Fahrrad, Auto, Fußgänger

Verkehrsberuhigung im Reuterkiez

Die Straßen im Reuterkiez werden von Autofahrern gern genutzt, um den Kottbusser Damm zu umfahren. Besonders betroffen sind die Reuter-, Hobrecht- oder Friedelstraße. Auch die Fahrradstraße Weserstraße wird von vielen Autofahrern als Abkürzung verwendet, wodurch es tagtäglich zu lebensgefährlichen Situationen für Radfahrer und Fußgänger kommt.

Planungsauschnitt.

Um die Wohnqualität in dem Gebiet zwischen Maybachufer, Kottbusser Damm, Sonnenallee und Weichselstraße zu erhöhen, arbeitet das Bezirks­amt seit Mitte letzten Jahres an einem umfassenden Konzept zur Reduzierung des Durchgangsverkehrs und zur allgemeinen Verkehrsberuhigung.
Nach Anwohnerbefragungen, umfassender Analyse des Ist-Zustandes und einem Beteiligungsverfahren stellte die »Planergemeinschaft für Stadt und Raum eG« gemeinsam mit Bezirksbürgermeister Martin Hikel und Baustadtrat Jochen Biedermann am 9. Juni das fertige Konzept vor.
Auf eine vorgeschlagene Vollsperrung der Hobrechtbrücke, über die ein großer Teil des Durchgangsverkehrs in den Kiez kommt, wurde verzichtet, um hier keinen weiteren Party-Hotspot wie auf der Admiralbrücke zu schaffen. Zudem wurde dadurch auch die Erreichbarkeit der Versorgungsmärkte am Maybachufer für Kunden- und Lieferverkehr gesichert. Stattdessen soll ein Netz von Einbahnstraßen, das die Durchquerung bis zur Sonnenallee verhindert, die Durchgangsroute für den kiezfremden Kfz-Verkehr unattraktiv machen. Zusätzlich sorgen Diagonalsperren für die Ableitung des Verkehrs in die gewünschte Richtung.

Gefahrenstelle: zugeparkte Kreuzung.  Foto: mr

Derzeit mit Großpflaster befestigte Straßen werden ganz oder teilweise asphaltiert. Das erhöht den Fahrkomfort für Radfahrer und soll sie nicht länger dazu verleiten, auf die Gehwege auszuweichen und dort den Fußgängern in die Quere zu kommen. Ein solcher Belag trägt zudem zur Lärmminderung bei. Das Risiko dabei ist, dass es die Autofahrer zu schnellerem Fahren ermutigt, derzeit gut in der Friedelstraße zu beobachten.
Zumindest die am meisten frequentierten Straßen sollen daher mit kissenartigen Aufpflasterungen versehen werden, um die Geschwindigkeit zu begrenzen und die Verkehrssicherheit zu erhöhen,
Fußgängern soll mit Hilfe von Gehwegvorstreckungen das Überqueren der Fahrbahnen erleichtert werden. Dadurch soll auch das unerlaubte Parken vor Straßeneinmündungen verhindert und die Sicht auf die Straße verbessert werden. Außerdem sollen auch die Gehwege, die teilweise in einem beklagenswerten Zustand sind, saniert werden.
Dafür, dass möglichst nur Anwohner mit ihren Autos in den Kiez hineinfahren und dort parken, soll eine Parkraumbewirtschaftung sorgen, die vor­aussichtlich im nächsten Jahr eingeführt wird. mr