Junge Musikerinnen bringen frischen Wind

Talente und Jazzgrößen zum Abschluss der diesjährigen Salonmusik

Die 22 Jahre alte Singer-Songwriterin Elisabeth Mulroy wuchs in Kalifornien in einer Künstlerfamilie auf. Ihre französische Mutter war Tänzerin, der Vater Komponist. Ihre Eltern schickten sie in eine High School mit künstlerischer Ausrichtung. Dort verfeinerte sie ihre gesanglichen Fähigkeiten. Daneben erlernte sie autodidaktisch Gitarre, Ukelele, Bass und Klavier. Nach der Schule verbrachte sie ein Jahr in Kenia, anschließend ging sie nach Paris und schließlich nach Berlin.

Elisabeth Mulroy.                                                                                                                  Foto: Christian Bordeau

Sie begann mit Straßenmusik und wurde alsbald für Clubauftritte engagiert. Neben ihrer Stimme und ihren poetischen Texten fasziniert ihre Beatbox-Technik, das Nachahmen von Trompete und Schlagzeug nur mit der Stimme. Gemeinsam mit dem Gitarristen und Bassisten Wojtek Swieca ist sie am Sonntag, den 4. März im Zitronencafé im Körnerpark, zu hören.Noch jünger als Mulroy ist die Sängerin Jamica Blackett, die eine Woche später auftritt. Mit gerade mal 19 Jahren hat sie schon eine beachtliche Karriere hinter sich. Mit 14 Jahren nahm sie an der Casting Show »The Voice Kids« teil und schaffte es bis ins Finale. Dadurch bekam sie Kontakt zu den Produzenten Peter Hoffmann (Tokio Hotel, Falco) und Ludi Boberg – und mittlerweile ist sie auf vielen Bühnen präsent. Sie schreibt eigene Songs auf Englisch und Deutsch, aber auch ihre Interpretation bekannter Popsongs ist beein­druckend. Ihre ausdrucksstarke Stimme erinnert bisweilen an Tracy Chapman. Die kannte sie gar nicht und war erstaunt, als die Leute sie darauf ansprachen.
Stilistisch völlig anders ist das Konzert von »Jazz & Lyrik« am 18. März. Der Pianist und Komponist Hannes Zerbe war schon zu DDR-Zeiten erfolgreich als Komponist und Bandleader. In den 1990ern wandte er sich zunehmend der Verbindung von Jazz, Lyrik und Theater zu. Mit dem »Concert Spectacle Koenig Kacke«, einer satirischen Umsetzung von Alfred Jarrys »Pere Ubu«, gastierte er in Theatern in ganz Deutschland. Sein neuestes Projekt bringt die Lyrik von Gottfried Benn mit ein. Keine Geringere als die Schauspielerin Heide Bartholomäus, bekannt aus Film und Fernsehen, leiht den Gedichten von Gottfried Benn ihre Stimme.
Zum Abschluss der Konzertreihe am 25. März zeigt Jasper Ubben, welche vielfältigen Klänge auf dem Vibrafon möglich sind, einem Instrument, bei dem Rhythmus, Melodie und Harmonie zu einem Gesamtklang verschmelzen. Ubben brachte vielfältigste Schlag- und Perkussionsinstrumente auf die Bühne, ehe er sich für das Vibrafon als sein Instrument entschied. Ein stimmiger Abschluss einer variantenreichen Konzertreihe!

pschl
Salonmusik
Sonntags 18:00, Zitronencafé im Körnerpark