Graffiti und Street Art in Neukölln

Das Museum Neukölln zeigt die bunte Seite der Stadt

Eine Kühlschranktür mit Einhorn, die das Museum Neukölln für seine Sammlung angekauft hatte, war die Initialzündung für die neue Ausstellung »Graffiti und Street Art in Neukölln«, die noch bis zum 31. Mai des kommenden Jahres zu sehen sein wird.

Das Einhorn war schuld. Foto: mr

So erzählte es jedenfalls Museumsleiter Matthias Henkel bei der Ausstellungseröffnung. Dieses Einhorn, von Roy Draws auf Hauswände und Stadtmöbel gesprüht, ist an vielen Orten in Neukölln zu finden und kommentiert dort die jeweilige räumliche Situation. Und so entstand die Idee, sich mit dem gesamten Feld von Graffiti und Street Art in Neukölln zu beschäftigen.
Der urbane Raum ist voll von Zeichen. Sie sind auf Hauswänden, Stromkästen und Brückenpfeilern, in U-Bahnhöfen, sogar auf Dächern zu finden. Manche sind bildhaft eindeutig, andere eher kryptisch und nur Eingeweihten verständlich.

Ausnahmsweise legal. Graffitikünstlerin bei der Arbeit. Foto: mr

Das Museum Neukölln zeigt eine ganze Sammlung von Fotos dieser Kunstwerke aus dem Neuköllner Stadtraum. Erklärende Kommentare ergänzen die Präsentation. Darüber hinaus bieten Interviews mit Akteuren und Crews sehr persönliche Einblicke in Motivationen, Techniken und Haltungen hinter den Bildern. Die Ausstellung will damit eine Hilfe zur Entschlüsselung der visuellen Codes anbieten und die Besucher einladen, diese Ausdrucksformen im Stadtraum bewusster wahrzunehmen und zugleich besser zu verstehen.
Wie so ein Kunstwerk entsteht, davon konnten sich die Besucher schon vor der Eröffnung ein Bild machen und einer der Künstlerinnen bei ihrer Arbeit zuschauen.

mr
Veranstaltungen:
Kuratorinnenführung in der Ausstellung
6. / 20. November / 11.Dezember jeweils 17 Uhr mit Anika Birker / Lisa Hirsch
Abendveranstaltung im Museum Neukölln:
4. Dezember – 18 Uhr
Die Stadt als Forschungsfeld. Der Ethnologe und Soziologe Prof. Dr. Rolf Lindner im Gespräch mit Dr. Matthias Henkel.