Der Gärtner des Körnerparks

Mit grünem Daumen durch das Jahr

Jens Karsten in »seinem« Park.                                                                                                                         Foto: jr

Es regnet in Strömen – Jens Karsten zieht seine Kapuze über den Kopf und bemerkt, dass er eigentlich jedes Wetter mag, nur nicht, wenn es ihm auf den Kopf regnet – doch damit hat er sich irgendwie arrangiert – seit 20 Jahren schon ist er Gärtner im Körnerpark. Er pflegt und hegt ihn, pflanzt, begrünt, repariert und liebt »sein« kleines Sanssouci von Herzen. Der Berliner machte seine Ausbildung zum Landschaftsgärtner beim Grünflächenamt in Neukölln. Seit er im Körnerpark arbeitet, ist er »sehr glücklich mit seinem Beruf und möchte nichts anderes machen«.
Das sechsköpfige Team, welches auch den »Von-der-Schulenburg-Park« pflegt, besteht aus Gartenarbeitern, Landschafts- und Zierpflanzengärtnern. Im Winter sind Baumarbeiten und Strauchschnitt an der Tagesordnung. Im Frühjahr wird unter anderem der Blumengarten bepflanzt, dort stehen hauptsächlich Sommerblumen wie Begonien und Salvien – was im nächsten Jahr gepflanzt wird, bleibt noch eine Überraschung. Jens Karsten darf Vorschläge machen und meistens gehen sie durch. Neben der Schönheit der Blumen ist das wichtigste, dass sie robust sind und schon mal aushalten, wenn jemand drauf tritt. Blumen werden immer wieder ausgerissen oder zertrampelt, und die Rasenfläche leidet durch den großen Nutzerdrang im Sommer. Leider wissen auch viele Besucher nicht, dass es eine Toilette im Zitronencafé gibt, die genutzt werden kann, auch sollten die Mülleimer mehr gefüllt werden. Das besondere für ihn am Park sind die »alten Bäume und die schöne Architektur«.
Einen eigenen Garten habe er nicht, »er hat ja einen ganz großen«, sagt er und lacht.
Auf die Frage, ob er eine Lieblingspflanze habe, antwortet er, »nein, eigentlich nicht, aber ich hasse gezüchtete Tulpen« und so werden, wenn überhaupt, Wildtulpen im Körnerpark zu finden sein. Einen Tag später schreibt er eine Nachricht, dass es doch eine Lieblingspflanze gibt: Amelanchier Lamarckii – die Felsenbirne.
Ein bisschen kommt das Gefühl auf: So muss er sein, der Gärtner aus dem Körnerpark – gemütlich, mit verschmitztem Humor, und: Natürlich laufen wir im strömenden Regen durch den kleinen Park und gucken Pflanzen und Bäume an – inklusive Erklärungen dazu, versteht sich.

jr