Spaziergang durch den Körnerkiez

Mode, Kosmetik, Schmuck und viel Gutes für Leib und Seele

Im Körnerkiez gibt es eine bunte Vielfalt an Gewerbebetrieben, von der gehobenen Gastronomie über Kaffee­röstereien, Backshops bis hin zur Neuköllner Eckkneipe. Durch den Zuzug von finanzkräftigeren Haushalten wird der Kiez zunehmend attraktiver für Gewerbetreibende. Das »Quartiersmanagement Körnerpark« und die »Landesweite Planungsgesellschaft mbH« hatten zu einem Kiezspaziergang eingeladen, um einige Betriebe näher kennen zu lernen.
Den Anfang machte die »Kiezbäckerei«. Der Betreiber, von Beruf Bäcker, kennt sein Handwerk. Er weist auf die schwierige Situation hin, mit schnell verderblichen Lebensmitteln wie Brot zu handeln. Es ist eben nur am Tag der Herstellung verkäuflich, und die Kunden sind unberechenbar. Mal ist der Appetit auf Brot und Gebäck groß, mal nicht. Hinzu kommt, dass die Produkte bezahlbar sein müssen und dem Anspruch des Bäckers genügen sollen. Er hat die besten Croissants im Kiez und führt das Märkische Landbrot mit Demetersiegel. Tische und Stühle vor der Bäckerei machen diesen Ort zum Treffpunkt für die Nachbarschaft.

Kosmetik, individuell und lovely.                                                                                                                   Foto: mr

Das »Lovely Day« ist eigentlich ein Online-Shop, der Laden eher ein Showroom, in dem aber auch eingekauft werden kann. Die Kosmetik, die hier vertrieben wird, besteht zum größten Teil aus natürlichen Rohstoffen, die sich nicht im Körper einlagern und nicht hormonell wirksam sind, und ist zu 100 Prozent ve­gan. Da auch weitgehend auf Konservierungsstoffe verzichtet wird, sind die Produkte maximal ein bis zwei Jahre haltbar. Produziert, gelabelt, verpackt und versendet wird im eigenen Studio. Fünf Prozent des Online­umsatzes wird an Tierschutzorganisationen gespendet.
Das »Van der Meulen« ist ein Gemeinschaftsprojekt von vier Designerinnen aus den Bereichen Mode, Sound-Performance und Schmuck. .

Goldschmiede.                                                                            Foto: mr

Karin van der Meulen und Lissi Tailor schaffen als Modedesignerinnen mit wechselnden Materialien, Farben und Dessins individuelle Kleidung. Altes Leder, das nicht mehr gebraucht wird, bekommt eine neue gute Verwendung für Taschen und Rucksäcke. Jedes Stück wird im eigenem Atelier nach eigenen hohen Qualitätsansprüchen gefertigt. Lisa Simpson zerschneidet und verwandelt unerwünschte Kleidung in eine neue, tragbare Form. Sie näht sie im Takt der Musik, improvisiert eine Kleidung, die auf dem Klang und dem Rhythmus basiert. Die Nähmaschine wird verstärkt, um aus ihr ein Musikinstrument zu machen.
Ingeborg Ohly fertigt Ketten, Ringe oder Ohrschmuck in Kleinserien
aus fair gehandelten Edelmetallen und verbindet damit Fair Trade mit Schmuck, Handwerk mit Design.

Gemütliches Ungeheur. Foto:mr

Im »Ungeheuer«, einem gemütlichen Café, eingerichtet mit einem Sammelsurium antiker Möbel, gibt es jeden Tag ein leckeres Frühstück. Jeden Donnerstag werden ein Teil des aktuellen Menüs und Teile des kommenden Menüs als sechs-Gänge-Überraschungsmenü für 39 Euro serviert.

Das schwarze Glas« – Beratung und Geschichten.      Foto: mr

»Das schwarze Glas« ist etwas für Weinkenner und solche, die es werden wollen. Harald Schauenburg und Stefan Bubenzer vertreiben Bioweine aus Frankreich.
Sie kennen die Winzer mit ihren unterschiedlichen Philosophien zum Wein alle persönlich und beziehen direkt von ihnen. Durch die Vermeidung eines Großhändlers können sie den Wein günstig an die Kunden weitergeben. Beide Betreiber haben sich den Wein zur Wissenschaft gemacht und können fundiert und begeistert berichten.

Mode im Knast.                                                                               Foto:mr

In einer ehemaligen Polizeiwache residiert seit Oktober 2012 das »thatchers«. Die Mode, die hier geplant und produziert wird, reicht vom Top über Blusen, Hosen, Röcke und Kleider bis zum Mantel. Sie ist elegant und ohne viele Schnörkel, mit klaren Linien und dem gewissen Etwas. Ergänzt wird das Sortiment durch eine Accessoires-Linie mit Taschen, Shirts mit stilisierten Berlin-Motiven, Schmuck, Kladden, Etuis, Brillen oder Geschenkpapier.
»Bei Craft« ist eine Bar und Teil einer Kreativ­agentur. Hier können neben interessanten Schnapsvarianten Biere aus kleinen Brauereien probiert werden. Gleichzeitig werden hier Räume für Feste und kulturelle Veranstaltungen vermietet.

mr/ro
Kiezbäckerei, Emser Straße 11
Lovely Day, Emser Straße 123
Van der Meulen, Emser Straße 126
Das schwarze Glas, Jonasstraße. 33
Ungeheuer, Emser Straße 23,
thatchers,Nogatstraße 28
Bei Craft, Schierker Straße 23