»buntkicktgut«

Sport für Fairness und Toleranz

Fast unbeachtet hat sich in der Neckarstraße 5 vor genau fünf Jahren ein interkulturelles Integrationsprojekt niedergelassen. Das will erreichen, dass über Fußball, der weltweit wichtigsten Freizeitbeschäftigung, junge Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kulturen sich bei Wettkämpfen gemeinsam und gewaltfrei begegnen.

Team Konrad und Rouven.                                                                                                                                 Foto: rr

Die Idee dazu entstand schon 1997 in München. Aus einer Betreuungsarbeit von Kindern und Jugendlichen, die aus Gemeinschaftsunterkünften für Bürgerkriegsflüchtlinge und Asylbewerber kamen, erwuchs »bunt­kicktgut«, inzwischen eine professionelle Organisation. Ihre interkulturellen Aktivitäten gewannen schon mehrfach Preise, und in München konnte der Fußballprofi Jerome Boateng sogar als Schirmherr gewonnen werden. Vom Erfolg des Konzepts animiert, entstanden Partnerorganisationen in Dortmund, Düsseldorf, Berlin, Hamburg, Ludwigshafen am Rhein, Niederbayern, Oberschwaben und auch in der Schweiz, England, Österreich, Ungarn, Polen, Frankreich, Afrika (Togo und Kamerun), China, Israel, Libanon und dem Irak. Allein in Deutschland werden so pro Woche 4500 Jugendliche erreicht.
An allen Standorten sorgen geschulte Street- und School-Football-Worker dafür, dass es eine Straßenfußball-Liga gibt. Mehrere Jahrgänge sind offen für alle, auch für Mädchen. Weg von gelegentlichem Gekicke, formten sich so bereits Mannschaften, die für Ligaspiele auch regelmäßig trainieren wollen. Das fördert und festigt Fairness, Toleranz, Partizipation und Gewaltfreiheit. Neben sportlichem Spaß wird auch Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl gestärkt, weil jeder an allen Veranstaltungen mitgestalten soll und auch im Liga-Rat Mitspracherecht hat. Die Möglichkeit, selbst zum Trainer oder Schiedsrichter durch den DFB ausgebildet zu werden, fördert und motiviert die Teilnehmer zusätzlich.
Fünf Jahre Präsenz von »buntkicktgut« in Berlin bedeutet auch, dass inzwischen Street-Football-Worker-Nachwuchs aus dem Pool der Spieler wachsen konnte. Straßenfußball als Konflikt- und Gewaltprävention hilft nebenher auch, Jugendkriminalität zu reduzieren. Seit 2017 bietet der Standort Berlin außerdem anerkannte Plätze für ein »Freiwilliges Soziales Jahr« (FSJ) und den Bundesfreiwilligendienst. Finanziert wird das über Sponsoren.

rr
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