Das »Büchernest« in Britz

Literatur in der Telefonzelle

Seit Mitte September des vergangenen Jahres steht in Britz an der Hannemannstraße das »Bücher­nest«, eine umgestaltete, ausrangierte Telefonzelle, gefüllt mit deutscher wie auch fremdsprachiger Belletristik und Kinderbüchern. Es war ein Anliegen zweier Kiezbewohner, dass dort jeder unkompliziert und kostenlos an Bücher kommt, eigene sinnvoll weitergeben oder auch nur tauschen kann.
Die Initiatoren Robert und Nina, zwei engagierte, literaturliebende Filmschaffende, realisierten ihr Projekt mit Unterstützung von hilfsbereiten Freunden und Bekannten und mit finanzieller Unterstützung des Bezirks­amts Neukölln, genauer gesagt von »FEIN« (Freiwilliges Engagement in der Nachbarschaft).
Wo die Rungiusstraße auf die Hannemannstraße trifft, steht die Zelle auf einer öffentlich zugänglichen Freifläche der Kleingartenkolonie »Blaschkotal«, die ihnen diesen Platz gern zur Verfügung stellte.
Inzwischen ist das »Büchernest« von Jung und Alt gut angenommen und wird trotz Corona weiter lebhaft besucht. Ein Grund mag sein, dass es durchgehend liebevoll von den Machern und ehrenamtlichen Helfern, nicht nur vor Ort, sondern auch im Netz medial betreut wird. Auf »Facebook« werden beispielsweise aktuelle und interessante Bücherneuzugänge auch mit Bildern beworben. Besonders freut es die Macher, dass inzwischen regelmäßig neben den deutschen auch englische, italienische sowie spanische, türkische und arabische Bücher getauscht werden. Ein Grund vielleicht, weil mehrsprachige Infotexte auch auf diese Nutzungsmöglichkeit verweisen.
Das »Nest« hat feste, tägliche Öffnungszeiten: Derzeit täglich von 8 bis 18 Uhr. Die frühe Dunkelheit im Winter schränkt die Nutzung nicht ein, weil die Box inzwischen auch Licht hat.
Für die Zukunft wünschen sich die Initiatoren für ihren Kiez auch, dass dort gezielter interkulturelle Begegnungen gefördert werden. Zusagen von Musikern und anderen Künstlern, am »Bücher­nest« nach dem aktuellen Lockdown aufzutreten, gibt es bereits.

rr
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