Punkten im »Dots«

Karte trifft den Großstadtnerv

»Good Coffee, Good Food – Fresh and Organic« – es wird (natürlich) englisch gesprochen und organisch konsumiert im ungebrochen hippen Weserstraßenkiez. So auch im Café »dots«, das so sein Geschäftskonzept beschreibt und seine Gastroprodukte weitestgehend regional und fair gehandelt und aus ökologischem, nachhaltigem Anbau bezieht.

Für moderne Leute von heute.                                                                                                                                         Foto: hlb.

Das Ambiente des Cafés ist nordisch leger und urban – schwarz-weiß-Kontraste, nacktes Mauerwerk und Stuck, Kohlefadenlampen, Holzmobiliar und Kakteen auf den Tischchen. Es gibt reichlich Lesestoff, etwas Kunst, und da der WiFi-Spot wieder abgeschafft wurde, ist der Laptopfaktor nur mittelhoch. Die eher jungen Gäste plaudern und geben sich der freundlich entspannten Stimmung hin. Inhaber Mesut Can ist leidenschaftlicher und versierter Barista. Daher ist der Kaffee auch einer der großen Punktemacher im »dots«. Espressi in allen Mischarten, Moccachino oder Flat White sehen gut aus und schmecken, wie es in der Großstadt sein soll. Laktosefreie Soja- und Mandelmilch verstehen sich als Option von selbst, Latte muss sein. Der heiße (beziehungsweise kalte) Schei…, äh, Trenddrink: Cold Brew, also kalt gebrühter – oder besser: gezogener Kaffee, der weniger bitter, dafür aber erfrischend ist. Oder, auch im Kommen, Espresso on/in/mit Tonic.
Und was isst man zu sowas? Gesund ist der Quinoasalat mit Granatapfel, Rucola, Babyspinat, roter Beete, Walnüssen und Ziegenfrischkäse, herzhafter die Spezialität »Shakshuka«, ein israelisches Nationalgericht mit pochiertem Ei in einer Tomaten-Chili-Soße. Es gibt diverse Frühstücke von brotig mit feinen Dazus wie Avocado, getrüffelter Aprikosen-Mohnbutter oder hausgebeiztem Lachs über Rühreier und Müslis bis zu süßen Pancakes. Etwas Geduld ist, neben genug Kleingeld, übrigens vonnöten, denn die Speisenzubereitung braucht mitunter ihre Zeit.
Bis Küchenschluss um 16 Uhr gibt’s kräftig knuspernde Panini mit gegrilltem italienischem Landbrot, danach finden das Banana Bread und die selbst gemachten Kuchen, vor allem der New York Cheesecake, viele Freunde. Das »dots« ist also auf der Höhe des Zeitgeists, ohne abzuheben, mit breitem, schmackhaftem Angebot für die bewussten Neuberliner. Punkt. 

hlb
dots Café, Weserstr. 191, Mo – Fr 8:30 – 18, Sa/So 9:30 – 19 Uhr, Küche bis 16 Uhr, http://ilovedots.de, Facebook: dots.berlin