Hasenheide wird »klimaresilient« umgestaltet

Zweiter Bauabschnitt hat begonnen

Damit die Hasenheide auch zukünftig dem Stress durch Hitze und Trockenheit, aber auch Spätfrösten und Starkregenereignissen trotzen kann, wurde im Frühjahr mit einer Umgestaltung begonnen, die den Park fit machen soll für die Zukunft. Damit soll der Aufenthalt im Park auch an heißen Tagen für die Parkbesucher angenehm bleiben und womöglich sogar verbessert werden. Die Ergebnisse der ersten Bauphase sowie die weiteren Planungen wurden am 6. Oktober bei einem Rundgang von Johann Senner, dem Chef der ausführenden Firma »Planstatt Senner GmbH« und seinem Mitarbeiter Luis Lauinger präsentiert.

Johann Senner und Luis Lauinger mit Baumsteckbriefen.    Foto: mr

Rund 40 widerstandsfähige Bäume sind inzwischen neu gepflanzt worden, darunter Baum­arten aus dem Mittelmeerraum, zum Beispiel Zerreichen oder Amberbäume. Diese seien besser für die steigenden Temperaturen gerüstet, deswegen sollen sie zwischen die einheimischen Bäume gepflanzt werden. Auch bei den neu gepflanzten Ulmen handelt es sich um spezielle, gegen die Ulmenwelke resistente Züchtungen. Außerdem wurden unterschiedliche Gräsermischungen ausgebracht, um »herauszufinden, welche einerseits resistent gegen Trockenheit sind, andererseits das Darüberlaufen gut vertragen«, erklärte Umweltstadtrat Jochen Biedermann (Die Grünen).
Im zweiten Bauabschnitt, der diesen Herbst auf den Wiesen hinter dem Jahn-Denkmal beginnt, werden weitere 260 Bäume gepflanzt, dazu 2.700 Sträucher und mehr als 3.000 Stauden.
Dazu müssen größere Bereiche abgesperrt werden, auch Teile der Wege können die Parkbesucher dann zeitweise nicht nutzen, unter anderem auch deswegen, weil bis Ende März eine sogenannte mitlaufende Beleuchtung entlang der Hauptwege installiert wird, das sind sensorgesteuerte Leuchten, die auf Passanten reagieren und dann wieder erlöschen, um die Insekten und andere Tiere möglichst nicht zu stören.
Senner zeigte sich sehr erfreut, wie gut die eingezäunten Bereiche bisher von den Parkbesuchern akzeptiert werden. »Es gab kaum Vandalismus, von den jungen Bäumen wurde kein Ast abgebrochen. Das macht Mut«, sagte er und rief dazu auf, die Baustellen auch weiterhin zu respektieren.
Bis Ende 2024 soll der Umbau der Hasenheide abgeschlossen sein. Bis dahin werden noch viele Bäume gepflanzt und Wege ausgebaut werden. An den Eingängen soll zudem für Schatten und neue Sitzbänke gesorgt werden, damit auch Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, die Natur im Park genießen können. Das Geld für das Modellprojekt »Klimaresiliente Hasenheide« – insgesamt fünf Millionen Euro – hat der Bund zur Verfügung gestellt.
Damit auch die Teilnehmer des Rundgangs einen Beitrag zur Aufforstung der Hasenheide leisten können, hatte Senner Eicheln mitgebracht, die sie mitnehmen konnten, um sie später im Park anzupflanzen. Wie die Eicheln großgezogen werden können, wird auf der Webseite »Mein Berlin« erläutert.

mr