Maremma, ihm schmeckt‘s

Leidenschaft und kleine Sünden in der »babbo bar« (Seit Mai 2016 neu bewirtschaftet)

babbo bar Oliver+LetiziaZwei Fotos hängen im kleinen geschmackvollen Gastraum. Sie zeigen fröhliche Familien, die im Garten geschmaust haben. Je ein Mann raucht – die Väter von Letizia Taccini und Oliver Zurbuch. »Babbo« sagt man in der Maremma, der südwestlichen Toskana und Letizias Heimat, zum Vater. Die Namensfindung für das neue Lokal der beiden, die seit 20 Jahren mit italienischen Restaurants sowie der Cocktailbar »Fluido« in verschiedenen Berliner Kiezen erfolgreich waren, ging also schnell. Seit August bieten sie nun raffinierte Spezialgerichte der Maremma-Toskana-Küche (auch vegetarisch und vegan) sowie ausgesuchte Alimentari in ihrer »babbo bar« gegenüber dem Bürgeramt an.
babbo bar Bar2Die außergewöhnlichen Rezepte, die Letizia schon von klein auf begleiten, und die exquisiten Weine wie der rote Sassicaia, die Oliver direkt von Kleinstwinzern importiert, vermitteln dem Gast umgehend maremmanisches Lebensgefühl. Das Essen ist zu 100 Prozent hausgemacht und conveniencefrei; nur zum Pasta- oder Risotto-Mittagstisch (bis 15 Uhr für 6,90 €) kommen die italienischen Nudeln aus der Packung. Diese, wie auch die Weine, Salz, Öl und Essig, die in der Babbo-Küche verwendet werden, sowie leicht schokoladiger Turiner Caffè werden in einem großen Regal zum Mitnehmen feilgeboten – gleich hinter dem schönen langen Holztisch, der Oliver seit seinen Münchner Zeiten begleitet.
Doch am besten genießt man im »Babbo« selbst, im Schein der aus Weinflaschen gebauten Barlampen und den Wandleuchten aus Dachschindeln des damaligen italienischen Hauses der herzlichen Gastgeber. Wie wär’s vorab mit einer Acquacotta, das ist eine reichhaltige Gemüsesuppe auf traditionell ohne Salz selbstgebackenem, geröstetem Brot, oder Crostini mit einer Hühnerleberfarce, die neben Kapern und Sardellen noch andere interessante Zutaten beinhaltet. Einmalig sind auch die Lasagne mit Wildschweinragout, die Kutteln mit Hackfleisch, pikanter Tomatensauce und weißen Bohnen oder das klassisch maremmanische Herbstgericht Pasta e Ceci, eine scharfe Kichererbsensuppe mit Pasta. Als Snacks locken zudem immer bis 18 Uhr diverse lecker belegte Panini und Piadine sowie verschiedene süße Sünden.
Letizia und Oliver sind froh, mit Neukölln einen noch spannenden, lebendigen Kiez gefunden zu haben, wo sie ihre Ideen »von einem Ort, der Freude und Zufriedenheit bringt«, leidenschaftlich ausleben können. Mit ihrer originellen, ehrlichen Küche und dem schnickschnackfreien Ambiente ihrer Bar dürften Stammkunden nicht lange auf sich warten lassen.

hlb
babbo bar, Donaustr. 103, Mi, Do, So 12 – 20, fr/sa 12 – 22 Uhr, Facebook: babbobar.