »Berliner Berg Brauerei«, die 2015 ihre Heimstatt in einem Backsteinbau in der unscheinbaren Kopfstraße auf dem Rollberg fand, wo im 19. Jahrhundert bereits eine Schmalzfabrik schmalzte. Das »Bergschloss« war vorn ihre urige Ausschank- und Probierkneipe (einst das »Hopfenstübchen«), die nun aber leider Ende März geschlossen wurde.
BRAUTRIBUT an den Schillerkiez. Foto: hlb
Wenngleich hier im Hofkeller noch Sudhaus, Lager- und Gärtanks und eine Schrotmühle für das Brauen von Sauerbieren wie dem traditionellen Berliner Trunk, der Weiße, genutzt werden, kommt nun der ganz große Schritt: Eine eigene, neue, große Produktionsbrauerei, die momentan in Neukölln direkt am S-Bahn-Ring im Aufbau ist. Damit hört das Lohn- und Wanderbrauen bei Gastbrauereien wie bisher vor allem in Hohenthann auf, und »Berliner Berg« wird gänzlich neuköllnisch. Weiße Vielfalt vom Rollberg weiterlesen →
Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Ideen, das Kunstfestival 48 STUNDEN NEUKÖLLN schließt sich dem an. Unter dem Titel »BOOM #systemrelevant« findet das Festival in diesem Jahr vorrangig am Rechner und auf der Straße statt. Die Kunstpräsentation von etwa 220 Projekten ist in diesen Zeiten eine Herausforderung, aber auch eine große Chance, die ganz neue Möglichkeiten eröffnet. So werden Ausstellungsbesuche und Künstlergespräche ins Digitale übertragen, Plakatwände und Schaufenster werden zu Ausstellungsflächen. Es wird digitale Führungen durch Studios und Ausstellungsräume, sowie Videokonferenzen und Konzert-Livestreams geben. Die Website des Festivals dient hierbei als Programmheft, das direkt zu virtuellen Entdeckungen einlädt und verlinkt. Der Bespielung des öffentlichen Raumes wird in diesem Jahr eine große Rolle zuteil. Mit Unterstützung der »Wall AG« können 75 Werbeflächen als Kunstflächen genutzt werden, viele Schaufenster werden zu Ausstellungsflächen. Also auf zur Reise durch die Neuköllner Kunstwelt – digital oder analog!
jr
Das Festival findet statt vom 19. bis 21. Juni.
www.48-stunden-neukoelln.de
Über 30 Jahre gibt es die Konzertreihe »Sommer im Park« im Körnerpark bereits. Dass die Konzerte nicht pünktlich Mitte Juni starten, gab es noch nie. Doch dieses Jahr ist alles anders. Den Grund kennen alle: Die Regelungen zur Corona-Pandemie, mit denen die Ausbreitung des Virus gebremst werden soll.
Bald wieder. Foto: mr
Derzeit sind noch immer alle Konzertveranstaltungen untersagt – zum großen Bedauern aller, die sich schon auf die sonntägliche Open-Air-Musik im wunderschönen Körnerpark gefreut hatten.
Doch jetzt gibt es einen Hoffnungsschimmer für das Publikum und die auftretenden Künstler. Der Fachbereich Kultur des Bezirksamtes Neukölln hat beschlossen, die komplette Konzertreihe zu verschieben und mit Verspätung ab Anfang August starten zu lassen. Derzeit arbeiten die Organisatoren mit Hochdruck daran, die Auftritte sämtlicher Bands, die für Juni und Juli geplant waren, auf Sonntagstermine im September und Oktober zu verlegen. Und die Chancen, dass das Manöver gelingt, stehen gut.
Ab sofort darf sich also vorgefreut werden: Der August bietet ein vielfältiges und packendes Programm mit kubanischem Salsa, deutscher Rockmusik, westafrikanischem Jazz und Funk, ungewöhnlichen Akkordeonklängen und amerikanischem Soul.
»Schädlingsbekämpfer« sind Fachleute mit IHK-Abschluss
Menschen kaufen sich in Zoohandlungen durchaus Zuchtratten, die ihnen als anhängliche Haustiere helfen sollen, die Zeit zu vertreiben. Die wildlebende Wanderratte ist in Haushalten und Lebensmittelhandlungen hingegen nicht willkommen, doch als plagender Nager auf dem Vormarsch in die Keller, Dachböden und Küchen.
Die Wanderratte. Foto:Umwelbundesamt
Obwohl die Wanderratte mit ihren Knöpfchenaugen wirklich süß aussieht, gilt sie als »Schädling« und ein »Schädlingsbekämpfer«, so die offizielle Berufsbezeichnung für die im Volksmund »Kammerjäger« genannte Fachkraft, wird benötigt. Wanderratten nagen sich zum Menschen durch weiterlesen →
Wer einmal auf »Radio Eins« die lustigen Episoden von Horst Evers gehört oder ihn bei einem seiner Live-Auftritte erlebt hat, wird süchtig nach seinem trockenen Humor und seinen skurrilen Geschichten. Doch auch als Krimiautor weiß Evers zu überzeugen.
In seinem 2012 erschienenen Roman »Der König von Berlin« beschäftigt er sich mit einem fiktiven Rattenimperium in der Hauptstadt.
Wie Evers selbst kommt der junge und ehrgeizige Kommissar Lanner aus Niedersachsen. Seine Versetzung aus Cloppenburg nach Berlin sieht der Kommissar als die große Chance. Doch seine Erwartungen werden sämtlich und umgehend enttäuscht. Lanner wird von den Kollegen schikaniert und trifft auf eine Bevölkerung ohne den geringsten Respekt. Trotzdem lässt er sich nicht beirren und arbeitet hartnäckig an seinem ersten Fall, dem angeblichen Selbstmord Erwin Machalliks, des Chefs der größten Schädlingsbekämpfungsfirma von Berlin. Kurz nach dessen Ableben wird die Stadt von einer gewaltigen Rattenplage heimgesucht. Das Rattenimperium weiterlesen →
Der Wunsch nach Sex in verschiedenen Weisen besteht auch in Zeiten von Corona. Menschen, die in Beziehungen leben, unterliegen allenfalls freiwilligen Beschränkungen. Die vielen Singles mussten zwischenzeitlich andere Wege gehen, bevor Kneipen Bier to Go offerierten und einen Anlaufplatz boten und inzwischen die Cafés und Restaurants wieder zu bestimmten Zeiten öffnen dürfen.
In dieser Zeit stiegen die Klicks auf Pornos, speziell auf sogenannte »Corona Pornos«, berichtet das Magazin für junge Leute »Jetzt«. Masken seien ein wichtiges Requisit in den dargestellten »Spielen mit dem Verbotenen«. Das ist im Kern nur von der Ausdrucksweise her neu; denn Pornos rühren immer an Tabus, zeigen umstrittene Inhalte und sind in ihrer Darstellung künstlicher Fantasien nicht nur in ihrer Wirkung auf jüngere Menschen umstritten. Neu ist ebenfalls nicht, dass »Sex auch durch das Telefon« möglich und »am sichersten allein« sei, wie in einigen Foren diskutiert wird. Eins bleibt dabei vollkommen sicher: Sex verlangt vor allem nach Nähe, nach körperlichem Austausch, um tiefe Befriedigung zu erleben. Sex wird wieder lockerer weiterlesen →
Die Pandemie-Verordnungen werden inzwischen gelockert. Radfahren war jedoch stets erlaubt und manche Bezirke überraschten mit Popup-Radwegen. Deshalb basteln wir uns einen Drahtesel.
Benötigt wird Draht von 1-2 Millimeter Stärke, gern auch aus Aluminium, Papier und Bleistift für die Vorlage, ein Drahtschneider, eine Zange,
ein Messer, eine Ahle, ein Weinkorken und wie immer, Lust zum Pfriemeln.
Meinen Esel oder eine andere Eselkontur aufs Papier zeichnen. Eine solche Vorlage erleichtert das Biegen. Anschließend den Korken vorsichtig längs plan schneiden, er ist der Sockel. Mit der Ahle zwei Löcher in den Korken stechen und die Beine des Drahtesels dort einstecken.
Fertig.
Während im Profibereich der Ball ohne Zuschauer in den Stadien wieder rollt und somit auch bei »Hertha BSC« und dem »1.FC Union«, ruht bei allen anderen Fußballvereinen der Hauptstadt weiterhin der Betrieb. Bis dato ist eine endgültige Entscheidung über den Umgang mit den laufenden Spielzeiten weder in den beiden überregionalen Ligen des Nordostdeutschen Fußball-Verbands (NOFV) mit Berliner Vertretern getroffen worden, der Regionalliga Nordost beziehungsweise Oberliga Nord, noch in den Hauptstadtklassen ab der Verbandsliga abwärts. Vorbei, die Wilde-Zeit in Neukölln weiterlesen →
Eine der Tätigkeiten, die ich besonders liebe, ist die Entrümpelung des Balkons vom vergangenen Herbst und Winter. In diesem Jahr hatte ich es zunächst mit Tauben zu tun. Sie wollten auf meinem Sommerlieblingsort nisten.
Meine Erfahrung mit nistenden Vögeln auf dem Balkon ist nicht gut. Vor wenigen Jahren hatte sich ein Amselpärchen den Platz ausgesucht. Infolge dessen konnte ich zunächst den Balkon nicht mehr betreten. Die Tiere griffen mich im Sturzflug an, ich fühlte mich an Hitchcocks »Die Vögel« erinnert. Klar, sie haben ihre Brut nur verteidigt, mir allerdings auch mein Sommervergnügen genommen. Mit der Zeit gelang es mir, Vertrauen zu schaffen. Tee trinken ging zwar nicht, aber immerhin durfte ich mal gucken.
Die Tauben habe ich folglich aus Überzeugung vertrieben, indem ich jeden Tag neue Lebensumstände für sie schuf. Ich räumte hin und her, und irgendwann begriffen sie, dass sie bei mir nicht erwünscht sind.
Nun endlich konnte ich so räumen, dass es mir gefällt. Ich besorgte neue Pflanzen und pflanzte sie ein und entfernte altes Laub.
Es gab eine schöne Überraschung bei den Aufräumarbeiten: Da drängelte sich doch ein kleines Stiefmütterchen durch eine Ritze des Balkonbodens und schaute mich frech an. Wie es dahin kam, ist mir ein Rätsel. Es gibt dort keine Erde, und es ist viele Jahre her, dass ich mal Stiefmütterchen hatte. Nun wächst es bereits seit mehreren Wochen, es kommen neue Blüten hinzu, es ist eine Freude, dem Wachstum auf dem Betonboden zuzuschauen. Und ich gebe zu, dass ich sie gieße.
Auch dieser Frühling musste erobert werden.
Wir halten zusammen. In Zeiten von Quarantäne und körperlicher Distanzierung mag das wie eine leere Worthülse klingen. Angesichts der Berichterstattung über die Ignoranz gegenüber Schutz- und Hygienemaßnahmen in Form von Partys, oder Demonstrationen der Verschwörungstheoretiker oder andererseits über Denunzierungslust darf eines nicht vergessen werden – nämlich das »wir«. Sei es das große WIR, eines, das über kontinentale Grenzen zusammenhält, oder das kleine, fast kleinste wir, das bedeutet, dass man sich um die Person eine Tür weiter kümmert. Denn darin liegt unsere wahre Kraft und der eine Lichtblick, der uns vereint während schwerer Zeiten: Das Gute, das wir für andere und damit für uns tun. Ich danke hiermit allen Neuköllnern für ihr »wir«. Ob Gaben an Zäunen, Einkäufe für Nachbarn, die im Moment nicht vor die Tür können, oder die kleinsten Gesten der Aufmerksamkeit. Neukölln steht zusammen.
Gesundheitsstadtrat Liecke zum Umgang mit dem Virus
Foto: BA Neukölln
So ein Gesundheitsstadtrat hat in der derzeitigen Krisensituation sicherlich viel zu tun. Da kann er sich nicht auch noch um Anfragen unterschiedlicher Presseorgane kümmern.
Trotzdem möchte er aber gerne seine Sicht der Dinge unters Volk bringen. Um lästigen Fragen zuvorzukommen und sich selber Arbeit zu ersparen, ist Neuköllns Stadtrat Falko Liecke (CDU) auf eine geniale Lösung verfallen: Er hat einfach das Interview, das er im März (siehe Kiez und Kneipe, April 2020) geführt hat, nebst Pressefoto anderen Zeitungen »zur freien Nutzung« angeboten. »Ziel ist es, den Neuköllnerinnen und Neuköllnern Informationen aus erster Hand zu geben und Sicherheit im Umgang mit dem Virus zu gewinnen«, heißt es im Anschreiben seines Pressesprechers.
Diese Idee gleicht der des Pressesprechers des ehemaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister (CDU), der im Wahlkampf 2012 ein komplettes Interview erfunden und es der örtlichen Presse zur Verfügung gestellt hat. Angeblich, um der Presse die Arbeit zu erleichtern.
So kreativ musste Liecke nicht einmal werden. Er hat die Fragen der Kiez und Kneipe lediglich ein wenig umformuliert.
Es gibt sie, die guten Dinge inmitten des Corona-Alltags. Dinge, die Grund zur Hoffnung und Vorfreude geben. Sie wohnen jeder Krise inne, meist verborgen, doch sie gehören dazu. Der absolute Gegensatz in Zeiten größter Verunsicherung, wie zwei sich gegenseitig bedingende Pole. Die Frage, ob man in schlechten Zeiten das Positive überhaupt betonen darf oder man damit Betroffenen zu nahe tritt, ist sicherlich diskutabel. Die nächtliche Ruhe in der sonst so lauten Großstadt, ein stärkeres Bewusstsein für das wirklich Wichtige, Nachbarschaftssolidarität – dürfen wir die positiven Begleiterscheinungen genießen oder sollten wir uns vielmehr darüber ärgern, dass es erst einer Pandemie bedarf, bevor sie zu Tage treten? Ist die viel zitierte »Corona-Entschleunigung« ein Segen oder nur ein privilegiertes Phänomen derjenigen, die schon vor der Krise eine große Wohnung hatten? Corona positiv weiterlesen →
Birgitt Claus, das »Zitronencafé« und ihr Strampeln in der Krise
Bekannt ist das »Zitronencafé« im Körnerpark für seine schmackhaften Frühstücke, wechselnden frischen Mittagstisch und hausgemachten Kuchen. Das war mit den Regelungen zur Eindämmung der Pandemie vorbei. Wie alle anderen Restaurants musste auch dieses geschlossen werden. Für Birgitt Claus, die Betreiberin, war das nicht nur ein Unglück, wie es derzeit viele betrifft, sie trifft es ganz besonders hart.
Spitze für Spitzenköchinnen Foto: pr
Seit 1998 baute sie die Firma »eßkultur« auf. Sie ist Agentur, Veranstalterin und gastronomischer Betrieb. Sie betreibt die Betriebskantine vom Tagesspiegel, ist Pächterin der Cafeteria und des Restaurants im Museumskomplex Dahlem, betreibt die Gastronomie im Jüdischen Museum und das »Zitronencafé« im Körnerpark. Sie bietet pro Jahr mehrere kulturelle Reisen nach Italien an, die sehr beliebt sind. Sie hatte den Vertrag für das Catering der Internationalen Tourismusbörse (ITB). Und dann kam im letzten Jahr das Angebot vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) für ein Catering ab dem Jahr 2020. Es sollte gerade losgehen, aber dann kam Corona, und alle Verträge wurden ohne Entschädigung ausgesetzt. Birgitt Claus hat auf einmal keinen einzigen Auftrag mehr. Nähen statt Kochen weiterlesen →
Vom Sherwood Forest nach Neukölln – Robin Hood auf dem Schillermarkt
Der berühmte Sagenheld Robin Hood ist die Leuchtfigur der sozialen Gerechtigkeit – er nimmt von den Reichen und gibt den Armen. Das macht ihn zum Namensgeber des »robinhood//store«, dem ersten Bio-Supermarkt, der 100 Prozent seines Gewinns spendet.
Die beiden Gründer Mattis Steib und Jurek Katz verfolgen mit ihrem Team ein simples wie ambitioniertes Ziel: ein Wirtschaftssystem, das der Welt und den Ansprüchen der Menschen gerecht wird. Sie möchten die Lebensmittelversorgung so reorganisieren, dass die Profite umverteilt werden und stellen damit eines der Grundprinzipien des Kapitalismus auf den Kopf.
Biostand mit Haltung. Foto: mr
Angefangen hat alles mit einem Bio-Laden in ihrem Wohnprojekt in Eberswalde. Im November kam ein mobiler Verkaufswagen auf dem Schillermarkt am Neuköllner Herrfurthplatz hinzu. Die Resonanz auf ihr Konzept sei in Neukölln besonders gut gewesen, begründet Mattis die Entscheidung für diesen Standort. Nun verkaufen sie dort jeden Samstag Bio-Produkte von Dosentomaten über Mehl und Nudeln bis hin zu Pasten und Limonaden zu üblichen Bio-Preisen. Kapitalismus steht Kopf weiterlesen →
Einige Lockerungen der Maßnahmen gegen Covid-19 sind im Gespräch beziehungsweise beschlossene Sache. Damit die Verbreitung des Virus‘ weiterhin verlangsamt werden kann, gilt es nun umso mehr, auf einen sicheren Umgang mit der Situation zu achten. Die bezirkliche Wirtschaftsförderung, genauer das BIWAQ-Projekt Unternehmen Neukölln, meldet sich hierzu mit folgenden Informationen:
Einige Regeln seien ab sofort zu beachten. Dazu zählt, dass Gewerbetreibende mit Ladengeschäften ermitteln sollen, wie viele Kunden gleichzeitig in das Geschäft dürfen. Hierbei gelte: pro 20 Quadratmeter nur ein Kunde. Der Mindestabstand von 1,5 Metern solle durch Bodenmarkierungen oder Ähnliches verdeutlicht werden. Für so wenig körperlichen Kontakt wie möglich solle Kartenzahlung angeboten werden. Außerdem sollen Gewerbetreibende und Angestellte Mundschutz tragen sowie Handdesinfektion für die Kundschaft bereitstellen.
Da die Verhaltensregeln im Umgang mit dem Infektionsrisiko so wichtig sind, bietet die bezirkliche Wirtschaftsförderung neben oben genannten Informationen Plakate mit den Verhaltensregeln an, welche von Gewerbetreibenden telefonisch oder per E-Mail bestellt werden können. Plakate und Lieferung sind kostenlos. Außerdem gibt es wie immer die Möglichkeit telefonischer Unterstützung und Beratung in Unternehmensfragen, auch in Zeiten der Krise.
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Basis PM BIWAQ-Projekt.
Ansprechpersonen für Plakate und Beratung:
Ina Rathfelder: 030 / 206017913
rathfelder@mpr-unternehmensberatung.de
Refat Abusalem: 0176 / 23186532
abusalem@mpr-unternehmensberatung.de
Unter den Virusschutzvorschriften hat das Bar- und Kneipenwesen besonders lang zu leiden. Seit Mitte März bis mindestens Mai rigoros dicht, ließ sich quasi kein Euro gegen den laufenden Kostendruck verdienen. Ein Trauerspiel für Freunde des gezapften Bieres in netter Gesellschaft, zumal wenn es aus dem Kiez kommt. Mehrfach traf es die »Rollberger«: Als Brauerei, die auf Flaschenvertrieb verzichtet, als Lieferanten erlesener hiesiger Gastronomie und als Lokal.
Gut dosiert und fast wie vom Fass. Foto: mr
Die einstige Vielfalt des Berliner Brauwesens hat insbesondere durch die Craft-Bewegung in den 10er-Jahren eine erfreuliche Renaissance erfahren. Diverse Kleinbrauereien erzeugen inzwischen auch bei uns eine Palette an Bieren, die stets bereichernde Trinkerfahrungen abseits der Konzernsuppen ermöglichen. Wer hat die Dose zum Kühlschrank gerollt? weiterlesen →
Mexikanisch–deutsche Malerei – figurativ, phantastisch und expressiv
Das Bild zeigt einen liebevoll und ermutigend lächelnden älteren Mann, der seiner staunend zu ihm aufschauenden Enkelin einen Kunstmalerpinsel überreicht. Sie zögert mit der Annahme, da vielleicht eine gewisse von ihr zuvor noch nicht erfahrene Magie in diesem Pinsel liegt, wie im gesamten farbenprächtigen Atelier, und hält es für eine große Aufgabe, einen Pinsel in der Hand zu halten.
Das Geschenk. Foto: Willi Büsing
Das Atelier wirkt wie ein Wintergarten. Draußen wachsen in hellem Sonnenschein schlanke grüne Pflanzen, die sich auf der in Arbeit befindlichen Leinwand widerspiegeln. Die Enkelin trägt ein bunt besprenkeltes Gewand auf hellem Grund, ihr Großvater ist in Blautönen gekleidet und sitzt auf einem Sessel, der ein Gesicht hat, eine lebendige Skulptur, die von Tradition spricht. Heilung der verwundeten Blume weiterlesen →
Sexualisierte Gewalt gegen Jungen und Männer kommt zur Sprache
Der Flyer enthält eine bebilderte Geschichte. Ein Junge ist bedrückt. »Hey Green, was ist denn los«, fragen seine Freunde. »Wir sind Kumpels, Du kannst es uns doch sagen.« »Ihr kennt doch diesen Typen, wo alle hingehen.« »Den mit der Playstation, total nett.« »Letztens wollte er Nacktfotos von mir machen.« »Was.« Schließlich wird der Junge wieder fröhlich. »Meine Eltern sind mit mir zu den »berliner jungs« gegangen. Ich kann jetzt richtig gut STOPP sagen und weiß, wo ich Hilfe bekomme und wie ich mich besser schützen kann.«
Sexualisierte Gewalt hat viele Ausprägungen und macht vor Jungen und Männern nicht halt. Es fällt oftmals schwer, darüber zu reden. Der Verein »HILFE-FÜR-JUNGS e.V.« kümmert sich um diese Problematik. Die beiden Projekte heißen »berliner jungs« und »MUT«. Es geht zum einen um präventiven Schutz durch aktive Informationen und zum anderen um Beratung traumatisierter Jungen und Männern. Hilfe für Jungs macht Mut weiterlesen →
Viele entdecken im Lockdown wieder das Lesen. Aber nicht jedes Buch ist sammelnswert. Mein Vorschlag: die als Bücherboard recyceln. Benötigt wird ein Cuttermesser, ein Metalllineal, eine Heißklebepistole, eine Holzleiste, ein Bleistift, eine Bohrmaschine und natürlich auch Lust zum Pfriemeln.
Zur Montage brauchen wir noch einen Holz- oder Steinbohrer, einen Dübel, eine Stockschraube mit Schlüsselfläche und passendem Schraubschlüssel, eine Mutter sowie eine Unterlegscheibe. Stockschrauben (gibt es einzeln im Baumarkt) haben ein Holz- und ein metrisches Gewinde.
Die Herstellung meines Einbuchboards ist exemplarisch und gilt auch für größere Modelle (Bild1). Basteln mit Rolf weiterlesen →
»Tasmania« renoviert im Werner-Seelenbinder-Sportpark
Im Berliner Amateurfußball ruht aufgrund der Coronavirus-Pandemie nach wie vor das Spielgerät – und somit auch der Saisonverlauf bei den Aktiven. Anders als die Profis von »Hertha« und »Union«, die mit einer Ausnahmegenehmigung das Mannschaftstraining unter bestimmten Auflagen durchführen dürfen, müssen die Spielerinnen und Spieler der knapp 400 Amateurvereine in der Hauptstadt weiterhin aussetzen. Die Lockerung der Maßnahmen zum 21. April betrafen zwar auch die Öffnung der Sportanlagen, für Mannschaftssportarten gilt diese jedoch ausdrücklich und vernünftigerweise nicht.
SV Tasmania versucht, die anhaltende Unterbrechung des Ligabetriebs so gut wie möglich zu nutzen. Foto: Hagen Nickelé
Der »Berliner Fußball-Verband« (BFV) ringt unterdessen gemeinsam mit den anderen Landesverbänden des »Deutschen Fußball-Bunds« (DFB) um eine Lösung, wie auf möglichst konforme Weise die unterbrochene Spielzeit zu einem sportlichen, aber dabei auch rechtssicheren Ende gebracht werden kann. Eine Entscheidung diesbezüglich wurde für Ende April (nach Redaktionsschluss) in Aussicht gestellt. Frühjahrsputz gegen die Tatenlosigkeit weiterlesen →
Aktuell scheiden sich die Geister am Tragen eines Mund-und Nasenschutzes. Die Träger eines solchen beschweren sich über die Nachlässigkeit der Mitbürger, die sich verweigern, heben aber mal schnell den Schutz ab, um in ein Brötchen zu beißen oder an einer Zigarette zu ziehen oder eine Limonade zu trinken. Ist ja auch alles nicht verwerflich. Brillenträger leiden ganz besonders unter dem Tragen der Schutzmasken. Mit beschlagenen Gläsern tasten sie sich durch die Straßen und geben ein trauriges Bild ab. Manche Maskenträger haben für sich die Abstandsregelung für erledigt erklärt und verhalten sich so, als gäbe es keine der Situation entsprechenden Regeln. Petras Tagebuch weiterlesen →