Historische Grüße aus Neukölln

Eine Zeitreise per Ansichtskarte im Schloss Britz

Vor 100 Jahren entstand aus der Stadt Neukölln und den Gemeinden Britz, Buckow und Rudow ein neuer Bezirk, der zu einem Teil Berlins wurde. Die Sonderausstellung »Neukölln – historische Ansichten« im Schloss Britz vermittelt bis zum 20. September anhand großformatig aufgezogener historischer Postkarten einen Eindruck davon, wie es zu dieser Zeit im Bezirk aussah.

Die Richardstraße vor 100 Jahren.     Foto: mr

Die Karten, die überwiegend vor der Eingemeindung aufgenommen wurden, zeigen eine aufstrebende Großstadt mit Industrie, gründerzeitlichen Straßenzügen und idyllischen Ecken wie dem Körnerpark und dem Reuterplatz. Die repräsentativen Bauten wie das Rathaus, die Magdalenenkirche oder die alte Post prägen bis heute das Stadtbild. Diese großstädtischen Panoramen stehen neben Motiven ländlicher Idylle in Britz, Buckow und Rudow mit Ansichten von Dorfkirchen und Landgasthäusern.

Den Turm büßte die Genezarethkirche 1939 ein.    Foto: mr

Auch Geschäftsleute nutzten die Postkarte als Werbung, versehen mit Adresse und Telefonnummer wie der »Gruss aus C. Gröpler’s Salon in Rixdorf«. In dem dort abgebildeten großen Saal unterhält heute der »Heimathafen« mit Theater, Konzerten und Lesungen. Andere Etablissements wie der »Rollkrug« am Hermannplatz waren 1920 bereits Geschichte.
Die Ausstellung bietet eine spannende Reise in die Vergangenheit Neuköllns. Manche Ansichten haben sich in den letzten hundert Jahren überraschend wenig verändert, andere dagegen sind komplett aus dem Stadtbild verschwunden. Aber mit den Bildern im Hinterkopf bietet es sich an, den einen oder anderen Spaziergang zu unternehmen, um Vergangenes mit der Gegenwart zu vergleichen.

mr
Öffnungszeiten: täglich außer montags von 12 bis 18 Uhr, Eintritt: 3 / 2 €. Bitte eine Mund-Nase-Bedeckung mitbringen