Meine Freude war groß, als ich vor Kurzem endlich das Rentenalter erreichte.
Genauso gab es Befürchtungen. Zahlt die Rentenversicherung wirklich pünktlich und jeden Monat? Alle Rentner, die ich so kenne, beteuerten, ihre Zahlung pünktlich jeden Monat zu erhalten. Dem konnte ich nicht trauen, denn meistens kommt bei mir irgendetwas dazwischen.
Umso größer war die Freude, als die erste Rentenzahlung völlig unspektakulär und pünktlich in versprochener Höhe auf meinem Konto erschien. Das hat sich bisher wiederholt. Das System funktioniert gut.
Meine weitere Befürchtung war, dass mich ein Übermaß an Freizeit in die Depression fallen lassen würde. Ich lese zwar gerne Bücher, aber nur Lesen ist zu wenig. Ich beschloss, einen Sprachkurs zu besuchen, Gerne wollte ich meine Französischkenntnisse nicht nur auffrischen, sondern auch erweitern. Schnell war der erste Intensivkurs an der Volkshochschule gebucht. Petras Tagebuch weiterlesen →
Musikliebhaber fürchten um den Fortbestand von »Sommer im Park«
»Sommer im Park« ist eine Konzertreihe, die jeden Sommer, und das seit 35 Jahren, sonntags im Körnerpark, veranstaltet vom Bezirksamt Neukölln, stattfindet. Ab 18 Uhr treffen sich Kiezbewohner aller Couleur, von den Kleinsten bis zum Rentner, von arm bis reich. Es ist ein Ort, an dem alle zusammentreffen, ein fröhliches Sonntags-Musikfest, den ganzen Sommer lang. Es wird kein Eintritt bezahlt und um Spenden wird auch nicht gebeten, also umsonst und draußen.
In diesem Jahr wurden insgesamt etwa 300 Zuschauer pro Veranstaltung gezählt. Es wurden nahezu alle Musikrichtungen präsentiert. Die Musiker sind stets gut gewählt und von hoher Qualität. Missverständnisse um Körnerpark-Mucke? weiterlesen →
Die Berliner Politik redet gern von »Klimaresilienz« und »Umweltgerechtigkeit«. Aber dann sollen ökologisch wertvolle Flächen wie der Emmauswald dem kurzfristigen Profit geopfert werden. Auch gegen den ausdrücklichen Willen der Bezirksverwaltung und der Anwohner.
Ausgleichspflanzungen am Stadtrand bringen den Neuköllnern nichts. Außerdem brauchen Ökosysteme Jahrzehnte, um sich zu etablieren. Zeit, die angesichts der Klimakrise nicht bleibt.
Dabei gibt es viele Vorschläge, wie Wohnungen geschaffen werden können, die mit der Umgebung verträglicher wären und nicht nur einer zahlungskräftigen Klientel zur Verfügung stünden. Das setzt aber den politischen Willen und vielleicht auch eine Portion Mut voraus, kapitalkräftige Investoren in die Schranken zu weisen. Wenn die Politik wieder Vertrauen bei der Bevölkerung aufbauen will, ist die Zeit der einfachen Lösungen vorbei.
Kommunikative Säule steht am U-Bahnhof Blaschkoallee
Für ein Quartiersmanagement oder ein Nachbarschaftsprojekt spielt die Kommunikation mit den Anwohnern eine zentrale Rolle. Die Einrichtung »LIFE e.V.«, ein Träger für Bildungs-, Beschäftigungs- und Umweltprojekte, entwickelte und baute dafür eine dreiseitige Säule, die als Informations-, Tausch- und Schenkregal genutzt werden kann.
Britz hat mit dem »Britzer Eck«, inzwischen ein fester Bestandteil im hiesigen Kiez, so eine »Litfaßsäule«, die vom Nachbarschaftsforum BENN mit Ehrenamtlichen betreut und betrieben wird. BENN steht für »Berlin Entwickelt Neue Nachbarschaften« und ist ein Programm der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und vom Bezirk Neukölln. Das Eck zog vor Kurzem von der Kreuzung Blaschkoallee/Ecke Britzer Damm zum belebteren U-Bahnhof Blaschkoallee um, Ausgang auf der Seite des Parks am Buschkrug. Neuer Standort fürs »Britzer Eck« weiterlesen →
Initiative »Emmauswald bleibt« kämpft weiter für Neuköllns größten Wald
Es ist still auf den verschlungenen Wegen, große alte Bäume spenden Schatten und Kühle in der brütenden Hitze des Sommers. Der Emmauswald auf einem ehemaligen Friedhofsgelände am Mariendorfer Weg ist eine Oase im trubeligen Neukölln und eine der wenigen naturnahen Grünflächen in der Umgebung, die frei zugänglich und für alle nutzbar sind.
In den letzten Jahrzehnten konnte sich die Natur auf dem Gelände weitgehend ungehindert ausbreiten. Zu den dickstämmigen Laubbäumen, die einst für den Friedhof gepflanzt wurden, gesellt sich nun ein junger Wald aus Fichten und Douglasien. Dazwischen dichtes Unterholz, das kaum ein Durchkommen zulässt und Lebensraum für Vögel, Igel, Eichhörnchen, Füchse, Schnecken, Schmetterlinge und Insekten bietet. Zudem leistet der Wald einen wesentlichen Beitrag für die Grundwasserneubildungsrate, weil er das Wasser bei Starkregen speichert, und er sorgt außerdem für Kühlung in der Nachbarschaft. Genau das, was die Stadt braucht, um mit den Folgen der Klimakrise umzugehen. Ökosystem statt Eigentumswohnungen weiterlesen →
EU-Gesetz: Gesamtfläche städtischer Grünflächen muss erhalten bleiben (NRL)
Die einen nennen das »Gesetz zum Erhalt des Tempelhofer Feldes« (ThFG) eine zehnjährige Denkpause, andere haben gehandelt und viele Verbesserungen, vor allem im äußeren Wiesenbereich des Feldes geschaffen.
Sechs Garten- und 27 ehrenamtliche Projekte, drei Hundeausläufe, Flächen für Windsport sowie in der Entstehung begriffene Sport- und Spielflächen laden zum Mitmachen und Verweilen ein. Des Weiteren gibt es über 300 Sitzgelegenheiten, knapp 1.500 Bäume sowie vier Trinkbrunnen an den Haupteingängen. Wie entspannend die Sonnenuntergänge auf dem Feld zu genießen sind, hat sich längst berlinweit herumgesprochen. Hände wäg vom DÄmpelhofer Fäld weiterlesen →
Ausbau der Radfahrstreifen auf der südlichen Sonnenallee
Die Sonnenallee wird seit Mitte August 2024 vom S-Bahnhof Köllnische Heide bis zur Bezirksgrenze für einen sicheren Radverkehr ausgebaut: Es entstehen in beiden Richtungen von der Fahrbahn abgetrennte Radfahrstreifen mit einer Länge von 1.135 Metern je Fahrseite.
Die neue Radinfrastruktur schließt direkt an die vorhandenen Radwege auf der Sonnenallee an und schließt dadurch eine Lücke im Radwegenetz des Bezirks. Sicherer radeln vom Hermannplatz bis Schöneweide weiterlesen →
»Quo vadis« hieß es im Februar 2024 im Foyer des Kulturstalls im Schloss Britz. Die »Freunde Neuköllns e. V.« luden zur Auftaktveranstaltung ein. Es wurde der Istzustand der Neuköllner Friedhöfe diskutiert.
Anschließende Führungen zeigten Beispiele für andere Nutzungen und Möglichkeiten eines Friedhofs. Am 22. Juni endete die 13. Neuköllner Zeitreise mit einem Workshop. Wir haben Ideen und Vorschläge gesammelt, wie die Friedhöfe sich öffnen können, ohne die eigentliche Aufgabe zu verlieren.
Es gab den eindeutigen Konsens, dass der Friedhof seinen stillen, friedvollen Charakter beibehalten soll. Er soll ein Ort der Kontemplation und individueller Trauer bleiben. Jedoch soll die Nutzung erweitert werden. Inhaltlich kommen Veranstaltungen infrage, die ruhiger und besinnlicher Natur sind. Kulturelle Aktivitäten wie Lesungen, musikalische Darbietungen oder Ausstellungen wurden genannt. Thematisch kreisen diese Angebote um im weitesten Sinne spirituelle, religiöse und philosophische Fragen. Aber auch gesellschaftliche, wirtschaftliche, ökologische und politische Themen sind mit der anderen Nutzung angedacht worden. Neuköllner Friedhöfe als Grünflächen nutzen weiterlesen →
Jedes Jahr finden an zehn Tagen im September die Berliner Freiwilligentage statt. An diesen Tagen sollen viele ehrenamtliche Aktionen in Berlin angeboten werden, die offen für interessierte Freiwillige sind.
Das NEZ bringt sich als bezirkliche Freiwilligenagentur in Neukölln bei den Freiwilligentagen ein und organisiert eine eigene Aktion. Die Aktion soll sowohl gemeinwohlorientierte Neuköllner Organisationen als auch Interessierte und Freiwillige ansprechen und motivieren, sich zu beteiligen. Die Freiwilligentage 2024 finden vom 20.-30. September statt.
Neuköllner Projekte, Initiativen und interessierte Ehrenamtliche werden dazu aufgerufen, Stolpersteine in Neukölln zu putzen. Dafür sollen kleine Gruppen gebildet werden, die jeweils an fünf bis zehn Stationen Stolpersteine putzen. Die Gruppen sollen von zwei Personen angeführt und angeleitet werden, die von einer Neuköllner Initiative oder einem Projekt kommen. Neukölln putzt Stolpersteine weiterlesen →
Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe
Neuköllnische Zeitung, Montag, 1.9.1924 Guter Eisbärenfang in Norwegen. Norwegische Fangexpeditionen haben in diesem Jahre reiche Beute an Eisbären heimgebracht. Das Fangschiff »Johanne Caroline« stellte einen Rekord für lebende Eisbären auf. Es brachte 21 lebende und 60 tote Eisbären ein. In letzter Zeit wurden 40 Eisbären nach Hamburg geschickt (meist ganz junge Tiere), wo sie mit je 1400 Kronen bezahlt wurden. Neuköllner Alltägliches weiterlesen →
Erfolgreiches Modellprojekt für ältere Menschen wird jetzt auch auf die Gropiusstadt ausgeweitet
Das gemeinsam mit der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege und den Bezirksämtern entwickelte Projekt »Berliner Hausbesuche« wird nach einer erfolgreichen Modellphase jetzt auch auf Neukölln ausgeweitet.
Ab August 2024 werden Menschen ab 70 Jahren vom Bezirksamt zunächst in der Region Gropiusstadt angeschrieben. Im Brief wird ein Hausbesuch angeboten, der von geschulten Expertinnen und Experten der »Malteser« sowie von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern oder langjährig erfahrenen Pflegekräften durchgeführt wird. Diese »Lotsinnen« und »Lotsen« informieren über Themen wie Gesundheit, Pflege und Freizeitangebote im direkten Lebensumfeld der Seniorinnen und Senioren. Sie stellen beispielsweise den Kontakt zu geeigneten Pflegeeinrichtungen her oder helfen bei der Suche nach einem Chor oder einer Seniorengruppe in der Nachbarschaft. Die Wünsche und Bedürfnisse der Seniorinnen und Senioren stehen dabei im Fokus. »Berliner Hausbesuche« weiterlesen →
Menschen sollen für den Neustart im Berufsfeld Kita gewonnen werden
Seit März 2024 werden im Rahmen des Projekts »Zukunft Kita«, gefördert durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, zwölf Personen beim Einstieg in das Berufsfeld der Kindertagesstätten begleitet. In Workshops, individuellen Beratungen sowie einer Praxisphase in einer Kita werden die Projektteilnehmenden auf einen Quereinstieg oder die Ausbildung zum/zur Erzieher*in vorbereitet und bekommen praktische und realistische Einblicke in den Berufsalltag. Einige Bewerbungen für eine Ausbildung und auch Anträge für einen Quereinstieg wurden bereits auf den Weg gebracht. »Zukunft Kita« per Quereinstieg weiterlesen →
Gesündere Kost und Ernährungstipps im einstigen »TiB Bistro
Die »Turngemeinde in Berlin 1848 e.V.« ist ein Sportverein mit Tradition: Die TiB wurde 1848 gegründet und ist der älteste Sportverein in Berlin-Brandenburg, mit über 6.200 Mitgliedern auch einer der größten.Das stadtweit angebotene und praktizierte und von rund 120 Trainern betreute Angebot umfasst über 30 Sportarten.
Wer nach dem Kalorienverbrennen in der dreistöckigen Komforthalle des Sportzentrums am Columbiadamm einen Jieper entwickelt hat, kann sich nun vor Ort wieder kräftig und lecker stärken. Schließlich gibt es hier neben Tennis- und Badmintonfeldern, Sauna und Fitnessbereich auch einen extragroßen Gastraum mit Küche.
Die fast 3.000 Nutzenden der Sportanlagen auf dem über 67.000 Quadratmeter großen vereinseigenen Areal wären schon mal eine Geschäftsgrundlage für Gastronomie, aber, da es neben 50 Plätzen im Innen- auch 50 im recht lauschigen Außenbereich am grünen Rasenplatz gibt, lohnt der Abstecher auch für Nichtsportler und sich in der Hasenheide oder auf dem Tempelhofer Feld Verlustierende. Dem etwas Kühl-Kantinigen des hellen Innenraums mit seinem gefliesten Boden wurde bereits mit solidem Holzmobiliar entgegengewirkt. Künftig Bowls und Burger auf den »Columbia Terrassen« weiterlesen →
In einer dreiteiligen Ausstellungsreihe widmet sich der »Kunstverein Neukölln« der Tierwelt. Nach den Insekten und dem Rotfuchs geht es in der dritten und letzten Ausstellung um »Corvidae«, die Rabenvögel und ihrer ambivalenten Rolle in vielen Kulturen. Einerseits wird ihre Intelligenz und Sprachbegabung bewundert, ihnen wird Weisheit und Gewitztheit unterstellt. Der germanische Gott Odin, Gott der Weisheit, konnte sich gelegentlich in einen Raben verwandeln. Außerdem begleiteten ihn immer zwei Raben, die er ausschickte, um zu erfahren, was in der Welt Wichtiges geschah.
Andererseits wurden sie als angebliche Unheilsbringer und Schädlinge verfolgt. Ihr schlechtes Image haben sie vor allem von ihrer Neigung Aas zu fressen. Im Mittelalter brachte ihnen ihre Angewohnheit, sich am Fleisch gehenkter Zeitgenossen gütlich zu tun, den Namen »Galgenvogel« ein. Das Auftauchen großer Schwärme galt bald als Vorbote von Tod, Unheil und Pestilenz. Rabenvögel – Kulturfolger mit schlechtem Image weiterlesen →
Aus wie vielen Teilen besteht ein Mensch? Der brasilianische Künstler Jota Kayodê Ramos setzt sich in der Ausstellung »A man of many parts« in der »Galerie im Saalbau« mit Geschlechtsidentität und gesellschaftlichen Normen aus Sicht eines transsexuellen Schwarzen Menschen auseinander.
Der Künstler selber verortet sich als »BIPoC trans*Person« mit vielen Identitäten. »PoC« – »People of Color« – umfasst alle nicht-weißen ethnischen Gruppen. Die Zusätze »B« und »I« für »Black« und »Indigenous« betonen die besonders schwerwiegenden Formen der Diskriminierung von Schwarzen und Indigenen. Geschlechtsidentität und gesellschaftliche Normen weiterlesen →
Der achtzehnjährige Çetin kommt aus Istanbul nach Berlin, um sich dort auf das Studium der Elektrotechnik vorzubereiten und damit schließlich zu beginnen. Sein drei Jahre älterer Bruder Can lebt schon als Student in Berlin. Der studiert nicht nur, sondern führt zusammen mit einem türkischen Freund ein gutes Café- und Liebesleben, und das in Ostberlin zu Zeiten der Mauer.
Çetin teilt sich im Wedding eine Einzimmerwohnung ohne Bad mit seinem Bruder. Gleichzeitig besucht er seine Tante und seinen Onkel, die als »Gastarbeiter« gekommen sind und in Neukölln eine Wohnung mit Bad und WC bewohnen.
Sein Bruder Can und schließlich auch Çetin und Cans Freund Erkan reisen regelmäßig mit Cans rotem VW Käfer nach Ostberlin, zum Tanz und um Frauen kennenzulernen. In Westberlin begegnen sie eher Ablehnung statt Partnerschaft. Çetin hält sich bei den Kontakten zu Frauen zurück. Dennoch nimmt das Abenteuer seinen Lauf. Schließlich gelingt sowohl Erkans Freundin Sabine und später auch Cans Freundin Birgit die Flucht mit der Hilfe von Fluchthelfern. Die geben als Bedingung, neben hoher Zahlungen in D-Mark, aus: »Schweigepflicht ist bei uns wichtiger als das katholische Beichtgeheimnis.« Zwischen Agenten und Fluchthelfern weiterlesen →
Neulich, gerade hatte ich die Idee einer spannenden Walkampf-Story für Greenpeace, rief mich die Redaktion von Kiez und Kneipe an. Sie fragten, ob ich bereit wäre, einen Artikel über die Leser/+*#innen ihrer Zeitung zu schreiben.
Als ich zögerte, wurde das Honorar genannt, nämlich diverse Freifahrten mit Auto-Scooter und Twister auf dem nächsten Britzer Baumblütenfest. Sofort sagte ich zu.
Damit mich die Leser/+*#innen bei den nun bevorstehenden intensiven Interviews akzeptierten, verwandelte ich mich in einen typischen Neuköllner, kaufte bunte Kleidung im Second-Hand-Laden sowie leicht verschmutzte Sneakers. Statt Kopftuch, von dem meine Frau energisch abriet, kaufte ich ein Base-Cap mit der Aufschrift »Make Neukölln Greater Than Cologne«. Unglaublich: Die meisten Leser/+*# innen lesen die Zeitung! weiterlesen →
Drachensteigen bringt vielen Freude und ein dafür nötiger Wind weht ganzjährig meistens auch. Dieser flugtaugliche, handtellergroße Minidrachen ist sehr leicht, zudem preiswert und einfach überall da zu bauen, wo ein Lineal, ein Bleistift, eine Schere, Papier, dünne Pappe, Klebstoff, Farben, leichte, dünne Stäbe (s. u.), etwas »Drachenschnur« und Lust zum Pfriemeln vorhanden sind.
Dieser Einleiner »Eddy« braucht kein extra Drachenpapier, eine Bäckertüte, Blumen- oder etwas Einwickelseidenpapier (Schuhkarton) genügen allemal. Meine Drachenstäbe – trockene Grasrispenhalme – wachsen eigentlich überall wild und eignen sich hervorragend, da sie leicht (hohl!), dünn und hierfür ausreichend stabil sind. Basteln mit Rolf weiterlesen →
Eine ganze Zeit lang lebte ich schon mit den defekten Türen an meinen Küchenoberschränken. Sie waren alt und nicht mehr zu reparieren.
Ich machte mich auf zu IKEA, in der Hoffnung auf eine schnelle und bezahlbare Lösung. Nachdem ich endlich die Küchenabteilung fand, sprach mich eine junge Mitarbeiterin an: »Was kann ich für dich tun?« Ich schaute mich um, aber es war außer mir niemand da. Wieso duzte sie mich? Nun gut, dachte ich mir, womöglich hinke ich der Zeit mal wieder hinterher.
Ich erläuterte der Mitarbeiterin meinen Wunsch nach drei neuen Küchenoberschränken. Sie sollten von IKEA geliefert und montiert werden. Die Mitarbeiterin fragte mich, ob ich bereits IKEA-Küchenschränke hätte, denn hätte ich keine, würde IKEA keine neuen Schränke montieren. Ich verbat mir, mich zu entrüsten, dazu wäre ja später noch Zeit. Ich habe Küchenschränke von IKEA, die erste Hürde war bewältigt, und ich wurde an eine weitere Mitarbeiterin, die mich auch duzte, verwiesen. Petras Tagebuch weiterlesen →
Jeder – unabhängig von der Einkommenssituation – soll sich Lesen leisten können, das hat sich der »Berliner Büchertisch« zur Aufgabe gemacht.
Vor 20 Jahren wurde diese Institution als Genossenschaft und gemeinnütziger Verein in Neukölln und Friedrichshain-Kreuzberg gegründet. Seit sieben Jahren ist er auch in der Neuköllner Richardstraße präsent. Über den Verkauf von gebrauchten Büchern wird hier nachhaltig, umweltschonend und kostengünstig Lesematerial zur Verfügung gestellt.
Beim Lesefest am 10. Juli, zu dem sich viele junge Leser unter anderem aus der benachbarten Richardgrundschule eingefunden hatten, überbrachte Bezirksbürgermeister Martin Hikel persönlich seine Glückwünsche zu diesem Jubiläum. Lesen sei das Wichtigste, um die Welt zu verstehen und zu verändern, sagte er in seinem Grußwort. Ohne schriftliche Überlieferungen wüsste die Menschheit nicht, was in der Vergangenheit auf der Welt geschehen sei. Lesen für alle weiterlesen →
Die Ilsestraße wird bald Fahrradstraße und Einbahnstraße zugleich. Das wird zur Folge haben, dass kreuzende Radfahrende im Berufsverkehr nun nicht mehr bis zu fünf Minuten auf die Möglichkeit, die Ilsestraße zu queren, warten müssen – hoffentlich jedenfalls. Zumindest wird es keine »Vollsperrungen« durch sich begegnende SUVs, die nicht aneinander vorbei kommen, mehr geben. Das wird das Vorankommen im Straßenverkehr mehr oder weniger verbessern, sofern die weiteren geplanten Maßnahmen nicht dazu beitragen, dass die hier im Kiez nicht unbedingt einfache Parkplatzsuche erschwert wird. Eines ist jedenfalls sicher: Die Gegend wird verkehrsmäßig deutlich fahrradfreundlicher.Es bleibt zu hoffen, dass sich der Fahrradverkehr wieder vom Gehweg auf die Straße verlagert, davon würden endlich auch mal die Fußgänger profitieren.
Von 1927 bis 1933 lebten der Dichter, Publizist, Antimilitarist und politische Aktivist Erich Mühsam und seine Frau Kreszentia – genannt Zenzl – in der Dörchläuchtingstraße in der Hufeisensiedlung. In der Nacht des Reichstagsbrandes wurde er von der preußischen Polizei im Beisein von SA-Männern verhaftet und in den folgenden 14 Monaten durch Gefängnisse und Konzentrationslager (KZ) geschleppt, wo er gefoltert und gequält wurde. Anfang Oktober 1933 wurde er in das KZ Oranienburg verlegt, wo er in der Nacht zum 10. Juli 1934 von Angehörigen der SS ermordet wurde, wobei sie einen Selbstmord durch Erhängen vortäuschten. Daran erinnerte die Initiative »Hufeisern gegen Rechts« mit einer Gedenkveranstaltung. Gedenken an einen Unbeugsamen weiterlesen →
In der Nachbarschaft Erich Mühsams lebten seit 1932 zwei seiner anarchistischen Freunde, die Jüdin Milly Witkop und ihr Lebensgefährte Rudolf Rocker. Ihnen gelang unmittelbar nach dem Reichstagsbrand die Flucht in die USA. Nach Europa kehrten sie nie wieder zurück.
Am 12. Juli wurden zwei Stolpersteine für das dem Anarchosyndikalismus verpflichtete Paar vor ihrem letzten freigewählten Wohnort in der Buschkrugallee 246 verlegt.
Rudolf Rocker und Milly Witkop lernten sich als politisch aktive Anarchisten 1895 in der jüdischen Gewerkschaftsbewegung in London kennen.
Nach Kriegsausbruch 1914 agitierten die Anarchosyndikalisten gegen den Krieg und den damit verbundenen Nationalismus und Militarismus. Ihre Begründung: Der Unterschied zwischen den Kriegsparteien sei kein inhaltlicher, sondern beide Seiten verkörperten gleiche kapitalistische Unterdrückungsregime. Daher müssten Anarchisten dem kriegerischen Treiben generell ablehnend gegenüberstehen und in allen Staaten gegen den Krieg mobilisieren. Gedenken an ein anarchistisches Powerpaar weiterlesen →
Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe
Neuköllnische Zeitung, Montag, 4. 8. 1924 Paddelei auf Tod und Leben. Ein junger Mann (Bruno Fischer) wollte gestern früh mit einer jungen Dame nach in Treptow durchtanzter und durchzechter Nacht in einem Paddelboot nach Berlin fahren. Unter der Treptower Eisenbahnbrücke kippte aber das Boot um, und die Insassen trieben, des Schwimmens unkundig, im Wasser. Auf ihre gellenden Hilferufe eilte ein Patrouillenboot des Wasser= und Stromschutzes herbei, und beide konnten kurz vor dem Ertrinken ergriffen und gerettet werden. Neuköllner Alltägliches weiterlesen →
Der »Kubus Food Truck« braucht Hilfe bei der Armenspeisung
Jeden Dienstag von 12 bis 13:30 Uhr steht ein Food-Truck auf dem Karl-Marx-Platz in Neukölln. Die gemeinnützige »Kubus GmbH« verteilt dort kostenlos warme Suppe an Bedürftige. Die Nachfrage ist hoch, durchschnittlich werden 70 bis 80 Portionen verteilt, manchmal sogar mehr.
Aber auch der fahrende Suppentopf braucht Hilfe, weil Fördergelder weggebrochen sind. Der Food Truck konnte im letzten Jahr aus Mitteln des »Netzwerk Wärme« gekauft werden, ansonsten gibt es keine Finanzierung mehr für das Projekt. Um das Angebot des fahrenden Mittagstisches aufrechterhalten zu können, ist »Kubus« daher auf Unterstützung durch Sach- und Geldspenden angewiesen. Unter dem Motto »Geld oder Suppe« sind bekannte Fernseh- und Sterneköche wie Ralf Zacherl oder Thomas Kammeier in den letzten Monaten eingesprungen und haben ihre Künste denen angedeihen lassen, denen das Geld fürs Essen fehlt. Geld oder Suppe weiterlesen →
Die Erhaltungsverordnung für den Ortskern Rudow stammt aus dem Jahr 2008 und soll aktualisiert werden. Es geht um moderne Klimaschutz- und Gebäudestandards, den Schutz der Bausubstanz, aber auch um Wirtschaftlichkeit. Vor allem aber soll der historische Ortskern als lebendiges Zentrum Rudows erhalten und aufgewertet und das besondere Aussehen des Ortsteils und der Gebäude darin bewahrt werden.
Das Bezirksamt startet deshalb ein Beteiligungsverfahren, an dem Anwohner und alle Interessierten teilnehmen und ihre Ideen, Vorstellungen und Wünsche für die Aktualisierung der Erhaltungsverordnung einbringen können.
Vom 15. August bis 15. September online mit einem Fragebogen und einer Ideensammlung auf der Beteiligungsplattform: www.mein.berlin.de/projekte/aktualisierung-der-erhaltungsverordnung-ortskern-r/
Grundsteinlegung für die neue Geschäftsstelle an der Rollbergstraße
Die Projekte auf dem Areal des ehemaligen Kindl-Geländes bekommen einen neuen Nachbarn. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) baut an der Rollbergstraße seine neue Geschäftsstelle. Am 12. Juli war die feierliche Grundsteinlegung. Dabei wurde eine Zeitkapsel im Fundament versenkt, befüllt mit Erinnerungsstücken mit BUND-Bezug wie einer Fahne, einer Zeitung, Gründungsurkunden und Münzen. Mit dabei auch ein Exemplar der Juli-Ausgabe der Kiez und Kneipe Neukölln!
Derzeit hat der Verband noch seinen Sitz in der Kaiserin-Augusta-Allee in Moabit. Steigende Mieten führten zu der Entscheidung, sich mit einem eigenen Gebäude vom Immobilienmarkt unabhängig zu machen. Da die Suche nach einem Bestandsgebäude erfolglos war, fiel die Entscheidung für den Neubau auf einer ehemals voll versiegelten Fläche auf dem Vollgut-Areal. Das 1.500 Quadratmeter große Grundstück hat der BUND von der gemeinwohlorientierten Schweizer Stiftung Edith Maryon erworben. Der BUND zieht nach Neukölln weiterlesen →
Modularer Wohnungsbau für Menschen mit Wohnberechtigungsschein
Neukölln hat ein neues Vorzeigeprojekt. Auf dem Areal der ehemaligen »Geyer-Werke« in der Harzer Straße 39-46 baut die BUWOG, eine Tochter der »Vonovia«, derzeit 48 Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern, die bereits an die kommunale Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE verkauft wurden und nach ihrer Fertigstellung zu günstigen Mietpreisen an Menschen mit einem Wohnberechtigungsschein gehen sollen.
Am 11. Juli war Richtfest, der Einzug der ersten Mieter ist für das Frühjahr 2025 geplant. Holger Deutschmann, Polier der ausführenden Firma HABAU, sprach den Richtspruch bereits auf einem Balkon und nicht wie üblich auf einem Baugerüst. Richtfest in der Harzer Straße weiterlesen →
Von der Industriebrauerei mit Ausschank zum multifunktionalen Standort mit Denkmal
Die Rollberg-Brauerei begann 1872 als Genossenschaft zur Versorgung Neuköllner Gaststätten mit Fassbier. Dazu kamen Festsaal und »Konzertgarten« an der Hermannstraße. Der Ausbau zur Industriebrauerei fand 1930 seinen Höhepunkt im neuen Wasserturm samt Sudhaus, Hochgärkeller und Wohlfahrtsgebäude. Das Ganze technisch innovativ, im Äußeren an Rekonstruktionen nüchterner kleinasiatischer Ziegelarchitekturen orientiert – von Babylon zur Moderne.
Nach Aufgabe des Festsaalbetriebs 1989 folgte gegen den Abstieg zum Spielhallen- und Rotlichtviertel die Entwicklung von Kindl-Boulevard und Bürokomplex. Das Einkaufszentrum funktionierte bis zur Konkurenz durch die Neukölln-Arkaden. Den Büroleerstand beseitigte das einziehende Arbeitsamt. Den Altbau nutzen Woolworth und Supermarkt. Entwicklung des Kindl-Geländes längst nicht abgeschlossen weiterlesen →
Das Bezirksamt Neukölln setzt Maßnahme des Verkehrskonzeptes Körnerkiez um
Ab August 2024 wird die Ilsestraße für den Radverkehr umgebaut. Zwischen Emser Straße und Thomasstraße entsteht dann eine Fahrradstraße. Das Bezirksamt Neukölln setzt damit eine Maßnahme des Verkehrskonzeptes Körnerkiez um.
Der Umbau sieht vor, dass die Ilsestraße als Fahrradstraße gekennzeichnet und gegenläufige Einbahnstraßen eingerichtet werden. Sie führen von der Schierker Straße jeweils nach Norden und Süden und verhindern so die Durchfahrt des Kiezes mit dem PKW. Für den Radverkehr sind die Einbahnstraßen in beide Richtungen freigegeben.
Die Kreuzung zur Schierker Straße wird durch den Einsatz von Pollern übersichtlich gestaltet. Für den Fußverkehr werden an allen Kreuzungen Querungsmöglichkeiten eingerichtet. An den Kreuzungen entstehen Ladezonen für den Lieferverkehr. Aus der Ilsestraße wird eine Fahrradstraße weiterlesen →
Die Geschichte unserer Mühle beginnt an einem weit entfernten Ort – in Potsdam. Windmühlen und das Wissen um deren Errichtung galten im 18. Jahrhundert immer noch als das, was man heute mit »Hochtechnologie« bezeichnen würde. Die fortschrittlichsten Windmühlenbauer jener Zeit waren die Niederländer. Und so nimmt es nicht Wunder, dass König Friedrich Wilhelm I. den erfahrenen holländischen Zimmermann Adrian den Ouden 1732 nach Potsdam holte, um ihn hier eine sogenannte »Holländische Mühle« neuesten Typs erbauen zu lassen.
Doch die Planungen um den Bau einer derart leistungsfähigen, vier Mahlgänge umfassenden Mühle brachten wiederum den Müller im Park von Sanssouci, Johann Wilhelm Ludewig Graevenitz, auf die, wie man heute sagen würde, sprichwörtliche Palme. Im Ergebnis musste die neue nun vor dem Nauener Tor errichtet werden, wo sie 1753 fertiggestellt wurde. Die Jungfernmühle in Buckow weiterlesen →
Wenn das kein Grund zum Feiern und Zaubern ist: Der »Zauberkönig«, Institution und »Traditionsgeschäft für Zauber-, Scherz- und Vexierartikel«, wurde bereits 1884 gegründet. Am 13. Juli wurde diese 140-jährige Zauberregentschaft mit Shows und Schampus für Freunde, Familien, Kunden und alle, die sich gern verzaubern lassen, im und vorm Geschäft an der Herrfurth- Ecke Weisestraße gefeiert. Riesenseifenblasen durchwehten die Luft und zahlreiche, charmant anmoderierte Zauberkünstler unterhielten und begeisterten Jung und Alt mit ihren verblüffenden Tricks, mit Spielkarten, Münzen, Tüchern – und viel Assistenz aus dem Publikum. Ein Fest der Magie weiterlesen →
Das Museum Neukölln im Dialog mit der Stadtgesellschaft
Seit neun Monaten beschäftigt sich das Museum Neukölln mit dem Völkermord an den Herero und Nama in Namibia. Die Ausstellung »Buried Memories – Vom Umgang mit dem Erinnern«, die jetzt zu Ende ging, wurde begleitet von Führungen, Workshops, Performances und Seminaren. Die sollten dazu dienen, einen Dialog mit der Stadtgesellschaft in Gang zu setzen, um einen zeitgemäßen Umgang mit dem kolonialen Erbe zu entwickeln und zu einer Handlungsempfehlung für den künftigen Umgang mit dem sogenannten »Herero-Stein« auf dem Friedhof am Berliner Columbiadamm zu kommen, der seit über 100 Jahren in Neukölln steht und ebenso lang den Genozid an 70.000 Menschen verschweigt. Mit dem dritten Podiumsgespräch am 16. Juli endete dieses Begleitprogramm. Vom Umgang mit dem Erinnern weiterlesen →
In der allgemeinen Wahrnehmung bleibt die Stadtnatur weiterhin ein ziemlich »blinder Fleck«, weil konsequent wilde Pflanzen und Tiere, aber auch Nutztiere aus dem städtischen Bereich entfernt werden. Um etwas »Natur« zurückzubringen, schufen Industrienationen zur »Naherholung« im urbanen Raum administrativ geplante und gestaltete Grünräume.
Ein Baum kühlt wie zehn Klimaanlagen! 17,7 Prozent der Fläche Berlins sind noch Wald, zusätzlich gibt es 430.000 Straßenbäume neben 575 Kilometern »grünen Korridoren«. Mit 3,6 Millionen Berlinern leben dazu noch rund 20.000 Tier- und Pflanzenarten. Ihre Habitate sind Friedhöfe, Parks, die zahlreichen Grüngürtel, Industriebrachen, Ruinen, Vorgärten, Gärten, Kleingartenanlagen, aber auch Wohn- und Geschäftsbauten. Selbst auf vielbefahrenen Mittelstreifen, wie zum Beispiel dem der Frankfurter Allee in Mitte, existieren mehr als 450 Insektenarten. Kürzlich wurde dort die seit 60 Jahren in Berlin verschollen geglaubte Heuschreckensandwespe wiederentdeckt. Diese Koexistenz ist möglich, wenn die »wilde Natur« eine Chance dazu bekommt. Rückkehr der Heuschreckensandwespe weiterlesen →
»Zufriedenheit ist mehr als ein flüchtiges Glücksgefühl. Sie steht für ein Wohlbefinden, das in der gemeinsamen Idee eines Miteinanders und in der Naturverbundenheit des Gärtnerns wurzelt.« So heißt es in der Festschrift zum siebzigsten Jubiläum der Kleingartenkolonie »Zufriedenheit« am Koppelweg.
Am 10. April 1954 gründeten 30 Unterpächter der Kolonie »Umland« ihre eigene Kolonie, die sie »Zufriedenheit« tauften. 1991 stand die Kolonie wegen der Planung einer Autobahn fast vor dem Aus. Diese Planungen wurden abgelehnt, und so konnte am 13. Juli zünftig Geburtstag gefeiert werden. Wohlige Geburtstagfeier im Britzer Kleingarten weiterlesen →
»Öffentlicher Luxus« rückt in die politische Diskussion
Öffentlicher Luxus klingt zunächst nach Geldverschwendung. Das Gegenteil ist gemeint. Der Begriff stammt aus dem Englischen. Er umschreibt ein komplettes Programm, um alle wichtigen sozialen Aufgaben in die Hände einer demokratischen Öffentlichkeit zu geben, im Kern durch Vergesellschaftung aller wichtigen Aufgaben und Infrastrukturen. Ja, es handelt sich von der Zielsetzung her insgesamt noch um eine (utopische) Vision, gegliedert nach den Bereichen, die immer noch von kapitalistischer Profitlogik durchzogen sind. Antikapitalistisch ist es also. Das besondere dabei: Es wird nicht von Begriffen wie Sozialismus Gebrauch gemacht, auch wenn Bezüge auf Marx und Engels stellenweise vorkommen. Leben als neues Versprechen weiterlesen →
Ich hatte mit Glück und anstrengender Lobbyarbeit das Preisausschreiben eines Tierwohlbetriebes gewonnen. Der Hauptgewinn war unglaublich interessant: Eine Woche mit rumänischen Schafhirten Stallung und Unterkunft teilen inclusive glückliche Tiere erleben.
Voller Energie startete ich am 31. Februar vom BER mit VIOLENT-JET ins Abenteuer. Die Maschine war vollbesetzt, extrem eng bestuhlt. Jeder Passagier spürte Knie und Atem des hinter ihm sitzenden Mitreisenden. Zum Glück wurden Trombosestrümpfe als Extra von der Stewardess verteilt. Nach zwölf Stunden landeten wir nach vielen interessanten Zwischenlandungen in Bukarest. Der Schäfer Sorin Popa aus dem siebenbürgischen Bistriz erwartete mich müde am Flughafen. Er hielt einen frisch geschossenen Hasen in seinen Händen, ein perfekter Fingerzeig auf meinem Nachnamen. Ich erkannte ihn natürlich sofort. Sein Konterfei ist auf jedem Erzeugnis des Tierwohlbetriebes, nur saß diesmal kein Lamm auf seinen Schultern. Der Hauptgewinn weiterlesen →
Die Eichelaugbremse gehört zur Gattung der stummen Brumsen. Sie entstand aus einem (Sekt)Korken, etwas Draht, zwei Eicheln, einem (Berg)Ahornsamenpaar, Zangen, einem Seitenschneider, etwas Heißkleber und natürlich aus Lust zum Pfriemeln.
Aus Draht werden sechs gleich lange Beine gebogen und unter den Korken geklebt. Die Ahorn- und Eichelsamen sind jetzt schon zu finden, da ein Teil dieser Samen schon jetzt abgeworfen wird, um trotz Sommerhitze und Trockenheit den gestressten Stadtbäumen das Überleben zu erleichtern. Zwei Eicheln werden als Augen und das Ahornsamenpaar als Flügel ebenfalls auf den Korken geklebt. Der Rüssel ist aus einem Eichelsamenstiel.
Fragen an rolf(at)kuk-nk.de