Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe
Neuköllner Tageblatt, Sonntag, 2.8.1925 Das Spiel mit Streichhölzern. Die 13 Jahre alte Erna Brunath, die Tochter einer Kriegerwitwe aus der Brunnenstraße 86, hatte in der Wohnung mit Streichhölzern gespielt und dabei ihr Kleid angezündet, so daß das Kind plötzlich in Flammen stand. Es ist jetzt im Krankenhaus seinen schweren Brandwunden erlegen. Neuköllner Alltägliches weiterlesen →
An Lokalen mit türkischem Essen herrscht in Neukölln nun wahrlich kein Mangel. Und doch tun sich immer wieder einige mit besonderen Ideen hervor. Wo einst das »Loislane« und zuletzt das »Deepmood« die Emser Straße mit Frühstück und Brunch oder gegrillten Sandwiches versorgte, pflegt seit Mai das »Mezos« die Kunst des Teilens von traditioneller und doch neu interpretierter anatolischer Küche und verspricht »zeitlose Momente«. In schlicht-luftiger, aber eleganter Einrichtung mit viel hellem Holz kommen sorgfältig angerichtete Spezialitäten auf die Teller, deren Portionen sich tatsächlich gut zum Teilen, aber natürlich auch zum Alleinaufessen, eignen.
SCHMECKT auch Bezos: Meze im »Mezos«. Foto: hlb
So die Köpolu Aubergine, gekocht und mit Kartoffeln, Spitzpaprika, Knoblauchjoghurt und hausgemachter Tomatensoße, oder die frische »Aubergine in Ohnmacht«, die von roten Zwiebeln, Tomate und vielen Kräutern getoppt wird. Für alle was dabei weiterlesen →
Kamiran Nasir Rasho erzählt über sein Leben als Geflüchteter
Mein Name ist Kamiran Nasir Rasho. Ich wurde am 1. September 2003 im Nordirak geboren – in der Region Shingal-Gebirge, der Heimat der Êzîden. Der 3. August 2014 veränderte mein Leben für immer: Die Terrororganisation »Islamischer Staat« löschte meine Kindheit aus. Ich verlor Freunde, unser Haus – es existiert nicht mehr. Meine Familie ist heute über die Welt verstreut. Ob wir je wieder vereint sein werden, weiß ich nicht.
Ich wuchs inmitten der Natur auf – fernab von Lärm und Beton. Unser Hof war ein kleines Paradies voller Tiere, Granatapfelbäume und duftender Feigen. Ein einfaches, aber reiches Leben, in dem ich Verantwortung, Dankbarkeit und Demut lernte. Diese Erinnerungen trage ich in mir – sie erinnern mich daran, wer ich bin. Von Shingal nach Berlin weiterlesen →
Am 3. August 2014 ändert sich Nadia Murads Leben für immer. Der IS überfällt ihr jesidisches Dorf Kocho im Nordirak. Männer werden ermordet, Frauen und Kinder verschleppt. Nadia verliert 44 Angehörige. Sie selbst wird zur Sexsklavin. Drei Monate lang ist sie gefangen – gedemütigt, vergewaltigt, gebrochen. Doch Nadia überlebt. Und sie schweigt nicht. In ihrem Buch »Ich bin eure Stimme« erzählt sie von ihrem Leid, aber auch von ihrem Mut. Nach ihrer Flucht kommt sie über ein Flüchtlingslager nach Deutschland. Von dort beginnt ihr Kampf: gegen das Vergessen, für Gerechtigkeit. Sie will, dass die Taten des IS als Völkermord anerkannt werden. Tausende jesidische Mädchen sind bis heute vermisst. Nadia spricht für sie – für die, die keine Stimme mehr haben. Als Sonderbotschafterin der Vereinten Nationen erhebt sie weltweit das Wort. 2018 erhält sie den Friedensnobelpreis. Ihre Botschaft ist klar: Schweigen hilft den Tätern, nicht den Opfern. Nadia Murad ist ein Symbol – nicht nur für ezidische Frauen, sondern für alle Frauen und Menschen auf der ganzen Welt. Sie zeigt, dass auch aus tiefstem Leid Hoffnung wachsen kann. Ihr Mut macht anderen Mut. Ihr Leben ist ein stiller Aufschrei – und ein Ruf nach Menschlichkeit. Denn wer Unrecht erlebt hat, darf nicht schweigen. Und wer schweigt, macht sich mitschuldig.
Der Anlass war ernst: Der legendären Neuköllner Jazzkneipe »Peppi Guggenheim« geht es an den Kragen, finanzielle Probleme gefährden ihr Fortbestehen. Schon viele haben für den Erhalt der Kneipe gespendet. Musiker, die dort aufgetreten sind, erklärten sich solidarisch, indem sie bereit waren, am 18. Juli auf dem Freigelände der »Berliner Berg Brauerei« aufzutreten und die Einnahmen dem »Peppi Guggenheim« zu spenden.
Musikalische Solidarität. Foto: Kameratzas.com
Ein fünfköpfiges Jazzkollektiv mit Rudi Mahall an der Bassklarinette, Felix Wahnschaffe am Saxophon, Ben Lehmann am Kontrabass, Flo Müller an der Gitarre und Jan Leipnitz am Schlagzeug machte den Anfang und spielte modernen Jazz mit Anleihen bei bekannten Jazzklassikern. Von Jazz bis Punk weiterlesen →
Mit dem Kontroll- und Streifenboot »EUROPA 1« des Bundespolizeimuseums machte sich der »Britzer Gesprächskreis« am 16. Juli auf eine Tour über die Neuköllner Wasserstraßen.
Um 11 Uhr startete die Rundfahrt an der Baumschulenstraße vor dem Grundstück der Wasserschutzpolizei Berlin.
Schiff ahoj . Foto: Andreas Schmidt
Organisiert wurde die Bootsfahrt von Horst, der gleichzeitig im Förderverein für den Erhalt des Museumsbootes aktiv ist. Zusammen mit seiner Tochter Jasmin hatte er das Kommando über das Schiff, das mit vielen Mitgliedern unseres Britzer Gesprächskreises besetzt war.
Zur Einleitung erläuterte Horst, dass die »EUROPA 1« in der Schless-Werft in Wesel im Jahre 1975 gebaut wurde und dann im Dienst des damaligen Bundesgrenzschutzes zunächst auf dem Rhein eingesetzt wurde. Über die Jahre erfolgten mehrere verschiedene Einsatzstellen, bis das Boot 2011 ausgesondert und dem Bundespolizeimuseum übergeben wurde. Die Pflege und Unterhaltung des Museumsbootes wird durch den »Förderverein zum Erhalt der EUROPA 1 e.V.« unterstützt, in dem Horst ebenfalls aktiv ist. Der Britzer Gesprächskreis auf Tour weiterlesen →
Kurzer Rückblick: Meine Frau überraschte mich zu meinem Geburtstag mit einem außergewöhnlichen Geschenk. Dieses Jahr war das Präsent eine Session mit einer Wahrsagerin aus Marzahn. Ich fragte diese schamlos, ob sie, statt mir die Zukunft vorherzusagen, nicht für die Leser von Kiez & Kneipe ein Jahreshoroskop erstellen könnte. Sie war begeistert und hier ist es:
Das ultimative Jahreshoroskop Teil II für die Leser von Kiez und Kneipe: Schütze: 23. November bis 21. Dezember
Auch der Taurus wird dieses Jahr eine Herausforderung für den politisch aktiven Schützen. Sie wissen viel, allzu oft alles besser. Dozieren über Dinge, die andere vielleicht nicht wissen wollen. Da sie sehr weltoffen sind, ist es ratsam, ihr geistiges Eigentum vor Räubern und Betrügern zu schützen. Ihre beste Zeit ist in diesem Jahr von Januar bis Mai, dann von Juni bis Dezember. Da steht Jupiter in den Zwillingen. Am besten gestalten Sie einen besonderen Tag besonders besonders. Vorschlag: Dienstag. Der Blick in die Sterne weiterlesen →
Aus Freude darüber, endlich wieder einmal einen Igel im Garten gesehen zu haben, basteln wir einen Igel, aus einem Kienapfel, einer Separierspitze, einem Eierkarton, einem schwarzen »Mensch-ärgere-dich-nicht« Spielstein oder einer kleinen (schwarzen) Holzperle, einer scharfen Schere, einem Seitenschneider, Heißkleber, einem schwarzen Marker und Lust zum Pfriemeln.
Vom Kienapfel schneiden wir mit dem Seitenschneider einige der geöffneten Schuppen so weg, dass der Kienapfel gut flächig aufliegen kann. Aus einer Spitze des Eierkartons schneiden wir die Schnauze und das Gesicht des Igels (wie auf dem Bild). Dann wird der Spielstein soweit in die Spitze gesteckt, bis sein runder Kopf vorn herausschaut. Oder, wer nur eine Perle hat, klebt die mit dem Heißkleber als Nase auf die Spitze. Augen aufmalen und der Igelkopf ist fertig zum Ankleben. Als Vorderpfoten nutzte ich zwei zuvor abgetrennte Zapfenschuppen. Schon fertig.
Bei Hilfe: rolf(at)kuk-nk.de
Tasmania verstärkt den Kader vor der neuen Spielzeit
In der Wechselperiode vor der neuen Saison der NOFV-Oberliga Nord hatte der »SV Tasmania« bereits so manchen interessanten Spieler verpflichtet – doch mit der Vorstellung von Pedro Vitor Cruz Magalhaes als neuem Mittelstürmer sorgten die Neuköllner auch über die Berliner Stadtgrenzen hinweg für Staunen. Schließlich hatte der Brasilianer in der Vorsaison mit 20 Treffern
Neuzugang Pedro Vitor Cruz Magalhaes (li.) Foto: Hagen Nickelé
maßgeblichen Anteil am Aufstieg des »BFC Preussen« in die Regionalliga Nordost – deshalb meldeten dort diesen Sommer auch Klubs ihr Interesse an dem 24-jährigen Angreifer an. Doch der landete letztlich bei Tasmania – und blieb damit sogar im Gegensatz zu seinen bisherigen Teamkollegen in der Oberliga. Gute Aussichten, aber … weiterlesen →