Immer Salonmusik, immer sonntags, immer 18 Uhr

Rasanter Gipsy Swing, groovige Italienerin, sphärische Trialogues

Zur Eröffnung der herbstlichen »Salonmusik« am 14. Oktober spielt die vierköpfige Band »Temmingberg« ein abwechslungsreiches Programm aus Latin, Swing und Klassik. Gegründet wurde die Gruppe 2016 vom jungen Geiger und Sänger Lucas Temming. Mit dem Gitarristen Thomas Dekas fand er den idealen Partner für seine Musik. Beide vereint die Leidenschaft für mitreißenden Swing. Da fehlte nur noch eine treibende Rhythmusgruppe. Mit dem Perkussionisten Jesus Véga und dem Kontrabassisten und Sänger Jesse Bravermann war nun die Band komplett. Das vielseitige Programm der Band reicht von Swing, Jazz und Latin-Stücken bis zu Klassik von J.S. Bach. Virtuose Soli à la Django Reinhardt und Stephane Grapelli treffen auf sanfte Balladen und melancholische Melodien.
Zur jüngeren Musikergeneration zählt auch Bianca Ciocca, die am 21. Oktober gemeinsam mit dem Trompeter Roberto Vicchio auftreten wird.

Eigener Stil, auch auf dem Kopf: Bianca Ciocca.                                                              Foto: Leonid Cheisr

Geboren wurde sie in Italien als Tochter einer deutschen Mutter und eines italienischen Vaters. Sie wuchs in einer multikulturellen Umgebung auf und interessierte sich schon früh für klassischen Tanz und Film. Mit einer akademischen Auszeichnung schloss sie ihr Studium an der »Italian National Cinema School of Rome« ab. Danach wurde aber die Musik ihr Mittelpunkt. Heute pendelt Ciocca zwischen Berlin, Rom und Barcelona und hat auf Reisen durch Asien und Afrika einen eigenen Stil entwickelt. Ihre energetische Performance basiert auf der organischen Fusion von elektronischer Musik mit Reggae, Cumbia, Dub, Soul und Hip Hop.
Eine ganz andere Art von Musik präsentiert die Band »Trialogues« den Zuhörern am 28. Oktober. Virtuos und ästhetisch verwegen, erweitern und verfremden der Trompeter Paul Schwingenschlögl und der Gitarrist Jan Weber mit Präparationen und elektronischen Effekten den natürlichen Klang ihrer Instrumente. Dieses wuchtige Klanggebräu, durch gefühlvolle Kantilenen unterbrochen, trifft auf den puren Kontrabasssound von Udo Betz. Seine sonoren Ostinati stellen das verbindende Element zwischen groß angelegten Klangflächen und schrillen Soundexplosionen her.
pschl