Eine Wunderkammer in der »Galerie im Körnerpark«
Die Gruppenausstellung »Die Rückseite des Schatzes« in der »Galerie im Körnerpark« nimmt die historische Wunderkammer, in der exotische natürliche Exemplare und kulturelle Artefakte gleichermaßen gesammelt wurden, zum Ausgangspunkt, um zeitgenössische Formen von Technik, Ordnung und Wahrnehmung zu beleuchten.

Der »Thron des Großmoguls Aureng-Zeb« aus dem Dresdner Grünen Gewölbe, der legendären Schatz- und Wunderkammer, die von August dem Starken von Polen und Sachsen 1723 als öffentliches Museum eingerichtet wurde und für ihren unvergleichlichen Reichtum an Schätzen bekannt ist, ist eines der kuriosesten Beispiele spätbarocker Juwelierskunst und das Hauptwerk Johann Melchior Dinglingers. Ein 3D-Modell des spätbarocken Originalwerks am Eingang der Ausstellung bildet die Grundlage für zeitgenössische Reflektionen.
Die »Wunderkammer«, zu der die »Galerie im Körnerpark« wurde, zeigt eine Reihe von Videoinstallationen, darunter einen quietschbunten Film, in dem zwei ätherische himmlische Wesen als »Melonenschwestern« auf die Erde kommen, von Liebe und Harmonie singen, und bei wilden Tänzen zeigen, was man mit Melonen alles anstellen kann. Ein anderer Film zeigt den Tanz eines geisterhaften Wesens, das aussieht wie ein Zwitterwesen zwischen Mensch und Riesenvogel. Auch die Ölgemälde zeigen eine Verschmelzung von organischer und anorganischer Materie, aus der seltsame schnecken- oder muschelartige Gebilde entstehen.
mr
Die Ausstellung ist noch bis zum 8. Oktober zu sehen.
Galerie im Körnerpark, Schierker Str. 8