Petras Tagebuch

Internet, theoretisch

Es ist bestimmt schon zwei Jahre her, dass mein Router kaputt ging. Allein um das herauszubekommen, benötigte ich Hilfe. Immerhin hatte ich eine Diagnose.
Ich erkundigte mich nach Routern, die für meine Geräte passen könnten. Wieder wurde mir geholfen. Ich bekam einen neuen, jedoch ein altes Modell geschenkt. Als sich ein Übernachtungsgast bei mir anmeldete, sah ich meine Chance gekommen. Er folgte meiner Bitte, das Internet wieder in Gang zu setzen.
Leider scheiterte der Versuch. Es fehlten irgendwelche Kabel und der hilfsbereite Gast fuhr wieder weg.
Zwischenzeitlich ließ der Vermieter neue Buchsen in allen Wohnungen des Hauses einbauen. Ob und wann sie aktiviert wurden, blieb zunächst ein Geheimnis. Ich hatte mich an den Zustand gewöhnt, zuhause kein Internet zu haben. Da mein Fernseher auch internet­abhängig ist, ist auch die Mattscheibe seit zwei Jahren schwarz. Das Festnetztelefon funktioniert auch nicht mehr, aber es gibt ja noch mobiles Telefonieren. Seither lese ich wieder viele Bücher und weiß mich auch sonst gut zu beschäftigen. Kurzum, ich vermisse genaugenommen nichts.
Es muss im Monat Mai dieses Jahres gewesen sein, als ich meine alte Post aufräumte. Dort entdeckte ich einen alten Brief meiner Telefongesellschaft, dass ich doch bitte den neuen Router, der mir zugesendet wird, nicht zurückweisen sollte, denn nur mit diesem Router sollte das Internet wieder funktionieren. Leider hatte ich kurz zuvor ein Paket zurückgewiesen, denn schon zu oft war ich Opfer von Paketbetrügereien gewesen. In dem Paket schien sich ein technisches Gerät zu befinden, von dem ich nichts verstand.
Zwar sind alle meine Anrufe bei der Telefongesellschaft erfolglos geblieben, aber immerhin weiß ich nun, dass theoretisch alles gehen könnte.