IPhone und Zauberwürfel

Und Gott sah, dass es gut war

Am Anfang war nichts und Apple schuf das IPhone und Gott sah, dass es gut war. So stellt sich wahrscheinlich jeder Apple-Anhänger seine perfekte Welterschaffung vor. Umso schöner ist es, in dieser von IPhones, IPads und anderen I-Was-Weiß-Ichs gesteuerten Generation zu sehen, dass es doch noch Hoffnung für ein Leben ohne High-Tech gibt. Es ist doch immer wieder toll, von der Arbeit zu kommen oder um Weihnachten herum durch das Kaufhaus zu gehen und die kleinen Kinder, nicht einmal sechs Jahre alt, schon mit Handys zu sehen. In der U-Bahn nur Getute, die neuesten Klingeltöne werden ausgetauscht, Gespräche werden über Apps oder per SMS geführt.

ZauberWürfel. Foto: fh
Zauberwürfel auf IPhone.                                   Foto: fh

Mittendrin, zwischen all den tutenden und klingelnden Handys sitzt ein Junge und dreht seelenruhig einen Gegenstand in der Hand. Der Junge ist vielleicht 13 oder 14 Jahre alt und beschäftigt sich mit einem Zauberwürfel. Es ist interessant zu sehen, wie er sich ernsthaft Gedanken darüber macht, auf eine Lösung zu kommen, statt zu sagen: »Ja ey, ganz easy, wozu hab ich Internet-Flat?« Es dauert etwa vier U-Bahn-Stationen, bis er fertig ist. Statt ihn danach wegzulegen, beginnt er von vorne.

Am Anfang war also das Nichts und Apple schuf das IPhone und Erno Rubik schuf den Zauberwürfel. Gott schnappte sich den Würfel und sah, dass es besser war, auch mal sein Gehirn anzustrengen.      cr