Die Pflege der Grünflächen bereitet dem Bezirk große Sorge
Seit 2023 wird die Hasenheide klimafit und damit widerstandsfähiger gegen Trockenheit und die intensive Nutzung durch Besucher gemacht. Ende des Jahres soll alles fertig sein. Rund fünf Millionen Euro hat der Bezirk dafür vom Bund im Rahmen eines Förderprogramms zur Klimaanpassung und Modernisierung in städtischen Gebieten erhalten.

Am 2. Oktober konnten sich alle Interessierten bei einer Informationsveranstaltung mit Vertretern des Grünflächenamtes und des ausführenden Architekturbüros über den Stand der Baumaßnahmen informieren. Plakate zeigten den Projektverlauf und gaben einen Überblick über die bereits durchgeführten Maßnahmen.
350 Bäume wurden gepflanzt, neben heimischen Baumarten auch solche, die aus dem Mittelmeerraum stammen wie Zerr-Eichen und Amberbäume, die besser mit Hitze und Trockenheit zurechtkommen. Dazu kamen tausende Sträucher und Stauden, darunter Beete mit Steppenblumen, die wenig Wasser benötigen und sich durch Samen weiter vermehren.
Blumenwiesen wurden angelegt, außerdem wurden Böden verbessert, die Versickerung des Regenwassers gefördert, Bänke aufgestellt und einzelne Eingangsbereiche aufgewertet. Ein zentraler Fokus lag dabei auf der Verbesserung und Auflockerung des durch die intensive, jahrelange Nutzung stark verdichten Untergrundes. »Eigentlich wäre das ein Projekt für Jahrzehnte, aber bis Ende dieses Jahres müssen alle Fördergelder ausgegeben sein, das sehen die Förderrichtlinien so vor«, sagte Bezirksstadtrat Jochen Biedermann (Grüne).
Und damit fangen die Probleme an, denn diese Förderungen berücksichtigen nicht, dass Stadtgrünprojekte anders behandelt werden müssen als Gebäude oder Straßen, bei denen zumindest in den ersten Jahren nach Fertigstellung der Unterhaltungsaufwand gering ist. »Bei Investitionen in grüne Infrastruktur entscheidet besonders die regelmäßige Pflege und das Wässern in den häufiger werdenden Trockenperioden in den ersten Jahren nach der Pflanzung über Erfolg oder Misserfolg der Maßnahme. Grün wächst eben nicht von allein«, sagte Biedermann auf eine mündliche Anfrage der Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung am 15. Oktober. Er habe versucht, eine Möglichkeit zu finden, um einen Teil des Fördergeldes zurückzulegen und für die Pflege zu verwenden, sei dabei aber an der Logik der Förderrichtlinien gescheitert.
Das Grünflächenamt hat in den nächsten beiden Jahren 230.000 Euro weniger Geld zur Verfügung. Geld, das für die Pflege der Hasenheide verwendet wird, wird also an anderer Stelle fehlen. »Die im kommenden Doppelhaushalt zur Verfügung stehenden Mittel werden absehbar nicht einmal zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit ausreichen. Es steht somit zu befürchten, dass Grünanlagen gesperrt werden müssen, weil wir die Sicherheit nicht mehr gewährleisten können«, warnte Biedermann. Der Senat plant jetzt, einen Teil des Sondervermögens des Bundes für Anpflanzung und Pflege von Bäumen bereitzustellen. Wie weit davon bestehende Parks profitieren können, ist bisher noch unklar.
mr