Zeitgenössische Avantgarde auf dem Rollberg

Spannendes Ausstellungsprogramm im »KINDL-Zentrum«

Mit dem Vortrag »Vom Risiko der Verknappung« des Kunstkritikers und Kurators Hans-Jürgen Hafner, der sich durchaus geistreich, manchmal aber auch etwas schwer nachvollziehbar um die Begriffe »Malerei«, »Kunst« und »Bild« und deren Verhältnis zueinander drehte, endeten die ersten beiden großen Ausstellungen im Maschinenhaus des »KINDL«.

Ausdauerndes Publikum – interessiert an Verknappung                                                                                 .Foto: rb

Beide Ausstellungen, sowohl die große Einzelausstellung »Inhalt« von Eberhard Havekost in den oberen beiden Räumen M1 und M2, als auch die Gruppenausstellung »How long is now« im unteren Raum M0 zeigten, dass der Umbau der Räume gelungen ist und die Räumlichkeiten für ihre Zwecke sehr gut funktionieren. Am 1. April werden die nächsten beiden großen Ausstellungen eröffnet. Bis dahin dürfte dann auch das Gerüst an der Eingangsseite verschwunden sein und den Blick auf die verglaste Aussentreppe freigeben. Der oberste Raum des Maschinenhauses M2 wird eine umfassende Werkschau der aus dem Iran stammenden, in Zürich lebenden Künstlerin Shirana Shahbazi beherbergen. Bei den Exponaten wird es sich überwiegend um fotografische Arbeiten handeln.
Die Gruppenausstellung, die diesmal im M1 untergebracht wird, trägt den Namen »Up and Down.
Die Avantgarde von Heute als Salonkunst von Morgen?« und wird von der Gastkuratorin An Paenhuysen betreut.
Anhand der Ankündigungen sowie der Veranstaltungen und Vorträge, die bisher im »KINDL-Zentrum« stattgefunden haben, ist unschwer zu erkennen, dass der Begriff der zeitgenössichen Kunst bei Andreas Fiedler und seinem Kuratorenteam weit über die klassische Malerei hinausgeht und sich auch nicht scheut, wenig populäre Randthemen zu bearbeiten. Sie wollen dem Publikum spannende Ausstellungen bieten und die Besucher zum Nachdenken – nicht nur über Kunst – anregen.
Sie betrachten das Gebäudeensemble des »KINDL« vor allem auch als Experimentierfeld, was wiederum wunderbar zu Neukölln passt.

rb
Ausstellungseröffnungen am 1. April um 17 Uhr:
Maschinenhaus M1: »Up and Down Die Avantgarde von Heute als Salonkunst von Morgen? »
Maschinenhaus M2: Shirana Shahbazi: »First Things First«