Zum letzten Mal in der Hasenheide

Neuer Standort gesucht.   Foto:bs

55. »Neuköllner Maientage«

In die feierliche Eröffnung der 55. Neuköllner Maientage am 29. April fielen einige dunkle Tropfen der 50 Liter gesponsorten Schwarzbieres, wie Thilo-Harry Wollenschläger, der Veranstalter dieses Traditionsfestes so bildlich beschrieb.
»Die Schausteller haben während der Pandemiezeit genug Nachteile und finanzielle Einbussen hinnehmen müssen. Sollten die beliebten und traditionellen Neuköllner Maientage garnicht mehr stattfinden können, wäre das für viele Schausteller nicht mehr zu verkraften,« erklärte Wollenschläger zu seiner kürzlich gestarteten Petition zum Erhalt des Festes. Da der Klimawandel der Hasenheide inzwischen stark zugesetzt hat, wird sie klimaresilient umgestaltet und steht für die Maientage zukünftig nicht mehr zur Verfügung. In den nächsten Jahren werden fünf Millionen Euro Bundes-Fördermittel dafür eingesetzt, um der Trockenheit entgegenzuwirken und Bäume zu pflanzen.Parteiübergreifend hatten alle in der Neuköllner Bezirksverordentenversammlung (BVV) vertretenden Parteien, aus denen auch zahlreiche Gäste anwesend waren, schon im März für den Erhalt des Neuköllner Traditionsfestes ausgesprochen (Anm.: siehe Bericht in unserer April-Ausgabe)
»Die Maientage gehören zu Neukölln und zu Berlin,« bekräftigte Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) und weiter: »Das Bezirksamt setzt sich für einen neuen Standort ein.«

Prosit!    Foto: bs

»Ich kann mir vorstellen, daß für die 56. Maientage der Columbiadamm großzügig abgesperrt werden könnte.Dort wäre ausreichend Platz für die Fahrgeschäfte. Ebenso auf dem Tempelhofer Feld, dort gibt es auch genügend versiegelte Fläche«, betonte Wollenschläger.
Auf Nachfragen stellte sich heraus, daß Wollenschläger das betonierte Vorfeld vor dem Tempelhofer Flughafengebäude schon vor längerer Zeit angefragt, allerdings keine schlüssige Antwort der »Tempelhof Projekt GmbH« erhalten hatte. Angesichts der dort stattfindenden Konzerte, Events und der Meisterschaften der Elektro-Mobilität sowie der Tatsache, dass bis in die 1960er Jahre genau dort die Amerikaner einmal im Jahr einen »Tag der offenen Tür« mit Ständen, Fahrgeschäften und zu besichtigenden Flugzeugen feierten, scheint dies der ideale Standort zu sein.

bs