Die Jury hat entschieden

Neuköllner Kunstpreis 2024 verliehen

Lauter Beifall des zahlreich erschienenen überwiegend jugendlichen Publikums brandete auf, als die sieben Nominierten des diesjährigen Neuköllner Kunstpreises die Bühne betraten. Sie waren von einer fünfköpfigen Jury unter mehr als 130 Bewerbern für den mit insgesamt 6.000 Euro dotierten Preis ausgewählt worden.

die Preisträgerinnen v. li. Johanna Brummack, Sophia Uckmann, Ceren Saner.    Foto: mr

Sie sei beeindruckt von der Qualität der eingereichten Arbeiten, die die Vielfalt der Neuköllner Kunstszene reflektieren, sagte Kulturstadträtin Karin Korte bei der Preisverleihung am 16. Februar im Heimathafen. Da sei es für die Jury nicht leicht gewesen, eine Entscheidung zu treffen.
Den ersten Preis und 3.000 Euro erhielt Ceren Saner für ihre fotografische Serie »Inside The Ring«, die sich mit dem Leben der queeren migrantischen Community verschiedener Generationen in Berlin beschäftigt. Die Jury hob die Bildsprache hervor, »die sich im Einsatz von Licht, Schärfe und Unschärfe zeigt und den Bildern eine besondere Intensität verleiht«.
Mit dem zweiten Preis und 2.000 Euro wurde die Bioskulptur »Flachkörperstudie II« von Sophia Uckmann ausgezeichnet, eine auf Stahlstangen liegende, aus organischem, mithilfe von Bakterien selbstgezüchtetem Material bestehende Matte. »Ein Objekt, schwebend wie eine künstliche Haut, filigran und zerbrechlich, das zugleich bedrohlich erscheint«, fand die Jury.

Prekäre Gemütlichkeit.    Foto:mr

Der dritte mit 1.000 Euro dotierte Preis ging an Johanna Brummack für ihr Werk »ObsCare«, eine begehbare Installation, bestehend aus bunten Hängematten und Sitzkissen, in denen es sich die Besucher gemütlich machen und ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit genießen können. Über Kopfhörer können sie sich dazu Geschichten aus dem prekären Alltag der Fürsorge oder der Care-Arbeit anhören, die zur weiteren Beschäftigung mit der Thematik anregen sollen.
Der Sonderpreis von »Stadt und Land« in Form eines Ankaufs für die Konzernzentrale ging an Constanze Vogt für ihre Installation »reifen3.2020/#7.2022/ #8.2023«, ein Werk von poetischer Leichtigkeit und filigraner Dreidimensionalität, wie Geschäftsführerin Natascha Klimek fand.

mr
Alle Arbeiten der sieben Nominierten sind noch bis zum 12. Mai in der Galerie im Saalbau zu sehen.