Ötzi auf der Durchreise in Britz

Der Mann aus dem Eis ist da

Ötzi in voller Montur.                                                                                                                                          Foto: mr

Es war eine archäologische Sensation, als 1991 Wanderer in den Ötztaler Alpen die mumifizierte Leiche eines Mannes fanden, der vor rund 5.300 Jahren gelebt hatte. Einen so gut erhaltenen Menschenkörper aus der Jungsteinzeit hatte die Welt noch nicht gesehen.
Unter dem Titel »Ötzi – Der Mann aus dem Eis« präsentiert Schloss Britz bis zum 17. Februar 2019 die Wanderausstellung des Neanderthal Museums und des Magazins GEO, die über die letzten Stunden der legendären Gletscherleiche erzählt, die unter ihrem Spitznamen Ötzi weltberühmt wurde. Wer war Ötzi? Wie lebte er, warum begab er sich auf den gefährlichen Weg in die Berge, und warum musste er inmitten von Schnee und Eis sterben?
Viele Indizien sprechen für einen prähistorischen Kriminalfall. »Ein Pfeilschuss von hinten durchstieß das linke Schulterblatt und drang bis kurz vor die Lunge vor: »Ein Blattschuss«, beschrieb Carina Bammesberger, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Neanderthal Museums, den Tathergang bei der Ausstellungseröffnung am 19. November. »Mit Ötzi tritt ein Einzelschicksal aus dem Dunkel der Geschichte. Ein Mensch, über dessen Leben und dramatisches Sterben wir immer mehr Details erforschen und erfahren und der uns somit nahe wird«, sagte sie.

Strohmantel und Rucksack von Ötzi.                                                                                                          Foto: mr

Im Mittelpunkt der Sonderausstellung steht eine lebensechte Figur des Ötzi. Die originalgetreuen Nachbildungen der Kleider, Werkzeuge und Waffen, die bei der Leiche gefunden wurden, wie der aus verschiedenfarbigen Fellen zusammengesetzte Mantel oder das fein gearbeitete Kupferbeil, bezeugen eine hohe Materialkenntnis und Kunstfertigkeit. Eine mehr als 5.000 Jahre alte Kulturgeschichte wird hier lebendig.
Musikalisch eingestimmt wurden die Besucher der Ausstellungseröffnung von den »Flintstones«, die nach eigener Aussage »irgendwann Ende der Kreidezeit entstanden, als Noten noch aus Stein gemeißelt und Instrumente tonnenschwer waren.« Dem Anlass angemessen, spielten sie unter anderem Titelmelodien aus Krimis wie »Tatort« und »Derrick«, die sie im schmissigen Bigband-Sound interpretierten.

mr
Öffnungszeiten: Di. – So. 11 – 18 Uhr (Sondertermine für Kitagruppen und Schulklassen nach Anmeldung unter Tel. 030 – 60 97 92 30), Eintritt: 5 Euro, erm. 3 Euro, Schüler 1 Euro.
Sonntags um 12 Uhr und nach Vereinbarung (ab fünf Teilnehmer) werden Führungen durch die Ausstellung angeboten (zzgl. 3 Euro).