Auf ein Bier im »Tempelgarten«

Gastro auf dem Tempelhofer Feld

Es ist nicht irgendein Platz, an dem sich der »Tempelgarten« auf dem Tempelhofer Feld gegründet hat. Hier, gegenüber dem Garnisonfriedhof, dicht am Eingang Co­lumbiadamm, feierten die amerikanischen Besatzer bis in die 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts ihre Grillfeste. Sie pflanzten Bäume, die die Sicht auf ihren Arbeitsplatz, das Tempelhofer Flughafengebäude, versperrten. Nebenbei ist dadurch der Effekt entstanden, dass dieser Platz vor dem regelmäßigen Westwind im Sommer recht geschützt ist.

Biergartenatmosphäre. Foto: pr

2023 gewannen Jan und Palermo, die neuen Geschäftsführer des »Tempelgartens« den Wettbewerb für den Betrieb einer Gastronomie bei »Grün Berlin«. Im August desselben Jahres unterschrieben sie den Mietvertrag und im September ging es los mit Bier und Brezeln. Die Saison war Ende Oktober vorbei und der neue Start war dann erst wieder im April 2024. Bis dahin entstand ein zweckmäßiges Gebäude aus Gerüsten mit Holzverkleidung, hinter denen sich eine Theke für Getränkeausschank kalter und heißer Getränke und eine Essensausgabe befindet.
Die vielen Biertische auf dem Gelände lassen die Stimmung von Münchener Biergärten entstehen. Die Menschen, die hier auftauchen, sind entspannt, sie haben sich in der Weite des Feldes zu Fuß, per Fahrrad, Skate Board, was auch immer ausgetobt. Hier, im »Tempelgarten«, bekommen sie ihr wohlverdientes Bier, das eine Besonderheit ist: Sobald der Absatz ausreicht, das ist in etwa ab Mai so, haben Jan und Palermo entschieden, gibt es das Hopfengetränk aus 500-Liter-Tanks. Drei Stück gibt es davon und darin befindet sich ausschließlich nicht pasteurisiertes Bier, im Gegensatz zu den Fässern, die deutlich weniger Inhalt haben. Eine Pasteurisierung nimmt dem Getränk leider etwas Geschmack, ist dafür aber länger haltbar. Keime und Bakterien werden abgetötet, während bei dem nicht pasteurisiertem Bier nur die Keime vernichtet werden. Das schmeckt einfach besser, und es gibt es auch nicht überall. Der Preis ist moderat, er bewegt sich unter fünf Euro.
Die Biergartenbesucher können sich ihre Stulle mitbringen, solange sie die Getränke im »Tempelgarten« kaufen. Jedoch lohnt es sich auch, Speisen hier einzunehmen. Es gibt Fleisch und Wurst von einem Metzger aus der Region, der die Aufzucht und spätere Verarbeitung der Tiere in Bioqualität gewährleistet. Kaffee und Tee sind biozertifiziert. Käse gibt es auch: Von Peppikäse, gute Käse zu günstigen Preisen von Käseherstellern, die viel Liebe in ihre Produkte stecken. Es gibt wechselnde Tagesgerichte und Imbisse wie Bratwurst & Co. Empfehlenswert sind die Suppen, die Jans Mutter kocht. Sie kann das richtig gut. Ein oder mehrere internationale Küchenchefs sorgen für den bunten Ausdruck im Geschmack. Selbst der Kuchen ist aus eigener Herstellung.
Damit nicht genug: Es gibt bereits erste Veranstaltungen. »Beat & Burgers« findet mittwochs statt. Ein DJ begleitet durch den Abend, und es werden Burger angeboten. Das sollte sich keiner entgehen lassen.
Also, hingehen, bevor der Sommer wieder vorbei ist. Die Öffnungszeiten richten sich nach den Öffnungszeiten des Tempelhofer Feldes. Ab 12 Uhr mittags öffnet der Biergarten und schließt, wenn die letzten Gäste gegangen sind. Die Saison beginnt im April und endet Ende Oktober, Anfang November. Bei Sturm und heftigem Regen muss der Biergarten leider geschlossen bleiben.

ro