Unterstützung für Schwerkranke

»Ricam«-Tageshospiz ist fertig

Der Veranstaltungsraum war zum Bersten gefüllt, selbst auf dem Flur ging nichts mehr. Rund 200 Besucher waren am 14. Dezember in den Orchideenweg in Rudow gekommen, um bei der Eröffnung eines ganz besonderen Projektes dabei zu sein: Das erste Tageshospiz in Deutschland.

Schlüsselübergabe im »Ricam«-Hospiz.    Foto: Stefanus Parmann

»Es ist etwas Außerordentliches, was wir hier geschaffen haben. Mit der engagierten Unterstützung vieler Bürgerinnen und Bürger, von Berliner Unternehmen, der Bundes- und Landespolitik ist es der »Ricam Hospiz Stiftung« gelungen, in Berlin den Weg für ein neues zukunftsweisendes Angebot der Hospiz- und Palliativarbeit zu bereiten«, freute sich Toska Holtz, Geschäftsführerin der »Ricam Hospiz Stiftung«.
Menschen, die unter einer schweren Krankheit leiden, können dort tagsüber professionelle und liebevolle Unterstützung erfahren und abends in ihre eigenes Zuhause zurückkehren.
Zwölf Plätze für Erwachsene und vier Übernachtungsbetten stehen für sie zur Verfügung. Daneben gibt es acht Einzelzimmer für unheilbar kranke Menschen, die hier dauerhaft leben,
Das Angebot der Tagespflege richtet sich an Schwerkranke, für die Hausbesuche nicht ausreichen, die aber auch keine vollstationäre Versorgung brauchen. Sie können nach Bedarf in die Einrichtung kommen. So ist es für sie möglich, am Leben teilzuhaben, sich mit anderen auszutauschen, gemeinsam zu essen und hier ihre Ärzte und Therapeuten zu treffen. Und es hilft ihnen, ein würdiges Leben bis zuletzt im eigenen Zuhause zu führen.
»Es ist ein Ort des Lebens«, sagte Karin Singha-Gnauck, Pfarrerin der Dreieinigkeitskirche, die hier früher ihr Gemeindezentrum hatte.
»14 Monate Bauzeit, 3,2 Millionen Bausumme – die Zeit kaum überschritten, die Baukosten sind im Rahmen geblieben«, das sei der kollegialen Beratung durch ein ehrenamtliches Baugremium ebenso zu verdanken wie dem Engagement der Mitarbeiter der »Gneise Planungs- und Beratungsgesellschaft« bedankte sich Toska Holtz, als ihr deren Geschäftsführer Frank Adomeit symbolisch den Schlüssel überreichte.
Wenn voraussichtlich im Februar die Türen endgültig geöffnet werden, »wird es so sein, dass wir mit unseren Angeboten das Leben und den Alltag der Menschen mit einer lebensverkürzenden Krankheit erleichtern, wenn nicht gar verbessern können«, sagte Holtz.

mr